Lohnt es sich finanziell Ferienwohnungen zu vermieten?
Ich frage mich immer wieder, wie man mit einzelnen Ferienwohnungen Gewinn erwirtschaften kann. Man muss ja eine Wohnung kaufen, diese mit Möbeln füllen und auch immer wieder alles reparieren. Kann man mit der Vermietung von einer Ferienwohnung wirklich viel Gewinn machen? Kann man nur von der Vermietung leben?
Das kommt wohl sehr auf die Region und Auslastung an, die man dann hat. Wenn ich überlege, dass auf Usedom mitten auf der Insel eine Ferienwohnung je nach Größe um die70 Euro pro Nacht kostet. Dann kann man grob kalkulieren, dass man von Anfang Mai bis Ende September fast komplett ausgebucht ist. Das sind immerhin fünf Monate, was 153 Tage ergibt und somit 10.710 Euro an Einnahmen bei voller Auslastung.
Nun muss man dabei ja noch die Wohnnebenkosten abziehen, die man durch die Vermietung hat. Aber selbst, wenn man das großzügig kalkuliert hat man auf das Jahr gerechnet locker einen Gewinn um die 700 Euro monatlich. Da kann man bequem alle Anfangskosten damit begleichen. Selbst ein Kredit für den Kauf ist da gut zu bezahlen. Nur muss man eben die Einnahmen aus dem Sommer auch gut verwalten, damit es im Winter für die Raten reicht.
Ramones hat geschrieben:Kann man nur von der Vermietung leben?
Wenn ich mal unterstelle, dass du damit nicht meinst, dass das Vermieten einer Ferienwohnung zum leben reichen könnte, will ich für die anderen Fälle sagen: JA. Natürlich kannst du davon leben. Eigentlich sogar sehr gut, weil du nach wenigen Jahren ein Millionenvermögen zusammen hast und damit später sogar nur noch von den Zinsgewinnen dein Leben bestreiten kannst.
Dazu ein einfaches Rechenbeispiel: wenn du pro Ferienwohnung im Jahr auch nur 1'000 Euro Nettogewinn machst, dann verdienst du ja bei 1'000 vermieteten Wohnungen 1'000'000 Euro im Jahr! Es gibt nicht viele Jobs, bei denen du sonst auf Eine Millionen pro Jahr kommst, so dass man schon sagen kann, dass das ein lukratives Geschäft ist. Selbst dann, wenn du jedes vierte Jahr einige Unkosten hinsichtlich Ersatz für abgenutzte Möbel hast.
Dazu ein einfaches Rechenbeispiel: wenn du pro Ferienwohnung im Jahr auch nur 1'000 Euro Nettogewinn machst, dann verdienst du ja bei 1'000 vermieteten Wohnungen 1'000'000 Euro im Jahr!
Mal abgesehen davon, dass du bei deiner Milchmädchenrechnung sämtliche Kosten ignoriert hast: Dazu muss man aber erst einmal 1000 Ferienwohnungen sein Eigentum nennen. Und dafür braucht man allein schon einmal ein Kapital von mehreren Millionen Euro. Wenn man das hat, kann man auch von Zinsen leben. Die Anlage in Ferienwohnungen ist nur eine Möglichkeit, sein Kapital anzulegen.
Bei der Vermietung von Ferienwohnungen gibt es wohl zwei vorherrschende Modelle. Entweder handelt es sich um große Gesellschaften, die mit Hilfe von Kapitalgebern und Fremdkapital eine große Anzahl von Wohnungen kaufen oder bauen und dann professionell verwalten. Oder es handelt sich um Privatpersonen, die entweder eine Wohnung im eigenen Haus vermieten, ein geerbtes Haus zu Ferienwohnungen umgestalten oder einzelne Wohnungen als Kapitalanlage gekauft haben. Bei letzterem Modell handelt es sich fast ausschließlich um einen Nebenverdienst.
Ferienwohnungen sind in Gebieten mit starkem Tourismus sicherlich finanziell attraktiver, wenn auch wesentlich arbeitsaufwändiger als klassisch vermietete Wohnungen. Schließlich liegt die Wochenmiete der Ferienwohnung häufig über einer Monatsmiete einer normalen Wohnung. Außerdem ist die Gefahr eines Totalausfalls über mehrere Monate deutlich geringer. Auf der anderen Seite werden wahrscheinlich höhere Wartungskosten auftreten, schon allein, weil das Inventar vom Vermieter gestellt wird.
Weasel_ hat geschrieben:Mal abgesehen davon, dass du bei deiner Milchmädchenrechnung sämtliche Kosten ignoriert hast
Nein, die Kosten habe ich explizit NICHT ignoriert, wohl aber die steuerliche Progression. Ansonsten habe ich ja geschrieben, dass die 1'000 Euro pro Wohnung bloß den Nettogewinn beispielhaft darstellen sollen. Alle Kosten sind vom sonstigen Umsatz abgezogen. Aber letztlich geht es hier gar nicht darum.
Weasel_ hat geschrieben:Dazu muss man aber erst einmal 1000 Ferienwohnungen sein Eigentum nennen.
Auch das ist natürlich richtig. Aber wenn ich jetzt mal die Ursprungsfrage sehe, dann ist die Fragestellung, ob man von der Vermietung von Ferienwohnungen leben kann. Und - unabhängig von einer Milchmädchenrechnung - mit den von mir unterstellten 1'000 Ferienwohnungen auf der Insel Sylt mit Strandlage lässt sich leben.
