Während Klassenarbeit das Blatt vor dem Lehrer verdecken

vom 08.05.2013, 20:16 Uhr

Der Thread „Was machen eure Lehrer während einer Klassenarbeit?“ hat mich gerade daran erinnert, dass ich früher immer versucht habe das Blatt vor dem Lehrer zu verdecken, wenn dieser während einer Klassenarbeit durch die Reihen gelaufen ist und sich das bereits Geschriebene der Schüler angesehen hat.

Wie ich in dem anderen Thread schon erwähnt habe, fand ich das immer sehr unangenehm. Zum einen lenkt es mich ab und zum anderen hat es mich nervös gemacht. Ich habe mich dann immer gefragt, was der Lehrer wohl über das denkt, was ich schreibe. Selbst wenn sich der Lehrer es nicht genau angeschaut hat, bekommt er ja einen bestimmten Eindruck von meiner Arbeit, zum Beispiel ist es ja auch schon vielsagend, bei welcher Aufgabe ich nach einer bestimmten Zeit bin, ob noch eher am Anfang oder sehr weit fortgeschritten.

Ich habe daher immer versucht, das Blatt zu verdecken. Damit habe ich verhindert, dass ich irgendetwas in den Gesichtsausdruck meines Lehrers hinein interpretiert habe. Wenn ich auf extra Blätter geschrieben habe, dann habe ich meistens das Arbeitsblatt über die beschriebenen Blätter gelegt und das angestarrt, bis der Lehrer wieder vorbei gelaufen ist. Hatte ich kein unbeschriebenes Arbeitsblatt, mit dem ich was machen konnte, habe ich mich eben mit meinem Arm über das Geschrieben gebeugt. Ob es den Lehrern aufgefallen ist, dass ich das Geschriebene verdecken wollte, weiß ich nicht. Es ist nun schon ein bisschen her, seitdem ich das das letzte Mal getan habe.

Im Grunde weiß ich ja, dass es ziemlich sinnlos ist. Immerhin gebe ich das Blatt am Ende der Arbeit mit ab und dann ließt der Lehrer sowieso, was ich geschrieben habe. Aber ich wollte mich eben während der Arbeit nicht verunsichern lassen. Von manchen meiner Mitschüler weiß ich, dass sie es teilweise genauso gehandhabt haben, weil es ihnen auch immer unangenehm war, wenn ein Lehrer während der Arbeit gesehen hat, was sie bereits geschrieben haben.

Habt ihr das auch schon einmal so gemacht? Was waren eure Gründe dafür? Vielleicht gibt es ja auch jemanden, der es gut findet, wenn der Lehrer während der Arbeit nachschaut, was man schreibt, da er dann Tipps geben kann (wenn er denn so nett ist)? Was denkt ihr darüber?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe es auch nie gemocht, wenn ich eine Klassenarbeit schreiben musste und der Lehrer oder die Lehrerin der Meinung war, durch die Klasse gehen zu müssen und den Schülern und Schülerinnen auf die Arbeitsblätter zu schauen, wenn sie gerade am Schreiben sind.

Mich hat das auch immer sehr nervös gemacht und ich habe mich dann immer besonders beobachtet gefühlt oder ich hatte das Gefühl, dass der Lehrer oder die Lehrerin mir ständig über die Schulter schaut. Zu dem hat mich das auch immer ziemlich abgelenkt. Ich hatte zwar nichts zu verbergen, aber ich mochte es halt einfach nicht. So habe ich dann auch immer versucht mit der Hand den größten Teil vom Arbeitsblatt abzudecken, sodass der Lehrer oder die Lehrerin nicht viel sehen kann.

Ich fand es auch immer ganz schlimm, wenn der Lehrer oder die Lehrerin vor mir stand und einen Gesichtsausdruck gemacht hat, den ich dann deuten musste. Meist sah der Gesichtsausdruck eher negativ oder positiv aus, obwohl ich lieber einen neutralen Gesichtsausdruck vom Lehrer oder von der Lehrerin gehabt hätte. Immer hin habe ich mir dann immer Gedanken gemacht, weshalb der Lehrer mir solch einen Gesichtsausdruck schenkt und dann konnte ich mich kaum noch auf die Arbeit konzentrieren.

Schlimm fand ich es auch, wenn der Lehrer oder die Lehrerin einen Schüler auf die Schrift oder Schreibfehler angesprochen hat. Das fand ich auch immer sehr störend, aber gleichzeitig manchmal auch ziemlich lustig, wenn es mich nicht betroffen hat.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Auch ich hatte in der Schule einige Kandidaten, die während der Klausuraufsicht durch die einzelnen Reihen streiften und währenddessen immer wieder Blicke auf die Arbeiten der Schüler warfen. Auch mich hat das immer sehr nervös gemacht und ich mochte dieses Vorgehen überhaupt nicht. Meist fühlte ich mich, obwohl es ja gar nichts zu verbergen gab, sehr beobachtet und extrem unwohl in meiner Haut. Außerdem hatte ich auch immer Bedenken, wie meine halbfertige Arbeit wohl beim Lehrer ankam. So viel Zeit, dass das Geschriebene beurteilt werden konnte, nahm sich die Aufsicht nie, aber gerade in Mathematik wurde oft ein Blick auf das Ergebnis geworfen und auch in anderen Fächern konnte man sich zumindest einen Überblick verschaffen. Meist habe ich dann versucht, aus der Reaktion des Lehrers Profit zu schlagen und irgendetwas zu interpretieren, ich würde aber sagen, dass mir das nie besonders gut und aufschlussreich gelang.

