Nasen- und Ohren Amputation Urteil des Scharia Gerichts

Zwei Angeklagten droht nun eine Nasen- und Ohrenamputation. Dieses Urteil hat das Scharia- Gericht in Ost-Pakistan verhängt. Der Grund ist folgender: Der Angeklagter hatte selbst seiner 22- jährigen Cousine einen Heiratsantrag gemacht, den die junge Frau aber ablehnte. Darauf schnitt er ihr gemeinsam mit seinem Bruder der Frau die Ohren und die Nase ab und verstümmelten sie.

Das Urteil, das ausgesprochen wurde, gilt als eine "Spiegelstrafe" von dem Scharia-Gericht. Dabei müssen die Angeklagten ihre Schuld durch eine Körperstrafe einbüßen. Hinzu kommt eine Geldstrafe in Höhe von 2500 Euro, was allerdings das kleinere Übel des Urteils darstellt und eine Entschädigung an das Opfer in Höhe von 5800 Euro.

Bleibt nur die Frage, ob man diese Tat, worunter die junge Frau für ihr Leben lang zu leiden hat, mit Geld entschädigt werden kann. Auch die Spiegelstrafe durchzuführen, kann sehr kritisch betrachtet werden. Heisst es nicht, man soll gleiches nicht mit Gleichem vergelten?

Es ist schon sehr erschreckend, zu welchen Mitteln Menschen fähig sind und sich solchen Schaden zufügen. Ob die beiden gerecht verurteilt wurden kann vermutlich nicht eindeutig geklärt werden, wenn man bedenkt, dass ihnen die gleiche Tat droht.

Ich sehe das etwas zwiegespalten. Zum einen finde ich es unmöglich, dass man solch ein Verbrechen anderen Menschen ebenfalls antut. Möglicherweise wäre eine Gefängnisstrafe und das Schmerzensgeld auch genug gewesen.

Auf der anderen Seite kann ich das aber auch verstehen. Das Opfer wird sein Leben lang unter dem Angriff leiden. Das den beiden das gleiche Schicksal widerfährt ist vielleicht doch ein kleines bischen Genugtuung. Abschreckend für andere ist das mit Sicherheit auch - ob das dann gerecht ist, möchte ich nicht beantwortet. Auch die Täter sind damit gezeichnet für ihr Leben und merken am eigenen Leib, was sie ihrem Opfer angetan haben.

Ich finde es auf jeden Fall nicht akzeptabel, denn wenn man mal bedenkt, dass diese Strafe von einem Gericht-, welche für den Staat, das Recht und die Ordnung zu sorgen hat, endschieden wurde, ist das schon sehr erschreckend. Ich würde es vollkommen nachvollziehen können, wenn sich die Familie solch eine Strafe für die Täter erhofft, jedoch auf keinen Fall verstehen, wie ein Gericht solch eine Endscheidung treffen kann. Unglaublich.

Klar, meiner Meinung nach haben die Täter solch eine Strafe ganz klar verdient, da - wie bereits von winny2311 erwähnt wurde - das Opfer sein Leben lang darunter zu leiden hat, aber schlappe 5800€ machen sie auch nicht wieder normal. Des Weiteren ist es schon ziemlich arm, wenn ein Gericht solch eine Endscheidung fällt. Ich find's schlimm, dass so etwas wirklich als "Strafe" angesehen wird.

Die Angeklagten haben eine wirklich schlimme Tat begangen, unter der das Opfer sein Leben lang leiden wird. So etwas ist nicht zu entschuldigen und ich bin auch der Meinung, dass diese Täter eine angemessene Strafe bekommen sollten. Wenn ich das Opfer wäre, würde ich mir wahrscheinlich auch für die Täter eine solche Strafe wünschen wie die Körperstrafe, die nun zur Diskussion steht. Wenn man so schlimm verstümmelt wurde, ist es verständlich, dass man dem Täter kein gutes Leben mehr wünscht.

Allerdings halte ich die Strafe dennoch nicht für richtig. Solche Strafen sind einfach barbarisch und ich denke, dass es andere Wege geben sollte, um solche schlimmen Taten angemessen zu bestrafen. Ich denke, dass es sehr schwer ist, in solchen extremen Fällen das richtige Strafmaß zu finden. In solchen Fällen wünsche ich mir auch, dass die Täter lebenslang für ihre Tat büßen müssen, zum Beispiel durch schwere körperliche Arbeit im Gefängnis, deren Erlös dem Opfer zugute kommt. Das Geld wird das Opfer für seine Qualen natürlich nicht entschädigen. Dennoch denke ich, dass das Opfer unter anderem auch ein gewisses Schmerzensgeld bekommen sollte.

Durch Zufall stieß ich auf diesen Thread, der ja nun auch schon älter ist. Ich bin entsetzt, was in manchen Ländern gemacht wird. Wie kann ein Mensch so wütend sein, über die Ablehnung eines Heiratsantrages, dass er die Angebetene verstümmelt. Irgendwann muss er sie doch geliebt haben, sonst hätte er doch keinen Heiratsantrag gemacht.

Ich habe ja vor einiger Zeit mal Ähnliches aus dem Iran gelesen, wo auch eine junge Frau verstümmelt wurde und die das Recht hatte aufgrund eines Gerichtsurteils, dem abgewiesenen Mann das gleiche anzutun. Es aber dann gelassen hat. Ist es in allen islamischen Ländern üblich, so zu verfahren? Es ist ganz schlimm und grausam was den Frauen angetan wird und sie für immer entstellt. Aber ist es wirklich gerechtfertigt, solche Richtersprüche zu fällen?