Tierqual für fragwürdige TCM

vom 15.02.2012, 22:55 Uhr

Auf einem Irrglauben beruht unendliches Leid von Tieren. Hat man gerade etwas Abstand zu dem schlimmen Leid von Hunden und Katzen in fremden Ländern gewonnen, erfährt man von anderen schlimmen Dingen, die Tieren angetan werden. Es geht um die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin). Da werden junge Kragenbären gefangen und in ganz enge Drahtkäfige eingepfercht. Meist werden ihnen die Krallen und die Eckzähne herausgerissen, ohne Betäubung. Diese Bären haben einen hübschen Namen, sie heißen „Mondbären“. Doch dieser Name hilft ihnen nicht, in China sind sie die „Galle-Bären“. Diese armen Kreaturen können sich in ihren Käfigen weder bewegen noch stehen oder sich drehen.

Ihre Gefangenschaft beginnt damit, dass ihnen zu Beginn derselben in den Unterbauch eine Metallröhre getrieben wird, diese endet in der Gallenblase. Während die Tiere zweimal täglich vor Schmerzen ihre Köpfe gegen die rostigen Gitterstäbe schlagen und markerschütternde Schreie ausstoßen und weinen wie kleine Kinder, wird ihnen durch die Metallröhre ein Schlauch in die Galle eingeführt und Gallenflüssigkeit entnommen. Diese Prozedur ist sehr schmerzhaft und die Tiere versuchen zu beißen, aber sie sind zu eng eingesperrt. Sie haben keinerlei Alternative und das, so lange sie leben, was bis zu 20 Jahre dauern kann, wenn sie nicht das Glück haben und vorher versterben. Sie sind unterernährt, hungern und bekommen nur wenig zu trinken. Sie werden in einem Stahlkorsett fixiert, damit sie sich nicht an den entzündeten Bauchwunden zu schaffen machen. Oft fehlen den Tieren ganze Gliedmaßen und Tatzen, die sie durch die Fangeisen verloren. Hier könnt ihr das nachlesen: Klick

Man ist total erschüttert, wenn man bei einer Rettung solch eines Tieres zusehen kann, wie diese geschundene, mit Wunden übersäte Kreatur, aus ihren Gittern herausgeschnitten wird und sobald ein Mensch sich nähert, wie ein kleines Kind schreit.

Das alles passiert, weil immer noch geglaubt wird, dass in der TCM der Bärengallensaft hilft gegen Fieber und entzündliche Krankheiten, sowie gegen Augenkrankheiten und Leberbeschwerden. Man weiß, dass der Wirkstoff „UDCS“ eine Säure, auch in verschiedenen pflanzlichen Mitteln vorkommt und synthetisch hergestellt wird. Selbst chinesische Ärzte verschreiben kaum Bärengalle. Die sogenannten chinesischen Bärenfarmer verarbeiten den Bärengallensaft weiterhin als Bonbons, Gallenwein, Tee und Shampoo, da er als Arznei kaum noch verlangt wird, nur damit sie ihre Traumgewinne weiterhin haben. Dafür foltern sie die Bären. Könnt ihr sagen, was ihr empfindet bei solch einem Leid, das man den Lebewesen zufügt? Ich weiß, dass überall auf der Welt Tiere gequält werden. Aber meint ihr nicht auch, dass man es unterbinden kann, wenn aus einem widerlegten Irrglauben heraus immer noch die Bären unmenschlich gequält werden, des Profits willen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich selbst bin natürlich auch kein "Fan" von Tierquälerei, im Gegenteil sogar, selbst die Käfighaltung von Hühnern unter Aufsicht in Deutschland finde ich schon alles andere als eine artgerechte Haltung, aber wenn ich so etwas lese, frage ich mich immer wieder wie herzlos manche Menschen überhaupt seien können. Tierquälerei ist meiner Meinung nach genauso ein Verbrechen wie die Folter am Menschen - Besonders in der nicht-westlichen Kultur scheint dies aber irgendwie noch immer nicht den Anklang gefunden zu haben. Erst heute habe ich zum Beispiel auch davon gehört, dass jährlich noch immer über 400 Nashörner von Wilderern getötet werden, weil deren Horn in Pulverform angeblich ein traditionelles Potenzmittel sei - Was nachgewiesen völliger Schwachsinn ist.

