Die Familie als Hobby?

Wie gerade schon in einem anderen Thread erwähnt, hat mein Schuljahr in der Berufsausbildung gerade eben erst begonnen und dort haben wir auch den einen oder anderen neuen Lehrer zugeteilt bekommen, mit dem wir zuvor noch nie etwas zu tun hatten. Da unsere Berufsschul-Klasse sehr gemischt ist und die Spanne der Schüler vom Alter her sehr weit auseinander geht, haben sich die Lehrer auch allen sehr ausführlich vorgestellt, vielleicht sogar schon etwas zu ausführlich.

Als die Lehrerin dann endlich irgendwann fertig war und sich vorgestellt hatte, durften wir ihr auch noch die eine oder andere Frage stellen und diese antwortete auf die Frage, was denn ihre Hobbies seien, mit - „Meine Familie ist so etwas wie mein Hobby“. Besagte Lehrerin hat erst vor kurzem ihr drittes und letztes Wunschkind bekommen und hat wohl in jeder freien Minute eine Menge zuhause zu tun, so dass sie gar keine Zeit mehr für etwas anderes hat.

Ich würde dies eigentlich nicht als Hobby bezeichnen, da dies ja doch eher nach Hausarbeit und nach den Aufgaben einer Mutter klingt, obwohl ich dazu noch Vollzeit berufstätig wäre. Unsere neue Lehrerin hingegen war aber wirklich davon überzeugt, so etwas wie einem Hobby nachzugehen und nicht etwa der üblichen Hausarbeit. Würdet ihr die Aufgaben einer Mutter, bzw. Hausfrau neben dem Beruf noch als Hobby bezeichnen, oder eher als Belastung? Wäre euch dies alles zu viel oder glaubt ihr, das ihr damit klar kommen würdet?

Ich bin zwar noch Schülerin, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Job dann doch ziemlich anstrengend sein kann. Ich würde es dann doch ehrlicherweise eher als belastend einstufen. Denn Kinder machen dann doch ganz schön viel Arbeit, und es in anstrengend sich um sie zu kümmern. Deine Lehrerin wird aber doch sicher in dieser Zeit nicht arbeiten oder? Ich bei uns jedenfalls immer so.

Aber gerade deshalb ist es doch schön, wenn deine Lehrerin das etwas anders sieht, und es sogar als Hobby empfindet. Obwohl ich finde, dass das schon fast wieder komisch klingt. Wenn ich Kinder hätten, wären diese mein Leben, aber nicht nur mein Hobby.

Es gibt tatsächlich Frauen, deren Hobby ihre Familie ist. Du schreibst, dass die Lehrerin vor kurzem, ihr drittes Wunschkind bekommen hat. Wenn sie euch das so gesagt hat, muss das stimmen. Denn welche Frau schafft sich ein drittes Kind an, wenn sie noch nebenher arbeitet und dann noch so etwas sagen kann. Das werden die wenigsten und nur die aus voller Überzeugung tun, die etwas Besonderes darin sehen, ihren Mann und die Kinder glücklich zu machen und dafür zu sorgen, dass es ihnen an nichts fehlt.

Statt einem Hobby nachzugehen wird sie überlegen, was sie in der Zeit ihrer Familie Gutes tun kann. Andere Ehefrauen und Mütter beklagen sich wegen der vielen Arbeit, die sie haben, was bei fünf Personen ja auch stimmt, wenn man dann noch arbeiten geht. Ganz sicherlich hat sie die Hausarbeit gut eingeteilt und der Ehemann hilft mit. Ich würde das nicht als Hobby ansehen und auch nicht so bezeichnen. Wenn es nun der Fall wäre, müsste jeder damit klar kommen. Allerdings bestimmt nicht so überzeugend wie deine Lehrerin.

Also ich würde es eher nicht als Hobby bezeichnen, weil es schon eine Menge Arbeit ist. Ich finde es aber schön, dass sie es so bezeichnet. Ich habe einen kleinen Sohn und gehe noch nicht wieder arbeiten, schon gar nicht Vollzeit. Man muss schon sehr gut organisieren um Kind bzw. in deinem Fall 3 Kinder! Und Haushalt und Vollzeitberuf unter einen Hut zu bringen.

