Mit Natronlauge hergestelltes Laugengebäck - gefährlich?
Ab und zu kaufe ich mir Laugengebäck. Es schmeckt mir nicht immer, eben nur, wenn ich besonderen Appetit darauf habe. Ich frage mich nur, wie der Bäcker das herstellt? Denn so viel ich weiß, werden die Brezel mit Natronlauge eingepinselt. Und Natronlauge ist gefährlich und giftig. Warum ist das Laugengebäck später essbar und nicht mehr giftig? Was wird damit gemacht, dass man es trotz der ätzenden Natronlauge später essen kann? Wie schützen sich die Bäcker, die mit dieser giftigen Lauge arbeiten müssen? Kommt es oft vor, dass sie Verätzungen davontragen?
Natron ist nicht giftig, das kann man Essen. Ich selber hat Natron daheim und da sind auf der Packung die ganzen Anwendungsmöglichkeiten aufgezählt - zum Zähneputzen, zum Herunterschlucken bei Sodbrennen, bei Magenschleimhautentzündungen usw.
Denn das Natron ist basisch, wer Sodbrennen hat, hat oft eine Übersäuerung und das hebt sich dann gegenseitig auf. Natron wird auch als Reinigungsmittel verwendet. Wenn Du etwa Wasser draufkippst, dann sprudelt das, was Verkrustungen lösen kann.
Also es ist nicht giftig, man kann das essen, es schmeckt nur nicht so gut. Natron ist allerdings ätzend. D.h. man sollte es nicht in die Augen bekommen, das brennt und kann die Hornhaut schädigen. Aber genauso soll man sich keinen Zitronensaft, keine Brausepulver oder scharfe Soße in die Augen kippen. D.h. es gibt viele Lebensmittel, die die Augen reizen würden, deswegen sind die aber nicht giftig.
In meiner Schulzeit haben wir das mal im Chemieunterricht mal besprochen. Ich bekomme die Formel nicht mehr zusammen - ist schon ein paar Jahre her - aber die Wärme im Ofen sorgt liefert jedenfalls die nötige Energie um eine Reaktion zwischen der Natronlauge und einem Bestandteil der Luft in Gang zu bringen. Das, was du am Ende auf dem Gebäck hast, ist also keine Natronlauge mehr.
Die Natronlauge, die man zum Backen verwendet, hat eine sehr geringe Konzentration. Mit der Lauge, die in der Industrie verwendet wird, kann man die nicht vergleichen. Natron kann man ganz normal im Geschäft als Backzutat kaufen und es wird in einigen Rezepten an Stelle von Backpulver verwendet. Die Lauge entsteht wenn man das Natron in Wasser auflöst. Das sprudelt und entwickelt Wärme, deshalb sollte man da etwas vorsichtig sein und den Topf nicht zu voll mit Wasser machen. Aber wenn man davon etwas auf die Haut bekommt ist das nicht tragisch, man sollte halt nur schauen, dass man nichts in die Augen bekommt, aber das gilt ja nun für die meisten Dinge.
@Zitronengras, Natron habe ich auch zu Hause. Aber hier geht es um Natronlauge. Bäcker verwenden Profi-Lauge wie ich nun gelesen habe. Diese Profi-Lauge soll man auch in Apotheken kaufen können. Die Lauge ist ätzend und man muss sehr aufpassen. In diese Lauge wird das Gebäck nur kurz eingetaucht. Sie wird kalt verwendet.
@Cid: Natronlauge ist einfach nur eine Mischung aus Natron und Wasser. D.h. es ist genau das, was entsteht, wenn man sich mit Natron die Zähne putzt oder damit den Boden reinigt, denn in dem Fall mischt man das Natron ja ebenfalls mit Wasser.
Zitronengras hat geschrieben:@Cid: Natronlauge ist einfach nur eine Mischung aus Natron und Wasser. D.h. es ist genau das, was entsteht, wenn man sich mit Natron die Zähne putzt oder damit den Boden reinigt, denn in dem Fall mischt man das Natron ja ebenfalls mit Wasser.
Natronlauge ist keinesfalls eine Mischung aus Natron und Wasser. Natronlauge, auch Ätznatron genannt, ist die chemische Verbindung Natriumhydroxid. Das Natron, was man z.B. zur Reinigung verwendet, ist aber Natriumhydrogencarbonat. Es handelt sich also um zwei verschiedene chemische Verbindungen. Natronlauge ist ätzend, aber meines Wissens nicht giftig. Bei der Herstellung von Laugengebäck wird eine geringe Konzentration der Lösung verwendet, so dass es keine Probleme geben dürfte, wenn man das Gebäck später isst.
ich weiß nicht, ob jemand von euch schon Laugengebäck selber gemacht hat, aber in meinen Rezepten wird dafür wirklich nur eine Mischung aus Natron und Wasser benutzt und das schmeckt genauso wie das Gebäck vom Bäcker. Allerdings wird das Gebäck eine Zeit lang eingetaucht und ich könnte mir gut vorstellen, dass die Profis eine Methode bevorzugen, die schneller geht, und dafür zu einer höher konzentrierten Lauge greifen oder eine etwas andere Verbindung benutzen, die schneller wirkt, weil sie aggressiver ist.
Die Bäcker schützen sich im Wesentlichen durch entsprechend konstruierte Maschinen und passende Arbeitskleidung. Die gesetzliche Arbeitssicherheit (und die Eigeninteressen der Hersteller und der Arbeitgeber) erfordert, dass potentiell gefährliche Sachen wie die Natronlauge (oder was auch immer da auf das Backzeug getan wird) so eingesetzt wird, dass die Bäcker möglichst nicht in Berührung damit kommen. Das wird durch spezielle Abschirmungen, Sammelbecken und anderen technischen Details erreicht.
Aber auch trotz dieser Vorkehrungen passieren sicher oft genug Unfälle und Bäcker werden verletzt. Das ist bei einem derart weit verbreiteten Massenverfahren schlicht unvermeidlich. Da die eingesetzte Chemikalie aber eher eine schwache Lauge ist, sind die Verletzungen nicht so schlimm. Kritisch wird es natürlich, wenn die Lauge in die Augen gerät, das kann dann gerade für die Netzhaut sehr schnell ins Auge gehen. Aber deswegen verwenden die Bäcker da zumeist auch Schutzbrillen.
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