Esst ihr bestimmte Lebensmittel, nur weil sie gesund sind?
Allen ist denke ich klar, dass Vitamine und Mineralstoffe in der Ernährung sehr wichtig sind. Mich würde interessieren, ob ihr manche Lebensmittel nur esst, weil sie eben gesund sind und die ihr nicht essen würdet, wenn sie nicht gesund wären. Also würdet ihr zum Beispiel auch einen Apfel essen, wenn ihr wüsstet, dass er keine Vitamine und Mineralstoffe hat? Würdet ihr ihn einfach nur wegen dem Geschmack essen?
Oder würdet ihr es dann sein lassen? Der Apfel soll hier nur ein symbolisches Beispiel sein. Der Thread richtet sich natürlich an alle Lebensmittel, insbesondere jene, die man eben im Volksmund als "gesund" einstuft. Das schreibe ich bewusst unter Gänsefüßchen, weil ich kein Fan davon bin so eine Lebensmitteleinteilung mit "gesund" und "ungesund" zu machen.
Eigentlich bin ich ein reiner Genuss-Esser, sprich, absolut nicht der Typ, der sich beispielsweise Blumenkohl hinunter zwingt, weil diese Gemüsesorte ja so gesund ist. Andererseits weiß ich genau, dass ich zwei Zentner mehr wiegen würde, wenn ich nur die Nahrungsmittel essen würde, die mir schmecken. Ich esse nämlich zugegebenermaßen gerne fettige Hausmannskost, schrecke auch vor Fast Food nicht zurück und habe kein Problem mit frittierten Leckereien aller Art. Salat, Gemüse und Co. mag ich natürlich auch, aber wenn es vom Nährwert her egal wäre, würde ich in den meisten Fällen wohl eher Pommes essen als einen Apfel.
Deshalb habe ich mich damit abgefunden, dass ich beim Essen nicht nur auf meinen Bauch hören darf, sondern ein bisschen Selbstdisziplin walten lassen muss, um mein aktuelles Gewicht zu halten. In den Augen vieler Mitmenschen bin ich mit Kleidergröße 42 bestimmt ein Kandidat für eine Diät, aber das sehe ich anders.
Wenn mir ein Nahrungsmittel absolut nicht zusagt, kommt es mir auch nicht über die Lippen, da bin ich konsequent. Trotzdem achte ich darauf, täglich meinen Salatteller in der Kantine zu leeren, auch wenn ich kein großer Fan von rohem Gemüse bin. Wenn ich nicht wüsste, dass das Grünzeug gut für meine Gesundheit und meine Figur ist, würde ich es wohl nicht essen. Aber zuwider ist es mir auch nicht, also reiße ich mich eben minimal zusammen und esse mein Schnitzel mal nicht mit Pommes, sondern mit Salat.
Ganz bewusst mache ich das nicht. Also es gibt kein Lebensmittel, das mir nicht schmeckt und das ich dennoch esse, weil es viele Nährstoffe enthält. Meiner Meinung nach gibt es da auch genug Alternativen. Wenn man Äpfel nicht mag, dann ist man eben Birnen oder Pfirsiche. Es gibt doch kaum ein Nahrungsmittel, das sich nicht durch ein anderes ersetzen ließe. Naja, vielleicht sollte ich als Vegetarier mehr auf Eisen achten und mehr Spinat essen. Aber hassen tue ich Spinat auch nicht.
Aber ich denke schon, dass mir Dinge, deren Verzehr mir durch ihren Nährstoffgehalt ein gutes Gefühl geben, dadurch auch ein wenig besser schmecken. Das funktioniert ja auch andersherum. Man bekommt Appetit auf Süßigkeiten. Wenn man sich aber vorher die Zutatenliste durchliest und da hauptsächlich Zucker und Fett aufgeführt sind, vergeht einem der Appetit. Mir vergeht auch der Appetit auf Lebensmittel, deren Zutatenliste aus dreißig verschiedenen Dingen besteht und die Hälfte davon sind E-Nummern.
Ebenso fühle ich mich nach einem Salat eben gut ernährt und das gehört ja zum Geschmackserlebnis irgendwie auch dazu. Also ich finde Salat wirklich richtig, richtig lecker. Aber unterbewusst haben seine Nährstoffe daran vielleicht auch einen kleinen Anteil.
Was heute gesund ist oder nicht, ist meiner Meinung nach ohnehin fraglich. Auf der einen Seite weiß man ja, dass der Apfel Vitamine und andere wichtige und gesunde Stoffe enthält, die uns förderlich sein könnten. Tatsache ist jedoch auch, dass die Früchte von heute nicht mehr so gesund sind, wie sie es früher vielleicht waren. Ich muss beispielsweise sagen, dass mir die Äpfel aus dem Supermarkt nicht schmecken, oftmals sind sie ohne Geschmack oder schmecken einfach irgendwie merkwürdig. Mir vergeht der Appetit, wenn ich diese übergroßen und polierten Äpfel im Supermarkt sehe. Dahin gegen schmeckt mir ein Apfel, der vielleicht leicht angefressen und zerquetscht ist, aber vom Bauernhof kommt, meist besser.
