Hintergründe und Sinnhaftigkeit von Biotonnen

In meiner alten Heimat ist es wohl so, dass die Inhalte von den Biotonnen genauso auf die gleiche Müllkippe geladen werden wie die Inhalte der Restmülltonne. Es gibt aber getrennte Müllwagen. Wenn diese aber defekt sind, dann hilft auch ein Müllauto der jeweils anderen Kategorie aus. Stinken tut beides, so wurde das von den betroffenen Personen wohl argumentiert. Komisch ist aber nur, dass sie dort auch mit der Trennung sehr streng sind. Wenn dort was drin ist, was eigentlich nicht da hinein gehört, kann es sein, dass sie nicht mit genommen wird.

Hier sind sie nicht ganz so streng und ich habe mich gewundert, was man laut dem Infoblatt hier alles in die Biotonne werfen kann. Rohes Fleisch oder Fisch oder altes Brot durfte in meiner alten Heimat nicht hinein und hier kann man auch verstorbene Kleintiere, wie Vögel usw. in die Biotonne geben. Neulich lag sogar ein platt gefahrenes Eichhörnchen in der Tonne. So wie ich das von einem Bekannten gehört habe, der auf dem Bauhof arbeitet, wird auch hier nicht sonderlich getrennt, was die Müllkippe angeht. Wenn kein Platz mehr auf der einen Müllkippe ist, dann kommt der Restmüll kurzerhand auch auf die Biomüllkippe.

Was sind eigentlich die Hintergründe und die Sinnhaftigkeit von Biotonnen genau? Wenn jetzt wirklich streng getrennt werden würde und der komplette Biomüll auf eine Müllkippe kommt, was passiert dann mit der gewonnenen Erde? Werden dann nur künstliche Berge erschaffen? Muss man damit rechnen, dass der Boden da total verseucht ist, weil eben auch nicht alle so trennen, wie es sein sollte? Wie sieht das bei euch mit der Trennung aus? Trennt ihr sehr streng und wie sieht das dann auf den Müllkippen aus?

Ehrlich gesagt kenne ich das nicht so und weiß von hier, dass der Biomüll definitiv zu Kompostieranlagen gebracht wird. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine solche Durchmischung wie von dir beschrieben mit den Regelungen zur Abfallbeseitigung in Einklang zu bringen sind.

Diamante hat geschrieben:dass die Inhalte von den Biotonnen genauso auf die gleiche Müllkippe geladen werden wie die Inhalte der Restmülltonne

Bei uns kommt der Biomüll in eine Anlage, die Kompost und Biogas herstellt. Ich habe selber schon gesehen, wie dort Müllautos ankamen, als ich dort die Sammelstelle für Gartenabfälle, die zu groß für die Biotonne sind, aufgesucht habe. Das Biogas wird über die Stadtwerke eingespeist und der Kompost wird glaube ich in den städtischen Grünanlagen verwendet, aber man kann den auch für seinen eigenen Garten kaufen, wenn man das möchte. Vom Eimer bis zur LKW Ladung haben die alles im Angebot.

Wenn das tatsächlich so sein sollte, woran ich zweifle, dann kann ich mir nur vorstellen, dass durch diese Trennung feuchter Müll von trockenem Müll getrennt werden soll. Jeder, der schon mal einen Kachelofen hatte weiß, dass nasses Holz schlechter brennt und weniger Wärme abwirft, als trockenes Holz. Wenn der Müll in die Müllverbrennungsanlage eingefüllt wird, kann man so vielleicht besser die Temperatur und den Brennprozess steuern, wenn man nach Bedarf mal eine Schippe feuchten und dann wieder ein paar Schippen trockenen Müll einwerfen kann.

Hier kann man nur spekulieren. Letztlich würde ich einfach mal beim Müllentsorger in deiner Region nachfragen. Die Kundenbetreuer werden da schon wissen, wie die Entsorgung dort funktioniert.

Eigentlich bin ich froh, dass bei uns im Hof keine Biotonnen stehen. Wenn ich das Fenster öffne, hätte ich dann immer diesen faulen Geruch in meiner Nase. Auch hätte ich Angst, dass die Ratten sich dort wieder ansiedeln könnten. Die nächste Biotonne ist 200 m entfernt im Park. Ich muss aber zugeben, dass ich den Biomüll zu Haus nicht aussondere, um diesen dann in die Biotonne im Park zu werfen.