Aus Liebe töten - bei Menschen und Tieren gleich?
Glaubt ihr, dass eine liebevolle Mutter in der Lage ist, ihr gerade geborenes Baby zu töten, und zwar aus Liebe? Wenn sie weiß, dass dieses Kind ab sofort nur Leid erfahren wird und unerträgliche Schmerzen ertragen müsste? Und das so lange es lebt. Was würdet ihr tun?
Ich kann euch sagen, wie eine Bärenmutter gehandelt hat: Ihr in der Gefangenschaft einer Bärengallefarm geborenes Junges hat sie vor ihrem eigenen Schicksal bewahrt. Sie sah, wie die Männer sich an ihrem Jungen zu schaffen machten für das Abzapfen des Gallesafts. Da wuchs sie über sich hinaus und hat mit riesigen Kräften sich aus ihrem Käfig befreit.
Sie ging zu ihrem Jungen, drückte und liebkoste es und drückte ihm dann die Kehle zu. Sie selbst schlug ihren Kopf mehrmals gegen eine Steinwand und beendet so auch ihr Leben. Wie grausam dieses Abzapfen der Galleflüssigkeit ist, könnt ihr hier nachlesen. Hättet ihr ebenso handeln können, wie diese Bärin? Wenn ja, hättet ihr es auch getan? So wollte sie ihrem Jungen diese lebenslange Prozedur ersparen.
In erster Linie denke ich, dass man die beiden Lebensgeschichten eines Menschen und die des Tieres nicht miteinander vergleichen kann. Ich sehe da den Unterschied, dass das neugeborene Baby der Mutter nicht durch Einfluss von Fremden ein Leben lang leiden muss. Und heutzutage ist es doch so, dass man durch die heutige Medizin und durch diverse Medikamente dem Baby helfen kann. Bei dem Bärenjungen ist es doch so, dass die Mutter das Baby tötet, da es durch die Bedrohung Fremder ein Leben lang leiden muss. Die Bärenmutter weiß genau, was diese fremden Menschen von ihrem Bärenjunge wollen, weshalb sie sich dazu entscheidet, ihr Junges von dem kommenden Leid zu erlösen und sich gleich mit umzubringen.
Sicherlich wird es auch liebevolle Mütter geben, die bereit wären ihr neugeborenes Baby zu töten, aber nicht, um es zu beschützen. Die meisten Mütter haben psychisch wohl Probleme, weshalb sie so handeln würden. So etwas bekommt man doch auch des Öfteren in den Medien mit, dass es so etwas wirklich gibt und, dass es vorkommt, dass Mütter ihre Babys töten und behaupten, sie hätten diese Handlung aus Liebe gemacht. Aber, wenn ich noch länger darüber nachdenke, ist es rechtlich sicherlich strafbar, wenn man sein neugeborenes Baby tötet, auch, wenn es sich ein Leben lang quälen müsste. Wir Mütter können nicht wirklich entscheiden, ob wir das Baby leben lassen oder es töten, um es vor irgendetwas zu beschützen. So etwas wird sicherlich strafrechtlich verfolgt.
Wenn ich persönlich ein neugeborenes Baby hätte, das Baby so sehr erkrankt wäre, dass es ein Leben lang schmerzen ertragen müsste und leiderfahren müsste, dann würde ich mich schnellst möglichst bei den Ärzten informieren, wie man meinem Baby helfen kann. Aber sicherlich würde dort nicht gleich ein Tod in Betracht gezogen werden. Die Medizin ist heutzutage so weit, dass man eigentlich jedem Menschen helfen kann, auch, wenn es nur so ist, dass man dem Menschen den Schmerz nehmen kann.
@kai0409, natürlich kann man ein Baby nicht mit einem Bärenkind vergleichen, aber Muttergefühle haben sie beide. Die Bärin hat es nur vor Gefahren bewahren und schützen wollen. Was einem Baby später noch zustößt, kann man nicht wissen. Aber wenn das Baby total verkrüppelt und geistig behindert auf die Welt kommt, was man vorher nicht wusste, dann ist das kein Leben, was glücklich macht. Wenn man immerzu auf die Hilfe anderer angewiesen sein sollte, selbst nichts machen kann, was soll das für ein Leben sein? Natürlich ist es strafbar. Ein solches Leben auszulöschen, aber ist es nicht human, dem Baby gegenüber? Die Bärin hat sich anschließend umgebracht. Der Mensch würde verurteilt werden.