Deine Lehrerin hat absolut meinen Respekt und ich würde mir das nicht zutrauen bzw. ich möchte auch gar nicht Vollzeit arbeiten, solange mein Sohn noch klein ist. Dass sie es als ihr Hobby beschreibt, hat wahrscheinlich erstens den Grund, dass sie für nichts anders mehr Zeit hat, aber auch dass es so ihr Wunsch ist oder war (3 Wunschkinder). Das zeigt mir, dass sie ihre Familie liebt und Freude an ihr und mit ihr hat, was sehr schön ist.

Ich denke, dass das nur zeigen kann, wie sehr sie in ihrer Mutterolle aufgeht. Nicht viele bezeichnen ihren Familienstress als Hobby und ich denke man kann es nur ein Hobby nennen, wenn man in der Rolle richtig aufgeht. Sie hat sicherlich viel Stress, aber sie scheint es so ja zu wollen und manche Menschen mögen es, wenn sie den ganzen Tag zu tun haben. Ein Hobby ist ja eine Sache, die man besonders gerne macht und das macht sie eben besonders gerne.

Naja, genaugenommen ist ein Hobby eine Freizeitbeschäftigung. Also das, was man eben in der Freizeit macht und wenn sie eben jede freie Minute mit ihrer Familie verbringt, dann ist das wohl auch so eine Art Hobby. Allerdings ist das in meinen Augen eher etwas Selbstverständliches für mich, dass man gern die Freizeit mit seiner Familie verbringt, vor allem eben dann, wenn man gerade noch ein Kind bekommen hat.

Aber manche geben ja auch Schlafen als ihr Hobby an, dann kann man sicherlich auch als Hobby die Familie angeben. Vielleicht hat sie eben auch zu wenig Zeit für andere Dinge und füllt ihre Freizeit wirklich komplett mit der Familie aus und sie will es nicht als Pflicht sehen. Unter den Gesichtspunkt finde ich es fast niedlich, wenn man es als Hobby angibt. Das klingt dann weniger nach Verpflichtung und mehr nach Spaß und Freude, was es sicherlich auch ist oder sein sollte.

Als Hobby würde ich das persönlich absolut nicht bezeichnen, aber das liegt wohl auch an meiner eigenen Einstellung. Ich möchte nämlich keine Kinder und würde diese eher als Belastung empfinden, deshalb könnte ich da sicher auch nicht von einem Hobby sprechen. Ich denke auch, dass die Arbeiten und Pflichten einer Mutter und Hausfrau oftmals eben nicht genügend anerkannt werden, vor allem, wenn man nebenbei eben noch berufstätig ist. Ich kann mir also vorstellen, dass das ziemlich auslaugt und dann nicht mehr so viel Spaß macht, wie es ein Hobby eigentlich machen sollte.

Für mich persönlich wäre das also absolut kein wünschenswertes Hobby und das würde mich eher nerven, als dass es mich erfreut. Wenn andere Personen das aber alles locker weg stecken, dann ist das natürlich schön. Vor allem, wenn sie ihre Arbeit "nebenbei" noch schaffen, kann ich solche Leute nur bewundern.

Für mich ist ein Hobby nichts anderes als eine Beschäftigung, der man mit einer gewissen Leidenschaft nachgeht und der man sich gerne aussetzt. Wenn sich jemand also in seiner Familie wohlfühlt und sich gerne mit ihr beschäftigt, kann ich mir durchaus vorstellen, dass er seine Familie auch als Hobby ansehen und demnach auch als solches bezeichnen kann. Ich wüsste auch nicht, was daran besonders verwunderlich sein sollte, aber ich finde es immerhin bemerkenswert, dass diese Lehrerin sich ihrer Leidenschaft Familie auch so klar bewusst ist, denn das erlebt man wohl wiederum deutlich seltener.

