Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga

vom 27.04.2014, 18:48 Uhr

Nun sind es also nur noch zwei Spieltage in der laufenden Bundesliga-Saison. Offensichtlich gibt es drei Mannschaften, die sich um den Relegationsplatz streiten werden. Ich denke, dass Stuttgart, wenn auch noch nicht rechnerisch, den Klassenerhalt erreicht haben dürfte. Ansonsten bewegt sich alles innerhalb zweier Punkte.

Eintracht Braunschweig hat mit Augsburg und Hoffenheim sicherlich ein schweres Restprogramm. Auch sind sie eine in der Bundesliga recht unerfahrene Mannschaft, die sehr wenig Tore schießt. Ich bin sehr gespannt, ob sie die Überraschung möglich machen können.

Nürnberg spielt noch gegen Hannover und Schalke. Gegen Hannover müssen sie gewinnen um noch etwas zu erreichen. Eventuell kann man auch was gegen die im Moment schwächelnden Schalker holen. Ich rechne Ihnen ganz gute Chance auf den Relegationsplatz zu.

Und dann ist da noch der HSV - der Dino der Liga. Noch nie in die zweite Liga abgestiegen, könnte es sie in diesem Jahr tatsächlich erwischen. Mit Bayern und Mainz ist das Restprogramm recht heftig. So wie es aktuell aussieht, geht es abwärts mit dem HSV.

Was meint ihr? Wem rechnet ihr die größten Chancen zu in der Liga zu verbleiben? Ich bin gespannt auf eure Meinungen.

» Hoffi » Beiträge: 409 » Talkpoints: 3,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Auch wenn Braunschweig das "leichteste" Restprogramm hat, dürfte hier der Zug abgefahren sein. Die letzte Niederlage gegen Berlin hat wohl gezeigt, dass da nicht mehr drin ist auch wenn diese Mannschaft vom Kampf am ehesten verdient hätte, nicht abzusteigen.

Nürnberg wird sich wohl selbst in den Abstieg spielen. Auch wenn es einem Leid tun kann aber "der Club" hat schlicht die Zeichen der Zeit nicht verstanden und zu spät realisiert, worum es letztlich geht. Auch wenn z.B. Hannover ein Gegner ist, der zu Schlagen ist (und der geschlagen werden muss, wenn man in der Bundesliga bleiben will) und für den es um praktisch nichts mehr geht, denke ich nicht, dass da das große Aufbäumen kommt. Nürnberg ist eigentlich mehr noch als Braunschweig ein Absteiger.

Hamburg könnte tatsächlich von der Schwäche der anderen profitieren und den Platz 16 halten, ohne noch einen Punkt zu holen. Es ist wenig realistisch, gegen Bayern was zu holen (außer Bayern verliert gegen Real und spielt im Trauermodus). Und Mainz kann und will nach oben. Also auch hier ein eher schweres Spiel mit klaren Vorteilen für Mainz.

Und auch Stuttgart hätte es aus eigener Kraft schaffen können hat es aber nicht! Was auch deutlich macht, dass es kein Zufall ist, dass das Team, welches für "drei Wettbewerbe" aufgestellt war, gegen den Abstieg kämpft und nach dem 32ten Spieltag immer noch nicht gerettet ist! Auch hier denke ich, dass der VfB nicht wirklich als Favorit gegen Wolfsburg ins Rennen geht es könnte aber zum Punkt reichen (evtl. sogar ein Sieg). Dann wäre Stuttgart erst wirklich durch. Im Moment kann sich Stuttgart schlicht daran hochziehen, dass die Konkurrenz noch schlechter ist (was für Stuttgart kein Qualitätsmerkmal sein kann). Naja - im Worst-Case für den VfB geht es in die Relegation (aber bloß wg. des schlechten Torverhältnisses von Nürnberg).

Letztlich denke ich dann doch, dass die Tabelle im Keller so bleibt, wie sie ist und hier am Ende nicht mehr wirklich viele Punkte hinzukommen werden. Wobei das ist ja das schöne am Fußball möglich wäre, dass Braunschweig noch 6 Punkte holt und Nürnberg und Hamburg überholt.