Hier muss ich mich auch ganz ehrlich fragen, wieso dem nicht Einhalt geboten wird oder werden kann, wenn doch jetzt sogar schon Informationen über diese Tiermisshandlung bis nach Europa vorgedrungen werden sind - Besonders da wir hier von China reden und die in Sachen Zensur ja ganz oben mitspielen. Aufklärung ist meiner Meinung nach das, was besonders geleistet werden muss - Wenn man vielleicht auch einfach vielen Menschen die Augen öffnen würde, damit diese sehen, was die Tiere für unnötige Qualen leiden, damit niemand mehr die Produkte kauft, die aus den Qualen der Tieren erschaffen werden.

Auch bin ich mir sicher, dass man dieser Tierquälerei irgendwie durch staatliche Maßnahmen Einhalt gebieten könnte - Wenn man denn auch wirklich wollte. Oft gibt es hier einfach Zusammenhänge, die man als Normalbürger gar nicht verstehen oder nachvollziehen kann, oder es ist anderen Menschen, die etwas verändern könnten, einfach egal und so wird trotzdem weiter auf Kosten der Tiere gewirtschaftet.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin ebenfalls absolut gegen Tierquälerei, und Versuche alles, um diese nicht zu unterstützen. Dazu gehört für mich nur Eier von Freilaufenden Hühnern zu kaufen und kein Billiges Fleisch, denn wer eins von beiden nicht macht, unterstützt die Tierquälerei ob er will oder nicht.

Es gibt viel Schreckliche Tierquälerei auf der Welt, ob es Hahnenkämpfe sind, oder geschlagene Tiere. Vieles Verstehen wir nicht, und wollen es auch gar nicht. Manchmal sollte man aber auch bedenken, dass es sich dabei um andere Kulturen handelt, mit anderen Werten und Traditionen.

Ich persönlich möchte diese Tierquälerei auf keinen Fall gut reden, aber im Großen und Ganzen muss man einfach die verschiedenen Situationen betrachten. Zum Beispiel sind gerade in China noch viele Traditionen aus früherer Zeit sehr wichtig für die Menschen. Auch wenn die Ärzte dies nicht mehr verschreiben, so ist es für viele einfach noch das perfekte Mittel dafür. Man darf auch nicht vergessen, dass es eigentlich keine Aufklärung in China gibt. Viele Sachen werden dort zensiert, und die Leute werden über kaum etwas informiert. Daher halten sich natürlich viele an das was sie kennen,

Das China nicht gerade ein Land ist, welches auf Tierschutz achtet ist bereits lange bekannt. In China werden viele Tiere auf verschiedene Art und Weise gequält. Bevor man die Leute dort verurteilt, sollte man allerdings bedenken, welche Zustände in China bestehen. Wie kann man erwarten, dass in einem Land Tiere gut behandelt werden, in welchen nicht einmal ein Menschen leben etwas wert ist. Wie soll man einem Chinesen Sensibilität für die Gefühle der Tiere beibringen, wenn der eigenen Regierung ihre eigenen Gefühle egal sind, und sie wie Dreck behandeln. Ich denke, bevor die Zeiten für die Tiere besser werden in China muss viel passieren, und auch die Zustände für die Menschen müssen besser werden. Auch muss viel Arbeit geleistet werden, um den Menschen die Qualen der Tiere näher zu bringen.

ich fürchte allerdings, dass dies nicht sonderlich schnell passieren wird, da in China wie bereits gesagt wurde nicht viel von Außen nach Innen dringt, und die Regierung sämtliche Aufklärung unterbindet. Wie gesagt ich möchte diese Tierquälerei nicht gut heißen, aber muss auch bedenken, wie die Menschen dort leben.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde das immer schrecklich, wenn ich sowas lesen muss. Das Ganze, was ich über Tierquälerei bereits gelesen habe, macht mich sehr wütend. Das mit dem Gallebär, dem der Gallensaft abgezapft wird, finde ich einfach nur schrecklich, besonders wenn ich sehe, in was für einem kleinen Käfig diese Bären hause, die können sich meistens nicht mehr bewegen und vegetieren einfach nur noch vor sich hin in starre. Vor allem ist es schlimm, dass der Grund, warum die Tiere gequält werden, ein vermeintlich guter ist: im Sinne der Medizin. Doch in dem Artikel steht ja auch drin, dass das ganze auf einem Irrglauben der Medizin beruht, also wirklich eher Tradition ist, dann macht mich das umso wütender.

