Ist Lesen aus der Mode?
Interessant, dass bei der Umfrage zumindest im Moment Gleichstand herrscht. Das entspricht nämlich auch meinen Wahrnehmungen und zwar nicht erst seit kurzem sondern eigentlich seit meiner Kindheit - es gab schon immer Leute, die gerne Lesen und Leute, die ihren Abend lieber vor der Glotze verbringen. Die ersten werden Argumente für das Lesen finden, die anderen werden dagegen argumentieren.
Das Klischee von der bildungsfernen Erziehung in der Unterschicht drängt sich hier natürlich auf und ich könnte dafür auch Beispiele nennen von Leuten, die 15 Euro für ein Buch viel zu teuer finden aber sich über die Größe ihres Fernsehers definieren, dessen Preis locker im oberen dreistelligen Bereich liegt. Und es ist natürlich auch logisch, dass jemand der studiert hat und deshalb gezwungen war viel zu lesen und selbständig nach der passenden Lektüre zu suchen einen ganz anderen Zugang zu Büchern hat als jemand, der "nur" eine Berufsausbildung gemacht hat.
Aber man findet auch genug "Nichtleser" in den oberen Schichten. Also ich kenne auch gut gebildete und gut situierte Leute, die lieber feiern, Sport und Wellness machen, einkaufen, ins Kino gehen oder DVD schauen und so weiter und die einem gemütlichen Abend mit Buch nichts abgewinnen können.
Wirklich beantworten könnte man diese Frage aber nur, wenn man Zugang zu den kompletten Verkaufszahlen von Büchern hätte, aber ich glaube kaum, dass es so etwas gibt, jedenfalls nicht frei zugänglich und gratis.
Ich glaube auch, dass Lesen teilweise sehr aus der Mode kommt. Beim Lesen des Threads ist mir ein Erlebnis eingefallen, das ich in dem Zusammenhang mal hatte.
Ich saß eines Tages am Busbahnhof und habe auf meinen Bus gewartet. Da die Wartezeit lang und das Wetter schön wat las ich gerade ein Buch als mich plötzlich zwei Typen anmachten und sich mit mir unterhalten haben. Irgendwann kamen wir dann auf die Berufe und als ich sagte, dass ich an der Hochschule bin und dort studiere schauen die mich mit großen Augen an und meinten nur "Ach, wenn du so intelligent bist und studierst dann ist es kein Wunder wenn du liest".
Ich wusste bis dato nicht, dass Lesen nur was für "intelligenten Leuten" ist
Ich sehe zwar oft Menschen im Zug, die lesen aber ich glaube dennoch, dass der Großteil kein Buch mehr in die Hand nimmt, was ich sehr schade finde. Ich selbst würde niemals ohne Buch in den Urlaub fahren und lese auch sehr gerne wenn ich unterwegs bin. Eigentlich gehe ich fast nie ohne Buch aus dem Haus.
Ich finde absolut nicht, dass Lesen aus der Mode ist. Für mich gehört das Schmökern in einem schönen Buch einfach zu meinem Tagesausklang. Und Lesen ist ja nicht nur Entspannung, dadurch verbessern sich auch Rechtschreibung und Wortschatz, so wie der Ausdruck. Wer sehr viel liest, kann meist viel leichter auch schreiben (ist besonders bei Kindern und Jugendlichen zu merken). Das muss keine Hoch-Literatur sein oder Klassiker. Selbst mit ganz simpler Unterhaltungsliteratur kann man schon die Rechtschreibung verbessern.
Mir ist allerdings auch aufgefallen, dass viele keinerlei Interesse an Büchern haben. Letztens waren wir zu Besuch bei Bekannten und in der ganzen Wohnung stand kein einziges Buch. Ich hab mich unwillkürlich gefragt, ob da keiner von denen das vermisst oder was sie machen, wenn sie nachts mal nicht schlafen können. Laut gefragt habe ich das natürlich nicht, aber gewundert hat es mich schon sehr.
Und mir wurde auch schon öfter die Frage gestellt, wieso ich mein Geld für Bücher rauswerfe. Ich gebe ja zu, dass ich dafür wirklich recht viel Geld ausgebe, aber andere gehen pro Woche mindestens einmal ins Kino - davon kann man sich auch schon ein Taschenbuch kaufen. Trotzdem scheint mir das Hobby Kino gegenüber dem Lesen akzeptierter zu sein.
