Vermögenssteuer - sinnvoll oder doch nicht?
Zur Zeit gibt es ja Diskussionen darüber, ob die Vermögenssteuer nicht vielleicht doch sinnvoll ist und in Deutschland wieder eingeführt werden sollte.
Dabei spricht dafür, dass so die Staatskasse mehr Einnahmen hätte und die Schulden ein wenig mehr getilgt werden könnten. Es geht auch um Umverteilungseffekte und darum, die Kluft zwischen arm und reich zu verkleinern, denn die Mittelschicht wird in Deutschland immer kleiner.
Dagegen spricht aber, dass die Reichen diese Steuer teilweise nicht gerechtfertigt finden und die große Gefahr besteht, dass viele einen Teil ihres Vermögens im Ausland deponieren könnten und somit der Vermögenssteuer entkommen würden. Richtige Kontrollen wären dafür nötig und die würden auch wieder Geld kosten.
Was haltet ihr also von der Vermögenssteuer, sollte sie in Deutschland wieder eingeführt werden? Oder denkt ihr, das würde eher mehr Probleme verursachen als beheben? Kennt ihr noch weitere Gründe die dafür oder dagegen sprechen?
Definitiv finde ich die Vermögenssteuer sinnvoll. Es ist tatsächlich so, dass die Kluft zwischen den Armen und den Reichen ziemlich groß ist und das die Mittelschicht immer kleiner wird, da die meisten Leute leider immer ärmer werden.
Wenn Deutschland eine Vermögenssteuer einführen würde, dann wäre es nur gerecht. Immer hin wird dann wirklich mehr Geld in die Staatskassen gespült und somit auch die Schulden mehr getilgt mit dem Geld und außerdem, weshalb sollten nur die Armen die ganzen Steuern für jedes Ding an den deutschen Staat abdrücken, wenn die Reichen es doch im Endeffekt über haben und es ihnen nicht wehtun wird, wenn sie für ihr Reichtum Steuern zahlen müssen.
Wenn die Reichen einen großen Teil ihres Vermögens im Ausland deponieren, damit sie keine Vermögenssteuer bezahlen müssen, nennt man dies Steuerhinterziehung und wir somit Strafrechtlich verfolgt. Das sollte man sich doch dann zwei Mal überlegen, ob man sein Reichtum lieber im Ausland deponiert und dafür in den Knast wandert oder ob man lieber etwas Geld an den Staat abdrückt und somit ein freier Mensch bleibt.
Ich denke schon, dass man die Vermögenssteuer wieder einführen sollte. Ich denke, dass Deutschland damit nicht mehr Probleme hat, sondern eher weniger Probleme hat, da der Staat und seine Schulden mehr entlastet werden.
Ich bin ein großer Feind staatlicher Zugriffsversuche auf mein Geldvermögen weil niemand weiß wie es einmal enden wird und doch schon alles doppelt und dreifach besteuert wurde. Dazu gehören für mich auch die Abgeltungssteuer, die wahrscheinlich kommende Finanztransaktionssteuer und natürlich auch die mögliche Vermögenssteuer. Es ist doch für jeden Finanzminister ein sehr verführerischer Gedanke eine einmal bestehende Steuer wieder kontinuierlich schrittweise anzuheben. Ich weiß nicht mehr genau wer es war, aber neulich wurde laut bei einem Parteitag darüber nachgedacht die Abgeltungssteuer auf 30 Prozent zu erhöhen.
Wer sagt mir denn ob da nun irgendwann nicht nur das Barvermögen oder das Einkommen dazu zählt sondern auch der Wert meines Hauses. Viele Häuser in gefragten Gegenden sind eine Millionen Euro wert und die Besitzer die schon seit Generationen darin wohnen sind dann alle vermögend? Übrigens gab es zu DDR-Zeiten auch schon eine Vermögenssteuer und wir mussten für unser Haus im Jahr 100 Mark wegen dieser Steuer abdrücken obwohl meine Frau und ich arme Würstchen ohne jegliches Barvermögen waren. So etwas ist immer wieder möglich dass es sich wiederholt.
