Auf Beerdigung einer Person gehen, die einen nicht mochte?
Dieses Jahr war ich bei einer Beerdigung. Dort erschienen ist auch eine Person, mit der der Tote überhaupt nicht klar kam, er mochte sie nicht und hat sie auch gemieden, obwohl sie Verwandtschaft von ihm war. Nun kam diese Person eben auch zur Beerdigung, was ich nicht verstanden habe. Er hat sie offensichtlich gehasst, ihr das so auch gesagt. Das lag aber vor allem an ihr, ihrem schlechten Benehmen und das sie ihn extrem beleidigt hat und das immer wieder. Wärt ihr zu einer solchen Beerdigung gegangen? So ein bisschen Selbststolz sollte man schon auch haben und dann nicht dahin gehen.
Ich finde es zudem nicht gut, dass man dem Toten hier seinen Willen nicht erfüllt. Ich meine ich halte generell nicht so viel von Beerdigungen, aber man muss doch nicht noch dahin gehen, wenn man die Person nie leiden konnte und sie nur beschimpft hat. Was denkt ihr dazu?
Ich könnte mir vorstellen, dass es der Person im Nachhinein Leid tat, was sie gesagt hat, und deswegen hingegangen ist. Wahrscheinlich um dem toten Menschen dann doch noch etwas Respekt entgegenzubringen. Dann kann ich schon verstehen, dass man dahin geht, obwohl es dann ja auch reichen würde, Blumen ans Grab zu legen und sich allein Zeit für den Toten zu nehmen.
Natürlich kann es aber auch sein, dass diese Person sich verpflichtet gefühlt hat, zu dieser Beerdigung zu gehen, da sie schließlich mit der toten Person verwandt gewesen ist. So etwas passiert ja häufiger, dass Verwandte einander nicht leiden können, sich dann aber trotzdem regelmäßig sehen (müssen) und dann auch zur Beerdigung gehen.
Mag "hart" klingen - aber hier kann die verstorbene Person nichts machen und wer zur Beerdigung geht, ist eben da. Wenn man die Beerdigung auch ernst nimmt, dann ist es doch auch so, dass die Person die trotz allem gekommen ist, am Ende doch auch Anstand bewiesen hat. Mit dem Tot endet jede Feindschaft.
Außerdem kann es ja auch andere (triviale) Gründe geben, zu so einem Anlass zu gehen. Denn hier besteht die Möglichkeit, alle Verwandte zu treffen, die man u.U. sonst ohne einen Anlass eben nicht treffen würde. Auch das kann eine Motivation sein. Wenn auf dem Friedhof hingegen solchen Feindschaften noch mal aufgetischt werden - von wem auch immer - der hat wohl nicht begriffen, worum es bei der Beerdigung geht.
Es mag vielleicht sehr gemein klingen, aber vielleicht wollte der Besucher sicher gehen, dass seine "Erzfeindin" auch wirklich tot ist und ist deswegen zur Beerdigung gegangen, um den Beweis zu haben.
Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, dass ihm das schlechte Verhältnis im nachhinein doch Leid tat und er es gerne ändern würde, aber leider ist es zu spät. Vielleicht hat das aber auch nichts mit den oben genannten Gründen zu tun und die beiden hatten trotz Antipathie genug Respekt voreinander, dass er das Bedürfnis hatte, sich von ihr zu verabschieden.
Ich selbst würde nicht auf die Beerdigung von einer Person gehen, die mich überhaupt gar nicht ausstehen kann, da ich diese Personen meistens auch nicht besonders gut leiden kann und kein großes Interesse an Menschen habe, welche mich nicht mögen. Trotzdem kann es auch sein, dass man durch den Tod von einer anderen Person über das eigene Verhalten nachdenkt und dieses vielleicht auch bereut, das finde ich gar nicht so ungewöhnlich.
Vielleicht konnte die Frau den Verstorbenen Mann, trotz deren Streitereien oder auch Hass auf eine bestimmte Art und Weise leiden? Außerdem ist es bei der Verwandtschaft immer ein anderes Thema, denn viele denken sich immer, dass Blut dicker ist als Wasser. Vielleicht wurde die Frau von einer anderen Person aus der Verwandtschaft dazu bewegt, dass sie auch auf die Beerdigung kommt?
Ich denke es ist ein großes Dilemma, ob man auf so eine Veranstaltung geht. Der Tod versöhnt bekanntlich und es kann einen Schritt in die richtige Richtung bedeuten, auf die Beerdigung einer unbeliebten Person gehen, da man sein Anteil den Freunden und Angehörigen gegenüber ausdrückt. Ich finde angesichts des Todes kann man schon mal über seinen Schatten springen, was das angeht.
Es ist weiter Familie, wenn man nicht hingeht, kann man mit einigen Vorhaltungen rechnen. Ok, das kommt darauf an, wie verkorkst das Verhältnis in der Familie war.
Eines möchte ich Euch dringend ans Herz legen: Macht keinen Streit auf dem Grab, das kommt auf keinem Fall zu einem guten Ende.
Mein erster Gedanke war auch, dass sich die Person vielleicht trotzdem vom Toten verabschieden und ihren Frieden schließen wollte. Es mag ja sein, dass ihr im Nachhinein all die vielen Streitigkeiten und Anfeindungen durch den Kopf gegangen sind und sie nun am Grab den Verstorbenen um Verzeihung bitten möchte.
Ich würde nicht gleich so etwas gemeines annehmen, wie dass die Person wirklich sicher gehen möchte, dass die verhasste Person gestorben ist. Ein bisschen das Gute, sollte man im Menschen ja doch sehen. Für mich wäre die einzig logische Erklärung, dass man seinen Frieden machen möchte.
Olly173, du bist ganz schön makaber.
Ihr schlechtes Benehmen ist selbst jetzt nicht zu übersehen, wo ihr Widersacher tot ist. Hätte sie auch nur einen Moment überlegt, hätte sie nicht hingehen dürfen. Das der Tote sie gehasst hat, weil sie ihn immer wieder beleidigte, wussten auch die anderen Verwandten. Deshalb trotzdem zur Beerdigung zu gehen, das bedeutet schon, dass sie ihm selbst im Tode seine Ruhe nicht gönnt und ihn durch ihre Anwesenheit beleidigen muss.
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