Irgendwie wird Lesen mit (zu) viel Zeit haben gleichgesetzt. Natürlich nicht von allen, aber oft schimmert das schon so durch. So nach dem Motto "Wer viel liest, hat wohl viel Langeweile / sonst nichts zu tun / keine Freunde." Klar ist unsere Zeit recht schnelllebig und ich schau so auch, wie ich was am besten organisiert oder erledigt bekomme, wo ich Zeit sparen kann. Aber ein Buch vermittelt doch auch Entspannung, sich etwas Gutes tun, sich mal zeit nehmen, eine kleine Flucht aus einem stressigen Alltag.
Ich finde, dass es schwer zu sagen ist, ob lesen aus der Mode ist oder nicht. Ich selber bin noch relativ jung (17) und lese eigentlich sehr viel. In meinem Umfeld befinden sich Leute die viel lesen und auch welche die gar nicht lesen. Doch kann ich nicht sagen, dass die die nicht lesen weniger gebildet sind. Diese haben einfach andere Interessen.
Ich selber lese sehr gerne. Für mich ist es einfach entspannend. Ich schaue zwar auch gerne Fernsehen oder sitze vor dem Rechner, aber wenn ich ein gutes Buch da habe, bevorzuge ich meist dieses. Ich persönlich lese sehr gerne Thriller und Phantasiebücher.
Ich denke, dass lesen in manchen Schichten der Gesellschaft schon außer Mode ist. Ich möchte mit diesen Worten keinen zu nahe treten, aber ich denke schon, dass vor allem Teenager weniger lesen, die aus unteren Schichten kommen. Oder im allgemeinen diese Schicht. Aber ich kann mich natürlich auch täuschen, aber so ist mein Eindruck. Wenn ich bei uns in den Bücherladen gehe, sind da meist jüngere Menschen (bis 30) oder ältere Damen. Aber woran dies liegt weiß ich nicht. Aber ich denke schon, dass lesen in manchen sozialen Schichten außer Mode ist.
Ich glaube nicht, dass das Hobby Bücher lesen aussterben wird. Natürlich gibt es immer Familien, in denen wenig gelesen wird und das wird oft auch an die Kinder weitergegeben. Wenn die Kinder ihre Eltern oft mit Büchern in der Hand sehen, werden sie eher neugierig, selbst einmal hineinzuschauen, als wenn Bücher in einem Haushalt quasi Mangelware sind. Natürlich muss das nicht unbedingt so sein. Die Eltern meines Lebensgefährten lesen gern und viel, er selbst besitzt vielleicht drei oder vier Bücher und liest so gut wie gar nicht. Als wir zusammengezogen sind, bekam er tellergroße Augen, als ich einen Bücherkarton nach dem anderen auspackte - er hatte nicht gedacht, dass ich derart viele Bücher mitbringen würde.
Bei unserem Sohn habe ich von Anfang an darauf geachtet, dass er immer einige interessante Bilderbücher zur Verfügung hatte. Ich finde Bücher wichtig für die Entwicklung des Kindes. Es kann sehr viel lernen, hat eine gute Unterhaltung und es schult hinterher das Lesevermögen ganz von allein. Ich denke auch, dass Bücher ihre eigene Faszination ausüben können, auch auf Leute, die vorher nicht viel gelesen haben. So werden immer wieder Leute ein Buch in die Hand nehmen und es lesen.
Wenn Lesen aus der Mode ist, dann muss es doch angeblich auch mal eine Zeit gegeben haben, in der es gerade total angesagt war - Wann soll das gewesen sein? Meiner Meinung nach war Lesen noch nie so schichtübergreifend wie in diesen Zeiten und ich sehe immer öfter Leute, die ich persönlich jetzt eher für ziemlich dumm halte, die Lesen plötzlich total interessant finden. Gerade in Zeiten von Herr der Ringe, Harry Potter, Twilight und Konsorten stehen doch auch Leute auf Bücher, die sich sonst niemals in einem Buchladen aufgehalten hätten (und vermutlich auch sonst nur Schund in ihrem Bücherregal stehen haben). Das war vor 10 Jahren aber noch total anders. Ich selbst kenne Leute, die haben außer die Bände von Harry Potter noch nie etwas in ihrem Leben gelesen.
