Was geschieht mit dem Rest des gespendeten Körpers?
Wenn man seinen Körper der Universität zur Verfügung stellt, was passiert dann später mit dem Rest des Körpers, den die Studenten nicht gebrauchen können? Ist es richtig, dass die Reste – wie ich hörte, verbrannt werden und in ein Sammelgrab kommen? Stimmt es ferner, dass man die Beerdigung der Reste seines Körpers, welche die Studenten nicht gebrauchen können, selbst bei Vertragsabschluss bezahlen muss? Weiß jemand, wie hoch die Gebühren in Deutschland sind?
Das ist doch lächerlich. Man bekommt genau das, was man wollte. Nicht mehr und nicht weniger. Die Menschen, die sich der Wissenschaft zur Verfügung gestellt haben bekommen alle eine ordentliche Beerdigung mit Grabrede von der Universität. Der Körper wird auch komplett verwendet es gibt welche, die oben arbeiten, welche in der Mitte und welche unten. Man geht den Körper Stück für Stück durch und arbeitet eine ganze Weile an und mit der Leiche. Deswegen weiß die Uni das auch sehr zu schätzen.
Bei uns bekommt jeder eine sehr schöne und würdevolle Beerdigung zu der die Studenten kommen, die an der Leiche gearbeitet haben und die Verwandten. Mein Partner war auf so einer Beerdigung und hat sie als sehr würdevoll und schön empfunden. Man wird wertgeschätzt und nicht einfach unter die Erde gebracht, man gibt etwas zurück. Viele melden sich auch nur wegen dieser Beerdigung bei solchen Sachen an, was natürlich traurig ist, aber so ist es nun mal.
Ich habe mal aus Interesse einige Medizin-Vorlesungen in der Freistunde besucht und dort war das dann auch so, dass Sammelbehälter herumgereicht wurden, damit jeder Student, der mit den Körperspendern zu tun hatte, Geld für die Beerdigung spenden konnte. Die Beteiligung war sehr bereitwillig, weil die meisten auch dankbar sind, dass sie überhaupt die Möglichkeit bekommen haben, ihre Ausbildung am menschlichen Körper zu vertiefen. Die Spender bekommen also ein würdevolles Begräbnis, wie sie es verdient haben. Von der achtlosen Massengrabtheorie höre ich heute zum ersten Mal.
Bei uns an der Universität kommen auf den Körperspender meines Wissens keine Kosten zu. Die Leichen der Körperspender liegen viele Wochen in den Sälen der Anatomie und es wird recht intensiv an allen Bereichen des Körpers gearbeitet. Entferntes Gewebe wird grundsätzlich einzeln in einem Behälter am Fuß des Seziertisches gesammelt. Nach dem Ende des Anatomiekurses werden die Leichen einzeln verbrannt und zwar komplett. Dazu gehört der Körper an sich, aber es wird eben auch dafür gesorgt, dass entfernte Gewebeteile und entnommene Organe mit verbrannt werden. Anschließend werden die Urnen mit der Asche der Körperspender auf dem Gräberfeld der Universität beigesetzt. Das ist kein Massengrab, sondern es handelt sich einfach um einen Bereich des Friedhofes, der für die Körperspender reserviert ist.
Auch wenn es für einen Leichnam aus rationaler Sicht letztendlich egal ist, wo und wie er bestattet wird, muss sich ein potentieller Körperspender keine Sorgen darum machen, dass die Bestattung zu würdelos verläuft. Es wird schon dafür gesorgt, dass jeder Körperspender auf ordentliche Weise beigesetzt wird. Die Studenten und Mitarbeiter der Universität können auch zu der Beisetzungsfeier gehen, was allgemein recht gerne getan wird.
Hast du vielleicht eine Quelle, aus der hervorgeht, dass in manchen Orten Gebühren von den Körperspendern verlangt werden? Mich würde mal interessieren, ob es wirklich Universitäten gibt, bei denen die Körperspender letztendlich selbst für ihre Beerdigung aufkommen müssen. Ich denke aber nicht, dass dies die Regel ist, sofern so etwas in Deutschland überhaupt vorkommt.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Hast du vielleicht eine Quelle, aus der hervorgeht, dass in manchen Orten Gebühren von den Körperspendern verlangt werden? Mich würde mal interessieren, ob es wirklich Universitäten gibt, bei denen die Körperspender letztendlich selbst für ihre Beerdigung aufkommen müssen. Ich denke aber nicht, dass dies die Regel ist, sofern so etwas in Deutschland überhaupt vorkommt.
Als ich neulich in Bezug auf die Altersgrenze bei Körperspendern recherchiert habe, bin ich zufällig auf diesen Artikel gestoßen, in dem es heißt:
Mittlerweile versuchen immer mehr Uni-Kliniken sogar, Interessenten abzuschrecken. Weil auch für die Hochschulen nach dem Präparieren Bestattungskosten anfallen, nimmt etwa die Hälfte der anatomischen Institute Gebühren von 500 bis 1200 Euro. "Im Schnitt kostet uns eine Beerdigung inklusive Grabpflege 1800 bis 2000 Euro", sagt Hohn. Und es sei absehbar, dass es in Zukunft noch teurer wird. Schuld sind vor allem die Friedhofsgebühren: Sie stiegen in der ersten Hälfte 2010 um durchschnittlich zehn Prozent. Für die klammen Kommunen sind die Friedhofsgebühren eine gute und verlässliche Einnahmequelle.
Leider sind keine weiteren Details aufgeführt, welche Städte welche Gebühren genau verlangen. Auch ist der Artikel in etwa zwei Jahre alt. Wer weiß, ob sich in so kurzer Zeit doch so viel geändert hat.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-238655.html
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