In der Ausbildung mit Freund zusammenziehen

Ich bin gerade mit meinen Freund beim Überlegen, ob ich mit ihm zusammen ziehe. Derzeit wohne ich in einer Zwei-Raum-Wohnung, in die er gerne dazu ziehen würde. Im August ist seine Probezeit seiner Arbeit vorbei. Der Vertrag ist jedoch bis zum Februar nur befristet. Ich dagegen bin noch in der Ausbildung. 2. Ausbildungsjahr. Ich verdiene insgesamt ca. 1050 Euro, darin enthalte ist auch BAB. Er hat etwa 1075 Euro auf die Hand. Die Miete beträgt 349 Euro. Erhalte ich dann weiterhin mein BAB? Ist es wirklich ratsam, dass wir beide zusammen ziehen? Ich würde es, wenn wir zusammen ziehen, doch sehr weit vor meiner Prüfung machen, sodass wir nicht in Stress geraten und ich meine Prüfung nicht schaffe.

Welche Tipps könnt ihr mir geben? Wie beurteilt ihr die Situation? Worauf muss ich achten? Und geht es wirklich gut? Würden wir es mit den Finanzen schaffen?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man da nicht klarkommen will. Ihr habt über 2000 € im Monat, da können manche nur von träumen, wenn sie eine Ausbildung machen. Selbst wenn der BAB wegfallen sollte, hat er ja trotzdem ein gutes Gehalt und davon bekommt man das schon hin. Du weißt ja, was du für Essen und Strom brauchst, das kann man ja dann hochrechnen. Sollte es nicht klappen, kann man das ja immer noch ändern. Ich würde es auf jeden Fall versuchen.

Mann kann die Kosten ja dann durchaus teilen, wenn dein Freund einen Teil der Miete zahlt und sich an den Nebenkosten beteiligt, sollte es durchaus für dich keinen großen Unterschied machen. Das Zusammenziehen nur vom Geld abhängig zu machen finde ich aber schon komisch. Natürlich muss man rechnen, aber wenn man zusammen ist sollte man auch zusammenziehen.

So viel Budget hatten mein Partner und ich damals nicht, als wir zusammen in eine Wohnung gezogen sind. Wir haben es aber trotzdem gut geschafft. Es ist einfach wichtig, dass man vorher eben alles gut durchrechnet. Aber du wohnst ja schon ein bisschen in der Wohnung und weißt, welche Nebenkosten da kommen.

Wichtig finde ich auch, dass man vorher schon klärt, wer was bezahlt und wie ihr die Kosten eben durch Zwei aufteilen wollt. Dann kommt es da auch nicht zu Streit oder Missverständnissen. Ich denke, dass aber Finanziell gar nichts gegen einen Zusammenzug spricht. Ihr könnt glücklich sein, zusammen auf etwas über 2000 Euro zu kommen.

Ich kann deine Gedankengänge auch nicht so ganz nachvollziehen. Im Moment finanzierst du die Wohnung doch ohne Probleme alleine. Und dein Freund zahlt vielleicht auch irgendwo Miete. Wenn ihr zusammenzieht, reduzieren sich eure Ausgaben doch. Außerdem verdient ihr echt nicht schlecht. Und die Wohnung ist sehr günstig. Also auch meiner Meinung nach, spricht da nichts dagegen.

So wie ich die Sache sehe, wirst du doch die Wohnung unabhängig von deinem Freund behalten. Wie kommst du dann auf die Frage, ob ihr es von den Finanzen schafft, wenn er dann noch hinzu käme? Selbst wenn er am Ende ohne Job da stehen würde, hätte er ja vermutlich Anspruch auf ALG und anschließend auf ALG2. Schwierig wird es natürlich, wenn er gar nichts mehr beisteuern würde und sich sein gesamtes Leben von dir finanzieren lassen würde.

