Rauchfreie Kneipen / Restaurants?
Mich beschäftigt schon länger das Thema Rauchverbot in Gaststätten / öffentlichen Gebäuden. Ich bin zwar Nichtraucher, aber durch dieses Hin und Her kann ja niemand mehr durchblicken. Also von mir aus, könnte es überall verboten werden - nein Blödsinn. Ich frage mich nur mittlerweile, ob die es eigentlich nicht schaffen mal eine einheitliche Lösung zu finden, die für alle akzeptabel, machbar und vor allem auch verständlich ist?
Erst schreien alle nach einem absoluten Rauchverbot, dann gibt es wieder haufenweise Ausnahmen, ziemlich verworren in meinen Augen. Gibt es denn mittlerweile mal eine Lösung für dieses Problem, hab da in den letzten Tagen gar nichts mehr davon mitbekommen.
Eine richtige Antwort wird jetzt erstmal ein paar Jahre dauern und wer dahinter steckt ist natürlich die Zigarettenlobby in Deutschland.
Meines Wissens ist es momentan in Einigen Bundesländern (M-V u.a.) völlig aufgehoben weil sie die strittige Klausel für die Ein-Raum-Kneipen nicht in Angriff genommen haben. Bei denen wo es eine Neuregelung gab ist momentan glaube ich nichts aufgehoben worden.
Ehrlich gesagt wäre ich für ein komplettes Verbot inEtablisments mit Essen und in den Kneipen sollte es die Teilung geben: Kneipen ohne Bedienung sind zum rauchen und mit Bedienung sind Nicht-Raucher. Dann kann man vielleicht dieses Berufsrisiko für Kellner eindämmen.
Ich bin auch gegen ein striktes Rauchverbot und habe das Glück in Bayern zu leben, wo auch ein striktes Rauchverbot existiert, Ausnahme sind allerdings die sogenannten "Raucherclubs". Dabei handelt es sich um "geschlossene Gesellschaften" in denen nach wie vor ohne Ausnahme geraucht werden darf. Leider gibt es in der Zwischenzeit davon ziemlich viele, weswegen hoffentlich auch diese bald per Gesetz verboten werden.
@Mindmover: Ich weiß jetzt nicht genau, was du alles zu der Zigarettenlobby rechnest, aber hinter den durchlässigen Gesetzen stecken mit Sicherheit auch ein Großteil der Politiker, da sie selbst Raucher sind.
Für unseren Finanzminister Peer Steinbrück bedeuten viele verkaufte Zigaretten außerdem hohe finanzielle Einnahmen aufgrund der Tabaksteuer. Interessant wäre aber auch mal ein Vergleich zwischen den Geldern, die man durch die Tabaksteuer einnimmt und den Geldern, die man für Lungenkrebspatienten oder anderen durch Zigarettenschadstoffe erkrankte Menschen wieder ausgibt. Ich bin mir sehr sicher, dass die Ausgaben für Menschen, die durch Zigaretten (rauch) erkrankt und eventuell auch erwerbsunfähig sind, um ein Vielfaches die Staateinnahmen durch die Tabaksteuer übersteigen.
Es wäre schön, wenn jemand dafür noch Zahlen - am besten mit Quelle - anzubieten hätte. Das würde mich nämlich sehr interessieren.
Du schreibst doch, daß du Nichtraucherin bist. Warum hättest du dann etwas gegen ein komplettes Rauchverbot?
Magst du es, wenn die nicht nur wegen der Leute immer stickiger wird, sondern auch wegen des ganzen Qualms, daß man in einigen Kneipen nur ein paar Meter weit sehen kann? Oder doch lieber dann die möglichen gesundheitlichen Auswirken, oder nur der Gestank den an einem selber und der Kleidung haftet?
Meinetwegen könnte man auch den Tabakverkauf generell in Deutschland verbieten. Stören würde es mich persönlich kaum. Ich sage nicht, daß man es sollte, aber es würde mich eben nicht stören. Wichtig für mich sind eindeutige Regeln. So sollte es meiner Meinung nach reichen, wenn eine Kneipe die nur aus einem Raum besteht draußen darauf hinweist, daß es eine Raucherkneipe ist. Somit ist jeder gewarnt.
