Kind immer nur mit dem Spitznamen ansprechen?
Sagen wir mal ein Junge heißt Florian. Seine Eltern finden den Spitznamen Flori aber ganz süß. Nun nennen sie ihn wirklich immer so, auch wenn er geschimpft wird, immer. Der kleine Mann stellt sich allen Personen als Flori vor, auch Lehrern und wichtigen Menschen. Nun stelle ich mir die Frage, ob es gut ist, wenn ein Kind nur den Spitznamen als seinen Namen kennt. Immerhin heißt er ja Florian und nicht Flori. Habt ihr so etwas auch schon erlebt? Wie findet ihr das?
Ich finde das reichlich übertrieben. Die Folge wäre doch, dass er sich bei seinem richtigen Vornamen gar nicht mehr angesprochen fühlt. Gerade bei Behörden etc. kann das schonmal problematisch werden, da dort ja eigentlich nie irgendwelche Kosenamen benutzt werden. Ich kann das Verhalten der Eltern überhaupt nicht nachvollziehen, denn selbst wenn es der Willen des Kindes gewesen wäre, permanent nur mit dem Kosenamen angesprochen zu werden, hätten die Eltern ja gegenlenken müssen. Sie haben "Flori" in meinen Augen soweit konditioniert.
Ich finde es jetzt nicht ungewöhnlich. Ich hatte in meiner Klasse auch eine Stefanie, die nur von allen, auch von Lehrern, Steffi gerufen wurde. Ich selbst würde es zwar nicht ausschließlich so machen. Gerade beim Schimpfen oder Ermahnen ist der volle Name natürlich hilfreich, um die Dringlichkeit der Situation anzuzeigen. Aber wenn es den Eltern so gefällt, dann sollen sie es so tun. Gerade korrekte Lehrer werden wahrscheinlich trotzdem den Taufnamen verwenden.
Ich denke, dass es auch auf den Spitznamen ankommt. Wenn es eben die Kurzform des Taufnamens ist, finde ich das in Ordnung. Irgendwann sagt doch fast jeder zu einer Stefanie, Steffi und zu Florian, Flo oder Flori. Wichtig ist eben nur, dass die Kinder trotzdem wissen, wie ihr Taufname lautet und man sie vielleicht erinnert, dass sie sich auch besser bei anderen mit diesem Namen vorstellen. Ich sehe ansonsten keine großen Probleme.
Ich kenne viele Kinder, auch bei meinem Arbeitsumfeld, die immer mit dem Spitznamen angesprochen werden. Das finde ich nicht gerade vorteilhaft. Zum einen wird schon ein Unterschied gemacht. Wenn man ein Kind bei einem Spitznamen anspricht und das andere nicht, zeigt man für mich klar eine Bevorzugung, die so nicht statt finden sollte. Da wir unsere Arbeitskolleginnen vor den Kindern auch mit dem Vornamen ansprechen und nicht mit ihrem Spitznamen, finde ich es nur richtig, das bei den Kindern ebenfalls so zu tun.
Was ich ganz schrecklich finde, ist, wenn der richtige Name gar nicht mehr benutzt wird. So wie also von dir beschrieben, auch wenn es ernst wird, wird der normale Name nicht mehr verwendet. Ein Kind hat ja aus dem Grund einen Namen, weil dieser auch verwendet werden sollte. Sonst könnte man das Kind ja gleich dem Spitznamen nach taufen, wenn es andauernd abgekürzt wird.
Ich achte eigentlich mehr oder weniger darauf, dass meine Kinder immer mit dem vollen Namen angesprochen werden und nicht etwa abgekürzt. Mir gefallen die ganzen Abkürzungen, die es so für die Namen gibt auch gar nicht wirklich. Ich finde sie teilweise sogar ganz schrecklich. Deshalb haben Abkürzungen für mich vor allem in der Erziehung nichts verloren. Was das jeweilige Kind dann in seiner Clique daraus macht, muss es selber wissen.
Ich selber wurde früher und auch noch heute meistens nur mit Spitznamen angesprochen. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich nie meinen Namen wusste. Wenn ich gefragt wurde wie ich heiße, habe ich immer meinen richtigen Namen gesagt. Ich denke das liegt auch sehr an den Eltern und vielleicht sogar auch an den Kindergarten. Die Eltern können ja ihr Kind gerne so nennen, aber man sollte dem Kind schon beibringen, das es nur der Spitzname ist. Spätestens im Kindergarten sollte das Kind das auch lernen, da dort jedes Kind mit richtigen Namen angesprochen wird und auch Spiele mit den Namen gemacht werden.
Wieso das in diesem Fall nicht so ist kann ich leider nicht sagen. Allerdings denke ich das sich das irgendwann auch legt, in der Grundschule mag das vielleicht noch so sein, aber sobald der Junge größer wird, weiß er auch das man sich mit vollen Namen vorstellt und irgendwann wird er vielleicht sogar keine Lust mehr auf den Spitznamen haben. Allerdings gibt es auch wirklich Kinder die so heißen, also nicht Florian sondern Flori, genauso auch andere Spitznamen.
Ich denke, das kommt auf die Person an. Mich spricht man auch immer mit dem Spitznamen an und ich bin schon 42 Jahre. Daran sehe ich nichts Schlimmes. Die Nachbarstochter mit 13 Jahren bekommt einen Schüttelfrost, wenn man sie Vicky statt Victoria nennt. Dies finde ich wieder, ist ein anderes Extrem, das ich nicht nachvollziehen kann.
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