Selbstverteidigungskurse sinnvoll oder Schwachsinn?
Ich finde Kurse in denen Frauen lernen sich vor Männern zu verteidigen total sinnfrei. In den betreffenden Situationen kann man das sicherlich eh nicht anwenden und es vermittelt den Frauen ein hohes Schutzgefühl, was aber sehr trügerisch ist. Ich finde, dass man aus so einem Kurs geht und dann der Meinung ist jeden umhauen zu können, es aber einfach in den passenden Situationen nicht kann, weil man nervös ist und dann ist es eben auch nicht der Übungsraum unter Idealbedingungen. Was denkt ihr darüber?
Hast du schon einmal einen Selbstverteidigungskurs mitgemacht, dass du das so genau weißt, dass der Übungsraum nicht ideal ist? Den Inhalt des Kurses soll man lernen, üben und anwenden können, aber selbstverständlich nicht nur im Übungsraum, sondern in einem Gefahrenbereich, wenn dich jemand angreift. In dem Moment, wenn du angegriffen wirst, hast du keine Zeit mehr nervös zu sein, dann musst du funktionieren wie im Übungsraum. Deshalb wird ja immer wieder geübt, damit alles automatisch geht. Wenn du erst überlegst, ist es zu spät zum reagieren, dann kannst du schon tot sein. Du sollst nicht jeden umhauen, sondern dich nur verteidigen, wenn dir jemand etwas Böses will.
Wenn man das Gehirn nicht ausschaltet, weiß man, dass man auch mit Selbstverteidigungskurs nicht jeden umhauen kann. Das wird einem dort auch vermittelt. Aber man hat eben eine größere Chance, als wenn man sich gar nicht vorbereitet. Auch die gedankliche Auseinandersetzung damit hilft.
Um sich wirklich effizient im Nahkampf verteidigen zu können ist natürlich ein langes Training vonnöten. Gerade für Frauen gibt es teilweise sehr gut angepasste Übungsprogramme wie Systema oder Krav Maga, die auch im russischen bzw. israelischen Militär angewendet werden. Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass ein Wochenendkurs in Selbstverteidigung durchaus etwas bringt, wenn auch in geringerem Maße. Die meisten Männer, die auf der Straße Frauen Gewalt antun möchten, suchen Opfer, keine Gegner, so ist zumindest mein Kenntnisstand. So können bereits Grundkenntnisse in der Selbstverteidigung über den Ausgang eines Abends entscheiden. Besser ist natürlich ein regelmäßiges Üben.
Ich denke nicht, dass es auch nur ein seriöses Angebot für Selbstverteidigungskurse gibt, bei denen den Teilnehmerinnen oder Teilnehmer vermittelt werden soll, dass sie danach unbesiegbare Kampfmaschinen sind. Eigentlich wird sogar explizit darauf hingewiesen, dass man nur in speziellen Fällen eine Chance hat, sich mit den üblichen Techniken zu verteidigen. Denn wenn hier eine 45-Kg-Frau von einem Täter in der 120-Kg-Klasse angegriffen wird, dann wird die Frau es schwer haben, diesen Täter über die Schulter zu werfen. Um jetzt ein Beispiel zu nehmen.
In einem solchen Kurs soll ja eigentlich nur vermittelt werden, dass man sich verteidigen kann. Außerdem werden wohl Abläufe der Verteidigungshandlung geübt und wiederholt. Das kann zur Routine werden, so dass das im Ernstfall auch abgespult werden kann. Wobei das wie bei allem ist: nicht alles, was gelehrt wurde, hat man auch gelernt. Wer nach so einem Kurs über Monate nichts mehr macht, der wird auch die beigebrachten Handgriffe nicht mehr machen können. Dennoch ist es so, dass trotzdem eine Abwehrhaltung da ist und der Kurs eben nicht umsonst war.
Ich kenne jemanden persönlich, der in einem Selbstverteidigungskurs Mitglied ist. Mein Bekannter hat mir viel über Selbstverteidigung erzählt und auch einigen Techniken demonstriert. Ich war sehr beeindruckt.
Bei Selbstverteidigung geht es vor allem um die richtige Technik und das richtige Verhalten. Deshalb ist ein Selbstverteidigungskurs prinzipiell für Männer und Frauen geeignet. Damit man sich im Ernstfall richtig verteidigen kann ist allerdings viel Übung notwendig. Je länger man übt, desto effektiver kann man sich verteidigen, übrigens auch dann wenn man nervöus ist. Durch die Übung werden die Bewegungsabläufe automatisiert.
Außerdem haben die Teilnehmer eines Selbstverteidigungskurses mit der Zeit zunehmend mehr Selbstbewußtsein, was sich auch auf die Körpersprache auswirkt. Dadurch können mögliche Angreifer von vorneherein abgeschreckt werden. Täter achten (vermutlich unbewußt) auf die Körpersprache und suchen sich gewöhnlich ein Opfer aus, von dem sie wenig Gegenwehr erwarten.
Natürlich kann ein Selbstverteidigungskurs nicht vor jeden Angreifer schützen, schon gar nicht wenn dieser eine Kampfsportart beherrscht. Aber ein guter Kurs, kombiniert mit ausreichend Übung, kann die Chance sich im Ernstfall verteidigen zu können deutlich erhöhen.
Ich glaube, dass Ramones etwas anderes meint. Ich glaube, sie spricht von einem einzelnen Wochenendworkshop, in dem die Grundzüge der Selbstverteidigung gelehrt werden. Wenn du von einer Mitgliedschaft schreibst, meinst du wahrscheinlich einen Kampfsport- bzw. Selbstverteidigungsverein, in dem man wirklich eine längere Zeit Mitglied ist.
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