Kauft ihr ab und an die Obdachlosenzeitung?

Bei uns steht auf manchen Supermarktparkplätzen manchmal jemand, der die Obdachlosenzeitung verkauft. Sie kostet zumeist wenig, um einen Euro herum und bietet auch nicht sonderlich viel. Wenn man sie kauft, dann eher um eine kleine Spende zu leisten.

Ich habe sie bisher einmal einem Obdachlosen abgekauft, einfach weil ich ihm und dem Verein etwas gutes tun wollte. Ich schätze auch mal, dass es Obdachlosen zu Gute kommen wird. Habt ihr das schon einmal getan? Macht ihr es vielleicht sogar regelmäßig oder seid ihr da skeptisch?

Ich gebe da immer mal wieder Geld für aus. Allerdings spende ich auch lieber, wo ich sehe, dass es auch etwas bringt und so kaufe ich auch gerne mal den Obdachlosen am Bahnhof etwas zu Essen oder zu trinken. Diese freuen sich jedes Mal sehr darüber und man weiß auch so, dass das Geld nicht für sinnlosen Mist ausgegeben wird.

Bei uns in der Gegend gibt es so etwas wie eine Obdachlosenzeitung gar nicht, dafür muss man schon in die nächstgrößere Stadt fahren. Dort sind in der Innenstadt an bestimmten Straßenecken die Verkäufer der örtlichen Obdachlosenzeitung anzutreffen, die diese auch Lauthals bewerben. Allerdings habe ich noch nicht eine dieser Zeitungen gekauft, denn ich habe überhaupt keine Ahnung, was denn nun dort hinter steckt, was in ihr drin steht und ob der Erlös wirklich gut eingesetzt wird. Diese Informationen sind hier einfach nicht sehr transparent und daher halte ich von einem Kauf Abstand.

Ich kaufe diese Zeitungen nicht. Das hat jetzt auch nichts mit den Verkäufern selbst zu tun, aber ich habe keine Lust auf offener Straße meine Geldbörse aus der Handtasche zu kramen. Hier werden die Zeitungen nämlich nur in den Innenstädten angeboten und mir rennen hier einfach viel zu viele Taschendiebe herum.

Um ehrlich zu sein habe ich noch nie eine Obdachlosenzeitung angeboten bekommen und ich wüsste auch nicht, ob ich sie kaufen würde. Ich glaube ich würde wohl eher dazu tendieren, einem Obdachlosen Geld zu geben, aber nicht die Zeitung zu kaufen. Ich weiß auch nicht, was in einer Obdachlosenzeitung drin steht, wenn ich ehrlich bin und wer diese Zeitung auch schreibt oder druckt. Schreibt eine nicht obdachlose Person diese Zeitung und drückt sie den Obdachlosen in die Hand, damit sie diese weiterverkaufen? Wie viel Geld bekommen die Obdachlosen für den Verkauf dieser Zeitung? Das ist mir alles unklar, ich würde dann doch eher einfach einen kleinen Geldbetrag verschenken, das wäre mir lieber.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich diese Zeitung erst einmal gekauft habe, als ein Kapitel von Harry Potter darin abgedruckt war. Damals war die Nachfrage wohl auch entsprechend sehr groß. Aber ich muss zugeben, dass mich die anderen Themen, die so in dieser Zeitung standen, nicht wirklich interessiert haben. Vielleicht ist das nicht immer so, aber ich möchte mir auch nicht erst die Themen zeigen lassen, bevor ich mich eventuell zu einem Kauf entschließe. Die Idee dieser Zeitung, dass die Obdachlosen so ihr Geld verdienen und nicht betteln, finde ich auf jeden Fall gut.

Wenn ich gerade Zeit und Geld habe, dann kaufe ich die Zeitung sehr gerne. Gerade in Köln ist der Kauf der Zeitung nicht nur eine symbolische Geste sondern lohnt sich wirklich. Die Beiträge sind interessant, gut recherchiert und auch kritisch. Als ich noch dort gewohnt habe, habe ich sie wirklich gerne gelesen. Jetzt wohne ich eher ländlich und habe demzufolge seltener Kontakt zu Obdachlosen, die diese Zeitschrift verkaufen.

Ich habe sie erst einmal gekauft, weil ich es hier eigentlich um eine gute Sache geht. Die Themen haben zuerst einmal viel mit hilfsbedürftigen Menschen zu tun und man gewinnt einen ganz anderen Zugang zu Armut und Obdachlosigkeit. Außerdem bekommen die Verkäufer einen großen Anteil an den Kosten und können sich so ein Taschengeld dazu verdienen.

Was mich aber total genervt hat, war die Selbstdarstellung der Chefredakteurin. Sie fand es gut, sich für das Joggen und Walken auf Friedhöfen einzusetzen. Ich finde das, gelinde gesagt, absolut unmöglich und habe mich auch an die Zeitung gewandt. Als die es aber nicht einmal für nötig befunden hatten, sich in irgend einer Weise zu äußern, hatte ich keine Lust mehr, die Zeitung zu kaufen.

Ich weiß, die Verkäufer können nichts dafür, aber von einem Unternehmen (Verlag), dass sich einen sozialen Touch geben möchte, erwarte ich schon eine - wie auch immer geartete - Auseinandersetzung.

Nein kaufe ich nicht, ich gebe der Person ohne die Zeitung zu nehmen das Geld. Wenn ich die Person schon öfter gesehen habe, und weiß das das Geld nicht für Alkohol ausgegeben wird, dann bekommt er schon mal mehr in die Hand gedrückt. Wir haben vor der Arbeit so einen Zeitungsverkäufer, der bekommt von uns Damen des öfteren mal ein paar Euro zugesteckt. Dieser kauft sich dann recht zügig ein Brötchen oder was zu Trinken davon, und seinem Hund kommt es auch zu gute. Der bekommt auch immer etwas ab.