Kinderzimmerreinigung durch Reinigungsfachkraft sinnvoll?

vom 03.02.2013, 16:33 Uhr

In manche Haushalte kommt eine Reinigungsfachkraft um übliche Hausarbeiten, wie Putzen, Wischen und Abstauben zu übernehmen. In Haushalte mit Kindern, wird die Haushaltshilfe sicherlich auch die Kinderzimmer reinigen. Bisher fand ich rückblickend betrachtet, die Vorstellung ganz toll, wenn eine Reinigungsfachkraft mein Zimmer aufgeräumt hätte.

Nun unterhielt ich mich mit einer Bekannten. Die hatte in ihrer Kindheit eine Putzfrau, die auch regelmäßig ihr Kinderzimmer sauber machte. Und meine Bekannte hat es gehasst. Denn die Dame hätte keinerlei Respekt vor den Sachen des Mädchens gehabt. Alles was rumlag wurde als Abfall entsorgt. Erinnerte mich an Zeiten, in denen ich nach Hause kam und meine Mutter mein Zimmer aufgeräumt hatte. Ich neigte dazu, alles Mögliche auf Zetteln zu notieren, die meine Mutter dann entweder entsorgt hatte oder eben auf einen Stapel gelegt hatte. So habe ich ständig alles gesucht.

Eine andere Bekannte, die bei dem Gespräch auch dabei war meinte, sie fände es nicht gut, wenn Kinderzimmer durch Reinigungsfachkräfte sauber gemacht und aufgeräumt werden, denn so würden Kinder ja nie lernen Ordnung zu halten. Auch hier erinnerte ich mich an meine Kindheit. Ich wusste ganz genau, wenn meine Mutter das Chaos nicht mehr sehen konnte, dann räumte sie es eben auf. Bevorzugt wenn ich außer Haus war.

Wie sinnvoll erachtet ihr es, wenn eine Reinigungsfachkraft das Ordnung halten in Kinderzimmern übernimmt? Welche Aspekte sprechen für euch dafür und welche dagegen? Seht ihr es auch so, dass professionelle Personen oft weniger Respekt haben und erst mal zusehen, dass alles was sie als Abfall ansehen entsorgt wird? Hattet ihr eine Putzkraft für die Kinderzimmer?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde es wichtig finden, dass mein Kind lernt, selber das Zimmer aufzuräumen. Wenn man sich eine Putzfrau leisten kann, ist es in Ordnung, aber das Kind kann es eben nicht und deswegen muss es auch selber aufräumen. Irgendwo muss man sein Kind ja auch selbstständig und ordentlich erziehen und ich denke nicht, dass man das mit einer Putzfrau kann oder eben, wenn die Mutter immer aufräumt.

Kinder sollten da schon selbstständig das Chaos beseitigen und auch selber sehen, wann das Aufräumen nötig ist. Irgendwann müssen die Kinder ja auch mal ausziehen, und wenn sie bis dahin nicht ein Mal aufgeräumt haben, werden sie es auch nicht können und haben dann furchtbar aussehende Wohnungen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich erachte es als wichtig, dass die Reinigungskraft den Sachen des Kindes Respekt entgegenbringt und nicht die Spielsachen wie Abfall entsorgt. Da lobe ich mir echt unsere Reinigungshilfe. Sie hat selbst drei Kinder, die wirklich tolle Menschen sind und ich denke, dass sie das Zimmer meines Kindes, wenn es denn irgendwann mal da ist, reinigen darf und den Sachen auch Respekt entgegenbringt.

Wegräumen muss das Kind natürlich selbst lernen, aber den Boden reinigen oder die Schränke abwischen müsste es nicht unbedingt. Das würde dann entweder ich oder die Reinigungskraft übernehmen, wenn sie sowieso einmal die Woche vorbeikommen würde. Ich selbst habe Ordnung gelernt, im Arbeitszimmer habe ich jedoch mein chaotisches Reich und die Putzfrau reinigt auch dort und legt mein Material zwar manchmal wieder ordentlich zur Seite, aber das hier geschilderte Entsorgen würde bei mir schnell zur Entlassung dieser Person führen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Bei uns kommt wöchentlich eine Reinigungskraft ins Haus und putzt dann eben auch die Kinderzimmer. Dass bei der Reinigung der Kinderzimmer ein gewisser Respekt den Sachen der Kinder gegenüber vorherrschen sollte, versteht sich eigentlich von selbst, wobei man hier durchaus bemerken könnte, dass es für eine Reinigungskraft schwierig sein dürfte, bei bestimmten Gegenständen deren Wertigkeit zu erkennen. Eine professionelle Reinigungskraft wirft aber eigentlich nichts in den Abfall, das eventuell noch einen Wert haben könnte. Beschriebene Papiere landen bei ihr eigentlich genauso wenig im Mülleimer wie angebrochene Lebensmittel oder leere Creme-Tuben der Eltern, alles Andere fände ich schon sehr ungewöhnlich. Wenn also Sachen der Kinder mit wenig Respekt behandelt wurden, spricht das für mich nicht gegen den Einsatz einer Putzfrau im Allgemeinen, sondern eher gegen diese Reinigungskraft im Konkreten.

Natürlich könnte man argumentieren, dass Kinder es verlernen, Ordnung zu halten, wenn wöchentlich eine Reinigungskraft für Ordnung sorgt. Dem kann man allerdings leicht entgegenwirken, wenn gewisse Regeln aufgestellt werden. Bei uns galt immer, dass man die Reinigungskraft nicht für das Aufräumen, sondern für die Reinigung der Zimmer bezahlt; hatten wir Kinder also die Zimmer nicht so gut aufgeräumt, dass man problemlos wischen konnte, erhielt die Reinigungskraft die ausdrückliche Anweisung, diese Zimmer nicht zu putzen.