Würde die Fragestellung tatsächlich davon ausgehen, dass lediglich eine oder zwei Wohnungen ausreichen würden, um selbst davon Leben zu können, würde das von einem unrealistischen Bild hinsichtlich Lebenshaltungskosten sprechen. Schließlich muss man sich auch die Frage stellen, wie Familien oder Paare für ein paar Wochen Urlaub ein durchschnittliches Jahresgehalt ausgeben sollen (Jahresgehalt, weil man davon ja leben will).
Auch das ist natürlich richtig. Aber wenn ich jetzt mal die Ursprungsfrage sehe, dann ist die Fragestellung, ob man von der Vermietung von Ferienwohnungen leben kann. Und - unabhängig von einer Milchmädchenrechnung - mit den von mir unterstellten 1'000 Ferienwohnungen auf der Insel Sylt mit Strandlage lässt sich leben.
Du kannst auch von dem Sammeln von Pfandflaschen leben. Du musst im Jahr nur eine Millionen Flaschen sammeln. Nur nützt dir das eben nichts, wenn du keine Millionen Flaschen sammeln kannst. Und genauso wenig bringt dir deine Ferienwohnungsgeschichte. Man muss schon realistisch bleiben. Und dazu muss man auch den Kapitalbedarf berücksichtigen, um eine Rendite berechnen zu können.
@derpunkt: Dann schau dir mal meine Rechnung an, die sich eben nur auf eine Ferienwohnung bei nicht mal ganzjähriger Auslastung bezieht. Hat man also ein Grundstück mit schuldenfreier Immobilie, wo man ohne einen weiteren Kredit noch ein oder zwei Ferienwohnungen stellen kann, so ist es durchaus machbar davon leben zu können.
Gerade in Regionen wo eben eine entsprechende Auslastung erwartet werden kann, ist es doch so, dass es sich Familien leisten können, dass nur noch der Mann arbeiten geht und die Frau eben für die Ferienwohnungen da ist. Und wenn man dann davon ausgeht, dass Urlauber mindestens eine Woche bleiben und man dann je nach Größe etwa vier Stunden für die Reinigung planen kann. Dann dürfte klar sein wie wenig Einsatz erforderlich ist, um entsprechende Einnahmen zu generieren.
Das hängt davon ab, in welcher Region du das machst. Das Beispiel mit Usedom ist natürlich schon ein Extrembeispiel, das würde in anderen Gegenden so sicherlich nicht klappen. Welche Region, außer Nord- und Ostsee sind schon wirklich nachgefragt? Klar, es gibt andere Ferienregionen in Deutschland, aber so richtig super nachgefragt sind die vermutlich nicht.
Wenn man schon eine Wohnung hat, die man vermieten kann, etwa weil man die geerbt hat oder man einen Raum im Haus nicht nutzt, dann ist es sicherlich sinnvoll, denn dann muss man ja nicht viel investieren. Aber wenn man das extra noch ankaufen und einrichten will, dann denke ich, wird sich das aufgrund der hohen Anfangsinvestition nicht lohnen.
Schau dir ja mal die Preise für Eigentumswohnungen an - in der Klasse würde sich das bei einer richtigen, aus mehreren Zimmern bestehenden Ferienwohnung bewegen. Ich würde das, wenn nicht schon Räume vorhanden sind und wenn ich nicht in einer totalen Urlaubsregion lebe, nicht machen. Denn ansonsten ist anzunehmen, dass die Wohnung auch längere Zeit leer steht, dass man eher selten Urlauber da hat und ehe da ein Kredit abgezahlt ist, kann das lange dauern.
Früher hatte ich mal den Plan, mir selbst, als Domizil, ein kleines Häuschen zu bauen, was etwa in der Größe einer Doppelgarage liegt und da haben mir Architekten vorgerechnet, dass das mit allem drum und dran an die 80.000 EUR kosten würde, sodass ich die Idee verworfen habe. Nur weil das Haus kleiner als ein Einfamilienhaus ist, ist es nicht wesentlich billiger.
Das wäre bei einem neuen Ferienhaus ähnlich und nun nehmen wir mal an, dass du das Ganze eine Woche im Monat vermieten kannst – setzten wir ruhig mal die eigentlich recht hohen 70 EUR pro Nacht an – da bekommst Du im Jahr 6000 EUR. Davon musst Du aber Reparaturen bezahlen, Reinigung, Steuern. Ehe du da einen Kredit abgezahlt hast, das dauert ewig.
Und dann hast du vielleicht noch Ärger mit dem ein oder anderen Gast, der vielleicht seine Rechnung nicht bezahlt usw. Ich würde mir das wirklich nicht aufhalsen, da muss man doch einiges dafür machen und hat Verwaltungsaufwand, muss Werbung machen, damit man gefunden wird usw.
Das Beispiel mit den tausend Wohnungen oben finde ich auch vollkommen unrealistisch. Wer hat hier wohl schon das Geld, sich tausend Wohnungen zu kaufen? Selbst einen so hohen Kredit würde man nie erhalten, das Beispiel ist eigentlich ziemlicher Quatsch.
Selbst mitten im Ruhrpott kann eine Ferienwohnung gut vermieten. Hier kenne ich aktuell einen Fall, wo schon seit Jahren Montagearbeiter dort untergebracht werden. Und damit hat man dann sogar den Vorteil, dass die Einnahmen nicht nur von der Saison abhängig sind, sondern wirklich jeden Monat fließen. Es muss also nicht unbedingt die absolute Urlaubsregion sein.
Wobei sich eben auch ein Neubau manchmal lohnen kann. Aber auch da muss man beachten, dass es eben pro Kubikmeter umbauten Raum teurer wird, je kleiner das geplante Objekt wird. Aber selbst mit einem Kredit kann es eben auch lukrativ sein, wenn man Ferienwohnungen baut. Das muss dann auch nicht unbedingt auf Usedom oder Sylt sein.
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