Natürlich wäre es auch eine schöne Arbeitsmaßnahme für viele unterbeschäftigte Staatsdiener, sicherlich könnte man in diesem Zuge noch ein paar Ministerien und Verwaltungsämter schaffen und ein paar arbeitslose Minister einen Job verschaffen. Die erforderliche Papierflut um so etwas zu kontrollieren wäre wieder einmal gigantisch und es wäre auch ein weiterer Schritt in Richtung gläserner Bürger. Überhaupt halte ich es für höchst ungerecht wirtschaftliche Leistungen die nur mit einem gewissen Risiko und viel Engagement erreicht werden können dermaßen abzustrafen. Außerdem gibt es das ja schon, der Höchststeuersatz für gewisse Einkommen beträgt über 50 Prozent, was sicherlich nicht gerade Motivation fördernd ist.
kai0409 hat geschrieben:Wenn Deutschland eine Vermögenssteuer einführen würde, dann wäre es nur gerecht.
Genau Steuergerechtigkeit bedeutet ja schließlich, dass sich die einen dumm und dämlich zahlen bei den Steuern und die anderen mehr oder weniger gar nichts. Und die Trottel die den Staatshaushalt mit ihrer Einkommenssteuer füllen, sollen dann nochmal zur Kasse gebeten werden.
weshalb sollten nur die Armen die ganzen Steuern für jedes Ding an den deutschen Staat abdrücken, wenn die Reichen es doch im Endeffekt über haben und es ihnen nicht wehtun wird, wenn sie für ihr Reichtum Steuern zahlen müssen.
Ach es ist doch so schön einfach am Stammtisch zu sitzen und Parolen von sich zu geben. Fakt ist jedoch, dass die reichsten 10 Prozent knapp die Hälfte des Steueraufkommens in Deutschland leisten und dazu gehört man schon mit einem Jahreseinkommen von ca. 100.000 Euro. Und diese Leute, die eh schon die Stütze der Staatseinnahmen sind, sollen nochmal extra geschröpft werden.
Bei einem Einkommen von mehr als 52.000 Euro ist aber zum Beispiel schon ein Einkommenssteuersatz vom 42% fällig. Von einem Euro drüber bleiben also eh schon nur noch 58 Cent über und wenn ich die dann noch auf mein Konto packe und anspare soll ich die eh schon versteuerten 58 Cent nochmal versteuern, nur weil einen gut bezahlten Job ausübe, der eine hohe Qualifikation erfordert?
Manchmal sollte man vielleicht erst mal überlegen, wo das ganze Geld eigentlich herkommt, dass der Staat so ausgibt und wovon eben auch viele Geringverdienen und Arme profitieren. Das Geld kommt eben nicht von den ganzen armen Menschen sondern vom Mittelstand und den Reichen.
Mir fallen eigentlich fast nur Gründe ein, die dagegen sprechen. Es heißt ja immer, Deutschland wäre ein Sozialstaat und man greift den Bedürftigen unter die Arme und so weiter und so fort. Das finde ich an sich ja auch nicht verkehrt, aber warum sollten bestimmte Menschen mehr an den Staat abgeben müssen, als wieder andere. Ich meine, wenn man einen bestimmten Prozentsatz an Steuern festlegt, dann finde ich es auch gut, wenn es dabei bleibt. Wenn Menschen jetzt vermögend sind, dann ist es ohnehin ein sehr großer Beitrag, den sie da zu zahlen haben und das sollte meiner Ansicht nach dem Staat eigentlich reichen.
