Entscheidungsfindung - Tagebuch schreiben
Laut eines Berichtes im Radio habe ich aufgeschnappt, dass man bei einer Entscheidung durchaus ein Tagebuch schreiben sollte. Darunter sind mögliche Vor- und Nachteile einer Entscheidung vermerkt, aber auch Gefühle, die man hat, weshalb man überhaupt eine Entscheidung treffen muss. Was man sich davon erhofft, weshalb man überhaupt eine Veränderung herbeisehnt, die eine Entscheidung mit sich bringt und was die Nachteile sein könnten, wenn man sich für eine bestimmte Veränderung beibringt.
Begründet wird das ganze von der psychologischen Seite damit, dass man den alten Zustand, nachdem man einer Veränderung zugestimmt hat, durchaus gern mal idealisiert oder man verschönert. Liest man dann in seinem Tagebuch nach, wird man wohl gern wieder darauf aufmerksam gemacht, weshalb die Veränderung überhaupt gewollt war und weshalb man sich eben für diese Veränderung entschieden hat. Damit wird man dann doch wieder auf den Boden der Tatsachen katapultiert, sodass man der neuen Situation doch auch positive Seiten abgewinnen kann.
Für mich klingt es schon schlüssig und ich könnte mir gut vorstellen, dass es auch funktioniert. Allerdings habe ich noch nie ein solches Tagebuch geschrieben, wobei es an sich auch noch keine schwerwiegenden Entscheidungen gegeben hat. Meistens haben sich bestimmte Veränderungen so eingestellt, dass an sich keine Entscheidung nötig gewesen wäre. Ansonsten habe ich an sich auch so die Konsequenzen immer getragen und habe zwar zurückgeblickt, wusste aber, dass es mir nichts bringt, wenn ich den vermeintlich besseren Zeiten hinterhertrauere.
Könntet Ihr Euch vorstellen, ein solches Tagebuch zu schreiben, wenn es darum geht, Entscheidungen zu fällen, die einschneidend und für Euch große Veränderungen mit sich bringen? Habt Ihr vielleicht schon einmal ein solches Tagebuch geschrieben und hat es Euch weiter gebracht? Könnte so etwas wirklich funktionieren oder seid Ihr schon der Meinung, dass man eben die Konsequenzen tragen muss, und man auch dadurch gar nicht mehr zurückblickt?
Sicherlich kann das klappen. In dem Moment wo man schreibt, schreibt man ja wirklich genau das was man denkt und es stimmt schon, im Nachhinein neigt man ja zum Idealisieren, egal um was es geht. Da kann es dann durchaus hilfreich sein, wenn man etwas liest, was einen damals beschäftigt hat und vielleicht kann das wirklich bei der Entscheidung helfen. Aber ich finde, dass man dann generell der Typ dafür sein muss. Nur Tagebuch schreiben, damit man sich vielleicht irgendwann man für oder gegen etwas entscheiden kann, halte ich nicht für sinnvoll. Dann macht man es auch nur halbherzig und wer weiß, ob das dann so effektiv ist.
Ich habe früher viel Tagebuch geschrieben und muss sagen, dass es mir auch bei Entscheidungen durchaus öfter mal geholfen hat. Es ist ja nicht viel anders, als eine Pro - und Kontraliste. Nur das man diese dann etwas ausführlicher in sein Tagebuch schreibt. Bei manchen Entscheidungen hat es mir auch wirklich geholfen, vor allem wenn ich mit sonst niemandem darüber sprechen wollte.
Manchmal habe ich dann auch alte Tagebücher genommen und gelesen, was ich da so geschrieben habe. Bei manchen Entscheidungen, habe ich mich dann wirklich gefragt, wie ich damals so denken und entscheiden konnte und das ich das heute ganz anders machen würde. Ich finde es aber durchaus hilfreich, wenn man so etwas dann aufschreibt. Allerdings hatte ich nie ein reines Entscheidungstagebuch. Ich habe dort auch alles anderen hinein geschrieben, was mich so beschäftigt hat.
Also Tagebuch geschrieben habe ich schon mal eine Zeit lang, aber da habe ich dann eher Erlebnisse rein geschrieben, die ich an sich in Erinnerung behalten wollte, oder aber um mich abzureagieren. Solche Pro- und Kontra Listen habe ich auch schon mal gemacht, aber genau so wie Du es hier beschrieben hast, nein, so habe ich noch kein Tagebuch geschrieben.
