Neuer Partner der Eltern bei Scheidungskindern
Hier im Forum sind ja auch einige User, die sogenannte "Scheidungskinder" sind. Es ist nicht immer leicht, wenn diese Kinder dann realisieren, dass die Mutter oder der Vater dann einen neuen Partner haben und alle Hoffnung dahin ist, dass die Eltern nun doch wieder zusammen kommen.
Wie war das für euch als Scheidungskind, als ihr gemerkt habt, dass euer Vater oder eure Mutter einen anderen Partner habt. Habt ihr den neuen Partner sofort akzeptiert oder habt ihr erst einmal versucht den Vater oder die Mutter gegen den neuen Partner aufzuhetzen oder gegeneinander auszuspielen? Wie war euer Gefühl, als ihr es bemerkt habt, dass es einfach sinnlos ist sich dagegen zu sperren?
Ich habe die Scheidung meiner Eltern als positiv erlebt und wollte niemals, dass meine Eltern wieder zusammenkommen. Ich finde das auch immer sehr unverständlich. Immerhin streiten sich die meisten Eltern vor der Scheidung. Welches Kind genießt es denn, streitende Eltern zu haben? Als meine Mutter ein Jahr später einen neuen Mann kennenlernte, war ich ganz unvoreingenommen. Es war süß, wie verliebt und glücklich sie war. So hatte ich sie nie erlebt. Allein deshalb hätte ich nie dagegen angekämpft.
Dieser Mann war mir sehr viel mehr Vater als mein leiblicher. Er war in der prägenden Phase meiner Jugend immer für mich da. Meinen Geschwistern ging es ähnlich. Wir kamen alle gut mit ihm klar und es gab keine Spielchen und Intrigen. Nur mein Bruder hatte mit ungefähr 14 eine Phase, in der er ihn loswerden wollte und meine Mutter vor die Wahl stellte. Aber diese Krise wurde überwunden und letztlich fanden die beiden über ein gemeinsames Hobby zusammen.
Ich bin zwar kein Scheidungskind, habe allerdings eine gute Freundin, die dir darauf eine gute Antwort geben könnte. Ich erzähle es jetzt einfach mal.
Also ihre Mutter wurde in der Schwangerschaft sitzen gelassen. Sie hat ihren Vater niemals kennengelernt und sagt von ihm, dass er ein Arsch ist. Er wollte kein Kind haben und es auch nicht kennenlernen. Er hat ihr nicht einmal eine Nachricht hinterlassen und vermutlich bereut er es auch nicht, sonst hätte er nach all den Jahren versucht, es wieder gut zu machen. Er wohnt im Nachbarort, das weiß sie auch und ihr Vater auch, aber es herrscht Funkstille und sie will auf keinen Fall, dass sie wieder zusammenkommen.
Ihre Mutter hat seit einiger Zeit auch einen anderen Lebensgefährten, mit dessen Sohn versteht sie sich gut. Sie hat das alles gut weggesteckt und wünscht es sich auch nicht anders. Das sind alles zumindest ihre Erzählungen, ob es in ihrem Innern nicht anders abläuft, das weiß ich nicht.
Ich habe es als eine Erleichterung empfunden, als sich meine Eltern endlich getrennt haben. Sie haben sich fast dauerhaft gestritten und oft hat mein Vater seine schlechte Laune dann auch, an mir, ausgelassen, indem er viele Verbote aufstellte und ständig etwas an mir zu kritisieren hatte.
Das war eine sehr anstrengende Zeit und ich habe, damals, auch meiner Mutter gesagt, dass ich nicht verstehe, warum sie sich nicht trennt, wenn doch die ganze Familie darunter leidet. Geschafft hat sie es erst, als ich 18 geworden bin. Ihre Begründung war, dass sie nicht wollte, dass ich ohne Vater aufwachse.
Mittlerweile verstehe ich mich mit meinem Vater sehr gut. Er ist ruhiger und ausgeglichener geworden. Meine Mutter hat einen neuen Lebenspartner, mit dem ich mich gut verstehe und mein Vater genießt seine Unabhängigkeit.
Ich denke, es macht wenig Sinn, wenn man sich nur noch streitet, des Kindes wegen zusammen zu bleiben. Schließlich geht es dem Kind, in dieser Situation, meist auch nicht gut und es leidet regelrecht, unter dieser angespannten Atmosphäre. Zudem steht es immer zwischen den Fronten und das sollte man keinem Kind zumuten. Also lieber eine vernünftige Trennung, ohne Rosenkrieg, wobei beide weiterhin für das Kind da sind, als täglich ein Riesenkrach zu Hause zu haben.
Ich selbst bin zwar kein Scheidungskind, aber meine Ehe mit dem Vater meiner Töchter wurde ja vor knapp drei Jahren geschieden. Bevor ich mit meinen Kindern ausgezogen bin, haben sie mich weinend angefleht, dass ich doch endlich was machen, dass das Schimpfen vom Vater aufhört. Ich selbst habe dann erleben können, wie sie sich entwickelt haben, nachdem wir umgezogen waren.
Einen neuen Mann an meiner Seite haben die Mädels auch nie abgelehnt. So haben sie auch meinen Mann sehr viel Offenheit entgegen gebracht. Schnell hat sich daraus ein echtes Vertrauensverhältnis entwickelt und sie sehen in ihm eher den Papa, als in ihrem leiblichen Vater. Er ist für sie eben immer greifbar und unterstützt sie bei ihren großen und kleinen Problemen.
Von daher gab es da nie Probleme, dass sie versucht hätten uns gegeneinander auszuspielen. Im Gegenteil, wenn es zwischen meinem Mann und mir wirklich mal Streit gibt, dann reagieren die Mädels recht bedrückt und freuen sich, weil wir eben nie lange und vor allem sehr selten mal einen Streit haben.
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