Das Leben eines Mondbären auf einer Gallenfarm lässt sich in seiner Grausamkeit nicht mit einem kranken, menschlichen Baby vergleichen. Die Bärin hatte keinerlei Hoffnung, dass andere ihr helfen könnten oder dass es eine Medizin gäbe. Wenn, dann könnte man es mit einem Frühchen vergleichen, bei dem man die Maschinen abstellt, weil keine Operation mehr helfen kann. Dazu mussten sicherlich schon viele Mütter zustimmen und ich hoffe auch, dass ich die Kraft dazu hätte. Aber es ist immer noch etwas anderes, als selber die Hand an den kleinen Hals zu legen.
Woran ich gleich denken musste, sind diese Fälle, in denen ein Mann eine Frau gefangenhält und mit ihr ein Kind zeugt, das dann mit ihr in Gefangenschaft leben muss und ebenfalls von ihm vergewaltigt wird. Das ist leider schon häufiger passiert. Letztes Jahr hat sich doch eine Frau befreit, die seit 30 Jahren von ihrem Vater im Keller gefangen gehalten wurde. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Es handelte sich um mehrere Frauen, aber es war auch ein Kind darunter.
Diese Frau hat bestimmt unter anderem die Kraft zur Flucht gefunden, um ihr Kind aus diesem Leben zu befreien. Aber sie hatte eben diese Hoffnung noch. Wer weiß, wie lange sie noch durchgehalten hätte, bevor sie sich und das Kind getötet hätte. Es gibt doch sicherlich etliche Geschichten von solchen erweiterten Suiziden aus der Zeit der Konzentrationslager.
Ich kann das rational gut nachvollziehen, dass man sich und seinen Kindern ein so schreckliches Leben ersparen will. Ich habe auch weder aus religiösen oder anderen Gründen Probleme mit Selbstmord. Ich kann mir aber emotional die Hoffnungslosigkeit in solchen Situationen nicht vorstellen. Und ich will es auch nicht. Als ich die Geschichte von der Bärenmutter gelesen habe, habe ich geweint. Schon der Gedanke an die Unerträglichkeit ist schwer zu ertragen. Man kann einfach nur hoffen, dass man niemals in so eine Situation gerät.
Aber wenn, dann hätte ich gerne die Kraft, mein Kind friedvoll gehen zu lassen. Magda Goebbels war sicherlich eine bis auf die Grundmauern faschistoid verseuchte Person. Aber es heißt ja, dass sie ihren Kindern Kakao mit Schlafmitteln gegeben, sie zu Bett gebracht und mit ihnen über die Heimkehr in ihr Dorf geredet hat. Dann sind sie friedlich eingeschlafen. Es gibt sicherlich schlechter Arten zu sterben und ihrer Meinung nach hat sie ihnen damit ein leidvolles Leben erspart. Sie war keineswegs in einer aussichtslosen Situation und ich weiß nicht, ob es noch Courage benötigt, wenn man so gestört ist. Aber vom Grundgedanken her, hat sie gehandelt wie eine liebende Mutter.
Und um zum Unterschied zwischen Menschen und Tieren zu sprechen zu kommen. Ich denke, mütterliche Fürsorge ist ein Urinstinkt. Den haben sowohl tierische, als auch menschliche Mütter in sich. Zumindest Säugetiere, die nur ein oder zwei Junge bekommen und sich aufopfernd um sie kümmern müssen. Bei beispielsweise Fröschen, die tausende Eier legen und sie dann sich selbst überlassen, ist es etwas anderes.
Säugetiere handeln allerdings sehr viel natürlicher. Menschen sind von gesellschaftlichen Normen geprägt und beziehen die Meinung der Gesellschaft mit ein. Davon ist niemand wirklich losgelöst. Tiere verlassen manchmal ihre kranken Jungen, weil sie mit der Herde weiterziehen müssen, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Sie bekommen neue Kinder, aber man kann ja über ihr Trauma nicht mit ihnen reden. Man sieht es ihnen nicht an, ob sie ihr Leben lang darunter leiden. Aber sie hätten das Kind ja auch vorher töten können, damit es nicht verhungert oder gefressen wird.
Also ein Vergleich ist schwierig. Aber ja, ich denke, auch tierische Mütter lieben ihre Kinder und leiden unter ihrem Verlust, wenn sie sterben. Und einige von ihnen finden die Kraft, sie vor einem schrecklichen Leben zu bewahren. Ebenso wie einige Menschen diese Kraft finden würden und andere nicht. Ich hoffe, ich hätte die Kraft. Ich finde einen friedvollen Tod in den Armen der Mutter jedenfalls sehr viel angenehmer, als ein langes, qualvolles Leben. Das wünscht keine Mutter ihren Kindern. Aber da darf man dann im entscheidenen Moment nicht zögern.
