Spenden nur, wenn man auch was gewinnen kann?
Ich kenne einige Leute, die niemals irgendwo spenden würden, wenn sie nicht selber auch einen Vorteil davon haben könnten. Also eben Spenden mit der Möglichkeit auf einen größeren Gewinn als man gespendet hat. So zum Beispiel mit der "Aktion Mensch" oder "Die ARD Fernsehlotterie" oder auch noch andere Möglichkeiten einen Gewinn zu erzielen mit wenig Einsatz aber dem "guten" Gewissen was gutes getan zu haben.
Wer macht es und hat man bei diesen Gewinnspielen denn auch das Gefühl, dass man Gutes getan hat, obwohl man es ja eigentlich nur macht, damit man die Chance auf Gewinne hat? Warum, denkt ihr, gibt es diese Spendenmöglichkeit, wo man auch noch gewinnen kann? Wie kann denn da eine Spendensumme zustande kommen, mit der so viel Gutes getan werden kann, wenn es doch alles wieder ausgelost wird?
Ich habe noch nie bei einer Aktion gespendet, wo man auch etwas gewinnen konnte. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es einige Menschen gibt, die nur dann etwas spenden. Sicher haben diese Menschen auch das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, weil sie ja gespendet haben. Ich spende aber nur für Organisationen, wo ich voll hinter stehe und mit denen ich mich identifizieren kann. Mir ist es dann bei meiner Spende egal, ob ich etwas gewinnen kann oder nicht, mir geht es nur darum, anderen Menschen zu helfen.
Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es sich für die Spendenorganisationen lohnt, wenn sie einen Gewinn für die Spender bereitstellen. Dadurch, dass sie etwas gewinnen möchten, werden sicher mehr Menschen bereit sein, etwas zu spenden, als wenn es keinen Gewinn gibt. Die Kosten für den Gewinn bekommt die Organisation dadurch schnell wieder rein.
Es ist doch besser, in Zusammenhang mit einem Gewinnspiel zu spenden als gar nicht. Ich sehe da kein Problem. Manche Leute haben ja auch gar nicht das Geld, um größere Spenden zu tätigen. Da ist ein kleiner Betrag beispielsweise für Aktion Sorgenkind wenigstens etwas. Und wenn man dann noch eine Gewinnchance hat, machen umso mehr Leute mit.
Ampelmännchen hat geschrieben:Wie kann denn da eine Spendensumme zustande kommen, mit der so viel Gutes getan werden kann, wenn es doch alles wieder ausgelost wird?
Wie kommst du denn darauf, dass alles wieder ausgelost wird? Das ist bei keinen Lotterie und bei keinem Glücksspiel der Fall. Bei Aktion Mensch zum Beispiel werden 30% der Einnahmen wieder ausgelost, wie man auf der Webseite nachlesen kann.
Bei Erlösen von 438 Millionen Euro im Jahr 2011 (ebenfalls auf der verlinkten Webseite nachzulesen) bleibt da noch eine ganze Menge übrig. Auf wikipedia kann man folgendes nachlesen:
Seit Vereinsgründung wurden rund drei Milliarden Euro an Projekte der Behindertenhilfe und -selbsthilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe vergeben (Stand 2012).
Auch dürften viele Millionen an Lotteriesteuer zusammen kommen, die ja in gewisser Weise auch wieder der Allgemeinheit zu Gute kommen.
Ich mache bei so etwas nicht mit. Als Gewinnchance sind mir bei mehreren Millionen Losen die Chancen viel zu niedrig. Und wenn ich jemanden helfen möchte, so bevorzuge ich auch direktere Wege. Dabei kommen dann auch mehr als 30% bei dem Bedürftigen an.
Ampelmännchen hat geschrieben:Ich kenne einige Leute, die niemals irgendwo spenden würden, wenn sie nicht selber auch einen Vorteil davon haben könnten.
Das mag man niemandem vorwerfen, aber was dann auch immer als "Spende" abgegeben wird, ist letztlich keine Spende. Denn der persönliche materielle Vorteil widerspricht eben dem Wesen einer Spende. Mal davon abgesehen, dass man sich sein Gewissen frei kaufen kann und die Ausgaben zur Minderung seiner Steuerschuld heranziehen kann.
Will man ausschließlich über z.B. Lotterien "spenden" verteilen, dann ist es eben keine Spende sondern ein Glücksspiel mit ganz gewöhnlichen Risiken wobei vermutlich nur ein etwas geringerer Teil der Einnahmen zur Auszahlung verwendet wird. Es bleibt aber ein Glücksspiel und hat mit dem "guten Zweck" nur sehr bedingt was zu tun.
