Denkt ihr eure Eltern sind zufrieden mit eurer Entwicklung?

vom 10.05.2014, 12:40 Uhr

Es wird ja oft davon geredet, wie unterschiedlich die Generationen sind. Ich komme gelegentlich nicht ohnehin zu überlegen, ob meine Eltern mit mir und meinem Leben zufrieden sind. In meinem Alter haben meine Eltern bereits ihre eigene Wohnung gehabt und mein Vater hatte schon diverse Führerscheine. Auch eine feste Arbeitsstelle hatten sie zu dieser Zeit bereits. Sie waren also sehr eigenständig und verantwortungsbewusst.

Und nun komme ich. Bis ich 23 war, habe ich noch bei meinem Vater gewohnt. Mein Studium habe ich abgebrochen, weil ich nach knapp einem Jahr realisierte, das dies nicht mein Berufswunsch ist. Ich fing also mit arbeiten an. 4 Stunden täglich, 5-mal die Woche. War dies erledigt saß ich meist zu Hause vor der Xbox, habe mit meinem Partner gespielt und geredet, bis wir müde wurden. Ich habe mich zwar um die Hausarbeit gekümmert, dennoch gab es zwischen meinem Vater und mir die andere Diskussion über meinem Lebensstyle.

Ich denke, dass mein Vater damals alles andere als Stolz auf mich war. Er hat sich wahrscheinlich sogar für mein faules und langweiliges Leben geschämt. Mittlerweile hat sich dies geändert und ich denke, dass er nun doch recht Stolz ist. Was denkt ihr? Sind eure Eltern mit euch und eurer Entwicklung zufrieden oder hört ihr oft Bemerkungen, dass diese damals schon sehr viel mehr erreicht hatten?

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Da ich die Dreißig schon überschritten habe, halten sich meine Eltern aus meiner "Entwicklung" glücklicherweise heraus und verkneifen sich die allermeisten Bemerkungen, wie es denn mit Heiraten und Kinder kriegen aussieht. Generell bin ich jedoch der Meinung, dass meine Eltern mit meiner Entwicklung sowie der meiner Geschwister durchaus zufrieden sein können.

Wir haben alle solide Berufe erlernt, stehen finanziell und auch als Persönlichkeit auf eigenen Füßen, niemand ist straffällig, süchtig oder steht sonst irgendwie am Rande der Gesellschaft. Natürlich gibt es immer Altersgenossen, die es noch ein bisschen toller getroffen haben, aber glücklicherweise sind meine Eltern alt und weise genug um zu wissen, dass Vergleiche oder gar Vorwürfe wenig Sinn machen und nur unser recht gutes Verhältnis zueinander stören würden.

Nur als wir alle noch studiert haben, konnte mein Vater nicht so viel damit anfangen, dass gestandene Personen jenseits der 20 noch keinen "richtigen" Job haben. Er selbst war mit 15 mit der Schule fertig und hat bis zur Rente durchgehend Vollzeit gearbeitet. Als Facharbeiter hat er zudem keinen besonders tiefen Einblick in das ganze akademische Getue an den Unis und vergleichbaren Einrichtungen bekommen, weswegen es ihm logischerweise manchmal an Verständnis gefehlt hat. Aber mittlerweile sind wir ja alle solide "untergebracht", und jetzt wirkt er doch ganz zufrieden.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Meine Eltern haben sicherlich auch mehr erreicht, als ich, als meine Eltern so alt waren, wie ich es nun bin. Wenn ich so recht überlege, hatten meine Eltern auch schon ihre eigene Wohnung, meine Mutter hatte zu der Zeit zwar schon meinen Bruder und ist trotz all dem arbeiten gegangen. Mein Vater hatte zu der Zeit auch einen festen Arbeitsplatz und beide Elternteile hatten einen guten Schulabschluss und eine abgeschlossene Ausbildung. Mein Vater ist weiterhin nach seiner Ausbildung seinen Werdegang in derselben Berufsgruppe gegangen, nur meine Mutter hat während der Ausbildung gemerkt, dass der Berufsweg nicht der Richtige ist, und hat trotz all dem die Ausbildung beendet. Ist aber nach der Ausbildung einen anderen beruflichen Weg gegangen.

Ich habe zwar nicht alles erreicht, was meine Eltern erreicht haben. Trotz all dem denke ich, dass meine Eltern trotzdem stolz auf mich sind. Meine Eltern haben mir immer versucht mit auf den Weg zu geben, etwas Sinnvolles aus meinem Leben zu machen. Aber, wie sinnvoll ich mein Leben nutzen soll, haben sie mir nicht vorgeschrieben. Vor allem interpretiert jeder das Wort sinnvoll für sich anders. Sicherlich gab es auch mal Momente, wo meine Eltern meinen Werdegang nicht so toll fanden, dass haben sie mir dann auch gesagt. Aber letztendlich war der Werdegang meine Entscheidung und sie mussten sich damit abfinden, aber peinlich war ich meinen Eltern nicht, auf jeden Fall haben sie es mir nicht gesagt oder spüren lassen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich weiß, dass meine Mutter nicht wirklich zufrieden mit meinem Lebenstil ist, da ich den Tag einfach so auf mich zukommen lasse. Im Moment mache ich ein freiwilliges soziales Jahr und ich denke, dass sie das schon ganz cool findet und zufrieden damit ist, dass ich "auf eigenen Beinen stehe". Ich bin auch bereits vor einem Jahr von zu Hause ausgezogen, was sie auch sehr gut findet.

Ich weiß aber, dass sie sich Sorgen darüber macht, was ich mache, wenn mein freiwilliges soziales Jahr vorbei ist und ein bisschen verärgert darüber ist, dass ich mich noch nicht um eine Ausbildungsstelle oder einen Studiumsplatz gekümmert habe. Immer, wenn wir darüber reden, sagt sie zum Schluss: "Aber gut, es ist dein Leben.", vermutlich, um sich selbst davon abzuhalten, mit mir zu schimpfen, dass ich endlich mal meinen Ar*** hochkriegen soll. :D

Auch von meinem Berufswunsch Schrifsteller oder Comiczeichner ist sie nicht sonderlich begeistert, aber sie lässt mich machen und versichert mir immer wieder, dass sie hinter mir steht und mir helfen wird, wenn etwas schief läuft. Ich denke aber, dass sie später schon ganz zufrieden mit meinem Lebenstil sein wird, auch wenn sie immer wieder betont, was ich denn für ein Träumer sei und wie viele "Rosinen" ich noch im Kopf hätte. :D

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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