Riesterrente - für wen lohnt es sich?

Ich hätte eine Frage zur Riesterrente. Ich frage mich, für wen sie sich denn wirklich lohnt. Eher für den Großverdiener oder eher für den Otto-Normalverbraucher?

Außerdem hoffe ich, dass mir jemand beantworten kann, ob es heute noch eine sichere Geldanlage ist. Denn in Zeiten der Finanzkrise sollte man schließlich ganz besonders auf das eigene Geld achten.

"Riestern" lohnt sich für alle, gerade für Geringverdiener. Es bildet einen sehr starken Anreiz zum Sparen, was eben viele Menschen mit geringen Gehältern oft nicht für nötig halten und jeden Monat mit Null abschließen. Ange"riestertes" Vermögen wird nicht gepfändet und ist staatlich garantiert. Also man spart es zwar bei einer privaten Bank an, bekommt aber eine staatliche Garantie darauf.

Auch die Finanzkrise tut solch langfristigen Geldanlagen kaum weh. Über 20, 30 oder 40 Jahre hat ein niedriger Zinssatz in ein paar Perioden nur sehr geringen Einfluss. Sieht man relativ schön wenn man sich Verzinsungsverläufe ende der 70er Jahre mit den Ölkrisen ansieht. Am Trend hat sich da auch nichts geändert, es gab lediglich eine Schwankung um den Trend herum. Also wirklich Angst muss man nur um sehr kurzfristige Anlagen haben oder wenn die Inflation dauerhaft statt bei 1-3% bei 10-15% landen sollte. Das halte ich aber für sehr unwahrscheinlich .

Ob sich die Riester Rente für jemanden lohnt, hängt von der persönlichen Situation ab. Sie kann sich theoretisch für jeden Lohnen, der förderberechtigt ist. Direkt förderberechtigt sind alle abhängig beschäftigten Menschen (also Arbeitnehmer, Beamte usw.). Indirekt förderberechtigt sind selbständige, deren Ehegatten direkt förderberechtigt sind.

Die volle Förderung erhält jeder, der aktuell 4% seines zu versteuernden Einkommens in eine solche Rentenversicherung zahlt. Beispiel: du verdienst 20.000 Euro brutto pro Jahr, dann musst du für die volle Förderung 800 Euro einzahlen, von diesen 800 Euro wird die Förderung abgezogen, also 154 Euro, sodass du selber nur noch 646 Euro (oder auch 53,83 Euro pro Monat) einzahlen musst. Das entspricht einer „Rendite“ von 23,8%.

Hast du nun auch noch Kinder, so bekommst du für jedes Kind eine Förderung von 185 Euro. Sind die Kinder sogar erst seit dem 1.1.2008 geboren, so bekommst du für jedes Kind 300 Euro Förderung. Zu dieser Förderung könnte sich unter Umständen noch eine Steuerersparnis hinzurechen, je nach dem, wie viel du verdienst und wie viel du einzahlst. Du kannst maximal (inkl. der Förderung) 2.100 Euro pro Jahr einzahlen.

Für Geringverdiener lohnt es sich also, weil sie wenig einzahlen müssen und damit eine hohe Rendite erwirtschaften und für „Großverdiener“ lohnt es sich, weil sie mit den 2.100 Euro eine Steuerersparnis erwirtschaften können. Das ist jetzt alles sehr vereinfacht dargestellt, aber das macht nichts.

Als Faustregel kann man sich merken: für Geringverdiener gut, für Familien mit Kindern erst recht gut und für Großverdiener gut, wegen der Steuerersparnis.

In Zeiten der Finanzkrise ist gerade die Riesterrente keine schlechte Wahl. Jedes zertifizierte Produkt muss dafür garantieren, dass am Ende der Laufzeit die eingezahlten Beiträge zusammen mit der Förderung zur Verfügung stehen. Ganz egal, ob es ein fondsgebundenes Produkt ist, oder ein klassisches. Sehr viel mehr Sicherheit kannst du wohl nicht erwarten.

Ich finde die Riesterrente eine gute Variante, um für das spätere Leben hinzuarbeiten. Klar könnte man auch Geld sparen und immer wieder zurück legen. Aber oftmals kommt man eben doch in die Versuchung, dass man an dieses Geld geht. Ich habe mit den Riestern begonnen, als ich meine erste Ausbildung begonnen habe. Mit einem geringen Gehalt lohnt sich das Riestern umso mehr, da ja auch nur ein geringes Geld in die Riesterrente gezahlt werden muss. Die staatliche Förderung kann sich da echt lohnen. Durch eine Familie wird man ja auch schnell in den Genuss kommen, weitere Förderungen zu erhalten, von daher finde ich es angebracht schon in jungen Jahren sich mit den Thema zu beschäftigen und einen geringen Teil in die Riesterrente einzuzahlen.