Es gibt keine armen Rentner
Für arme Rentner sicherlich ein Schlag ins Gesicht. Da behauptet doch Volker Kauder, das es eigentlich keine armen Rentner gibt. Obwohl 22 Prozent aller Renten unter 600 Euro liegen, meint er, das es keine armen Rentner gibt. Für ihn ist entscheident, das nur 2,3 Prozent aller Rentner auf staatliche Hilfe angewiesen sind, alle anderen hätten genug Rente oder andere Einkünfte. Vergisst er dabei, das viele Rentner wieder nebenher abeiten gehen um ihre Miete zahlen zu können? Sind das die Einkünfte von denen er spricht?
Wieviele Rentner leben am Existenzminimum und schämen sich zu sehr um auf dem Amt nach Geld zu fragen? Es kann doch nicht sein, das so viele Rentner nur 600 Euro Rente nach 40 oder 45 Jahren Arbeit bekommen und jemand, der wahrscheinlich mit 4000 oder 5000 Euro Rente sich aus dem Berufsleben verabschiedet, dann sagt, es wird wohl reichen. Für seine Rente müsste wahrscheinlich ein normaler Arbeiter 200 Jahre arbeiten gehen. Hier sieht man mal wieder, wie sehr weit Politiker doch von unserem Leben weg sind und keine Ahnung haben, wie es wirklich aussieht.
Dann sollte Herr Kauder vielleicht einfach mal statt im Restaurant oder Kantine in der Suppenküche essen, einfach mal bei der Bahnhofsmission vorbeischauen, ob das wirklich nur alles Obdachlose sind? Ich habe da so meine Zweifel. Wie dem auch sei, im Gegenzug dazu hat die Zeit im Januar herausgegeben, dass es in Deutschland im Jahr 2020/2030 eine Altersarmut von zehn Prozent oder mehr geben wird (nach Zitat von Ulrich Schneider / Berliner Zeitung). Das ist schon irgendwie erschreckend und daran, was vielleicht noch folgt, darf man gar nicht denken.
Das ist ja wohl absoluter Unsinn. Es gibt so viele Rentner die am Hungertuch nagen, die nicht wissen, wie sie Miete, Lebensmittel und ein paar Sachen zum Anziehen bezahlen sollen und dann kommt irgendein reicher Politiker an und behauptet es gäbe keine armen Rentner - da könnte ich mich wirklich drüber aufregen.
Vor allem, wenn ich bedenke was die meisten heutigen Rentner geleistet haben. Die meisten sind seit ihrem 15 Lebensjahr bis zum ~ 64 Lebensjahr hart arbeiten gegangen und bekommen jetzt eine lachhaft niedrige Rente - wenn das mal nicht traurig ist.
Dies ist doch eindeutig wieder ein Beweis, dass unsere Berufspolitiker an kompletten Realitätsverlust leiden. Was Herr Kauder von sich gegeben hat ist ja wohl nicht nur unverschämt, sondern fast schon eine Respektlosigkeit gegenüber einer ganzen Generation.
Schon alleine an der Zahl, dass 22 Prozent aller Rentner weniger als 600 Euro im Monat bekommen kann man doch ablesen, dass es eine Altersarmut gibt bzw. geben muss. Stellt euch doch nur mal vor, was einem übrig bleibt, wenn man Miete, Strom, Lebensmittel und dann noch die teuren Medikamente, die man meistens im Alter braucht bezahlt hat. Da bleibt einem am Monatsende nämlich gar nichts!
Auf jeden Fall finde ich es eine absolute Unverschämtheit, dass jetzt jeder auf die Rentner los geht. Die haben schön fleißig in die Rentenversicherung einbezahlt, weil sie jahrelange vorgebetet bekommen haben, dass die Rente sicher ist.
Für mich ist das nur wieder ein Beleg mehr, dass man selber fürs Alter vorsorgen muss und das unsere Politiker eines bestimmt nicht schaffen werden, irgendwann mal wieder glaubwürdig zu werden.
