Hatten eure Kinder eine Bussi-Box?

vom 15.05.2014, 17:32 Uhr

Heute habe ich mit einer Freundin telefoniert. Ihre Tochter ist 5,5 Jahre alt und geht von Anfang an nicht gerne in den Kindergarten. Obwohl sie nur 2 Stunden pro Tag dort ist, geht sie von Anfang an nicht gerne in den Kindergarten. Um es kurz zu machen: sie weint dort fast immer. Aber um die Gründe warum das so ist, soll es hier gar nicht gehen.

Jedenfalls hat ihre Mama ihr nun eine Bussi-Box gekauft. Im Prinzip ist es eine ganz normale Schachte, die eben etwas schöner ist. In diese Schachtel gibt sie dann in der Früh ein paar Bussis und wenn das Kind dann im Kindergarten traurig ist, kann sie zur Box gehen um sich dann eben ein "Bussi von Mama" zu holen.

Wenn ich ehrlich bin, wusste ich nicht, ob ich nun Lachen oder Weinen soll, als sie mir das erzählt hat. Sie meinte, dass die Kindergartenpädagogin ihr das geraten hat. Hatten eure Kinder so eine Bussi-Box? Wie gut hat es damit geklappt? Wann kam sie zum Einsatz?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe von dieser Methode noch nie gehört. Ich kenne es eher, dass man die Kinder ihr Lieblingskuscheltier mitnehmen lässt, damit sie sich besser fühlen und das hilft den meisten auch ganz gut. So eine Bussi-Box ist aber irgendwie auch eine ganz nette Idee, es kommt halt auch die Vorstellungskraft des Kindes an, denn in Wirklichkeit ist ja vermutlich gar nichts drin. Ich denke, man sollte es einfach probieren, es kann ja ganz unterschiedlich sein, was Kindern in solchen Situationen hilft und das richtige für das eigene Kind muss man dann eben erstmal finden.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich dachte im ersten Moment als ich Bussi-Box lass, an den Bussi Bär. :lol:
Aber zum Thema: Also von der Methode hab ich noch nie etwas gehört. Ich selber hab früher mein FSJ im Kindergarten gemacht und da gab es jede Menge andere Methoden, aber davon hab ich nie was mitbekommen. Ich frage mich auch, welches Kind sich auf so etwas einlässt? Gut, Kinder haben eine blühende Fantasie und ich denke mir, dass sie wirklich denken, dass dort in der Box Küsschen drinnen sind, aber beruhigt sich das Kind dadurch wirklich?

Ich war damals in einer Kindergartengruppe wo nur kleine Kinder waren, das heißt auch Kinder die gerade mal 2 Jahre geworden sind und noch nicht ohne Eltern konnten. Es war eine ganz schöne Arbeit die Kinder abzulenken und zu beruhigen. Am Anfang wird eigentlich erlaubt, dass die kleinen etwas Vertrautes mitnehmen, das heißt ein Kuscheltier, ein Schnuffeltuch oder Spielzeug. Damit hat es nicht immer funktioniert, aber wenigstens etwas…mit der Zeit wurden die Sachen dann auch immer in das Fach des Kindes gelegt, damit sie sich dran gewöhnen ohne die Sachen zu Recht zu kommen.
Aber so eine Schachtel, oder Box, von der hab ich nie was gehört und es ist wirklich fraglich ob das ein Kind beruhigen kann. Aber sollte es in dem Fall funktionieren finde ich es doch eine nette Idee. :)

» engelchen1989 » Beiträge: 9 » Talkpoints: 4,17 »



Ich kenne die Methode noch nicht. Zumindest nicht für Kindergartenkinder. Aus meiner eigenen Kinderzeit kenne ich so etwas ähnliches. Damals in den 80ern hat man Kinder auch mal ohne Babysitter abends alleine gelassen, wenn die Eltern kurz ausgegangen sind oder etwas erledigen mussten. So musste ich dann auch irgendwann abends alleine zu Hause sein. Die ersten Male sind für ein Kind nicht einfach, zudem wenn man eine blühende Fantasie hat.

Meine Eltern haben mir zum Trost damals im Grundschulalter auch ein Kuscheltuch da gelassen, auf das meine Mutter einige Küsse gedrückt hatte und ein Tröpfchen von ihrem Parfüm dazu, damit ich ihre Nähe spüre. Das hat als Kind schon geholfen, wenn man das Gefühl hat, dass man so eine Kleinigkeit bei sich hat, die einem hilft.

Klar kommt mir das jetzt aus Erwachsenenperspektive auch irrational vor. Aber als Kind macht man sich da echt nicht so wirklich Gedanken darüber, ob das rein wissenschaftlich haltbar ist, oder nicht. Wichtig ist eben der Trost, den so ein Ritual spendet. Und wenn das beschriebene Kind sich so entspannt, und dann nach und nach den Aufenthalt im Kindergarten so genießen kann, dann wird so ein Hilfsmittel bald überflüssig sein.

Und selbst wenn es nicht hilft: Nebenwirkungen sind ja wohl kaum von so einer Box zu erwarten. Und warum sollte man es dann nicht probieren, wenn sonst nichts hilft? Auf jeden Fall ist das besser, als wenn man dem Kind Tabletten geben muss oder ähnliches.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich kenne die Methode ebenfalls nicht, höre heute zum ersten Mal davon, finde es aber eine tolle Idee. Nun frage ich mich gerade, ob dies wirklich schon zu einer anerkannten pädagogischen Methode gehört, oder ob es einfach ein Einfall einer engagierten, kreativen Kindergartenpädagogin oder Erzieherin war.

Selber würde ich so etwas gerne einmal ausprobieren, da wir auch immer wieder Kinder in unserer Einrichtung haben, die sich sehr, sehr schwer tun. Ich denke auch, dass man hier nicht bei allen, aber bei vielen Kindern tatsächlich Erfolg haben wird.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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