Kochen für Katzen?
Ich habe oftmals den Eindruck, dass Katzenfutter teurer und qualitativ schlechter ist als das gleiche "Futter" für Menschen. Zwei Beispiele hierfür: Thunfisch in eigenem Saft: Die 195 Gramm-Dose kostet bei Aldi weniger als ein Euro. Kauft man reinen Thunfisch als Katzenfutter, zahlt man für die Hälfte der Menge ungefähr das selbe. Nur sieht das "Menschenfutter" auch noch qualitativ wesentlich hochwertiger aus.
Hähnchenbrustfilet: Für die 500 Gramm-Packung "Hähnchenbrustfilet natur" zahlt man bei Norma 2,29 Euro. Hühnchenbrust als Katzenfutter kostet wiederum ungefähr das Doppelte und sieht qualitativ wesentlich schlechter aus.
Was spricht gegen diese Produkte als Katzenfutter? Taurin kann ich als Pulver auch selber etwas darunter mischen. Und ich füttere das natürlich auch nicht als Alleinfutter. Daneben bekommen meine Tiger auch normales Nass- und Trockenfutter. Gierig sind sie aber nach Thunfisch und Hähnchenbrustfilet. Weiterhin füttere ich übrigens auch etwas Kochschinken, genauer gesagt "Prosiutto Cotto" von Aldi, denn dieser Schinken ist nur minimal gesalzen. Und bevor ich es vergesse. Einer meiner beiden Kater fordert in der Grillsaison auch immer seinen Anteil am Rindersteak ein. Natürlich wird das deshalb auch nicht vorher gewürzt.
Es spricht eigentlich gar nichts dagegen, wenn du deinen Katzen Fisch und Hähnchen gibst. Es barfen nicht umsonst so viele Hunde - und Katzenhalter. Du kannst deinen Katzen zwischendurch auch immer wieder rohes Fleisch geben. Schau doch auch mal nach Büchern über Rohfütterung, dort findest du sicherlich auch noch gute Tipps.
Vielleicht möchtest du dann ja auch komplett auf die Rohfütterung umstellen, dann sind solche Bücher schon recht gut, denn dort wird auch erklärt, worauf man achten muss. Meine Katzen bekommen auch zwischendurch mal etwas rohes Fleisch oder eben gekochtes Hähnchen. Da ist es auch oft noch günstiger, wenn man ein ganzes Hähnchen dafür nimmt.
Es dürfte wohl klar sein, dass du als Mensch Katzenfutter nicht unbedingt appetitlicher findest, als das was du selber zu dir nimmst. In erster Linie ist Katzenfutter nunmal speziell auf Katzen abgestimmt und selten sieht es in Menschenaugen lecker aus.
Desweiteren gibt es mehrere Anbieter von einer Sorte und da kann man ja schonmal vergleichen. Ich persönlich finde es hier auch nicht schlimm, dass es unter Umständen mehr kostet, als das was ich selber zu mir nehme.
Ansonsten spricht wenig dagegen, dass du deine Katze bekochst. Wenn du die Zeit und auch die Kenntnis hast, spricht wenig dagegen. Ich empfehle dann aber wirklich und ausdrücklich, dass man sich über die Ernährung des Haustieres informieren muss und sollte.
Generell lässt sich wohl sagen, dass rohes Fleisch wesentlich appetitlicher aussieht, als das unter Hochdruck erhitzte Dosenfleisch, dem man kaum noch seine ursprünglichen Bestandteile ansehen kann. Interessanterweise sind auf dem Futteretikett trotzdem meist frische Fleischbrocken abgebildet.
Dennoch hat sich scheinbar in den Köpfen vieler Menschen festgesetzt, dass Hunde und Katzen noch nie etwas anderes gefressen haben als Dosen- oder Trockenfutter, und das dies die einzig artgerechte Ernährung sei, so wie es uns die Futtermittelindustrie mit ihrer Werbung ja erfolgreich eintrichtert. Diese hat sogar solch einen großen Einfluss, dass Tierärzte, die sich öffentlich gegen diese Art der Ernährung aussprechen, Gefahr laufen, ihre Approbation zu verlieren.
Was nun die von dir genannten Produkte angeht, so spricht in der Tat nichts gegen eine gelegentliche Fütterung. Ich denke, dass v.a. frische Nahrung eine gesunde Abwechslung zur eintönigen und sterilen Dosen- und Trockenfutterernährung darstellt. Allerdings solltest du darauf achten, dass der Anteil der "Alternativkost" nicht mehr als 20 Prozent beträgt, da besonders pures Fleisch auf Dauer doch zu einseitig ist und unter Umständen zu Mangelerscheinungen führen kann.
Nicht umsonst werden dem Dosenfutter einen Haufen künstliche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zugesetzt, damit eine ausgewogene Ernährung gewährleistet ist (was aber z.T. auch ein Widerspruch in sich ist). Diese Zusatzstoffe (v.a. Taurin) und Vitaminvormischungen sind i.d.R. relativ teuer, was sich dann auch auf den Gesamtpreis der Dosen auswirkt.
ronald65 hat geschrieben: Taurin kann ich als Pulver auch selber etwas darunter mischen.