Was jetzt ein wenig in Vergessenheit gerät, sind die Mannschaften wie Bremen, Frankfurt oder Freiburg. Die haben sich nämlich still und leise aber kontinuierlich aus dem Tabellenkeller gespielt! Z.B. waren diese Teams am 22ten Spieltag (wie der VfB und der HSV) in höchster Abstiegsnot (Nürnberg auf Platz 12 - mit 4 Siegen und am 32ten Spieltag auf Platz 17 mit 5 Siegen!).

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Der VfB Stuttgart sollte sich ja schon fast aller Abstiegssorgen entledigt haben. Vom Gefühl her befürchte ich ja fast, dass der HSV direkt absteigen wird. Denn mit Bayern München (H) und Mainz 05 (A), holen die sicherlich gar keinen Punkt mehr. Nürnberg oder Braunschweig sind ja noch in Schlagdistanz zum HSV und wären mit einem 3er am HSV vorbei. Und ich traue einem von den beiden durchaus noch einen Sieg zu, nur wer das sein wird ist wirklich schwierig zu prognostizieren.

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» Nachbars Lumpi » Beiträge: 291 » Talkpoints: 63,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Zu DerPunkt. Verfolgst du die Bundesliga-Spiele richtig oder nur die Highlights oder noch schlimmer nur die Ergebnisse? Ich hoffe mal für dich, letzteres. Denn dass Stuttgart froh sein kann, dass die Konkurrenz noch schlechter ist, kann man so nicht stehen lassen. Von den Ergebnissen gesehen sicherlich, aber spielerisch sind sie mit Abstand das beste Team unter den ganzen Mannschaften da unten (einschließlich Bremen, Hannover, Frankfurt).

Sie haben halt das große Problem gehabt, 9 Spiele in Folge nicht zu gewinnen, wobei sie da auch nicht schlecht gespielt haben und halt immer in den letzten 10 Minuten die Gegentore bekommen haben und das ein oder andere Spiel auch dank nicht gegebener Elfmeter, zu Unrecht gegebenen Gegentoren usw geklaut bekommen haben. Damals war das Problem unter Thomas Schneider, dass viel zu viel Wert auf die Offensive gelegt hat und hinten kaum einen Fokus hatte. Das hat sich unter Stevens geändert und schwupps, spielen sie Kombinationen heraus, wo Teams, die um die Europa League kämpfen, nur träumen können.

Beim HSV und Nürnberg ist das alles ganz anders, die stehen zurecht da unten. Wenn ich nur die letzten Spiele dieser Teams anschaue, da ist weder Einsatz, noch Kampf noch fußballerische Handschrift zu sehen. Verbeek hatte ebenfalls wie Schneider recht offensiv auflaufen lassen, mit etwas Glück hätte es klappen können, aber bei Nürnberg ist es eben so, dass dort die fußballerische Qualität stark limitiert ist.

Wem es am ehesten von den letzten drei zu gönnen ist, ist Braunschweig. Sie haben zwar mit Abstand das schlechteste Team der Liga (fußballerisch gesehen), weshalb ein Abstieg nur logisch wäre, aber dort stimmt wenigstens der Kampf und der Einsatz. Mit etwas Glück könnten sie die Relegation packen.

» Gekritzelt » Beiträge: 38 » Talkpoints: 17,19 »



@Gekritzelt: Lustiger weise habe ich gerade die Spiele des VfB verfolgt und zwar die ganze Entwicklung bei Labbadia beginnend. Der hat von Beginn an gemosert und eben immer davon gesprochen, dass der Mannschaft Qualität fehlt - was ihm den Rückhalt in Fankreisen sowie im Präsidium (dort träumte man von der CL!) gekostet hat. Schneider kam - aber das hat ja nichts davon geändert, was Labbadia beklagt hatte. Ziel vom VfB war (seit Jahren) die Kosten zu senken. So ist der VfB die einzige Mannschaft in der Bundesliga, welche die Ausgaben seit drei Jahren senkt! Der Abgang von Cacau und Traore wird noch mal den Betrag für die Spielergehälter senken. Und aus meiner Sicht (aber da bin ich vermutlich zu weit weg) kommt wieder kein wirklicher Ersatz. (Spieler von Berlins oder Hannovers Ersatzbank reichen nicht wirklich für ein Spitzenteam.)

