Sollten in Deutschland weiterhin Moscheen gebaut werden?

vom 08.04.2010, 11:42 Uhr

Derzeit gibt es in Deutschland mehrere Moscheen, so zum Beispiel in Hamburg, Leipzig, Berlin, Bremen und in vielen anderen Städten Deutschlands. Viele Leute jedoch fürchten sich vor Unterwanderung, Überfremdung, Terror und Gefährdung der eigenen Freiheit und Sicherheit durch islamistische Fundamentalisten. Jedoch finde ich dies nicht richtig, da eines unserer wichtigsten Grundrechte auf Religionsfreiheit beruht. Jeder soll seinen Glauben ausüben können, den er für richtig hält. Und so fremd ist mein Glaube, der christlicher Art ist, dem muslimischen gar nicht einmal.

Auf der anderen Seite denke ich mir, dass man an dieser Stelle vielleicht aber gleiches mit gleichem begegnen muss. Denn in der muslimischen Welt sind Christen und Andersgläubige überhaupt nicht willkommen. Es kann hier gar keine Rede von Religionsfreiheit sein, im Gegenteil, Andersgläubige werden dort bestraft. In der westlichen Welt, einer Welt christlichen Glaubens, fordern nun Muslime die gleichen Rechte ein wie Christen. So soll es muslimischen Religionsunterricht geben, Moscheen gebaut werden etc.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich fände eine Welt toll, in der jeder seine eigene Religion nach bestem Gewissen ausüben darf. Aber Privilegien wie die, die von Muslimen in Deutschland eingefordert werden, darf man in deren Welt wahrscheinlich nicht einmal ansprechen. Wie gesagt, mein Glaube wird in der muslimischen Welt diskriminiert und bestraft. Das islamische Recht, die Scharia, ist menschenunwürdig, frauenverachtend und schon lange nicht mehr zeitgemäß. Und wir sollen sogar immer mehr Moscheen in Deutschland errichten? Das leuchtet mir irgendwie nicht ein.

» Cherubino » Beiträge: 59 » Talkpoints: 1,35 »



Erlaubt mir bitte doch kurz, mein eigenes Thema zu beantworten. Ich hatte gerade eben nämlich ein intensives Gespräch mit einem Freund über genau dieses Thema. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass meine Ansicht in dieser Sache eigentlich doch eine andere ist. Denn wie schon bei der Todesstrafe bin ich fest davon überzeugt, dass der Staat nicht genau das tun darf, wofür er andere kritisiert oder bestraft.

Der Staat muss sich durch eigene Wertvorstellungen auszeichnen und den Menschen an sich als höchstes Gut ansehen und mit ihm entsprechend umgehen, obgleich in Sachen Religionsfreiheit, Kriminalität etc. Erst dann kann der Staat andere Staaten für ihr Handeln kritisieren.

» Cherubino » Beiträge: 59 » Talkpoints: 1,35 »


Trotzdem gibt es in der muslimischen Welt auch Christen und Juden. Religionskriege hat es hier früher auch gegeben und es ist noch nicht so lange her, wo eine interkonfessionelle Heirat ein Unding war. Solange sich die Muslime an die demokratischen Spielregeln halten kann dagegen nichts zu sagen sein. Man den den Muslimen nicht vorwerfen, dass dort keine Demokratie herrscht und ihnen sie deshalb hier verweigern. Außerdem ist Moslem auch nicht gleich Moslem und wer aktuell nach Syrien blickt, erlebt dort Mord- und Totschlag im Namen der einzig wahren Religion.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Prozentual auf die Anzahl der Gläubigen gesehen gibt es viel weniger Moscheen als Kirchen. Grob geschätzt gibt es auf 1000 getaufte Christen eine Kirche (wenn man die Minidörfer mit 200 Einwohnern und einer Kirche miteinrechnet). Würde man dieses Verhältnis auf Moslems anwenden, dann müsste es in Deutschland 3000 Moscheen geben. Prinzipiell finde ich diese Gebäude auch architektonisch sehr schön anzusehen, vor allem die Moschee in Hamburg an der Binnenalster ist wirklich sehr gelungen. Angst vor Terrorzellen oder verstärkte Terrorgefahr habe ich keine. Ich denke eher, dass der gegenteilige Effekt eintritt. Dadurch, dass die Religion in der Öffentlichkeit praktiziert wird, wird eine terroristische Aktivität meiner Meinung nach schwerer und nicht leichter.

» Rabat » Beiträge: 302 » Talkpoints: 1,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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