Abtreibung eines behinderten Kindes
Ich denke, dass ich ein behindertes Kind nicht bekommen würde. Ich hätte Angst, dass ich mit der Pflege und Versorgung des Kindes überfordert wäre. Und was passiert mit dem Kind, wenn es mich irgendwann mal nicht gibt. Das Kind müsste ja immer versorgt werden und man weiß ja nicht, wie weit es dann alleine leben und selbstständig wäre.
Dazu käme es vielleicht auch noch auf die Behinderung selbst an. Also um welche Art von Behinderung es sich handelt und stark diese ist. Aber ich denke auch, dass man wirklich erst über eine Abtreibung entscheiden kann, wenn man in so einer schwierigen Situation ist. Jetzt sagt man vielleicht, dass man das Kind auf jeden Fall bekommen würde oder es keines Falls dann bekommen würde. Aber in einer akuten Situation würde man dann vielleicht doch ganz anders entscheiden und handeln. Für mich wäre auch wichtig, wie mein Partner dazu steht. Er hat schließlich auch ein Mitspracherecht.
Ich und mein Lebensgefährte haben immer gesagt, wenn wir wüßten dass das Kind schwer behindert ist würden wir es abtreiben lassen. Aber ich denke nicht das wir das wirklich gemacht hätten. Sobald der kleine Zwerg im Bauch ist liebt man es, egal ob behindert oder nicht. Also ich hätte das nie machen können.
Sicher ist das leben mit einem behinderten Kind nicht so einfach, aber kann man wirklich das eigene Kind abtreiben lassen. Ich dachte immer das hier eine Entscheidung recht einfach fallen würde, aber so ist es nicht. Ich bin froh eine gesunde Tochter bekommen zu haben, aber andere haben leider nicht das Glück. Ich habe erst in einem Tread geschrieben das eine Bekannte ein behindertes Kind hatte, das vor wenigen Tagen gestorben ist.
Ich bewundere diese Familie wie sie sich 7 Monate lang um diesen kleinen Kerl gekümmert haben, der eine Krankheit hatte die es im Moment weltweit nur drei mal gibt. Ich weiß nicht wie sie entschieden hätten, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten. Aber ich denke das sie das Kind trotzdem bekommen hätten.
Das Thema Abtreibung ist wirklich immer ein sehr heikles Thema. Aber ich sage immer dass das jeder selber für sich entscheiden muß. Ich selber habe immer gesagt das ich es mir nicht vorstellen könnte ein Kind abzutreiben. Und der Meinung bin ich auch noch immer.
Aber ich könnte mir vorstellen das ich doch mal zum Nachdenken und Grübeln komme wenn ich, zum Beispiel bei einer Untersuchung, gesagt bekäme das mein Kind schwer behindert ist. Und ich rede hier nicht nur von einer kleinen, körperlichen Behinderung sondern, sofern man es feststellen kann, eine schwere körperliche und geistige Behinderung.
Aber ich kann es nicht verstehen wenn Eltern, die sich zu dieser schweren Entscheidung durchgerungen haben, dann auch noch blöd angeredet werden. Die Kraft für diese Entscheidung muß man erst mal haben, und aber auch die Kraft diese Entscheidung nicht zu treffen und sich um ein schwer behindertes Kind zu kümmern.
Die heutigen Möglichkeiten lassen es zu solche körperlichen Schäden bereits im Vorfeld zu erkennen, warum soll man dieses Wissen nicht auch nutzen? Ethik hin oder her, ich möchte mit gutem Gewissen kein behindertes Kind in die Welt setzen. Hier im Vorfeld schon darüber zu sinnieren welche Behinderung es denn schon sein müsste um eine Abtreibung einzuleiten halte ich für nicht sinnvoll und eigentlich auch unmöglich, aber ein erkanntes Down- Syndrom wäre für mich schon ein Grund.
Will man als Eltern wirklich mit ansehen wie das eigene Kind nur dahinsiecht, es zig Operationen ohne Erfolg über sich ergehen lassen muss, es Schmerzen hat oder ohne Geräte nicht lebensfähig ist? Ich habe schon üble Pflegefälle in den Heimen gesehen, Menschen die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wissen dass sie existieren und nur im Bett liegen, offene Rücken oder welche die gefesselt sind um sie vor sich selbst zu schützen. Den Moralaposteln würde ich empfehlen ebenfalls mal ein solches Pflegeheim aufzusuchen. Auch diese Patienten hatten Eltern die sich nicht mehr um sie kümmern oder nicht mehr kümmern können.
Ich schließe nicht aus, dass die Medizin heutzutage sehr fortgeschritten ist. Allerdings kann nicht bezweifelt werden, dass es auch Ärzte gibt, die sich irren können. Sie sind schließlich keine Götter in weiß, sondern normale Menschen wie jeder andere auch. Und Menschen manchen nunmal Fehler, das ist Fakt.
Als meine Tante früher mit ihrem ersten Kind schwanger war, haben die Ärzte auch gesagt, dass das Kind behindert werden würde und haben sie zur Abtreibung gedrängt. Sie widersetzte sich aber und bekam das Kind trotzdem. Das Kind war komplett gesund, ist mittlerweile pubertär und hat sich vollkommen normal entwickelt. Als sie einige Jahre nach der Geburt des ersten Kindes mit dem zweiten Kind schwanger war, haben die Ärzte wieder prophezeit, das Kind sei behindert und sie wurde erneut zu einer Abtreibung gedrängt, weil es doch verantwortungslos sei, ein derart behindertes Kind zur Welt zu bringen. Aber auch diesmal hat sie sich widersetzt und das Kind ist kerngesund. Die Kleine ist sogar hochbegabt, sie hat sich selbst das Lesen und Schreiben beigebracht, eine Klasse übersprungen, weil sie sich so dermaßen in der Grundschule gelangweilt hat und schon alles wusste. Sie hilft sogar ihrer zwei Jahre älteren Schwester bei den Hausaufgaben und erklärt ihr mathematische Aufgaben!
Natürlich kann man jetzt so argumentieren, dass die beiden schon über 10 Jahre sind und dass derartige Fehler von Ärzten in der Gegenwart bestimmt nicht vorkommen würden, das ist aber nicht der Fall. Meine Kleincousine hat letztes Jahr ein gesundes Kind zur Welt gebracht, nachdem die Ärzte auch sie zu einer Abtreibung gedrängt hatten, weil das Kind angeblich schwerbehindert auf die Welt kommen würde. Aus Glaubensgründen kam eine Abtreibung für sie und ihren Ehemann aber nie in Frage.
Aus diesem Grund würde ich nicht so viel Wert auf die ärztliche Meinung legen, gerade wenn es um das Thema Behinderungen geht, die schon im Mutterleib prognostiziert werden.
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