Deshalb ist Lesen doch heute auch wirklich für jede Schicht interessant geworde, weil es eben auch Bücher für Leute gibt, die es mit dem Denken nicht so ernst nehmen. Die ganzen Frauenromane von Susanne Fröhlich und ihren Kolleginnen sind doch auch das beste Beispiel dafür, dass Unterschichtenunterhaltung auch in Form von Büchern stattfinden kann. Aber das ist auch vor 10 Jahren noch kein Thema gewesen.
Lesen an sich bedeutet ja Geschichten erzählen, bzw. in diesem Fall erzählt bekommen. Das war doch eigentlich schon immer angesagt, bzw. hat Tradition. So sind doch lange bevor sich jeder zig Bücher leisten konnte, auch viele geschichten (Legenden und Sagen) weitergetragen worden. Weil sie erzählt worden sind. Bücher sind davon dann eben eine Variante. Von daher waren sie nie in Mode, gehörten aber immer schon dazu.
In Mode sind höchstens bestimmte Bücher oder Buchgenre. Wie halt mit Harry Potter oder der Twillight-Reihe. Oder jetzt mit Dan Browns neuestem Werk. Das sind Bücher, die "in" sind, aber dieser Hype ebbt dann auch ganz schnell wieder ab, wenn das nächste Buch einen solchen Hype erlebt.
Für mich persönlich ist lesen keinesfalls aus der Mode. Ich liebe es und verschlinge regelmäßig Bücher. Mir gefällt es, in andere welten einzutauchen, Fremdes zu erleben und meine Phantasie treiben zu lassen.Generell denke ich aber, dass es genau wie früher ist: es gibt welche, die lieben lesen undgenauso gibt es Menschen, die lesen gar nicht mögen. Sie greifen eventuell zu Hörspielen oder Hörbüchern, weil sie an den Geschichten eventuell interessiert sind, lesen an sich aber nicht mögen.
Im Zug ist mir dabei mal etwsa sehr merkwürdiges passiert. Ich saß eben wie erwähnt im Zug und las einen recht dicken Wälzer, der ziemlich spannend war. Ich war sehr vertieft in das Buch und wollte eigentlich auch nicht gestört werden, als sich ein junger Mann zu mir setzte. Dieser meinte dann gleich, ob es ein interessantes Buch sei, und warum ich denn so gern lese. Ich erklärte ihm dann, dass mir lesen eben Spaß mache und für mich das ein total entspannedes Hobby ist. Und er meinte dann doch tatsächlich, dass ich nun entweder Hausfrau oder Student sei, denn alle anderen, vor allem richtig arbeitende Männer, hätten keine Zeit für solchen Firlefanz. Als Mann müsse man arbeiten, wirklich sinnvolles tun und könne sich nicht sowas nichtigem wie lesen widmen.
Angesichts so eine Aussage war ich erst mal platt und wusste gar nicht, was ich darauf sagen sollte. Er lachte mich dabei auch an, das war also wohl gar nicht böse oder provokant gemeint, es war einfach seine Einstellung. Nur Studenten und Hausfrauen könnten es sich leisten, Zeit für lesen zu verschwenden. Jeder der wirklich arbeitet und etwas richtiges macht, findet keine Zeit dazu. Wahnsinn. Das ist mir vorher noch nie zu Ohren gekommen.
Aber es zeigt wieder, wie verschieden die Einstellungen zu diesem Thema sein können. Ich denke also, es ist, genau wie früher, eine Sache der persönlichen Vorlieben. Und natürlcih acuh der Erziehung. Je nachdem was einem die Eltern vorleben, wird man später eine Vorliebe oder Abneigung fürs Lesen entwickeln.
Ich stelle auch immer wieder fest, dass viele Leute überhaupt kein Interesse an Büchern haben. Das finde ich ziemlich erschreckend und kann mir gar nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die auf das Lesen verzichten können. Ich selbst liebe Bücher und könnte mir nicht vorstellen, nicht regelmäßig zu lesen.
Gerade in den Urlaub würde ich nicht nur ein Buch mitnehmen, sondern mehrere. Wenn ich irgendwo hinfahre, wo ich vielleicht keinen Nachschub an Büchern kaufen kann, würde ich mindestens ein bis zwei Bücher pro Woche einkalkulieren, bei reinem Strandurlaub vielleicht auch mehr.