Deswegen ist es meiner Meinung nach schon ein Unterschied, wenn man von Obst redet, denn ich finde einen Apfel der Bio ist und nicht gedüngt oder gespritzt worden ist meistens lecker und würde ihn vielleicht auch essen, wenn er keine Vitamine enthalten würde, wohingegen mir die Äpfel aus dem Supermarkt meistens nicht schmecken und ich sie nicht gerne kaufe oder esse. Abgesehen davon denke ich, dass selbst ein gewaschener Apfel niemals frei von den ganzen Chemikalien sein kann, mit denen er eben belastet ist. Deswegen ist dieser Apfel sicherlich nie so gesund, wie unbelastetes Obst.
Wenn jetzt auf einmal Obst und Gemüse gar keine Vitamine mehr enthalten würden, dann würde ich dennoch nicht auf alles davon verzichten wollen. Was ich vielleicht nicht so oft essen würde, wären Dinge wie Karotten und Paprika, Sellerie, Kohlrabi. Was ich weiterhin essen würde, wären beispielsweise Auberginen, Zucchini, Kartoffeln und auf jeden Fall auch Himbeeren, Kirschen, Blaubeeren und so weiter. Der Apfel gehört nicht zu meinem Lieblingsobst.
Ich mag tatsächlich viele Lebensmittel sehr gerne, die als gesund gelten. Für mich muss das Essen auf einem Teller bunt sein, Fleisch mit brauner Sauce und Nudeln und ähnliche Gerichte finde ich nicht besonders ansprechend, da müsste für mich mindestens ein ordentlicher Salat dabei sein oder eben Gemüse.
Es gibt auf jeden Fall gewisse Sorten Obst und Gemüse, die ich nicht so gerne mag, aber ich habe noch nie gedacht, dass ich mich dazu zwingen muss zum Beispiel Wirsing zu essen. Ich esse statt dessen ja keine fetten Pommes sondern Brokkoli oder Spargel. Wenn ich mich sehr ungesund ernähren würde und die entsprechenden Auswirkungen dieser Lebensweise sehen würde, würde ich das aber wahrscheinlich schon anders sehen.
Bei mir gibt es keine Lebensmittel, die ich nur deshalb esse, weil sie gesund sind. Immerhin fände ich es schrecklich, etwas nur deshalb zu essen, weil es gesund wäre, ohne dass es mir richtig schmecken würde. Das stelle ich mir wirklich schlimm vor und ich halte es auch absolut nicht für nötig, dass man sich selbst so quält. Immerhin kann man die nötigen Vitamine ja auch durch andere Lebensmittel oder durch leckere Säfte bekommen und daher halte ich es auch für schwachsinnig, etwas zu essen, was einem nicht schmeckt.
Essen bedeutet für mich auch gleichzeitig immer Genuss und wenn mir etwas nicht schmeckt, dann esse ich es nicht. Dabei kann das Lebensmittel noch so gesund sein. Immerhin bringt es ja nichts, mich selbst zu quälen und ich denke auch nicht, dass es so einen riesigen Unterschied für meine Gesundheit macht, ob ich nun einen Apfel esse oder nicht. Stattdessen wird sich das ja kaum bemerkbar machen, wenn man sich sonst einigermaßen ausgewogen ernährt und deshalb finde ich das sehr unnötig.
Ich selbst mag aber gesunde Lebensmittel ohnehin sehr gerne, weshalb ich mich da auch zu nichts zwingen muss. So zählt Gemüse beispielsweise zu meinen liebsten Lebensmitteln überhaupt und mir reicht es auch, nur Gemüse zum Mittagessen zu haben. Von daher bin ich auch noch nie auf die Idee gekommen, mich zu irgendetwas zu zwingen und würde das auch nicht tun.
Ich achte durchaus schon darauf, dass bestimmte Lebensmittel bei uns auf den Tisch kommen, die als „gesund“ gelten, einfach, damit die Kinder eine „gesunde“ und „ausgewogene“ Ernährung bei mir bekommen und später auch mal benennen können und kennen, was es so gibt. Ich selber esse gewisse Dinge auch einfach nur, weil sie gesund sind und nicht, weil ich sie mag.
Ich mag keine Möhren, keine Paprika, keine Birnen, keine Pflaumen und noch einige andere Dinge, aber gerade Möhren und Paprika sind Dinge, die bei uns immer im Haus sind und es mindestens zwei mal in der Woche zu essen gibt. Man ist seinen Kindern ja auch ein Vorbild und will nicht, dass sie nur Burger, Pommes & Co kennen lernen, nur weil sie so gut schmecken.
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