Das traurige bei so Teams wie dem VfB (aber auch beim HSV) ist immer die massive Selbstüberschätzung. Egal gegen wen der VfB "unglücklich" verloren hatte - stets betonte man, "auf Augenhöhe" gespielt zu haben. Das Wort Abstiegskampf wurde auch nach sechs Niederlagen in Folge nicht gebraucht und nach der Winterpause gab man das Ziel "Euroleague" aus. Im Rückblick wirklich lächerlich und die "späten Gegentore" sind ja nicht mit "Pech" zu erklären (eigentlich nur das in der 93ten Minute im Spiel gegen Bayern).

Denn hier liegt der Fehler darin, dass in aller Regel in den letzten 30 Minuten die Gegner immer angefangen haben, zu spielen während der VfB es mit schlechtem Kick&Rush versucht hat. Wenn dann einer wie Ibisevic einen schlechten Tag hat, dann ist das immer eine Qual für die Zuschauer. Es mag also sein, dass ein Team im Laufe der Saison bei 2-3 Spielen wirklich "Pech" hat und ein spätes Gegentor kassiert. Wenn dies aber 10x vorkommt, dann ist das nicht Pech - sondern man kann von Glück sprechen, dass die Spiele so lange "offen" gehalten werden konnten. Selbst bei einem 3:0 wie gegen Schalke kann alles beim VfB ins Wackeln kommen, wenn der Anschluss fällt.

Der VfB kann im Moment seine Rettung - da bleibe ich dabei - nur der Konkurrenz verdanken. Schlicht deshalb, weil die noch mal schlechter spielt. Aber das ist letztlich auch das Wesen der Tabelle über die Saison. Die schlechten stehen unten. Pech drückt sich dann in Nuancen aus.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also irgendwie denke ich ja, dass es den HSV erwischen wird und dann bin ich ja mal gespannt wie es dort weitergehen wird. Die Einnahmen werden wegbrechen und auf der Ausgabenseite steht zuviel, dazu die horrenden Verbindlichkeiten, die irgendwann bedient werden müssen. Ich könnte mir da sogar vorstellen, dass es schwer wird überhaupt eine Lizenz für die 2.Liga zu bekommen. Wobei es mir da nicht mal Leid tun würde, da man auch beim HSV eine gewisse Arroganz an den Tag gelegt hat und noch legt.

Braunschweig wird wohl auch direkt runtergehen. Um den BTSV tut es mir schon ein wenig Leid. Man hat dort bewusst keine teuren Spieler gekauft um im Falle des Abstieges in keine großen Nöte zu geraten. Schade das diese Weitsicht und Vorsicht wohl bestraft wird. Aber dafür wird der Abstieg wohl keine großen Probleme verursachen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


@derpunkt: Dass man in den letzten Minuten ein Gegentor bekommt, hat viel mit der Verunsicherung zu tun und der VfB unter Schneider einzig und allein auf die Offensive getrimmt war. Hinten hat da absolut gar nichts gestimmt, dennoch war es insgesamt so, dass man spielerisch meistens, ja meistens, die bessere Mannschaft war. Weißt du, wer es spielerisch mehr verdient hätte, da unten zu stehen? Bremen, das sagen sogar deren eigenen Fans, dass sie sich das nicht anschauen möchten.

Und Pech findet man nur in Nuancen? Da muss ich widersprechen. Der VfB hat großes Pech, wie schon gesagt, viel zu viele Tore aberkannt bzw. Gegentore zu unrecht anerkannt bekommen zu haben. Schau dir die wahre Tabelle an, demnach müsste der VfB auf Platz 12 stehen. Würdest du da bei deiner Linie treu bleiben und sagen, dass die Tabelle nicht lügt? Ja? Dann passt das aber nicht zu dem jetzigen Bild und du würdest lediglich nach Ergebnissen urteilen, nicht nach dem Fußballspielen. Übrigens wäre der HSV schon längst sicher abgestiegen mit einem Rückstand von 9 Punkten, da dem FC Nürnberg sage und schreibe 6 Punkte "gestohlen wurden" durch Fehlentscheidungen, dem HSV dagegen 4 Punkte geschenkt. Das ist Pech für Nürnberg, aber nur in Nuancen natürlich ^^

