Leute, die einem immer ins Wort fallen und sich beschweren

Mein Onkel lässt mich nie ausreden und Dinge erkläre und fällt mir immer nach wenigen Sätzen ins Wort. Ich will etwas erklären und schon quatscht er hinein. Entweder ich gebe es komplett auf oder überschreie ihn mit seiner lauten Stimme auch noch und sage so den Rest. Das Beste ist dann immer, dass er sich nachher immer beschwert, das ich ihm etwas gar nicht gesagt habe. So etwas kotzt mich echt an und daher rede ich nicht oft mit ihm.

Habt Ihr auch Leute in der Familie, die einem immer ins Wort fallen und sich nachher beschweren? Warum lassen diese Menschen einen nie ausreden, sondern müssen gleich ihren Senf dazu geben und fühlen sich nachher dann auch noch uninformiert und gemobbt?

Die Menschen sind nun mal verschieden und einige müssen eben immer wieder anderen Menschen ins Wort fallen. Ich kenne das durchaus auch. Wenn mir einer in das Wort fällt, sage ich eigentlich auch, dass ich noch etwas zu sagen hatte, warte dann den Einwand ab und fange dann erst wieder an. Was anderes bringt doch auch nichts.

Dieses wer am lautesten ist gewinnt, hasse ich. Dann redet jeder nur noch laut, brüllt und für Leute, die daneben sitzen oder stehen ist es einfach nur unangenehm. Wenn er bestimmte Sachen einfach nicht hören will, sollte man ihm vielleicht einen Zettel schreiben, bis er dich irgendwann genervt reden lässt.

celles hat geschrieben:Habt Ihr auch Leute in der Familie, die einem immer ins Wort fallen und sich nachher beschweren? Warum lassen diese Menschen einen nie ausreden, sondern müssen gleich ihren Senf dazu geben und fühlen sich nachher dann auch noch uninformiert und gemobbt?

Ich würde das nicht am Geschlecht meines Gesprächspartners festmachen. Ich kenne sowohl Frauen als auch Männer, die allem Anschein nach die Aufmerksamkeitsspanne eines Hamsters haben und sofort mit jedem Gedanken herausplatzen müssen, der ihnen gerade im Gehirn herum spukt. Wenn mich jemand mehrfach unterbricht und eindeutig klar macht, dass ihm oder ihr der Klang der eigenen Stimme gerade wichtiger ist als das, was ich gerade zu erzählen versuche, gebe ich meistens einfach auf. Überbrüllen schaffe ich nicht, da ich nur eine ganz dünne Stimme habe und laute Geräusche sowieso nicht mag. Und wenn demjenigen dann wichtige Informationen fehlen, kann ich auch nicht helfen.

Umgekehrt muss ich aber auch zugeben, dass manche Leute (ich eingeschlossen) eine unglaublich langatmige und ausführliche Art am Leibe haben, Dinge zu erzählen oder zu erklären. Man beginnt dann meistens mit der kompletten Vorgeschichte, streut alle möglichen Details ein und ergänzt am Schluss noch ein paar Fußnoten. Da kann es schon vorkommen, dass der Gesprächspartner völlig den Faden verliert und jegliches Interesse einfach totgeredet wird. Oft sind beide Parteien ein bisschen schuld: Der eine hört nicht richtig zu, der andere hört nicht auf zu reden.

Solche Leute kenne ich zwar auch, aber ich mache mir nicht mehr die Mühe, mich mit ihnen wirklich häufiger zu unterhalten. Wenn ich so jemandem mal etwas erzähle, sage ich alles nur einmal und ich wiederhole mich auch auf Nachfrage nicht. Sobald mir die Person ins Wort fällt, höre ich auf und setze die Erzählung nicht fort. Meistens bittet mich derjenige, der mir zuvor ins Wort gefallen ist, dass ich doch bitte weitererzählen möchte. Früher habe ich das dann noch gemacht, aber meistens lief es doch darauf hinaus, dass der andere mich wieder einfach unterbrochen hat. Daher endet die Erzählung mittlerweile einfach, sobald mir jemand ins Wort fällt.

