Was passiert, wenn der Keilriemen bei einem Auto reißt?

vom 05.05.2014, 09:29 Uhr

Der Keilriemen meines Wagens macht recht laute quietschende Geräusche. Ich hab mal online dazu recherchiert und meistens ist zu lesen, dass er dann wohl mit der Zeit ausgeleiert ist und dass dies nicht schlimm sei, insofern einen die Geräusche nicht stören. Tun sie nicht, denn ich mache ja Musik an, da höre ich das nicht mehr. Es hieß, der Wagen fährt trotzdem normal und man muss sich keine Gedanken machen.

Nur wenn der Keilriemen zusätzlich Macken aufweise und etwa porös sei, dann sollte man ihn wechseln, denn dann könne er reißen. Nun habe ich gedacht, dass der Wagen mit gerissenem Keilriemen gar nicht mehr fährt. Früher habe ich immer gehört, man könne dann statt des Keilriemens eine Strumpfhose spannen und mit der dann langsam bis zur Werkstatt fahren.

Aber bei meiner Recherche habe ich gelesen, dass der Keilriemen nur die Lichtmaschine antreibt und damit zum eigentlichen Fahren gar nicht notwendig wäre. Dann ist das doch aber Quatsch, dass man den kaputten Keilriemen bis zum Eintreffen in die Werkstatt durch eine Strumpfhose ersetzen soll, denn wenn das Auto auch ohne Keilriemen fährt und nur das Licht nicht mehr geht, dann kann man sich die Strumpfhose sparen und ohne Keilriemen fahren.

Oder habe ich da was falsch verstanden? Was genau macht denn der Keilriemen und kann man tatsächlich ohne Keilriemen fahren?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Der Keilriemen treibt nicht nur die Lichtmaschine an. In moderneren Autos wird meistens auch die Servopumpe für die Servolenkung damit angetrieben und die Wasserpumpe für den Kühlwasserkreislauf.

Längere Fahrten sollte man dann also ohne Keilriemen nicht mehr machen. Ohne Servolenkung geht das zwar, ist aber doch anfangs recht ungewohnt. Gerade, wenn man breitere Reifen hat wird dann z.B. rangieren und einparken zum Kraftakt. Und ohne Kühlsystem wird dann der Motor eventuell zu heiß.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Der Tipp mit der Strumpfhose stammt meines Wissens aus einer Zeit, wo die Menschen noch mit einfachen, mechanischen Autos herum gefahren sind. Bei Trabi, Ente, dem klassischen Käfer und ähnlichen Modellen hat dieser Trick wohl funktioniert. Zumindest haben mir das auch schon einige Leute erzählt, die schon eine Weile Autofahrer sind und das Glück hatten, mit solchen robusten Oldtimern herum zu fahren.

Bei einem halbwegs modernen Auto wäre ich vorsichtig. Zudem, wenn ich in den Motorraum meines Wagens blicke, ist da alles wunderbar hinter Verkleidungen versteckt. Im Notfall käme ich ohne einen Koffer Werkzeug vermutlich gar nicht mal in die Nähe von Keilriemen und Lichtmaschine. Und das, obwohl ich nicht mal eine klassische Familienkutsche mit großer Schnauze fahre, wo eigentlich und theoretisch Platz sein müsste, alles zugänglich unterzubringen. Ob dein Auto in der Hinsicht besser geplant ist, weiß ich nicht.

Zudem wäre ich vorsichtig, ob es wirklich der Keilriemen zwischen Motor und Lichtmaschine ist, der da die Geräusche macht. Wenn es einer von den Steuerriemen sein sollte, wäre das ungut. Wenn der nämlich reißt, dann hat man einen Motorschaden vom Feinsten. Zumindest wurde mir das als Laie in der Werkstatt so erklärt.

Ich würde das alles vom Fachpersonal abklären lassen. Vielleicht reicht es einfach auch, wenn dir dein freundlicher Mechaniker den Riemen neu spannt und es ist gar kein neuer fällig. Das sollte dann als Reparatur zu einem überschaubaren Preis zu bekommen sein. Aber in jedem Fall ist das preiswerter, als wenn man einen Motorschaden riskiert, der vermeidbar gewesen wäre.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Zudem wäre ich vorsichtig, ob es wirklich der Keilriemen zwischen Motor und Lichtmaschine ist, der da die Geräusche macht. Wenn es einer von den Steuerriemen sein sollte, wäre das ungut. Wenn der nämlich reißt, dann hat man einen Motorschaden vom Feinsten. Zumindest wurde mir das als Laie in der Werkstatt so erklärt.

Du meinst den Zahnriemen oder? Den habe ich vor etwa drei Monaten wechseln lassen, weil er nach 180.000 km wirklich fällig war. Den habe ich bei einer Fachwerkstat wechseln lassen, weil die normale, freie Werkstatt dafür nicht das passende Werkzeug hatte, was man wohl braucht. Nach einiger Zeit stellte sich dann das Quietschen ein. Ich war dann aus einem anderen Grund in meiner normalen Werkstatt. Dort sagte man mir, dass das Quietschen vom Keilriemen kommt. Sie haben ihn nachgespannt, dann war eine Weile Ruhe, aber es kam wieder.

Man sagte mir, ich solle mich da an die Werkstatt wenden, bei der ich den Zahnriemen habe wechseln lassen. Da habe ich erst nicht verstanden, warum, aber inzwischen habe ich das recherchiert. Es kann wohl beim Zahnriemenwechsel passieren, dass die Umlenkrolle (oder so ähnlich), über die der Keilriemen läuft, einen Treffer weg bekommt. Da sind kleine Nasen dran und die können abbrechen oder verbogen werden, dann leiert der Keilriemen. Oft wird daher die Rolle samt Keilriemen mit gewechselt, wenn man den Zahnriemen austauscht, aber das war wohl hier nicht der Fall. Steht zumindest nicht auf der Rechnung.

Aber das ist inzwischen ja wieder eine ganze Weile her, da werde ich keine Garantie bei der Fachwerkstatt mehr geltend machen können. Zudem liegt die total ungünstig, sodass ich mich da nach der Abgabe meines Autos abholen lassen müsste und das ist immer zeitlich blöd. Ich werde nächste Woche mal zu meiner Werkstatt fahren, denn ich muss es die Räder wechseln lassen. Da können die das gleich mit beheben, auch wenn es mich dann vermutlich was kosten wird.

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