Was auch ganz schrecklich ist, was ich vor kurzem gelesen habe, sind die Feste in Amerika, bei denen Männer die Köpfe von Schildkröten so schnell wie möglich aus dem Panzer ziehen müssen und diesen um die Hand wickeln müssen(!). Als ich das gelesen habe, konnte ich meinen Augen nicht trauen, wie kann man sowas als Mensch nur als vertretbar ansehen und sogar noch ein Spektakel draus machen.

Was es natürlich auch noch gibt, sind Tierversuche. Diese sehe ich aber um einiges weniger kritisch. Natürlich tun mir diese Tiere leid, jedoch denke ich mir auch auf der anderen Seite, ich will, dass die Medikamente etc die ich zu mir nehme, vorher getestet wurden, sodass man sicher sein kann, dass kein Risiko mehr besteht. Jedoch sollte dies nur geschehen, wenn wirklich keine andere Möglichkeit vorhanden ist, das Produkt für den Endverbraucher zu testen. Wenn man Tierversuche für Kosmetik vollführt, finde ich dies um einiges mehr verwerflich, da man keinen besonderen Nutzen aus dem Endprodukt hat, es rettet einem nicht das Leben wie es die Medizin zum Beispiel tun kann.

Insgesamt ist und bleibt Tierquälerei natürlich etwas grausames, für welchen Zweck auch immer und mir tun diese Tiere einfach unglaublich Leid. Ich bin froh, dass es Organisationen gibt, die versuchen gegen solche Dinge anzukämpfen, denn auch Tiere haben ein Recht auf Leben, der Mensch sollte nicht Gott spielen meiner Meinung nach.

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» held » Beiträge: 185 » Talkpoints: 6,80 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Theoretisch wäre es möglich, das unnötige Leid der Tiere weltweit in den Griff zu bekommen. Allerdings genießt die Menschheit es, sich in ihrer selbst eingebildeten Überlegenheit und Selbstherrlichkeit über die Tierwelt zu erheben. Solange Menschen der Meinung sind, dass ihnen, also der Menschheit, die ganze Welt gehört und damit auch die Tiere, wird sich nichts ändern. Die Menschheit betreibt einen unglaublichen Raubbau an der Natur und allen darin lebenden Kreaturen. Es gibt ja auch tatsächlich minderbemittelte Menschen, die die Auffassung sind, dass Tiere nichts fühlen oder gar als Sachen gelten. Wer eine solche Geisteshaltung vertritt, ist auch in der Lage, Tieren solche Qualen anzutun wie die, die du hier aus Asien schilderst. Und es handelt sich auch leider nicht "nur" um Einzelfälle, sondern um einen ganz winzigen Ausschnitt aus der täglichen Realität.

Ich habe vor einigen Jahren zum ersten Mal vom Schicksal der Bären gehört. Der von dir verlinkte Artikel aus der Zeitschrift GEO ist ja auch schon ein paar Jahre alt. Als ich zum ersten Mal davon las, übrigens in derselben Zeitschrift, war ich noch ein Kind - das liegt also noch länger zurück. Schon damals fand ich es unglaublich schrecklich und unverzeihlich, was den Tieren da angetan wird. Und natürlich kann ich auch nicht nachvollziehen, dass das noch Lebewesen sein sollen, die den Bären so etwas antun. Einem normal entwickelten Geist können solche Gräueltaten eigentlich nicht entspringen. Wenn man sich überlegt, dass diese Bären und andere Tiere teilweise über mehr als ein Jahrzehnt und länger dauerhaft gefoltert werden, ist das scheinbare menschliche Leid so trivial und lächerlich. Für mich ist Tierquälerei das bei weitem größte Verbrechen der Menschheit und ich finde es ganz schrecklich, was dort mit Lebewesen gemacht wird, die auch nicht weniger wert sind als Menschen, sondern die einfach nur das Pech hatten, im falschen Körper zur Welt gekommen zu sein.

Die traditionelle chinesische "Medizin" war ja immer schon dafür berühmt, dass da eine Menge Schwachsinn für Leute ohne naturwissenschaftlichen Anspruch zusammengekocht wird und dass zahlreiche Tiere darunter leiden müssen. Das betrifft nicht nur die Gallenbären, sondern zum Beispiel auch Tiger, die für fragwürdige Potenzmittelchen abgeschlachtet werden, und viele weitere Tiere. Die traditionelle chinesische Wunderheilerei ist voll von Beispielen, die tierschutzwidrig sind. Da wird auch nicht Halt gemacht vor artengeschützten und vom Aussterben bedrohten Tieren. Allerdings reicht es nicht, seine Wut über solche Quälereien nur auf die Chinesen zu konzentrieren. Auch in anderen Ländern, unter anderem in Deutschland, werden Tiere gefoltert. Mir persönlich ist es vollkommen egal, welchen scheinbaren Zweck das Ganze haben soll - Tierquälerei ist immer verwerflich und asozial. Tierversuche für Medikamente sind ebenso verwerflich wie die Quälerei der Gallenbären. Es gibt in meinen Augen keine Legitimation für diese Folter. Wenn Menschen foltern wollen, sollen sie sich selbst nehmen, sich gegenseitig Gallensaft abzapfen oder auch Versuche an sich selbst machen. Tiere können nichts dafür, dass der Mensch so ist und sollten daher grundsätzlich in Ruhe gelassen werden.