Natürlich mache ich die Leute auch darauf aufmerksam, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist und dass ich das sehr unhöflich und störend finde. Richtig lächerlich ist es dann, wenn der andere sich immer wieder entschuldigt, obwohl er mir und anderen bei der nächsten Gelegenheit wieder ins Wort fällt. Da verkommt die scheinbare Entschuldigung dann auch nur zu einer erbärmlichen Floskel.

Wenn sich jemand, der mich zuvor unterbrochen hat, anschließend darüber beschwert, dass er etwas nicht mitbekommen hat, finde ich das lächerlich. Schließlich hatte er sicher seine Chance und ich finde nicht, dass man solchen Leuten dann endlos hinterherlaufen sollte, um ihnen etwas zu erzählen. Es reicht, wenn man einmal etwas erzählt und wer sich nicht beherrschen kann, bekommt eben nicht alles mit.

Das Schlimme ist eigentlich, dass derjenige, der einen nicht ausreden lässt, sich meistens mit der Materie gar nicht auskennt. Dann wird irgendetwas dahergeredet und nachher ist die Sache schon so zerredet, dass sich keiner mehr auskennt und es auch keinen Sinn mehr macht, diese Angelegenheit weiterzuverfolgen.

celles hat geschrieben:Das Schlimme ist eigentlich, dass derjenige, der einen nicht ausreden lässt, sich meistens mit der Materie gar nicht auskennt.

Zum Glück kenne ich keine solche Person, die mir immer wieder ins Wort fällt und mich nicht ausreden lässt. Immerhin kann so eine Eigenschaft wahnsinnig nervig sein und ich finde das auch richtig respektlos. Immerhin sollte es doch selbstverständlich sein, dass man sein gegenüber ausreden lässt, wenn man ein Gespräch miteinander führen möchte. Und auch dann, wenn man sich streitet und völlig aufgebracht ist, sollte man die andere Person ausreden lassen. Immerhin ist das einfach ein Zeichen von Respekt und wenn man die andere Person nicht ausreden lässt, dann zeigt man ja automatisch, dass man absolut nicht bereit für einen Kompromiss ist, weil man nur seine eigene Meinung hören möchte.

Würde mir selbst immer wieder jemand ins Wort fallen, dann würde ich nicht dagegen anschreien. Immerhin bringt es rein gar nichts, wenn zwei Personen gleichzeitig sprechen, da man sich ohnehin nicht verstehen kann. Dabei würde die andere Person ja dennoch weiter reden, auch wenn ich noch etwas sagen würde. Von daher würde sie das nicht davon abhalten und aus diesem Grund denke ich, dass es das Beste wäre, nichts zu sagen, wenn mich diese Person wieder einmal unterbrechen würde. Und wenn sie dadurch wichtige Informationen nicht mitbekommen und sich daher beschweren würde, dann wäre mir das sogar sehr lieb und ich würde mich darüber freuen. Immerhin könnte ich der Person dann eiskalt sagen, dass ich die Information mehrmals erwähnen wollte, die Person mir jedoch immer wieder ins Wort gefallen ist, so dass ich nicht einmal die Chance hatte, etwas zu sagen. Von daher sollte das der Person vielleicht eine Lektion sein und möglicherweise könnte sie dann auch verstehen, dass sie andere Menschen ausreden lassen muss.

Ich selbst würde versuchen, keinen Kontakt mit solchen Menschen zu haben, die mich nicht ausreden lassen würden. Immerhin wäre ein ordentliches Gespräch auf diese Weise überhaupt nicht möglich und es würde mir keinen Spaß machen, mich mit diesen Menschen zu unterhalten. Stattdessen würde ich mich jedes Mal ärgern und ich wäre auch traurig und enttäuscht. Und da ich keine Lust hätte, immer gegen diese Person anzubrüllen, würde ich nach Möglichkeit nur noch so wenig wie möglich mit der Person sprechen.