Ich halte also fest, du urteilst nur - wie viel zu viele - nach Ergebnissen. Schalke spielt zum Beispiel Weltklasse, weil sie Dritter sind. Wären sie nur 7. was auch gut möglich hätte sein können, dann wären sie unterirdisch. Anderes Beispiel. Augsburg spielt nicht viel anders als letzte Saison, dort hat ihnen nur das Glück gefehlt. Jetzt ist sie am Stammtisch plötzlich eine Riesen Mannschaft, letzte Saison als sie fast abgestiegen sind, waren sie die letzten Gurken. Das ist leider so, es wird nur einzig und allein auf die Ergebnisse geschaut. Dabei war Augsburg letzte Saison ein Team, dass spielerisch hätte unter die ersten 9 gehört. Ich achte eben nicht nur auf die Ergebnisse, sondern auch auf den Kampf, das Spielerische, das KOLLEKTIV, und vor allem auch auf Schiedsrichterfehlentscheidungen sowie Glück und Pech, denn eines ist Fakt und wissenschaftlich auch bewiesen - Fußball ist eine ungerechte Sportart.

» Gekritzelt » Beiträge: 38 » Talkpoints: 17,19 »



Wegen dem, dass man von Glück sprechen konnte, das Spiel so lange offen zu halten? Wenn man bei einer Führung von 1:0 einen glasklaren (in allen Medien so gesehenen) Elfmeter verweigert bekommt und dafür 2 Minuten später den Ausgleich kassiert, kann wohl eher der Gegner von Glück sprechen, dass sie nicht schon mit 2:0 hinten liegen, oder bin ich zu dumm dafür?

Dass beim VfB kein guter Ersatz kommt, stimmt in Teilen. Aber mal einige Neuzugänge der letzten Zeit : Maxim - Top, Gruezo - Top mit großer Perspektive, Schwab - Sehr konstant. Das sind 3 Spieler, die von extern in den letzten 1,5 Jahren gekommen sind ;)

Cacau braucht man wahrlich nicht ersetzen, nur Ibisevic, denn der ist der einzige, der immer völlig überschätzt wird. Seine Tore waren 100-Prozentige Chancen, Abpraller und Strafstöße. Ich glaub, der hat nur 6 Tore (ohne Elfmeter) gemacht. Als Stürmer nicht bundesligareif, da er auch nicht sonderlich viel am Spiel teilnimmt um das auszubügeln. Das ist auch ein Grund, warum er nach seiner Sperre nicht mehr spielt - Er wird also ziemlich sicher verkauft und das auch zurecht. Dass Traore geht, ist auch nicht sonderlich schlimm. Der Junge war in den letzten Spielen zwar zusammen mit Didavi und Gruezo der Garant für die Kehrtwende, aber er hatte schon oft sein Hoch, nur um danach wieder monatelang auf Kreisliganiveau zu kicken. Er kann viel am Ball, ist schnell, umdribbelt auch mal 3 Spieler aber dann kommt zu 98 % eine Flanke, die im Seitenaus landet. Da wird Gladbach Spaß mit ihm haben, aber ich würde Traore gönnen, dass er in Gladbach mal in seinem Leben konstant kicken kann - Bisher gelang ihm das auch nicht in Augsburg, wovon er nach Stuttgart kam.

Dennoch braucht man Ersatz, auf jeden Fall einen oder 2 Stürmer, einen für die Außenbahn und einen Rechtsverteidger. Da bin ich mal gespannt, denn der VfB hat einen neuen Präsidenten, der klar gesagt hat, für vakante Positionen auch mal Geld n die Hand nehmen zu wollen. Außerdem wird man nach dieser Saison sicher was gelernt haben von wegen Kaderstärke und irgendwelche Auswechselspieler von Hannover.

Dass die Schwaben Geld sparen, ist aber auch logisch. Das ist einer von 3 oder 4 Vereinen in der Liga, die ihr Geld lediglich aus eigener Hand (wozu ich auch Sponsoren zähle) erhalten. Selbst Augsburg bekommt außerhalb des Üblichen Geld gesteckt, Paderborn, die wohl aufsteigen, haben auch einen Investor dahinter. Hannover mit Kind, HSV mit Kühne, Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim und wie sie alle heißen. Diese Möglichkeiten hatte der VfB noch nie, darum will man die Profiabteilung auch ausgliedern und zur AG machen, um an Gelder zu kommen.

» Gekritzelt » Beiträge: 38 » Talkpoints: 17,19 »


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