Freund hat immer noch eine Frau - wie verhalten?

vom 27.05.2014, 17:26 Uhr

Sagen wir mal A und B sind schon einige Jahre zusammen und wollen heiraten. Nun scheint B das Ganze nicht ganz so schnell zu wollen wie A. A ist darüber sehr verwundert, da die beiden sonst glücklich sind. Als sie ihn dann mal wieder darauf anspricht, gesteht ihr B, dass er immer noch verheiratet ist und sich noch nicht hat scheiden lassen.

Er betrügt A nicht, aber A fühlt sich deswegen schon schlecht, einfach weil B nicht ehrlich war. Wie würdet ihr als A handeln? Was ist den beiden zu raten? Ich bin davon nicht betroffen, deswegen kann ich auch nicht wirklich einen Ratschlag geben.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kenne sogar zwei Männer, die zwar getrennt, aber nicht geschieden waren und dann eine neue, feste Beziehung eingegangen sind. Allerdings wussten die neuen Partnerinnen von der Ehe, die zumindest noch auf dem Papier bestand. Das war für die Beziehungen schon schwer genug. Beide Frauen haben da ziemlich darunter gelitten, dass der Partner es nicht für nötig befand, mal reinen Tisch zu machen und der neuen Liebe Platz zu machen.

Aber wenn man das nicht von vorne herein weiß, finde ich das unfair. Warum sollte man das vor der neuen Liebe verheimlichen, dass man noch pro Forma verheiratet ist? Als neue Partnerin würde ich mich da ganz schön mies behandelt fühlen. Man käme da schon ins Grübeln, denke ich, warum diese Heimlichkeit notwendig gewesen sein könnte! War es dem Partner mit der Beziehung vielleicht gar nicht ernst? Ist man nur ein Lückenbüßer? Will der Partner, der so etwas verhandelt vielleicht sogar eigentlich zum Ehepartner zurück und den vielleicht nur eifersüchtig machen?

Was in so einem Fall zu tun ist: Wenn es einem ernst ist, sollte man offen reden und dann schnellstmöglich die Scheidung beantragen. Selbst wenn man dann den neuen Partner nicht heiratet, halte ich das für fair. Ich frage aber schon mal ganz vorsichtig, ob eine Beziehung so einen Vertrauensbruch ohne weitere Folgen verkraftet? Es ist zwar kein Fremdgehen, das ist richtig. Aber es signalisiert irgendwo schon, dass einem der Partner nicht vertraut. Und kann eine Beziehung mit Problemen im Bereich Vertrauen überhaupt noch eine lange Zukunft haben? Ich würde da nicht so hoffnungsvoll sein.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Das ist natürlich eine schwierige Situation, in der sich Frau A befindet. Mir stellt sich die Frage, ob Herr B ein Doppelleben führt und vielleicht sogar Kinder hat, von denen Frau A keinen Schimmer hat. Und wie ist es mit der Frau die noch mit ihm verheiratet ist? Hat diese auch einen neuen Partner, oder weiß sie nicht einmal was davon? Auf jeden Fall muss Frau A mit ihm darüber reden.

Sie sollte hinterfragen ob er sich überhaupt scheiden lassen will und bereit ist für eine neue Ehe. Wichtig ist auch, zu erfahren, weshalb er ihr nichts davon erzählt hat, dass er noch verheiratet ist. Warum wurde so ein wichtiger Punkt verheimlicht? Frau A muss, auch für sich selbst, überprüfen, ob diese Beziehung weiterhin glücklich verlaufen kann, weil im Grunde ist das, aus meiner Sicht, ein großer Vertrauensbruch, kann sie ihm somit weiterhin ihr vertrauen schenken?

Und woher will Frau A nun, nachdem alles rauskam, eigentlich wissen, dass sie nicht betrogen wird, oder Herr B eventuell zu seiner Frau (laut Papier) zurückkehren möchte. Ich finde die ganze Sache mehr als fragwürdig und würde die Beziehung, zu ihm, ernsthaft überdenken.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bisher kenne ich es auch nur so, dass der neue Partner über die Situation informiert war. Man hatte sich freundschaftlich getrennt und der Mann war auch noch an der selben Adresse gemeldet, damit man die steuerlichen Vorteile noch nutzen konnte. Die Scheidung wurde dann erst beantragt und vollzogen, als der Mann erneut heiraten wollte.

Wenn es aber bisher verschwiegen wurde, dann ist das schon ein sehr großer Vertrauensbruch innerhalb der Beziehung. Ob ich einen solchen Mann dann noch heiraten wollte, bezweifle ich. Denn man hat dann doch Angst, ob nicht noch mehr Geheimnisse ans Tageslicht kommen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Sehe wie Punktedieb das Problem tatsächlich darin, dass man sich hier für eine Ehe mit einem Menschen entschieden hat, der aber hier entscheidende Lebensabschnitte verschwiegen hat. Wenn das im Fall der noch bestehenden Ehe so ist, dann muss man sich fragen, in welchen Bereichen er es auch nicht so ernst mit der Offenheit nimmt. Selbst wenn jetzt die Scheidung durch ist, würde mir was an Vertrauen verloren gegangen sein, welches aber notwendig ist, um sich so zu binden.

Punktedieb hat geschrieben:damit man die steuerlichen Vorteile noch nutzen konnte

Das aber ist definitiv und unstrittig ein Steuervergehen (Steuerbetrug) und wird entsprechend geahndet, sofern es herauskommt. So ist der Fall nicht selten, dass ein Scheidungsrichter beim Scheidungstermin Paare gleich wegen Steuerbetrugs anzeigt, wenn die Steuerklassen während des Trennungsjahres nicht "korrigiert" wurden.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Grundsätzlich hätte ich kein Problem damit, wenn mein Partner oder mein Partnerin noch verheiratet wäre. Eine Eheschließung würde ich nun generell nicht anstreben, so dass eine auf dem Papier bestehende Ehe an sich nicht stören würde. Allerdings würde ich im Normalfall davon ausgehen, dass über eine bestehende Ehe nach einiger Zeit mit dem neuen Partner auch gesprochen wird.

Theoretisch könnte man natürlich damit argumentieren, dass diese Information nichts an der Qualität der neuen Beziehung verändert. Aber irgendwie fände ich es schon komisch, wenn ein Partner mir mehr oder weniger bewusst verschweigen würde, dass er verheiratet ist. Ich würde nicht erwarten, dass mir jemand in den ersten paar Wochen oder Monaten, in denen man sich vielleicht erst etwas kennenlernt, solche Dinge erzählt. Man spricht doch auch mal über bisherige Beziehungen und in dem Zusammenhang würde ich erwarten, dass der Partner dann eben von seiner offiziell noch bestehenden Ehe und nicht einfach von einer ehemaligen Beziehung spricht.

Wenn der Partner weiterhin verheiratet ist, auf der anderen Seite aber schon wieder neue Hochzeitspläne geschmiedet würden, fände ich das schon etwas merkwürdig. Aber immerhin weiß B ja nun, wo das Problem liegt und muss nicht mehr so oft nachfragen. Letztendlich spielt es doch auch keine Rolle, ob A und B nun sofort oder erst in ein paar Jahren heiraten – sofern beide eine Heirat dann überhaupt noch als Notwendigkeit ansehen.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^