Du stehst im Moment mit wesentlich mehr Geld da, als gewöhnliche Hartz IV Empfänger und denen wird doch auch zugemutet, es finanziell "zu schaffen". Daher sehe ich nicht, wo du Schwierigkeiten vermutest. Diese können nicht im finanziellen Bereich liegen. Dann eher im zwischenmenschlichen Bereich. Da sei die Frage erlaubt: wo wohnt dein Freund im Moment? Zieht er erst von Zuhause aus? Dann könnte das zu "Überraschungen" führen, wenn du nicht automatisch den Job übernimmst, den sonst seine Mutter selbstverständlich gemacht hat. Wenn er aber sich im Klaren darüber ist, dass das Bügeln, Müll entsorgen und Putzen des Bades nicht von selbst geschieht, sehe ich auch hier eher keine Probleme.

Die Frage ist ja auch, wie lange Ihr euch schon kennt. Wenn ihr euch schon lange kennt, und sehr lieb habt, könnt ihr ja zusammenziehen. Falls ihr erst letzte Woche zusammengekommen seid, würde ich noch bisschen abwarten.

Danke für die zahlreichen Antworten. Ich kenne meinen Freund seit 2008. Ich bin auch seit dem besagten Jahr mit ihm zusammen, seit 2010 verlobt. Er wohnt in seiner eigenen Wohnung. Es ist aber eine Gesellenwohnung, in der er es nicht so mit den Putzen hat. Deswegen habe ich im Grunde derzeit zwei Wohnungen zu putzen, wenn ich denn mal bei ihm schlafen möchte.

Ich wohne seit mehr als einen Jahr nun schon in der Wohnung und kann noch nicht so genau sagen, was ich für Nebenkosten habe, da die letzte Betriebskostenabrechnung noch aussteht. Es wäre so, dass mein Freund bestimmte Sachen bezahlen würde und wir uns Strom, die Miete oder auch die Lebensmittelkosten teilen würden. Dadurch würde wir billiger kommen als derzeit, wo wir zwei Wohnungen, doppelt Miete, doppeltes Internet und so weiter bezahlen.

Dennoch empfinde ich es als einen schwierigen Schritt. Mein Freund meinte noch vor ein paar Monaten, dass er sich freut in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen, die wir zusammen einrichten. Nun fiel halt der Punkt, dass uns das Zusammenziehen Zeit und manchen Mehraufwand sparen würde. Seine Wohnung ist wohl nur knapp 15 Minuten mit den Fahrrad entfernt, aber dennoch nervt es halt auch. Nun sprach er es aber an, dass es ihm egal wäre, auch wenn es eigentlich meine Wohnung ist. Es entfällt ja auch die Einrichtung. Wir bräuchten nur ein paar Kleinigkeiten, die uns im Großen und Ganzen nur etwa 200 Euro kosten würden.

Mir macht es aber auch zu schaffen, dass mein Freund nur seit November letzten Jahres arbeitet. Erst ab November diesen Jahres hat er Anspruch auf ALG. ALG2 würden wir dann nicht bekommen, da ich bezweifle, dass uns diese Wohnung zusammen zustehen würde und wir als Lebensgemeinschaft gelten würden, in der bei mir mein volles Kindergeld und mein BAB und meine Vergütung der Ausbildung zu 100 % angerechnet werden würden. Somit könnte ich es mir eben nicht leisten, wenn er arbeitslos nun werden würde und ich ihn auch noch finanzieren müsste. Versteht ihr das? Ich weiß ja nicht mal, ob sein befristeter Vertrag verlängert wird. Kann man wirklich mit einer solchen Aussicht zusammen ziehen? Wie empfindet ihr es nun?

Auch ist die schwierige Angelegenheit meine Prüfung: Ich will ihn nicht belasten, ich werde meine Ruhe brauchen und habe Angst, die Prüfung nicht zu schaffen. Ich weiß nicht, ob es dann auch noch so gut wäre, wenn er hier wäre. Wenn er dann mal frei hat, kommt man ja dann eher nicht zum Lernen oder man verbringt lieber die Zeit miteinander. Auch stelle ich es mir schwierig vor, weil wir eben in Schichten arbeiten. Habt ihr schon zu eurer Prüfung zusammen gewohnt?

