Nervige Werbegespräche am Postschalter

Durch meine diversen Hobbies und einige Sammelbereiche komme ich relativ oft in Kontakt mit der Deutschen Post AG. So nehme ich beispielsweise seit vielen Jahren am Postcrossing-Projekt teil, habe einige Brieffreundschaften zu Personen in allen möglichen Ländern, und auch durch einige meiner Sammelleidenschaften kommt es natürlich dazu, dass man anderen Sammlern mal etwas im Tausch zuschickt und im Gegenzug natürlich auch selber etwas geschickt bekommt.

Das sorgt natürlich dafür, dass ich regelmäßig frische Briefmarken benötige, die ich zwar teilweise ganz einfach online bei der Deutschen Post bestelle, teilweise aber auch einfach mal spontan bei einer Postfiliale hier in der Nähe kaufen gehe. Größere Sendungen, die nicht durch den Briefkastenschlitz passen, muss ich natürlich auch direkt am Schalter abgeben. Das gilt auch für Sendungen, die als Einschreiben reisen sollen. Bei Ebay-Verkäufen ist das natürlich auch immer ein Thema. Also, kurz gefasst: Die Leute hier am Postschalter kennen mich schon vom Sehen her.

An sich habe ich ja wirklich nichts dagegen, dass die Postleute mich kennen, und dass sie verwundert schauen, was ich jetzt schon wieder zu verschicken habe. Aber seit einigen Wochen empfinde ich das Verhalten in der Filiale als immer aufdringlicher, und zwar in ganz kommerzieller Hinsicht.

Und zwar war es früher so, dass ich halt meine Sendungen abgegeben habe oder meine Briefmarken gekauft habe, und dann bin ich nach der Verabschiedung einfach gegangen. Jetzt allerdings versuchen die Damen am Schalter immer wieder, mir irgendeinen Kram aufzuschwatzen. Das können irgendwelche Portokalkulatoren oder überteuerte Musterbeutelklammern sein, oftmals aber auch Sachen, die mit dem Briefeverschicken eigentlich gar nichts zu tun haben.

So befindet sich die Postfiliale hier in demselben Gebäude, wie die Postbank, beziehungsweise wird sogar beides über genau dieselben Schalter bedient. Und so kommt es dann eben dazu, dass man mir jetzt andauernd ein Konto, Kredite, oder sonst was für einen Murx aufschwatzen will, obwohl ich bloß eine Warensendung abgeben will. Ganz salopp gesagt: Es nervt. Und zwar zunehmend. Zumal ich jedes Mal sage, dass ich kein Interesse habe, aber immer kommt man mit irgendwelchen Pseudoargumenten, mit denen man mich doch noch umstimmen will, doch dort ein Konto zu eröffnen. Ich würde es allein aus Prinzip schon nicht tun, weil ich diese Werbegespräche einfach aufdringlich und unsympathisch finde.

Ist das mit diesen penetranten Werbegesprächen eigentlich an allen Postschaltern so? Oder habe ich hier nur besonders nervige Personen erwischt? Kann man seine Aussage, dass man definitiv kein Interesse an irgendwelchen Vertragsabschlüssen hat, eigentlich noch irgendwie deutlich untermauern, sodass sie es ein für alle Mal begreifen? Habt Ihr derartige Erfahrungen auch schon gemacht? Und war das bei der Post eigentlich schon immer so, oder wird heute verstärkt versucht, den Leuten am Schalter noch irgendwelche Zusatzprodukte oder sogar Verträge aufzuschwatzen? Oder ist das eine neue Unternehmensstrategie?

Bei uns ist es auch so, dass die Postbank zusammen mit der Post in einem Gebäude ist. Die Angestellten am Schalter sind nicht nur für die Postkunden zuständig, sondern auch für die Postbankangestellten. Ich bringe auch des Öfteren mal einen Brief, eine Warensendung oder sogar ein Päckchen zur Post und bekomme des Öfteren auch mit, wie die Postbankkunden sich an die Angestellten am Schalter wenden­.

Ich habe auch schon erleben müssen, wie die Postangestellten einem Kunden etwas aufschwatzen wollten. Mir persönlich wird nicht bei jedem Postbesuch, versucht etwas aufzuschwatzen, aber es kam durchaus auch schon vor. Mir wurde da zum Beispiel versucht ein Postbankkonto schmackhaft gemacht zu werden oder mir wurden auch sinnlosere Dinge zum Kauf angeboten, wie zum Beispiel ein Hunderter-Paket Briefmarken oder Briefumschläge. Das eine Mal habe ich ein Päckchen abgeben wollen, da wurde mir doch Angeboten ein Päckchenkarton von der Deutschen Post zu kaufen. Den Sinn des Angebotes habe ich nicht ganz verstanden, da meine Ware sich in einem ordentlichen Karton befand und so als Päckchen versendet werden konnte.

Ich bin nun kein Stammkunde bei der Deutschen Post und die Angestellten kennen mich auch nicht unbedingt, da ich nun auch nicht so oft zur Post gehen muss, um etwas zu kaufen oder zu verschicken. Trotz all dem bekomme ich halt mit, wie die Angestellten versuchen mit den Kunden Werbegespräche zu führen und ihre Angebote an den Mann zu bringen und ich musste es selber auch schon des Öfteren mit erleben. Ich habe aber auch gemerkt, dass einige Angestellte sich nicht mit einem "Kein Interesse" abspeisen lassen. Die Angestellten versuchen es trotz all dem noch weiter, einem das Angebot schmackhaft zu machen.

Ich denke auch, dass die Angestellten so eine Art Provision kassieren, wenn sie einem Kunden zum Beispiel ein Postbankkonto aufschwatzen und einen Vertrag mit diesen Kunden abschließen. Trotz all dem ist diese Masche ziemlich nervig, da ich zur Post gehe, um etwas dort zu versenden und nicht, um dort als potenzieller Kunde für ein Bankkonto oder desgleichen zu werden. Wenn ich merke, dass die Angestellten mir zum Beispiel ein Postbankkonto aufschwatzen wollen, dann sage ich immer gleich, dass ich kein Interesse habe mein Bankkonto zu wechseln, da ich mit meinem Sparkassenkonto durchaus zufrieden bin. Meist lassen mich die Angestellten mit ihren Werbegesprächen dann in Ruhe und ich kann meine Sendungen verschicken.