held hat geschrieben:Was es natürlich auch noch gibt, sind Tierversuche. Diese sehe ich aber um einiges weniger kritisch.

held hat geschrieben:... denn auch Tiere haben ein Recht auf Leben, der Mensch sollte nicht Gott spielen meiner Meinung nach.

Du widersprichst dir hier selbst. Erst schreibst du, dass du Tierversuche weniger kritisch siehst als andere Formen der Folter - wobei wohl hinreichend bekannt sein dürfte, dass Tierversuche grausam sind. Die Quälerei reicht an die Gallenbären in vielen Fällen heran. Dann schreibst du, dass der Mensch nicht Gott spielen sollte und den Tieren ihr Recht auf Leben nicht mehr nehmen darf. Was denn nun?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Die TCM ist kein einheitliches Therapiekonzept auch wenn das so vereinfachend vermittelt wird. Es gibt ein großes abgesichertes Wissen das auf den Beobachtungen und Niederschriften von Ärzten beruht und regional viele mehr oder weniger sinnvolle Anwendungen die auf Überlieferung oder auf Aberglauben beruhen. So wie in Deutschland eine große Schulmedizin existiert die ihre Erkenntnisse immer wieder ändert und Ärzte die ihre eigene Meinung bei der Behandlung von Patienten vertreten. So wurden Diabetikern noch fruktosehaltige Lebensmittel empfohlen als schon lange bekannt war dass diese die Krankheit verschlimmern.

In der TCM gibt es also Einzelpersonen die Bärengalle verschreiben und viele die es nicht tun. In Deutschland gibt es Ärzte die körperliche Krankheiten mit Psychotherapie behandeln und andere die es nicht tun. Das ist kein Manko der Schultherapie sondern ein Versagen von Einzelnen.

In Deutschland werden Kühe in engen Ställen gehalten, können ihre Kälber oft nur noch mit menschlicher Hilfe bekommen können und müssen durch falsche Fütterung oft mehrere Operationen wegen Pansenverlagerung über sich ergehen lassen. Ertragen müssen sie diese Tortur, damit ihnen zweimal täglich Milch entnommen werden kann, von der die Deutschen glauben dass sie gut für ihre Knochen wäre. Dieser Irrglaube ist in der Traditionellen Deutschen Medizin weit verbreitet. Es ist an der Zeit dass ausländische Tieraktivisten endlich das Tierleid in Deutschland beenden und die Tiere befreien. Ein Leid wiegt das andere nicht auf, aber man sollte aufpassen, wenn man mit Steinen wirft, das man nicht im Glashaus sitzt.

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» Karteileiche » Beiträge: 259 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe gerade eine unglaublich traurige Geschichte gelesen. Eine Mondbärin auf einer solchen Gallenfarm musste dort ihr Baby zur Welt bringen. Als ihr Kind dann der Operation unterzogen werden sollte, durch die man ihm dann zwanzig Jahre lang die Galle abzapfen kann, hat es natürlich geschrien. Die Mutter hat sich losgerissen und hat ihr Kind an sich genommen. Nachdem sie es kurz getröstet hat, hat sie es stranguliert, um ihm dieses grausame Leben zu ersparen. Danach ist sie mit dem Kopf gegen eine Wand gerannt, um sich von ihrem Leid zu erlösen.

Dass der Mensch so grausam ist, ein Lebewesen dazu zu bringen, sein Baby und sich selbst umzubringen, macht mich unglaublich wütend. Es kann mir dann auch niemand mehr erzählen, dass die Arbeiter dort dann weiterhin der Meinung sein können, dass Tiere nichts fühlen. Das können doch nur Menschen glauben, die nichts mit Tieren zu tun haben. Aber wenn man die Tiere in ihren Käfigen leiden sieht, muss es auch dem minderbemittelten Menschen aufgehen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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