Ich denke aber schon, dass es nützlich sein kann für so manche Personen. Ich durch denke mir so etwas jedoch mehr im Kopf und mache vielleicht mal kurz ein paar Notizen auf einem Schmierzettel oder so. Ich meine, ich vergleiche schon manchmal Situationen miteinander, und wie die dann letztlich geendet haben, wenn ich wieder einmal vor einer Entscheidung steht, besonders natürlich, wenn es einmal nicht so gut geklappt hat, das ist aber für mich recht normal. und dennoch kann ich mein Verhalten auch nicht immer daran festmachen.
Sicher hätte es Vorteile, wenn man wichtige Entscheidungen in sein Tagebuch schreibt. Schließlich sieht das Tagebuch meistens niemand und man hat die Sachen noch lebhaft vor Augen.
Es kann aber auch Nachteile mit sich führen. Wenn das Tagebuch z.B. doch jemand liest, dann erfährt er möglicherweise Sachen, die er gar nicht wissen sollte. Und wenn man das Tagebuch verliert, dann hat man vielleicht ein großes Problem.
Ich habe eine Zeit lang Tagebuch geschrieben und finde nicht, dass es mir je geholfen hat, Entscheidungen zu treffen. In mein Tagebuch habe ich immer alles reingeschrieben was mich bewegt hat, welche Probleme ich habe uvm. Ich schrieb Dinge hinein, die ich so niemanden erzählen konnte. Das Tagebuch hatte für mich eher den Sinn, meine Sorgen niederzuschreiben. Entscheidungen wurden dadurch nicht beeinflusst.
Ich schreibe auch sehr gerne Tagebuch, wenn es mir schlecht geht oder wenn ich einfach nicht weiß, wie es in meinem Leben weiter gehen soll. Immerhin gibt es auch Momente in meinem Leben, in denen ich eine Sache lieber alleine für mich ausmachen möchte oder in denen ich nicht möchte, dass die Sache gleich jeder mitbekommt. Dabei gibt es aber auch Situationen, in denen ich zwar jemanden zum Reden möchte, aber niemand da ist, weil mein Freund beispielsweise gerade für einige Tage bei seinen Eltern zu Besuch ist und meine Freunde keine Zeit für mich haben. Von daher muss ich dann auch einfach hin und wieder eine Sache alleine mit mir selbst ausmachen, wobei ich dann auch immer gerne ein Tagebuch nutze. So muss ich nicht alles in meinem Inneren ausmachen, sondern kann mir einfach alles von der Seele schreiben.
Wenn ich Tagebuch schreibe, dann formuliere ich meine Gedanken aus und schreibe sie auf. Ich schreibe dann genau das, was ich denke und was ich fühle und ich habe dann auch keine Hemmungen, böse Worte zu benutzen, wenn ich auf jemanden wütend bin. Ich schreibe einfach alles auf, was mir auf dem Herzen liegt. Und auch dann, wenn ich mich nicht für etwas entscheiden kann, dann schreibe ich auch alle Vorteile und Nachteile auf, äußere aber auch meine Bedenken. Dabei hilft es mir meistens schon enorm, alles aufzuschreiben und meistens sehe ich dann alles gleich viel klarer und habe einen distanzierteren Blick auf die ganze Sache, wenn ich dann noch einmal lese, was ich alles geschrieben habe.
Wenn man sich beispielsweise unschlüssig ist, ob man eine Beziehung noch weiter führen möchte oder nicht, ist es sicherlich auch sehr hilfreich, wenn man sich alles ganz genau aufschreibt, was man am Partner mag und was einen am Partner stört. Oftmals merkt man dann auch, dass eine Seite völlig überwiegt und meistens wird einem dann auch bewusst, wie schwerwiegend manche Gründe sind, wenn man sie so vor sich sieht. Von daher kann das einem auf jeden Fall bei der Entscheidung helfen und ich denke, dass das sogar noch besser ist, als wenn man die beste Freundin zu Rat zieht. Immerhin sollte man solche schwerwiegenden Entscheidungen in erster Linie mit sich selbst ausmachen, ohne von jemandem beeinflusst zu werden und von daher hilft es ganz gut, wenn man mit Hilfe eines Tagebuches dann selbst seine Gedanken sortieren kann.
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