Was mich an diesem Punkt so nervt, ist einfach die Tatsache, dass Menschen die etwas erreicht haben, das oft auch nicht einfach aus Glück getan haben, sie mussten dafür arbeiten. Jemand der jahrelang studiert hat und sich dann hochgearbeitet hat um ein Unternehmen zu gründen, der hat hart gearbeitet und wieso muss man diesem Menschen dann mehr Geld wegnehmen, als allen anderen? Weil er mehr hat? Das ist keine Begründung, denn er hat ja auch mehr dafür gemacht, dass er mehr Geld hat, als jetzt irgendeine Aushilfe an der Supermarktkasse oder eine Friseuse. Natürlich gibt es auch Menschen, die einfach ein Unternehmen erben oder es ihnen auf andere Weise in den Schoss fällt, dies scheint mir aber doch die Minderheit zu sein.
Ich denke, dass dies einfach auch das Risiko mit sich bringt, dass Menschen die viel Geld haben, aus Deutschland auswandern werden, in Länder, wo es diese Vermögenssteuer nicht gibt. Das ist auch meiner Meinung nach nicht verwunderlich. Warum sollte man sein Geld in einem Land verdienen, wo man es einem wieder wegnimmt? Was für einen Sinn und welche Motivation hat man dann noch, sich überhaupt etwas aufzubauen? Ich glaube ich würde es mir nochmal überlegen, ob ich ein Unternehmen in Deutschland gründe oder nicht, wenn ich wüsste, was das für Konsequenzen hat und warum sollte ich in Deutschland bleiben und diese Steuern zahlen, wenn ich weiß, dass ich es im Ausland nicht muss? Was stünde diesen Menschen dann im Wege zu sagen, ich wandere aus?
Selbstverständlich sollte eine Vermögenssteuer wieder eingeführt werden. Die Mehrzahl kommt übrigens durch Erbschaft an ihr Vermögen, während gleichzeitig immer mehr ihren kargen Lohn aufstocken müssen. Den Wettbewerb um immer niedrigere Steuersätze kann niemand gewinnen und die Grenzen sind schon lange überschritten. Noch zu Kohls Zeiten lag der Spitzensteuersatz bei 58 Prozent. Heute sind es nur noch 42 Prozent und bei Zinserträgen gar nur 25 Prozent. Und wer sich dann noch privat versichert, kann sich mit einigen hundert Euro von der Solidargemeinschaft freikaufen. Eigentlich müssten die noch einen Gesundheitssoli zahlen. Aber eine Vermögenssteuer wäre schon mal ein guter Anfang.
Juri1877 hat geschrieben:Die Mehrzahl kommt übrigens durch Erbschaft an ihr Vermögen, während gleichzeitig immer mehr ihren kargen Lohn aufstocken müssen.
Und was hat das jetzt bitte schön mit einer Vermögenssteuer zu tun? Wer große Mengen an Geld erbt, der darf auch erstmal ordentlich Erbschaftssteuer zahlen. Die kann so ja schon bei hohen Summe gerne an die 50 Prozent gehen und dann willst du den Rest gleich nochmal mit einer Vermögenssteuer besteuern?
Ganz ehrlich ich finde es einfach nur erbärmlich, wenn man sein selbst versteuertes Geld nochmal versteuern soll, nur weil man nicht zu den Nutznießern des Sozialstaates gehört. Es ist ja nunmal überwiegend eben nicht so, dass vermeindliche Großverdiener Unsummen für das Nichtstun bekommen, sondern eben auf Grund hoher Verantwortung oder weil sie deutlich mehr arbeiten. Ebenso verfügen diese Menschen ja oft über langwierig erworbene Qualifikationen, der einfache Aushilfskräfte eben nicht haben.
Man kann sicherlich darüber streiten, ob der Spitzensteuersatz angemessen ist, aber jetzt nochmal eine Extrasteuer oben drauf zu packen, nur weil jemand mehr Geld anspart als andere ist doch schon abenteuerlich und einfach nur gierig. Was kann der der Besserverdiener dafür, dass jemand anderes nichts anderes kann als zu putzen oder Ware zu verräumen. Das soll jetzt keine Abwertung sein, aber irgendwo muss man auch mal realistisch bleiben und nicht immer im linken Sozialstaatswahn eintauchen bei dem man ungeachtet von Arbeit und Qualifikation rigoros umverteilt und verantwortungsvolle Arbeit massiv abwertet.
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