Das war uns Kindern eigentlich rasch eine Lehre und wir räumten auf, wenn ein Besuch der Reinigungskraft angekündigt wurde, weil wir ein sauberes Zimmer haben wollten. Natürlich haben wir dann vielleicht nicht ganz so oft den Staubsauger geschwungen wie andere Kinder, Ordnung konnten wir aber ganz sicher schon sehr früh halten. Ich habe es zudem noch nie erlebt, dass irgendetwas abhandenkam, das mir lieb und teuer war, durch die zu haltende Ordnung hatte man dann eben auch die liebsten Schätze weitgehend sicher verstaut.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Abgesehen davon, dass es wichtig ist, dass die Kinder lernen, ihr Zimmer selber aufzuräumen, hätte es mir ebenfalls als Kind davor gegraut, dass eine fremde Person, die mir nicht einmal nahe steht, in meinen Privatsachen herum wühlt und diese womöglich sogar noch weg wirft. Unvorstellbar.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bei uns zuhause war es immer so, dass die Reinigungsfrau auch die Kinderzimmer gewischt und etwas aufgeräumt hat. Schließlich sorgte sie so für eine Art "Grundreinigung", also mit Staubwischen und ähnlichem, was man als Kind selbst wohl eher nicht machen würde.

Allerdings war es eine Regel, das die Zimmer wöchentlich aufgeräumt werden mussten und das war dann eben immer der Tag, bevor sie kam. Dadurch kam das Problem mit dem Wegschmeißen gar nicht auf und wir konnten die Dinge, die uns wichtig waren vorher selbst ordentlich vom Boden wegräumen. Der Schreibtisch wurde ohnehin nicht von ihr verändert und der Rest musste halt frei sein. Sollten wir uns einmal nicht an das Aufräumen gehalten haben, dann durfte unsere Reinigungsfrau eben nicht in unser Zimmer und wir mussten die eher unangenehmen Dinge selber machen, wenn wir aus der Schule zurückkamen. Dadurch hat das immer ganz gut geklappt und das Zimmer war am Ende aufgeräumt und gewischt.

Die Regelung, dass entweder die Mutter oder die Reinigungsfrau das Zimmer der Kinder aufräumt, finde ich eher schlecht. Man sollte ab einem gewissen Alter selbst Verantwortung für seine Sachen und für die Ordnung zeigen und nicht von anderen Personen hinterher geräumt bekommen. Dadurch lernt man, auf seine Dinge aufzupassen und eben Ordnung zu halten, was man ansonsten eherverpasst.

» Tauglanz » Beiträge: 340 » Talkpoints: 8,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich persönlich finde es nicht gut, wenn eine Putzfrau für die Ordnung im Kinderzimmer sorgt. Schließlich sollen unsere Kinder ja selber lernen wie man aufräumt und Ordnung hält. Sicherlich mag es sehr praktisch sein, wenn eine Putzfrau das Aufräumen eines Kinderzimmers übernimmt. Allerdings würde ich keine Putzfrau engagieren, damit diese für Ordnung im Kinderzimmer sorgt. Ich würde stattdessen zum Kind sagen, dass es bitte Ordnung halten möchte. Wenn es sein muss, dann würde ich sogar mithelfen. Aber eine Putzfrau würde niemals die Kinderzimmer meiner Kinder aufräumen, denn das ist definitiv nicht die Aufgabe einer Putzfrau, sondern die der Kinder.

Ob eine Putzfrau Respekt vor den Spielzeug der Kinder hat oder nicht, ist sehr unterschiedlich. Einige nehmen ihre Aufgabe als Putzfrau sicherlich ernst und behandeln die Spielsachen der Kinder mit Respekt und achten darauf, dass keine Spielsachen in den Müll gelangen. Bei anderen Putzfrauen kann ich aber auch sehr gut vorstellen, dass diese die Spielsachen einfach in den Abfall befördern und nicht in den Kästen und Schränken des Kinderzimmers verstauen.

Damals musste ich mein Kinderzimmer auch immer selber aufräumen. Gelegentlich bekam ich Hilfe und meine Eltern halfen mir beim Aufräumen des Kinderzimmers. Aber dies war nur selten der Fall, so dass ich mein Kinderzimmer nahezu immer selber aufräumen musste.

» andrejaner » Beiträge: 21 » Talkpoints: 9,04 »



Als Jugendliche fand ich es immer ganz schrecklich, wenn eine andere Person in meinem Zimmer war und dort eben auch meine Sachen angeschaut, angefasst, ausgemistet oder auch sortiert hat, das war mir einfach unangenehm und ich habe mich in meiner Privatsphäre gestört gefühlt. Außerdem war ich als Jugendliche sehr unordentlich, denn bei mir war es eigentlich genauso, dass meine Eltern mein Zimmer aufgeräumt haben, wenn sie mein Chaos nicht mehr ertragen konnten.

Um ehrlich zu sein wäre es vielleicht besser gewesen, wenn meine Eltern mich eher zum Aufräumen motiviert hätten, denn das Aufräumen auch Ordnung zu halten habe ich streng genommen erst als erwachsene Frau gelernt. Es ist ja überhaupt gar kein Problem, wenn die Putzfrau eben gelegentlich das Zimmer wischt oder aufräumt, aber wieso sollte das Kind eigentlich nicht einmal im Monat selbst anpacken und das eigene Zimmer aufräumen? Das würde ich eigentlich ganz gut finden und ich glaube auch, dass der Kompromiss gar nicht so schlecht ist.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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