Ich glaube auch, dass es oftmals von der Bevölkerungsschicht und der Vorbildung abhängig ist, ob jemand gerne und viel liest. Interessant ist ja nicht nur, ob überhaupt gelesen wird, sondern auch was gelesen wird.
Ich finde es total stumpfsinnig, wenn Leute den halben Tag vor dem Fernseher verbringen oder seltsame Spielchen auf dem Computer oder an der Spielkonsole spielen. Ich kann gar nicht verstehen, dass jemand solche Beschäftigungen einem guten Buch vorzieht. Viele Leute sind wahrscheinlich einfach zu faul, um das Buch zu lesen oder brauchen das permanente Getöse anderer Medien. Viele sind gar nicht mehr fähig, sich die Ruhe zu nehmen, und sich einfach mit einer Tasse Tee auf das Sofa oder in den Garten zu legen und einfach nur zu lesen.
Bereits in der Schule entwickeln viele Leute eine Aversion gegen Bücher, da sie die Schullektüre nicht mögen, da diese ihnen oftmals zu altbacken wirkt. Andere wiederum sind einfach generell gegen Bücher, da sie das Lesen uncool finden.
Ich muss auch Sippschaft zustimmen. Es gibt prinzipiell Bücher für alle Ansprüche und auch für einfach gestrickte Personen finden sich Bücher. Dennoch sitzen sicher mehr Leute aus der Unterschicht vor dem Fernseher als auf dem Sofa mit einem schlicht geschriebenen Buch.
Ich denke, dass das Lesen sicherlich nie aus der Mode kommen wird und ich denke, dass die Menschen immer gerne lesen werden, auch wenn gedruckte Bücher mit der Zeit sicherlich immer mehr von elektronischen Büchern abgelöst werden. Dennoch wird es sicherlich immer Bücher geben, so wie es auch immer wieder neue Musik geben wird. Und genauso wie Musikhören wird auch Lesen sicherlich nicht aus der Mode kommen. Allerdings muss man bedenken, dass nicht jeder Mensch gerne liest und von daher kann man das Thema auch nicht verallgemeinern. Immerhin gibt es Menschen, die noch nie in ihrem Leben ein Buch vollendet haben, während es jedoch auch Menschen gibt, die jeden Monat einen riesigen Stapel Bücher lesen. Das kommt natürlich immer ganz auf die jeweiligen Interessen an und auch darauf, wie viel Freizeit einem überhaupt zur Verfügung steht.
Heutzutage gibt es jedoch neben Büchern auch viele andere Medien, mit denen man sich beschäftigen kann. Somit kann man jederzeit den Fernseher einschalten oder auch jederzeit Computer spielen oder etwas anderes machen. Und da es eben so viele verschiedene Möglichkeiten gibt, ist es klar, dass nicht jeder Mensch auf Bücher steht, sondern dass andere Menschen Filme einfach lieber mögen. Dabei finden viele Menschen es wohl auch einfach angenehmer, sich vor den Fernseher zu setzen, anstatt ein Buch zu lesen, da man sich dabei ja nicht anstrengen muss.
Für mich selbst wird Lesen auch nie aus der Mode kommen und für mich gibt es auch kaum etwas Schöneres, als es mir mit einem guten Buch auf dem Sofa gemütlich zu machen. Und auch im Sommer gehört ein Buch für mich einfach dazu, wenn ich mich an den See legen und die Sonne genießen möchte. Dabei ist es bei mir auch so, dass ich immer mehrere Bücher im Monat lese, weshalb ich mir auch ständig Nachschub kaufe. Die Buchhandlung ist dann auch immer gut gefüllt und ich sehe auch immer wieder Menschen, die sich ganze Stapel neuer Bücher kaufen, so dass es durchaus noch andere Menschen außer mir gibt, die gerne lesen.
Wenn man im Internet ein wenig recherchiert, stößt man auch recht schnell auf einige Foren, die nur um das Thema Bücher gehen. Dabei kann man sich dann auch mit Gleichgesinnten austauschen oder sich einfach nur über neue Werke informieren. Auf diese Weise erkennt man dann eigentlich auch immer sehr schnell, dass es wahnsinnig viele Menschen allein in Deutschland gibt, die Bücher lieben. Dabei wird mir das jedoch auch immer wieder bewusst, wenn ich morgens im Zug sitze und so gut wie jeder andere Mensch um mich herum ein Buch in der Hand hält.
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