Moralischer Aspekt der Leihmutterschaft verwerflich?
In diesen Threads: Unfruchtbarkeit - lieber kein Kind oder Leihmutter?, Würdet ihr durch eine Leihmutter euer Kind austragen lassen?, ist das Thema Leihmutterschaft ja bereits angesprochen worden, mich würde allerdings unabhängig davon interessieren, ob man so was eigentlich als Mensch verantworten kann. Mit Bekannten kam das Thema neulich einmal auf den Tisch und da habe ich erst gemerkt, wie unterschiedlich die Ansichten dazu eigentlich sind.
In Deutschland ist die Leihmutterschaft prinzipiell verboten, tatsächlich ist es aber manchmal so, dass deutsche Behörden Paare unterstützen, die eine Leihmutterschaft im Ausland in Anspruch genommen haben, so dass es beispielsweise kein Problem ist, für das Kind einen deutschen Pass zu bekommen und so weiter. Leihmutterschaften werden in der Regel von Paaren in Anspruch genommen, die aus medizinischen Gründen kein Kind bekommen können, hat man jedoch genug Geld, kommt es auch vor, dass sich Paare für eine Leihmutterschaft entscheiden, wo die Frau sich eben einfach nicht die Figur zerstören möchte und das dann lieber eine andere Frau machen lässt.
Unsere Bekannten haben sich für das Thema jetzt nicht so interessiert, die Frau war der Meinung, dass es unmöglich ist, als Frau eine Leihmutterschaft zu wollen, wenn man das Kind auch selbst austragen könnte. Was die Leihmutter selbst anging, waren die beiden aber eher der Ansicht, dass das eben Frauen sind, die sich dazu entscheiden und das eben so wollen, des Geldes wegen. Je nachdem wie man das machen lässt, kann da ja dann auch einiges an Geld zusammen kommen. Nicht so mein Freund, dieser war der festen Überzeugung, dass es sich bei Leihmüttern in der Regel eher um Frauen handelt, die aus Not handeln.
Seiner Ansicht nach ist das schon eine Vorstufe zur Prostitution. Die Frau hat keinen anderen Ausweg, muss irgendwie an Geld kommen und aus irgendeinem Grund bleibt dann eben einigen Frauen kein anderer Ausweg, als die Leihmutter zu werden. Daher findet er es auch absolut unmöglich und verwerflich, die Ansprüche einer Leihmutter in Kauf zu nehmen und ist der Meinung, dass er dann doch lieber kinderlos bleiben möchte, wenn es anders nicht geht. Bisher war die Familienplanung immer ein fester Bestandteil in seiner Lebensplanung, daher kann ich mir vorstellen, dass es ein großer Einschnitt für ihn wäre, auf ein eigenes Kind zu verzichten.
Ich selbst stelle mir den Gedanken an sich auch verwerflich vor, denn irgendwo kann ich es mir nicht vorstellen, dass Frauen freiwillig solche Strapazen in Kauf nehmen, um Geld zu bekommen. Mit vielen Schwangerschaften zerstört man sich einfach den Körper, die Figur kann schon nach der ersten hin sein, aber nach mehreren Schwangerschaften senkt sich auch irgendwann die Gebärmutter ab und Folgen wie Inkontinenz und so weiter können auftreten, von Komplikationen bei der Geburt mal ganz zu schweigen.
Letztendlich würde ich daher allein aus moralischen Gründen darauf verzichten eine Leihmutterschaft anzunehmen, da man als Paar mit ein bisschen Geld die Notlage einer ärmeren Person drastisch ausnutzt. Letztendlich waren sich aber auch alle darüber einig, dass die Leihmutterschaft auch aus medizinischen Gründen nicht in Frage käme, da man eben nicht die Ernährung der Leihmutter kontrollieren kann und nicht weiß, ob sie raucht, Medikamente zu sich nimmt oder Alkohol trinkt. Denkt ihr, dass man eine Leihmutterschaft moralisch vertreten kann? Findet ihr es in Ordnung, dass so was im Ausland erlaubt ist?
Ich bin da eher zwiegespalten. Zum einen kann ich Eltern verstehen, die gerne ein Kind hätten, aber keines bekommen können. Wenn man dann das passende Geld hat liegt der Gedanke schon Nahe, allerdings macht es eigentlich nur dann Sinn, wenn man die Leihmutter auch kennt, da man sonst nie weiß, wie es gesundheitlich aussieht.
Moralisch ist es natürlich schon eine schlimme Sache, wenn man seinen Körper ruiniert nur für Geld, aber streng genommen macht man das ja auch für einen normalen Arbeitgeber, wenn auch nicht ganz so krass. Beispielsweise gibt es Berufe, in denen man starke Rückenschmerzen bekommt, die vielleicht auch gefährlich sind und man sein Leben aufs Spiel setzt. Am Ende muss die Person immer selber wissen, was sie macht. Soweit dass man Leihmutter werden muss, kann es ja auch ehrlich gesagt bei uns beispielsweise nicht kommen, weil wir abgesichert sind.
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