Was würdet ihr nie wieder essen aber mochtet es mal gerne?

Ich habe als Kind immer im Kirschbaum unseres Nachbarn gesessen und Kirschen gegessen. Auch hatte er dort einen Pflaumenbaum stehen, den wir plündern durften. Aber bei den Pflaumen war mal ein dicker Wurm drin, den ich halb mit gegessen habe und die Kirschen waren einfach zu viel. Seit meiner Kindheit mag ich daher keine Kirschen und keine Pflaumen mehr. Ich habe sie mal sehr gerne gegessen, aber ich habe mich da echt "gegen gegessen" wie man so schön sagt.

Gibt es etwas, was ihr mal sehr gerne gegessen habt und nun gar nicht mehr mögt? Was ist es und woran liegt es, dass ihr es nicht mehr essen könnt und um alles in der Welt nicht mehr essen würdet?

Bei mir ist es so, dass ich bestimmte Dinge nicht mehr essen kann, nach deren Verzehr mir irgendwann schon einmal schlecht geworden ist. Wobei ich nicht glaube, dass die Lebensmittel schlecht waren, sondern ich mir halt etwas wie einen Virus eingefangen habe und danach musste ich halt brechen. Daher stehe ich mit Tiefkühlpizza auf dem Kriegsfuß, ich esse keine Nudeln mehr mit Ketchup und auch keine mehr mit Sahnesoße.

Ich habe früher sehr viel Fleisch gegessen, also ich habe sogar täglich Fleisch gegessen, weil es mir einfach sehr gut geschmeckt hat. Mir war es natürlich schon immer bewusst gewesen, dass das Fleisch von den Tieren kommt, aber als es wirklich realisiert habe, wollte ich kein Fleisch mehr essen. Egal wie lecker ein gutes Cordon Bleu ist oder meinetwegen auch eine leckere Bolognesesoße - es gibt genügend Alternativen, die auch nicht mehr so fleischig und faserig sind wie eben echtes Fleisch.

Ich glaube, wenn ich jetzt Fleisch essen würde, dann würde mir übel werden. Bevor mich eine andere Person fragt: Ja, ich würde Fleisch essen wenn ich kurz vorm Verhungern wäre und kein anderes Essen bekommen könnte, aber da ich nicht täglich mit dieser Entscheidung konfrontiert werde, esse ich eben kein Fleisch.

Die Bedingung würde ich auch setzen, dass gerade keine Hungersnot herrscht. Da würde ich vermutlich mehr Zeug essen, was ich heute absolut Appetit schädigend finde. Wenn man jetzt von Wohlstandsverhältnissen ausgeht, dann fällt mir schon so dies und das ein:

Cola Mix in Kombination mit Schokoschaumküssen. Das war für mich als etwas älteres Kind eine Traumkombination, bis ich es einmal total übertrieben habe. Wenn man sich übergeben muss, ist das nie schön. Aber die Optik und die Konsistenz von diesem Lebensmittel und diesem Getränk war so abartig grausig, dass ich seit dem schon beim Gedanken daran Übelkeit verspüre. Schokoschaumküsse esse ich mittlerweile in geringen Portionen wieder gerne. Cola Mix ist immer noch etwas, wo ich lieber einen Bogen herum mache, wenn es das gibt. Aber beides zusammen zu essen, da müsste schon viel passieren, dass ich das wieder tun würde!

Frisch aufgebackene Backwaren aus der Backstation gibt es mittlerweile in vielen Supermärkten. In Berlin gibt es einige Kleingeschäfte, wo man nach diesem Konzept in Selbstbedienung Backwaren kaufen kann. Seit ich einmal nach einer Brezel aus diesem Laden eine fürchterliche Magen-Darm-Infektion hatte, meide ich diesen Laden wie der Teufel das Weihwasser. Ganz sicher hat das nichts ursächlich mit der Filiale zu tun gehabt. Wer weiß auch, welcher Schmuddel wohl an diesem Tag vor mir mit Fäkalbakterien an den Händen genau die Breze angetatscht hat, die ich mir später gekauft hab. Vielleicht war es auch gar nicht die Breze und ich hatte den Keim schon vorher in der Bahn oder so eingefangen. Aber der Anblick dieser Filiale löste bei mir lange danach noch Ekel aus. Der Körper hat schon einen lustigen Schutzmechanismus.