Es ist einfach eine Unverschämtheit von einem Politiker, dass er so etwas behauptet. Daran sieht man wirklich, dass die Politiker mittlerweile gar nicht wissen und erahnen können, wie schwer es ein "Ottonormalverbraucher" (in dem Fall die Rentner) hat. Denn den Politikern geht es ja gut und die brauchen sich keine Angst zu machen vor dem Alter. Egal, wann sie in "Rente" gehen. Denen wird es nie schlecht gehen.
Das ist doch typisch weltfremder Politiker - hat irgend jemand etwas anderes erwartet? Nicht ernsthaft, vermute ich.
Ich habe neulich auch meine Kontenklärung vornehmen lassen (muss ja nur noch ca. 25 Jahre arbeiten, da muss das schon mal geklärt werden ) und das Ergebnis ist nicht gerade ermutigend: das wird auf gar keinen Fall reichen, vermutlich nicht mal für die Miete. Und von meinem kleinen Gehalt soll ich jetzt noch Riestern, damit der Staat später an meiner Grundsicherung sparen kann - klar doch Nee ich weiß nicht - irgendwas läuft da extrem schief. Man kann von dem Gehalt kaum leben und von der Rente später schon gar nicht, und das, obwohl ich 40 Stunden pro Woche arbeite...
Volker Kauder ist ja für sein "Kauderwelsch" früher noch viel öfter aufgefallen. Leider trifft er in regelmäßigen Abständen wohl immer wieder mal ein Fettnäpfchen. Schade finde ich vor allem, dass es immer wieder Aussagen sind, die man einfach nicht von einem Politiker erwartet. Statt Verantwortung zu zeigen wird diese pauschal abgeschoben und der Wähler verliert immer Vertrauen in unsere Politik und die Politiker. Gerade solche Äusserungen sind eigentlich eine Beleidigung für die vielen Rentner, die vom Existenzminimum leben müssen.
Sicher und die Altersarmut die einem allerorts begegnet, die bilden wir uns nur ein, wahrscheinlich weil wir alle so wahnwitzig hohe Ansprüche haben. Irgendwie werdeich den verdacht nicht mehr los, das die meisten Politiker als Wohnort ohne weiteres "Wolkenkuckucksheim" angeben könnten, wenn ich solche Sprüche höre oder lese.
Ich würde ganz gerne mal sehen wie einer dieser Politiker versucht mit dem auszukommen, was angeblich eine ausreichende Rente ist, vermutlich würde er nach wenigen tagen erheblich irritiert feststellen das irgendwie kein geld mehr da ist und der Kühlschrank noch immer leer und das das Leben im Sozialbau ganz so dolle auch nicht ist.
Da wird ständig davon geschwafelt, dass die Bürger mehr Eigenverantwortung übernehmen sollen, aber wovon denn? Inzwischen greift der Staat derart tief in die Taschen, das da kaum was mehr drinn bleibt und dann haben die auch noch den Nervzu sagen uns ginge es doch noch gut. Gut verglichen mit was?
Bisher haben tatsächlich noch viele Rentner ein Häuschen, Kapitaleinkünfte, Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung aber in 20 Jahren kommt die Generation Hartz IV voll auf die Rentenkasse zu und dann werden mindestens 20 Prozent der Rentner unter der Armutsgrenze leben. Und es geht nicht nur um die niedrige Rente, sondern auch darum, dass viele dieser Rentner dement und kaum noch mobil sind. Dies wird ein Riesenproblem.
Ehrlich gesagt kenne ich keinen Rentner der wirklich seit der Jugend gearbeitet hat und heute wenig Rente bekommt. Da ist niemand dabei der nur 600 Euro bekommt. Diese geringen Rentenzahlungen sind mir nur von Leuten bekannt, die keinen Vollzeitjob gemacht haben oder eben viele Jahre Hausfrau waren, wo gar nichts in die Rentenkassen eingezahlt wurde.
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