Irgendwie lese ich bei dir heraus, dass du eigentlich noch nicht mit deinem Freund zusammenziehen möchtest. Die Voraussetzungen für ein gemeinsames Leben in deiner Wohnung sind bei euch sicher nicht so schlecht, dass man es nicht versuchen könnte. Aber gerade dein zweites Posting erweckt in mir den Eindruck, als würdest du eigentlich lieber Argumente lesen, die gegen das gemeinsame Wohnen sprechen. Vielleicht täusche ich mich auch, aber zumindest ist das mein Eindruck.

Finanzielle Gründe werden sicher nicht dagegen sprechen, dass dein Freund zu dir zieht. Immerhin kannst du deine Wohnung bislang auch alleine finanzieren und deine Kosten werden durch den Zusammenzug eher sinken. Schließlich ist es normal, dass sich jeder zur Hälfte an den Kosten für die Wohnung, die Lebensmittel und sonstige Dinge beteiligt, die von beiden gleichermaßen genutzt werden.

Dass dein Freund nur eine befristete Stelle hat, ist an sich nicht so schlimm. Allerdings sollte er eben bemüht sein, sich für die Zeit nach dem aktuellen Job eine neue Tätigkeit zu suchen. Eventuell wird er auch weiterhin von dem jetzigen Arbeitgeber angestellt. Irgendwie klingt bei dir die Sorge heraus, dass dein Freund ab Februar garantiert arbeitslos ist und das vielleicht auch bleibt. Das wäre natürlich etwas, was gegen eine gemeinsame Wohnung sprechen würde. Sind die Jobaussichten in seiner Branche denn so schlecht, dass man davon ausgehen muss, dass er nach Februar keine Stelle mehr in eurer Nähe finden könnte?

Da du im zweiten Lehrjahr bist und insgesamt einen skeptischen Eindruck vermittelst, würde ich an deiner Stelle einfach warten. Es ist doch nicht schlimm, wenn ihr noch ein oder zwei Jahre verstreichen lasst und euch dann in Ruhe nach deinem Abschluss eine Wohnung sucht oder er zu dir zieht. Vielleicht hat dein Freund bis dahin auch einen unbefristeten Vertrag, so dass diese Sorge auch wegfällt.

@Cologneboy2009: Meine Unsicherheit ist immer gegeben. Es ist eben so, dass mein Freund schon sehr viele Jahre arbeitslos war. Er hat nur einen Hauptschulabschluss und hat eine Lehre geschmissen. Die Lehre, die er beginnen wollte, konnte er wegen den nicht qualifizierten Schulabschluss nie beginnen. Ich habe mich echt bemüht, ihn in Arbeit zu stecken. Er verdient dort recht gut. Wenn er nun aber arbeitslos werden würde, weiß ich nicht, wie dann seine Aussicht aussieht. Ich denke eher schlecht. Wer möchte schon jemanden, der nur knapp 1 1/2 Jahre Erfahrung hat und dazu nicht einmal eine Ausbildung. Die Kollegen von meinen Freund sind schon mindestens 8 Jahre dort. Dies lässt aber nicht auf meinen Freund schließen. Ich habe ihn darauf auch schon angesprochen und er wollte demnächst in der Probezeit seinen Vorgesetzten fragen. Denn die Entscheidung soll bis August fallen.

Du verstehst nicht, dass wenn er arbeitslos wird, er nur Anspruch auf ALG 2 hätte. Damit müsste ich ihn finanzieren. Das könnte ich eben nicht mit meinen derzeitigen Gehalt, weil er auch Kosten wie Fahrkarte und Versicherungen hat, die er derzeit bezahlt. Es würde uns nämlich kein ALG2 zustehen, da ich zu viel habe. Zumindest zeigt dies der Rechner im Internet. Das macht mir Sorgen.