Wie Menschen helfen, deren Wohnung mit Gewalt geräumt wird?
Bedingt durch diesen Thread frage ich mich, was mit den Menschen, die nun mit Gewalt aus der Wohnung entfernt wurden, geschieht? Wenn sie kein Geld haben, keine Verwandten, bei denen sie unterkommen können, was passiert mit ihnen? Die Zwangsräumung werden sie selbst verschuldet haben, aber durch diese sind sie vielleicht völlig am Ende und sitzen auf der Straße. Noch schlimmer ist es, wenn noch ein oder mehrere Kinder dazu gehören. Ich stelle mir das ganz schlimm vor. Vielleicht sind sie auch unverschuldet in diese Misere geraten. Natürlich kann das nicht der Vermieter ausbaden.
Bekommen sie gesagt, an wen sie sich wenden können und zwar sofort? Oder müssen sie selbst für Unterkunft sorgen? Denn Geld für ein Hotelzimmer werden sie nicht haben. Stehen für solche zwangsgeräumten Menschen städtische Notunterkünfte bereit? Ich spreche jetzt nicht von Mietnomaden, sondern ausschließlich von Menschen, die durch etwas Unvorhergesehenes in große Not geraten sind. Wie wird ihnen geholfen?
Hier bei uns in der Stadt gibt es zwei Häuser für solche Fälle. Das eine Haus ist direkt neben an bei uns und dort sind nur Männer. In einem anderen Stadtteil gibt es ein Haus für Frauen und Mütter mit Kindern. Ob nun aber jede Stadt solche Möglichkeiten hat, kann ich dir nicht sagen. Aber zumindest in Großstädten gibt es solche Notunterkünfte.
Sie bieten vor allem für die Nutzer den Vorteil, dass sie damit einen festen Wohnsitz nachweisen können. Das ist ja wichtig für Sozialleistungen und auch um einen Job zu bekommen. Denn welcher Arbeitgeber würde einem Menschen eine Chance geben, der nicht mal eine Adresse hat?
Ich frage mich, warum du einen Unterschied zwischen den sogenannten Mietnomaden und anderen Schuldnern machst, die es so weit kommen lassen, dass sie sogar schon zwangsweise aus der Wohnung entfernt werden. Solche „Mieter“ sind in beiden Fällen eine Zumutung für jeden Vermieter und ich finde es richtig, dass solche Leute dann auch aus den Wohnungen geworfen werden. Wenn jemand in eine Notsituation gerät, ist es an der Person selbst, sich direkt Hilfe zu suchen und nicht erst abzuwarten, bis die Zwangsräumung ansteht. Wo die Leute dann landen, können sie sich eigentlich vorher überlegen, denn schließlich kommt eine Zwangsräumung nicht über Nacht und es ist genug Zeit da, sich etwas zu überlegen.
Ich gehe davon aus, dass es in den meisten größeren Städten Notschlafstellen existieren, so dass die Betroffenen nicht unter freiem Himmel übernachten müssen. Die Möbel werden vermutlich irgendwo eingelagert oder teilweise entsorgt, wofür in beiden Fällen der sicher ohnehin ordentlich verschuldete Mieter aufkommen muss. Es gibt ja auch Obdachlosenunterkünfte, in denen Leute ohne Wohnsitz schlafen, sich duschen und ihre Kleidung waschen können. Gerade wenn auch noch Kinder vorhanden sind, wird es sicher einige Hilfen von außen geben, so dass die Leute schon allein im Sinne ihrer Kinder nicht ohne Dach über dem Kopf sein müssen.
Also ich sehe da auch Unterschiede. Denn ein Mietnomade mietet ja eine Wohnung bewusst an, um dann irgendwann über Nacht zu verschwinden, um den Vermieter mit allen daraus folgenden Kosten allein zu lassen. Wird aber eine Person durch eine Zwangsräumung aus der Wohnung geholt, dann ist zwar vorher sehr lange und auch sehr viel schief gelaufen. Aber die Gründe man hat ja nicht mit dem Ziel diese Wohnung angemietet.
Auch wenn ich mit solchen Menschen wenig Mitleid habe, die es soweit kommen lassen. So muss man doch dabei sehen, dass es Mancher von ihnen einfach nicht besser wusste, als einfach den Kopf in den Sand zu stecken. Vor allem in den kostenlosen Zeitungen der Kommune stehen sehr oft Adressen wo man für viele Lebensbereiche Hilfe bekommen kann. Wenn man dann Betroffene fragt, warum sie so lange gewartet haben, bis nichts mehr zu retten ist, dann entdeckt man Unwissenheit und Hilfslosigkeit.
Sicherlich nicht bei allen Mietschuldnern, aber doch bei einem großen Teil ist das so. Und das kann man auf beliebige Bereiche ausweiten. Frag mal eine überforderte Mutter ob sie schon mal nach Hilfe beim Jugendamt gefragt hat. Da bekommt man oft nur zur Antwort, dass die sowieso nicht helfen, sondern nur die Kinder wegnehmen. Auch da sieht man wie unwissend betroffene Personen sind.
Hier kann man nur die Medien ins Spiel bringen. Denn da sind solche Themen leider noch zu wenig beleuchtet worden. Sicherlich gibt es entsprechende Fälle im Trash-TV. Aber vernünftige Dokumentationen dazu sind mehr als selten. Und die würden betroffenen Menschen wohl eher helfen, weil man da erst mal nichts über sich preisgeben muss, wenn man es nur anschaut.
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