Auch Essen aus Läden, die durch deutliche Hygienemängel aufgefallen sind, esse ich nicht mehr. In der Kantine einer Mensa haben Kommilitonen von mir mal entdeckt, dass auf den Sandwiches die Emmentaler Scheiben Blauschimmel trugen. Bei so etwas steigt bei mir dann derartig der Ekel auf, dass ich da nichts mehr kaufe. Alleine der Gedanke, dass das Essen verdorben sein könnte, widert mich extrem an. Die neuesten Reportagen über Burger King sind auch nicht gerade das, was mir Appetit macht, dort in naher Zukunft wieder zu essen. Eine zweite Chance gibt es für mich vielleicht, wenn da gravierende Verbesserungen umgesetzt wurden. Aber sicher bin ich mir da noch nicht.

Ich bemerke an mir auch, dass sich die Lebensmittel häufen, die ich immer weniger esse. Bei denen wird vielleicht irgendwann der Punkt gekommen sein, dass ich sie gar nicht mehr esse. Schokolade zum Beispiel schmeckt mir kaum noch, seit ich die Reportage "Schmutzige Schokolade" gesehen habe. Auch Fleisch esse ich immer weniger, je bewusster einem wird, wie die Tiere gehalten werden.

Ich bin eigentlich nicht so pingelig. Als Kind habe ich gerne Rührei gegessen, aber mittlerweile bin ich froh, wenn ich es nicht essen muss. Auch Kartoffelbrei gehörte zu meinen Leibspeisen, ich esse ihn zwar immer noch, aber nicht mehr so oft und regelmäßig. Als Kind oder Jugendliche hatte ich eine ganz brutale Kombination. Nämlich Fleischkäsebrötchen mit Kakao. Das Brötchen habe ich in den Kakao getunkt und dann genüsslich aufgegessen. Davon bekäme ich heute nur noch Sodbrennen, ich nehme dann lieber Cola anstatt Kakao.

Ich esse kaum Brot. Brötchen sind das höchste der Gefühle. Als Kind habe ich Brot geliebt, heute nehme ich mir nur noch die härteren Enden. An sich habe ich nahezu alles Mögliche als Kind zu mir genommen. Mit Burger King habe ich eher weniger Probleme. Eher mit McDonalds. Dort esse ich nichts mehr, sondern greife eher zur Fanta. Auch meide ich möglichst Pizza. Immer kann ich nicht entkommen, aber ich mag Pizza nicht mehr besonders und versuche sie zu vermeiden.

Ich habe früher Blutwurst sehr gerne gegessen. Dann kam die Zeit mit den BSE Skandalen und mir verging der Appetit auf Blut im Darm. Auch habe ich seitdem keine Blutwurst mehr angerührt. Früher konnte ich von dieser, vor allem im warmen Zustand, gar nicht genug bekommen.

Als Kind habe ich wahnsinnig gerne diese kleinen Zwiebeln im Glas gegessen. Ich konnte da auch problemlos ein halbes Glas davon essen und ich habe mich auch immer gefreut, wenn im Glas mit den Gurken diese Zwiebeln drin waren, da ich sie dann auch immer essen konnte. Dabei kann ich heute jedoch Zwiebeln in allen Formen nicht mehr ausstehen. Wenn ich nur eine Zwiebel rieche, wird mir sofort schlecht und ich muss würgen. Dabei lasse ich dann auch durchaus eine Mahlzeit stehen, wenn Zwiebeln drin sind, da ich das einfach nicht essen könnte, ohne mich zu übergeben. Ich finde Zwiebeln einfach extrem ekelhaft und ich bin froh, wenn ich sie nicht sehen muss und sie nicht im Essen habe.

Früher habe ich auch noch sehr gerne Schweinfleisch in Form von Fleischkäse oder auch Schinken gegessen. Allerdings hat mir das im Laufe der Jahre immer weniger geschmeckt, bis mir davon auch irgendwann extrem übel wurde. Ich habe immer mehr auf Schweinfleisch verzichtet, da es mir auch immer weniger geschmeckt hat und mir immer öfters schlecht davon geworden ist. Irgendwann habe ich es dann auch gar nicht mehr gegessen.

In den letzten Monaten hat mir Fleisch allgemein immer weniger geschmeckt und ich hatte immer öfters Lust auf vegetarische Gerichte. Von daher habe ich nun beschlossen, mich wieder ganz vegetarisch zu ernähren, so wie ich es früher schon einmal getan habe. Immerhin schmeckt mir Fleisch nun allgemein überhaupt nicht mehr und ich kann dann auch gleichzeitig noch ein gutes und reines Gewissen haben, so dass ich darin nur Vorteile sehe. Dabei gab es aber auch durchaus Zeiten, in denen ich sehr gerne Fleisch in Form von gebratenem Hühnchen gegessen habe. Allerdings ist das jetzt jedoch ganz anders, wobei ich ehrlich gesagt gar nicht sagen kann, woran es liegt, dass mir mittlerweile kein Fleisch mehr schmeckt.