Mit der bloßen Supplementierung von Taurin, ist es aber nicht getan, da frischem Fleisch (auch Thunfisch) vor allem noch Calcium fehlt. Dieses könnte man z.B. durch gemörserte Eierschalen ergänzen. Darüber brauchst du dir aber erst Gedanken zu machen, wenn du vor haben solltest deine Katze überwiegend oder ausschließlich roh zu füttern oder zu bekochen.
Die Frage hatte ich mir auch gestellt, als wir 2007 unseren Kater bekamen. Anfangs hatte ich ja Billigfutter gekauft, bis ich drauf aufmerksam wurde, dass das totaler Schrott ist (Schlachtabfälle und somit minderwertig). Seitdem kaufe ich nur hochwertiges Trockenfutter, weil unsere beiden das am liebsten mögen. Ab und zu bekommen sie auch mal Nassfutter, dann aber nur welches, bei dem die Zusammensetzung 100% Fleisch oder Fisch beträgt.
Gegen Kochen für die Katze spricht eigentlich nichts, denn man kann ja pures Hühnchen oder auch Fisch kochen. Allerdings sollte man bestimmte Stoffe, wie zum Beispiel Taurin, dazugeben. Denn im Hühnchen ist das ja nicht enthalten. Aber ich denke, da kann man sich auch gut im Internet informieren, wie man es am besten macht. Es gibt ja auch Vitaminpaste für Katzen, die man ab und zu geben kann. Natürlich alles in Maßen!
Auch ich habe mir viele Gedanken über das richtige Futter für meine beiden Miezen gemacht und habe es endlich gefunden. Ein gutes Trockenfutter, welches zu 70 % aus Fleisch besteht und ein Bio-Nassfutter welches alles enthält, was die Katze braucht. Nichts desto Trotz bekoche ich die Beiden ab und zu. Anfangs habe ich dies immer in Portionsschälchen eingefroren. Das aufgetaute Essen mochten meine Tiger allerdings nicht. Sie sind halt doch ein wenig verwöhnt.
Natürlich hast du recht wenn du sagst, dass das Futter für Katzen im Vergleich zum Menschen sehr teuer ist. Das stimmt absolut! Allerdings gehört zu einer anständigen Katzenmahlzeit ja nicht nur eine Dose Tunfisch oder ein Stück Hähnchen sondern ganz viele andere wichtige Bestandteile, die natürlich darin dann nicht enthalten sind.
Wenn du deine Katze bekochen willst, achte darauf, dass die Mahlzeit aus Folgendem besteht:
50 % Fleisch (Rind, Schwein, Geflügel, Kaninchen, Wild) Schweinefleisch immer gekocht/gebraten füttern! Fisch maximal einmal die Woche.
10 % Innereien (Niere, Lunge, Leber, Mägen)
10 % Gemüse
10 % Fette oder Öle (reines Tierfett, Schmalz, Butter, Fischöl) Z. B. Fleisch darin leicht anbraten
Milchprodukte oder Eier (enthalten viel Kalzium und alle Vitamine) Z. B. etwas Quark oder Sauermilch zugeben, geriebene Eierschale oder rohes Eigelb. Eiklar nur gekocht verfüttern!
Futterzusätze wie z. B. Taurin oder Vitamintabletten ergänzen reines Muskelfleisch oder Fleisch ohne Innereien. (jedoch Zusätze nie überdosieren!)
Hier ein paar Rezeptvorschläge für eine Tagesration (4kg Katze):
100 g Hühnerfleisch, 2 Hühnerlebern und ein -herz, etwas Wasser, 1,5 EL Spinat, 1 TL Schmalz, 1 Eierschale, 1 Msp. Jodsalz
150 g Fischfilet, etwas Wasser, 1 kleine Scheibe Räucherlachs, 1 EL Joghurt, 1 EL geraspelte Zucchini, 1 Ei incl. Schale, 1 Msp. Jodsalz
150 g Rinderhack, etwas Wasser, 1,5 EL geraspelte Karotten, 1/2 TL Schmalz, 2 EL Quark, 1 Msp. Jodsalz
Wir kochen nicht extra für unsere Katzen. Aber immer wenn wir für uns kochen, dann kochen wir einfach ein kleines bisschen mehr. Nach dem Essen zerkleinern wir dann einfach die Reste auf einem Teller und stellen den unseren Katzen hin. Da wir immer zur gleichen Zeit essen, haben auch unsere Katzen regelmäßige Mahlzeiten. Zu unserem Essen bekommen die Katzen aber auch noch ab und zu gekauftes Katzenfutter aus der Dose. Durch das Füttern unserer Reste können wir aber schon einiges sparen.
Ich kannte es bisweilen auch nicht. Aber eine Schulkameradin hat für ihre Katzen, als sie krank waren (Magen-Darm-Grippe) gekocht. Sie sollten Schonkost erhalten. Dafür hat sie halt Reis und Hühnchen dazu gekocht. Sie liebt ihre Katzen und pflegt sie ordentlich. Aber für längerfristig würde sie es nicht machen. Es kostet ja auch Zeit. Das Bild, das sie dabei aber abgibt, ist gewöhnungsbedürftig. Ich kannte es ja nicht.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man schon leckeres Essen für die Katzen zaubert, aber man gibt durch den Stromverbrauch des Herdes doch auch mehr Geld aus. Der Topf muss auch wieder gesäubert werden und es kann auch nicht der gleiche Topf genutzt werden, als wenn man für sich selbst kocht. Ausnahmen gibt es hier aber. Wenn man beispielsweise das Essen umfüllt.
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