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht warum man einen Unterschied machen soll zwischen einer Kneipe in der nur der Chef ausschenkt oder eben noch jemand mitarbeitet. Wenn man sich dort bewirbt ist dann doch klar ob dort geraucht wird oder nicht. Dementsprechend kann der Arbeitnehmer sich ja entscheiden diese Arbeit zu verrichten oder nicht.
Man kann in diesem Zusammenhang aber auch die Feinstaubdiskussion anheizen. Die Menschen verklagen die Städte, daß die Feinstaubkonzentration in der Stadt zu hoch, welches in einer Großstadt wohl ein Wunder sein muss - warum zieht man auch in eine Großstadt? Andrerseits wird geraucht. Durch das Rauchen entsteht Feinstaub und dieser ist auch noch Krebserregend. Das Dublin Institute of Technology hat dies nachgewiesen und belegt, daß die Belastung nicht nur durch Feinstaub, sondern auch des Benzols in der Luft um ca 80% gesunken ist. Bei einem Lungenfunktionstest wurde dann festgestellt, daß die Menge des durchschnittlich ausgeatmeten Kohlenmonoxids 79% geringer war.
Es wurde auch kurz nach den Kosten des Rauchens für den Staat gefragt, da habe ich leider nur eine ältere Quelle gefunden. Laut dem Ärztliche Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e.V. lag der Schaden am Bruttoszialprodukt 1991 bei 41,6 Mrd Euro (umgerechnet von DM in Euro). Dies verteilt sich auf die Arbeitsunfähigkeit mit 12,1 Mrd. Euro, die Übersterblichkeit mit 6,4 Mrd. Euro und die Frühinvalidität mit 23,1 Mrd. Euro. Es gingen also Steuereinnahmen von 10,5 Mrd. Euro verloren (Steuersatz von 25,3%) während die Einnahmen durch die Tabaksteuer bei 10 Mrd. lagen.
Nicht einberechnet sind nun aber die Kosten für die Krankenkassen, die natürlich dann der Entlastung des Rentensystems gegenüber gestellt werden müssten. In diesem Bereich gibt es aber wohl eine Menge Studien die zu komplett anderen Ergebnissen führen.
Die Quelle für diese Angaben auch des Versuchs aus Dublin ist diese.
Also, ich bin Raucher und arbeite zudem in der Gastronomie. DasRestaurant wo ich arbeite ist auf 2 Etagen. Man könnte zwar eine Etage Raucher und eine Etage Nichtraucher machen, so erlaubt es das Gesetz, aber in der Realität sieht das anders aus. erstens müssten wir viel mehr Personal haben, denn Wochentags ist nur die untere Etage und bei gutem Wetter auch der Biergarten geöffnet, nur am Wochenende wird es so voll, das wir oben öffnen müssten. So haben wir das am ersten Wochenende, nachdem es das Gesetz bei uns in NRW auch gab getestet. Wenn die untere Etage voll ist, werden die Leute hoch geschickt, da ist aber Raucherbereich, so gehen die meisten Nichtraucher einfach wieder. Also haben wir draußen eine Markise aufgehangen, nun gehen alle Raucher raus und der Laden ist komplett Nichtraucher.
Außerdem geht es um die Größe des einzelnen Restaurants oder der Kneipe. Bis zu einer Gewissen Größe, ich meine es seien 70 Quadratmeter, darf geraucht werden. Ebenso kann man Clubs gründen, da dürfen aber nur Personen mit Clubausweisen rein. Alles eine verzwickte Sache, aber mit den richtigen und toleranten Gästen geht der Gastronom auch nicht pleite. Es ist erst einmal passiert, dass zwei Damen das Lokal wieder verlassen haben, dar wir keinen Raucherbereich haben.
Hier im Saarland haben wir mittlerweile ein strenges Rauchverbot und trotz aller Unkenrufen klappt es doch. Ich finde das Rauchverbot völlig richtig zumal ich die Auswirkungen leider nur zu gut kenne und nur mit viel Glück überlebt habe. Wer die Negativfolgen bei Bekannten oder sich selbst erlebt hat, findet es nicht so absurd wie Personen, denen dieses Schicksal erspart blieb.
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