Weltuntergangsstimmung - Was bedeutet es für euch?

Es gibt ja bestimmte Wettersituationen, die von unterschiedlichen Leuten als Weltuntergangsstimmung deklariert werden, da man das Gefühl hat, dass die Umwelt und die Natur alles raus lassen, was so in ihnen steckt.

Ich empfinde diese Stimmung immer dann, wenn der Himmel ganz dunkel ist, es donnert und ein plötzlicher Regenschauer, der so heftig ist, dass in kürzester Zeit Bäche fließen und die Blitze auf Himmel um die Wette leuchten. Dann, wenn alle durch die Gegend laufen und es die Regenschirme durch den Wind zurück biegt und die Bäume sich in alle Richtungen biegen. Wenn man meine Auffassung liest, merkt man, dass ich in einem gesegneten Land lebe, ohne Wirbelstürme usw. Ehrlich gesagt muss ich ja gestehen, dass ich dieses Wetter mag, allerdings nur dann, wenn es keine Schäden anrichtet, was leider nicht der Fall ist. Die Atmosphäre und die Stimmung sind aber einzigartig für mich.

Was bedeutet für euch Weltuntergangsstimmung? Wie steht ihr zu solchen Naturgewalten? Habt ihr Angst, oder seid ihr einfach nur fasziniert?

Ich mag solches Wetter auch. Ich habe aber auch noch nie schlechte Erfahrungen dadurch gemacht oder kenne jemanden, der bei einem solchen Wetter verletzt wurde. Dann würde ich vielleicht auch anders denken.

Naturgewalten sind so faszinierend, weil sie uns daran erinnern, wie klein wir eigentlich sind. Wir können zwar Häuser bauen und Flugzeuge fliegen lassen, aber die Natur kann ein Haus ganz schnell zerstören und das Flugzeug abstürzen lassen. Viele vergessen das nur allzu leicht. Aber wir leben nun mal nicht losgelöst von der Natur. Egal wie viel Technik die Menschheit noch erfindet. Entweder wir schaffen die Natur ab, was auch unser eigenes Ende wäre oder wir werden niemals die Mächtigsten auf dieser Erde sein.

Besonders lustig fand ich den Ausbruch des Vulkans auf Island, der den ganzen Flugverkehr lahmgelegt hat. Viele waren so überrascht. Ich weiß überhaupt nicht warum. Wir sind noch nicht mal in der Lage, das Wetter von morgen relativ verlässlich vorherzusagen. Wie kann man annehmen, dass die Menschheit über solchen Problemen steht?

Ich finde, der Mensch sollte viel öfter daran erinnert werden. Es gibt immer noch zu viele Unfälle deswegen. Viele fahren bei Schnee und Eis Weihnachtsgeschenke kaufen, anstatt einzusehen, dass das einfach nicht der passende Zeitpunkt ist, um sich in ein Auto zu setzen. Ich hab mal gehört, dass jemand vom Blitz getroffen wurde, weil er noch sein Autofenster runterkurbeln wollte. Nasses Auto oder Sterben. Nur ein Idiot entscheidet sich für den Tod. Oder jemand, dem die Demut vor der Natur abhanden gekommen ist.

Ich bezeichne als Weltuntergangsstimmung eigentlich immer die Zeit, wenn ein Gewitter im Anzug ist. Der Himmel wird immer dunkler, die Wolken immer dicker, irgendwo fühlt die Luft sich an, als könnte man sie durchschneiden und es riecht anders als sonst. In einem selbst baut sich auch eine gewisse Spannung auf. Meist hören die Vögel auf zu zwitschern, es wird seltsam ruhig - man sieht die ersten Blitze, in der Ferne grummelt es. Wenn das Gewitter dann da ist, geht die Welt halt einen Moment lang unter. Ich liebe das. Gerade nach einem schwülen Sommertag. Meine Mutter dreht jedes Mal durch, aber als Kind hat sie auch einen Blitzeinschlag erlebt.

Kommen die dunklen Gewitterwolken immer näher und man sieht schon die Blitze in der Ferne zucken, könnte man schon auf den Gedanken kommen, dass gleich die Welt untergeht. Kommt der Donner dann näher und man hört es krachen und splittern, zieht man unwillkürlich den Kopf ein.

Aber es ist so faszinierend, den Naturgewalten zuzusehen. Und man freut sich, dass man in der Wohnung ist und das Inferno nur hinter der Glasscheibe sieht, geschützt gegen Blitz, Donner und den einsetzenden Regen. Sieht man den Regen von der Straße hochspritzen und an den Fensterscheiben herunterlaufen, bedauert man die armen Menschen, die noch unterwegs sind. Sie haben nur die Möglichkeit, sich unterzustellen, bis der Regen nachlässt. Denn einen Schirm aufspannen bringt nichts bei solchem Wetter. Da wird man sowieso nass.

