Gut ausgebauten ÖPNV dennoch nicht nutzen wollen
Ein Beitrag zum Thema Car-Sharing hat mich auf die Idee zu diesem Thread gebracht. Dort hat der Themenstarter berichtet, dass er in einer Stadt wohnt, in der es einen sehr gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr gibt und dass man so eigentlich weder ein eigenes Auto noch ein geteiltes benötigen würde.
In der Stadt, in der ich arbeite, ist das auch so. Es gibt hier Busse, Straßenbahnen, eine S-Bahn und eigentlich kommt man recht gut mit diesen Angeboten klar. Als Student hatte ich kein Auto und bin alles mit dem ÖPNV gefahren. Allerdings hat es mich schon gestört, dass man sich dabei auch immer an den Fahrplan halten musste.
Manchmal trödle ich etwas, das passiert gar nicht unbedingt mit Absicht, ich wundere mich dann selber, wo die Zeit hin ist. Und dann war früh die Straßenbahn weg. Zigfach bin ich auch noch in höchster Eile zur Haltestelle gerannt, um den Bus noch zu erwischen und war dann ganz außer Atem. Und wenn dann unbemerkt die Fahrpläne umgestellt wurden, stand ich blöd da.
Ein weiteres Problem sind ja die Anschlüsse. Man muss zwischendurch immer wieder warten, wenn man weitere Strecken zurücklegen will. Immer umsteigen, sich einen neuen Platz suchen in mitunter recht überfüllten Bussen – das ist nicht schön. Zudem habe ich mich auch manchmal von den anderen Fahrgästen gestört gefühlt, wenn da etwa schreiende Kinder oder lärmende Jugendliche mitgefahren sind.
Daher fahre ich heute gar nicht mehr mit dem ÖPNV. Ich könnte viele meiner Strecken zwar auch damit zurücklegen, aber mit dem Auto ist es einfach bequemer. Keine Wartezeiten, keine Fahrpläne und keine nervigen Mitreisenden – ich ziehe selbst in einer Stadt mit sehr gutem ÖPNV jederzeit das Auto vor.
Wie ist das bei Euch? Würdet Ihr auch einen vorhandenen ÖPNV nicht nutzen, weil es bequemer ist, das Auto zu verwenden? Dagegen könnten ja eventuelle Umweltbedenken sprechen. Aber ist das nun so schlimm für die Umwelt, wenn ich mit dem Auto statt dem Bus fahre?
Ich kann das schwer einschätzen. Ich kenne ein gut ausgebautes Netz an ÖPNVs eigentlich nur von Städtereisen in große Städte wie beispielsweise Paris oder Hamburg. Gerade wenn eine Stadt über ein U-Bahn-Netz verfügt, gewann ich da den Eindruck, dass diese auch ständig fahren und man sich damit ganz gut bewegen kann. Allerdings hat ein Touri andere Ansprüche und Erfahrungen als jemand, der an dem Ort lebt und sich tagtäglich mit diesen Verkehrsmitteln auseinandersetzen muss. Ich fahre selbst beispielsweise ganz gern mit Bahnen, aber ich hasse Busse.
Hinzu kommt, dass man auch abwägen muss, ob man günstig zu den Verbindungen gelegen wohnt und arbeitet. Hat man die Haltestelle vor der Tür, ist das interessanter, als wenn man noch 10 Minuten laufen muss. Und dann muss man das halt in Relation zum Autoverkehr sehen und wie unangenehm sich dieser am fraglichen Ort gestaltet oder ob man die Möglichkeit hat, Stoßzeiten zu umgehen, beispielsweise durch Schicht- oder Gleitzeitarbeit.
Ich lebe leider in einer Region mit einem relativ schlecht ausgebauten ÖPNV. Die Dauer meines Arbeitsweges verdreifacht sich fast, wenn ich auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurück greife. Außerdem fahren Busse oft gerade einmal pro Stunde und an Wochenenden gar nicht. Im Prinzip ist der ÖPNV fast nur auf die Schulen ausgerichtet, und er wird auch fast nur von Schülern genutzt. Die regionalen Zugverbindungen sind dagegen sehr gut; die nächsten größeren Städte erreicht man schneller als mit dem Auto. Es gibt bei uns auch sehr viele Pendler, die per Zug in die größeren Städte pendeln.
Ich persönlich nutze eigentlich nur noch die Züge, um hin und wieder in die Großstädte zu fahren. Allerdings mache ich das nur, wenn ich aus irgend einem Grund auf das Auto verzichten muss oder wenn ich ein besonderes Sparangebot nutzen kann. Ansonsten ist die Deutsche Bahn für Einzelfahren einfach zu teuer.
Was den Umweltaspekt angeht, würde ich sagen, dass es sicher nicht schlimm ist, wenn eine Person mit dem eigenen Auto fährt, statt den ÖPNV zu nutzen. Aber wenn viele Menschen so denken, sind es eben auch wieder viele Autos, die ihre Abgase in die Luft geben, die gar nicht unterwegs sein müssten. Aber ich muss zugeben, dass es mir ganz ähnlich geht. Ich könnte schon mit dem ÖPNV zur Arbeit fahren und bräuchte das Auto dafür nicht. Allerdings ist es bei dem Weg trotz gut ausgebautem ÖPNV so, dass ich statt 20 Minuten mit dem Auto dann über eine Stunde unterwegs bin.
Das ist eine Zeitspanne, die ich schon sehr groß finde. Außerdem finde ich bei der Arbeit fast immer einen Parkplatz, was ich wichtig finde. Ich muss zugeben, dass ich gerade von Schulkindern auch schon mal genervt bin und es bei einer Autofahrt sehr genieße, dass ich alleine bin und einfach Musik hören und bei der Fahrt entspannen kann. Somit komme ich nicht schon genervt am Arbeitsplatz an.
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