Eine Freundin von mir hat drei Geschwister und ihre Familie ist ziemlich eng. Dort steht man füreinander ein und miteinander alles mögliche durch, auch das eigentlich scheinbar Unmögliche. Die Mutter meiner Freundin zeigt allerdings ganz deutlich, dass ihre Familie ihr alles bedeutet und sie sprüht vor Glück und Lebensfreude. Als ich sie damals als Jugendliche kennengelernt habe, war ich mir sogar ganz sicher, dass sie ihre Familie als ihr Hobby ansieht, wenigstens als eines ihrer Hobbys und auch sicherlich als ihr liebstes.

Meine beste Freundin ist wiederum auch jemand, der seine Familie sicherlich als Hobby bezeichnen kann und wird, denn auch sie geht in ihrem Familienleben auf, auch, wenn es für sie manchmal sehr aufreibend und schwierig ist. Im Grunde genommen gibt es aber immer noch ausreichend Gelegenheiten, während derer man als Außenstehender deutlich erkennen kann, dass ihre Familie ihr größtes Glück bedeutet und sie das, was sie tut, auch in den meisten Fällen mit großer Freude tut. Ich wüsste nicht, inwiefern das nicht eine recht treffende Beschreibung eines Hobbys, also einer Lieblingsbeschäftigung, sein sollte.

Ich finde durchaus, dass die Familie auch ein Hobby darstellen kann. Immerhin ist ein Hobby ja etwas, womit man seine Freizeit gerne verbringt und etwas, was man neben dem Haushalt und der Arbeit noch gerne macht. Und viele Leute beschäftigen sich in ihrer Freizeit eben gerne mit ihrer Familie, indem sie gemeinsam viele Ausflüge unternehmen, Spiele spielen oder auch gemeinsam backen und kochen. Dabei denke ich, dass es so gemeint ist, dass die entsprechenden Personen einfach gerne etwas mit der Familie unternehmen und ihre Freizeit damit verbringen, Spaß mit der Familie zu haben. Ich denke nicht, dass dabei irgendwelche Pflichten gemeint sind, die ohnehin erfüllt werden müssen.

Während manche Menschen in ihrer freien Zeit lieber für sich alleine sind und froh darüber sind, auch einmal eine Minute alleine zu sein, ohne die Familie bei sich zu haben, sind manche Menschen genau das Gegenteil. Sie würden am liebsten jede freie Minute mit dem Partner und mit ihren Kindern verbringen und viele Sachen gemeinsam unternehmen. So kann man gemeinsam in den Freizeitpark, in den Zoo oder auch gemeinsam ein Eis essen gehen. Und auch dann, wenn man keine Lust hat, etwas gemeinsam zu unternehmen, kann man sich ja auch innerhalb der Wohnung gemeinsam beschäftigen, indem man sich einen Film anschaut, indem man gemeinsam ein Gesellschaftsspiel spielt oder auch einfach nur gemeinsam auf dem Sofa sitzt und sich erzählt, wie der Tag war.

Jeder Mensch ist eben anders und für manche Menschen ist die Familie die Erfüllung ihres Lebens für sie, so dass sie auch gar keine Lust haben, alleine ein Buch zu lesen oder etwas mit Freunden zu unternehmen. Stattdessen wollen sie die freie Zeit, die ihnen neben ihrer Arbeit und neben dem Haushalt bleibt, damit verbringen, sich mit der Familie zu beschäftigen, da ihnen das am meisten Spaß macht und ihnen die meiste Freude bereitet. Oftmals haben diese Menschen auch nicht das Bedürfnis danach, etwas alleine oder mit anderen Menschen zu machen. Von daher kann ich es gut verstehen, dass man die Familie als Hobby ansehen kann und ich finde das ehrlich gesagt auch ganz schön. Immerhin sollte die eigene Familie das Wichtigste für einen sein und ich finde es schön, wenn man sich so ausgiebig um seine Kinder und um den Partner kümmert. So wird der Zusammenhalt auch gestärkt und ich bin mir sicher, dass der Partner und die Kinder sich auch sehr darüber freuen, wenn man so viel Zeit mit ihnen verbringt und so viel mit ihnen gemeinsam macht.