Ich höre dieses Wort eigentlich immer nur von meiner Mutter und deswegen verbinde ich es dann auch mit Gewitter und viel, viel Regen, weil sie es immer in einer solchen Situation verwendet. Wenn es nur sehr stark regnet, habe ich eigentlich keine Angst. Wenn es dazu aber noch gewittert oder sehr stark stürmt, dann finde ich das schon nicht mehr angenehm und es verursacht ein seltsames Gefühl des Unwohlseins in mir.

Ich empfinde es auch immer als sehr lustig. Natürlich gibt es die Momente, wo der Himmel sich wirklich verdunkelt und man denkt, dass gleich die Welt nun untergehen wird. Die Welt zeigt aber in diesen Momenten wohl einfach nur, was wirklich in ihr steckt und wenn sie wollen würde, könnte sie noch viel Schlimmeres machen. Vielleicht ist es ja eine Art "angeben" der Welt. Aber darüber kann man ja nur spekulieren, denn wir wissen ja nicht, ob die Welt auch Gefühle hat.

Ich selbst empfinde solche Momente immer als sehr spannend. Wenn ich sehe, dass sich ein riesiges Gewitter aufbaut, gehe ich immer auf den Dachboden und schaue mir das Spektakel an. Ich finde es interessant, wenn wirklich die Blitze wie verrückt blitzen und man merkt, wie die Bäume umher wehen und ein Gemisch aus Regen, Schnee und Hagel und alles mögliche vom Himmel kommt. Ich schaue mir dies wirklich gern an, wobei ich immer im Hintergrund die Angst habe "Was wäre, wenn jetzt ein Tornado auf den Weg zu dir wäre". Aber im Grunde genommen, finde ich so welche Naturgewalten echt spannend und interessiere mich auch dafür, weshalb ich wohl auch Geographie studiere.

Ich persönlich kenne aber leider schon jemanden, den es damals hart getroffen hat. Nun sind Tornados schon sehr selten in Deutschland, aber wenn diese mal auftauchen, dann können diese auch große Schäden anrichten. Eine Bekannte Familie ist dies auch schon einmal passiert. Zwar wurden "nur" die Dachziegel weg gezogen, aber auch dies kann teuer werden. Ihnen selbst ist zum Glück nichts passiert, was in der USA wohl anders gewesen wäre. So etwas tut mir dann schon Leid, aber dies ist nun einmal die Naturgewalt. Dies ist aber noch lange nicht so, dass man von einem Weltuntergang reden kann.

Jedoch fällt es mir immer auf, dass Leute sich wohl viele Gedanken machen. Wenn ich während eines Gewitters, der richtig heftig ist, mal Facebook öffne, dann sehe ich immer die ganzen besorgten Posts von Leuten, wo diese schreiben "Hilfe! Die Welt geht unter". Diese Panikmache finde ich etwas übertrieben, denn so ist es dann doch nicht. Zwar zeigt die Natur ihre Stärke, aber gleich so eine Panikmache ist echt übertrieben. Es gibt aber nun einmal die Menschen, die sich eher Sorgen machen und welche wie ich, die sich total für so ein Spektakel interessieren und dann gar nicht an einen "Weltuntergang" oder eine Stimmung diesbezüglich denken.

Für mich selbst herrscht dann Weltuntergangsstimmung, wenn sich der Himmel tagsüber ganz plötzlich verdunkelt und auch eine komische Farbe annimmt. Besonders gruselig finde ich es dabei, wenn es richtig dunkel ist, der Himmel aber einige gelbe Stellen hat. Das sieht immer sehr merkwürdig aus und ich bekomme dann auch immer Angst, da ich weiß, dass es ein Gewitter geben wird. Dazu kommt, dass es bei einer Weltuntergangsstimmung meistens auch noch so stark stürmt, dass irgendwelche Sachen durch die Luft fliegen und man am liebsten nach Hause möchte.

Wenn es einfach nur wie aus Eimern schüttet und dazu noch sehr stark gewittert, dann ist das aber für mich auch schon eine Weltuntergangstimmung. Bei so einem Wetter würde ich dann auch nicht freiwillig vor die Tür gehen, da ich innerhalb kurzer Zeit gleich ganz nass werden würde und da ich es nicht riskieren würde, im Gewitter raus zu gehen.

Wenn draußen Weltuntergangsstimmung herrscht, dann mache ich es mir nach Möglichkeit zu Hause gemütlich und möchte dann auch nicht raus gehen. Immerhin habe ich auch immer ein wenig Angst bei dem Wetter und ich mag es auch gar nicht, wenn es ein Gewitter gibt. Ich habe dann immer Angst, dass der Blitz irgendwo in der Nähe einschlagen könnte und von daher freue ich mich auch immer, wenn das Unwetter wieder vorbei geht.