Ich muss sagen, dass ich dabei überhaupt keinen Sinn sehe. Ich denke, dass der Begriff "spenden" eine Tätigkeit ist, die man freiwillig tut ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Dein genannter Fall klingt mir ja eher nach einem Gewinnspiel. Man "spendet" in diesem Sinne nicht, weil man aus dem Herzen tut, sondern spendet im Grunde nur, um an dem Gewinnspiel teilzunehmen und etwas zu gewinnen. Rein theoretisch müsste man das Verb "spenden" dann mit "bezahlen" ersetzen, denn dies ist ja nichts Anderes, als wenn ich bei Lotto mitspiele, außer, dass das Geld Tieren/Menschen zu Gute kommt. Also ich würde aus Prinzip dort nicht spenden, weil das für mich nun einmal kein spenden ist.
Spenden tue ich im Allgemein auch eher selten. Ich bin beim Spenden meist sehr misstrauisch und kann nur wenigen Menschen trauen. Ich sehe es teilweise auch nicht ein für Menschen zu bezahlen, die in Deutschland auf der Straße leben. In Deutschland muss dies schließlich auch keiner. Deshalb gebe ich nicht mein Geld aus, damit diese Menschen, die "freiwillig" auf der Straße leben, etwas zu Essen bekommen. Es mag zwar schräg egoistisch klingen, aber ich muss schauen, dass ich selbst um die Runde komme. Hingegen spenden wir jedes Jahr an Weihnachten einen dreistelligen Betrag an Kinder, die sterbenskrank sind, damit diese noch ein schönes Weihnachtsfest haben können. An Weihnachten finde ich es auch völlig in Ordnung.
Ansonsten liegt mir mein Lieblingstier sehr am Herzen. Ich bin ein totaler Fan des weißen bengalischen Tigers, da es einfach eine Seltenheit ist, so einen heutzutage noch zu finden. Leider, gibt es viel zu wenige dafür. Deshalb spende ich monatlich 5 Euro an WWF, um etwas für diese Art zu tun. Ich finde, dass dies in Ordnung ist, denn ich kann es gar nicht leiden, wenn Leute so welche seltenen Tiere umbringen, nur um ein schönes Fell zu haben. Dennoch spende ich auch wirklich und nicht, weil ich damit gleichzeitig an einem Gewinnspiel teilnehme. Damit hätte ich, aus meiner Sicht, sonst den Sinn des Spendens verfehlt.
Ich habe in meinem Leben ehrlich gesagt eher selten Geld gespendet. Bisher waren es nur einige wenige Male, was aber auch daran liegt, dass ich noch nicht fest arbeite und noch studiere. Als Student ist man natürlich über jeden Euro froh und von daher ist es für mich klar, dass ich einfach nicht so oft spenden kann, auch wenn ich es wollen würde. Und wenn ich doch ein wenig Kleingeld in meinem Geldbeutel übrig habe, dann gebe ich es meistens irgendwelchen Obdachlosen auf der Straße. Immerhin lohnt es sich nicht, nur wenige Euro an eine Organisation zu spenden und es erscheint mir dann auch immer viel weniger Aufwand, den Menschen das Geld direkt in die Hand zu geben. So kann ich es mir dann auch nicht noch einmal anders überlegen.
Ich denke, dass es aber sicherlich noch einen weiteren Anreiz dazu gibt, Geld zu spenden, wenn man dabei etwas gewinnen kann. Immerhin werden die meisten Leute ja sicherlich nicht in erster Linie wegen dem Gewinn spenden. Es gibt ja schließlich Unmengen an Gewinnspielen, bei denen man kostenlos mitmachen kann, weshalb man für so eine Aktion eigentlich auch kein Geld ausgeben müsste. Von daher werden die meisten Leute dennoch Geld spenden, weil sie etwas Gutes tun wollen. Und wenn man dabei noch etwas gewinnen kann, dann macht man sicherlich gleich noch viel lieber mit, weil man weiß, dass man dadurch auch etwas bekommen kann. Auf diese Weise ist man dann sicherlich auch eher dazu bereit, etwas zu spenden und man weiß, dass man eventuell auch eine Belohnung bekommen kann.
Wenn ich Geld an einer Organisation spenden würde, dann würde ich sicherlich auch lieber etwas an eine Aktion spenden, wo ich noch etwas gewinnen könnte, als da, wo ich nichts gewinnen könnte. Immerhin motiviert die Aussicht auf den Gewinn einen ja auch, zu spenden und ich denke, dass die Leute dadurch animiert werden und viel eher gewillt sind, auch etwas zu spenden, wenn die Hoffnung besteht, dass man auch etwas bekommen könnte. Von daher finde ich diese Aktion einfach klasse und für die Veranstalter lohnt sich das dennoch, Sachen zu verlosen, da durch diese Aktion dann sicherlich gleich noch viel mehr gespendet wird, als sonst. Von daher ist so etwas eigentlich nur positiv zu sehen und ich finde die Idee wirklich sehr gut.
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