Es wäre bei uns allerdings nicht möglich gewesen, beim Anrücken des Lehrers das Arbeitsblatt unter die Blätter mit den Aufgaben zu schieben. Einige Mitschüler versuchten das durchaus immer wieder, um sich der unangenehmen Situation zu entziehen, wurden aber dann oft aus Zwecken der Kontrolle aufgefordert, alle Blätter offen auf den Tisch zu legen, was dann sicherlich noch deutlich unangenehmer war, als hätten sie die Blätter gar nicht erst versteckt. Ich finde sowieso, dass das Vorgehen der Aufsicht zwar extrem unangenehm, aber dennoch legitim ist - und wer sich dem absichtlich entzieht, der erweckt eben auch den Eindruck, möglicherweise etwas verbergen zu wollen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Als ich noch zur Schule ging, fand ich es auch immer ganz schlimm, wenn die Lehrer während einer Klausur durch die Reihen liefen und sich angeschaut haben, was die Schüler so schreiben. Denn obwohl die Lehrer früher oder später sowieso sehen würden, was ich geschrieben hatte, war es mir einfach unangenehm. Mich hat es immer gestört und auch vom Schreiben abgelenkt. Besonders dann, wenn der Lehrer einen überraschten Gesichtsausdruck machte, wenn er etwas bei mir las, hat mich das sehr verunsichert, da ich nicht wusste, ob meine Antwort nun besonders gut oder schlichtweg falsch war.

Genau wie du habe ich es meistens auch so gehandhabt, dass ich einfach das Blatt der Klausur auf meine bereits beschriebenen Blätter gelegt habe, so dass der Lehrer nicht sehen konnte, was ich bereits geschrieben hatte.

Ich erinnere mich noch genau daran, als ich mein Abitur in Biotechnologie geschrieben hatte. Neben mir saß ein Lehrer, der permanent zu mir herüber schaute, um zu sehen, was ich schreibe. Dieser Lehrer ist mir auch richtig auf die Pelle gerückt und hätte sich wohl am liebsten zu mir auf den Schoß gesetzt, um alles nachlesen zu können.

Glücklicherweise ist es nun an der Uni ganz anders. Die Dozenten laufen überhaupt nicht durch die Reihen, sondern sind einfach nur vorne und lassen uns in Ruhe schreiben. Dadurch kann ich mich auch gleich viel besser konzentrieren und ich fühle mich auch viel wohler so, da ich nicht so schnell abgelenkt und verunsichert werde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Bei mir war das auf der Schule auch so bzw. ebenso auf der Uni. Ich mache leider dann verdächtige Bewegungen, weil mich das über die Schultern gucken nervös macht. Eine Lehrerin hat sich sogar meine Arbeit genommen und durchgeblättert, dann wieder zurück auf den Tisch gelegt und das wortlos (was ja einen noch mehr verunsichert).

Sobald ein Lehrer zu mir kam und auf meinen Zettel starrte, konnte ich nicht anders als reflexartig den Lehrer anzugaffen. Denn warum sollte ich ihn nicht einfach so angaffen, wenn ich doch bei der Arbeit bin? Wenn ich das nicht mag, dann soll er das lassen. Meistens verunsichere ich so den starrenden Lehrer und er geht wieder.

Ich weiß auch nicht, weshalb die das machen. Ich meine, diese kontrollierten Rundgänge reichen doch aus, aber dann direkt auf die Arbeit zu starren gehört wohl zur Einschüchterungstaktik und die ist absolut unnötig, weil der Schüler ohnehin schon nervös und aufgeregt ist.

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» kleineAmsel » Beiträge: 205 » Talkpoints: 0,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mich stört es um ehrlich zu sein sonderlich wenig, wenn ein Lehrer während einer Klassenarbeit durch die Reihen läuft und dabei auch bei mir stehen bleibt und auf mein Blatt schaut. Ich bin meistens sowieso so in die Aufgaben vertieft, dass ich alles um mich herum vergesse und so gar nicht mitbekomme, dass der Lehrer gerade vor mir steht.

Ich finde auch, dass es irgendwie so herüber kommt, als wolle man etwas verheimlichen, wenn man sich plötzlich mit dem Arm über sein Blatt lehnt oder es unter einem anderen Blatt versteckt. Da würde ich als Lehrer ehrlich gesagt misstrauisch werden und noch genauer hinschauen, ob der jeweilige Schüler nicht einen Spicker benutzt, den er verstecken will.

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mich nervt es auch, wenn die Lehrer dann durch die Reihen gehen und schon mal lesen. Natürlich können sie ab und zu mal einen guten Ratschlag geben, aber ich habe eine Angewohnheit dich mich auch dazu zwingt das Blatt zu verdecken, wenn ein Lehrer kommt. Ich schreibe mir nämlich gerne mit Bleistift Gedanken auf, die ich zu dem Thema habe, um das dann auszuformulieren. Das könnte man mir sicherlich auch negativ auslegen, wenn man das sehen würde, weswegen ich das Blatt verdecke. Generell ist es aber schon ein bisschen dämlich, weil der Lehrer es am Ende eh sieht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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