Als ich den Bericht von der Mondbärin gestern gelesen hatte, kamen auch mir die Tränen und ich war nicht in der Lage, das hier zuschreiben und habe mich erst heute dazu durchgerungen. Den Bericht von gestern habe ich nicht wiedergefunden, sonst hätte ich ihn verlinkt. Oft meinen Menschen, dass Tiere nicht unbedingt Mutterinstinkte haben, aber das ist nicht so. Im vergangenen Jahr habe ich von einer Kuh gelesen, der man sofort nach der Geburt das Kälbchen weggenommen hatte. Sie hat fürchterlich nach ihrem Jungen gejammert. Auch Tiere haben Gefühle.
Diese perversen Männer, von denen du schriebst, die kommen leider immer wieder vor und nur der Zufall kommt den gefangenen Frauen zu Hilfe. Das ist schon sehr schlimm. Ob die Handlung von Magda Goebbelz richtig war, bin ich mir nicht sicher. Denn die Kinder waren ja unschuldig. Bestimmt hätten sie noch viel mit gemacht, aber sechs Kinder zu töten, war wohl nicht richtig. So hat nur ihr Sohn aus erster Ehe überlebt. Kann man das wirklich als Mutterliebe bei ihr bezeichnen? Ich bin da schwankend.
Cid hat geschrieben:Im vergangenen Jahr habe ich von einer Kuh gelesen, der man sofort nach der Geburt das Kälbchen weggenommen hatte. Sie hat fürchterlich nach ihrem Jungen gejammert. Auch Tiere haben Gefühle.
Ich habe schon mehrmals Dokumentationen über Affen gesehen, in denen auch Affenmütter erwähnt wurden, deren Kinder beispielsweise tot geboren wurden. Sie halten den toten Säugling noch tagelang im Arm, weil sie ihn nicht einfach zurücklassen können. Natürlich haben auch Tiere Mutterinstinkte. Nur dadurch kümmern sie sich doch um ihre Jungen. Was würde sie sonst davon abhalten wie die Väter weiterzuziehen? Mutterinstinkte sichern das Überleben der Jungen und damit der ganzen Art. Was beim Menschen als Liebe zum Kind bezeichnet wird, ist doch zum größten Teil auch bloß Instinkt und Hormone. Wir brauchen uns nicht einbilden, dass wir so besonders sind. Menschen sind auch bloß Säugetiere.
Cid hat geschrieben:Ob die Handlung von Magda Goebbelz richtig war, bin ich mir nicht sicher. Denn die Kinder waren ja unschuldig. Bestimmt hätten sie noch viel mit gemacht, aber sechs Kinder zu töten, war wohl nicht richtig. So hat nur ihr Sohn aus erster Ehe überlebt. Kann man das wirklich als Mutterliebe bei ihr bezeichnen? Ich bin da schwankend.
Richtig war die Handlung sicher nicht, weil die Kinder nicht in unmittelbarer Gefahr waren. Unschuldig sind Kinder eigentlich immer. Ich meinte nur, dass sie aus ihrer Sicht und wenn man mal ihrer krudes Weltbild weglässt, aus Mutterliebe gehandelt hat. Ich habe mich entschieden, erst gar keine Kinder zu bekommen, weil mir die Welt nicht gefällt. Sie hatte bereits welche, als sich die Welt drastisch geändert hat. Ich weiß nicht, ob die Frau nicht eher total einen an der Waffel hatte. Aber sie war sicher davon überzeugt, aus Liebe zu handeln.
Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte, war die Art und Weise. Kakao mit Schlafmitteln, zu Bett gebracht werden und einfach nicht mehr aufwachen. Wenn Kinder tatsächlich in Gefahr sind, ein schreckliches Leben zu führen, dann ist das doch nicht der schlechteste Weg, dem zu entkommen.
Sicherlich ist es nicht das schlechteste Mittel, Kakao mit Schlafmittel. Denn Kinder trinken ja gerne Kakao. Ich hatte den Film gesehen. In dem vergiftete sie dann die Kinder im Bunker. Allerdings kann ich mich erinnern, dass eines der Kinder, ich glaube es war ein älteres Mädchen sich weigerte, den Inhalt zu trinken. Sie bestand allerdings darauf und so musste das Kind gehorchen und trank. Du wirst mit deiner Vermutung schon recht haben, dass sie einen an der Waffel hatte. Ihr Leben war ja auch ziemlich bewegt und sie hat nichts ausgelassen, um sich nach ganz oben zu bringen. Vielleicht hat sie tatsächlich ihre Kinder geliebt, aber das weiß ich nicht.
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