Bettler in der Bahn

vom 30.04.2009, 00:21 Uhr

So direkt habe ich es noch nicht mitbekommen, dass ein Bettler in einem Zug Zettel verteilt hätte und dann für irgendeine Geschichte Geld eingesammelt hätte. Im Zug hatte ich nur mal einen "Bettler", der vorher mit einer Ziehharmonika Musik gemacht hat und dann herum gegangen und um Geld gebeten hat. Der Mann war dabei aber überhaupt nicht aufdringlich und weil mir die Musik gut gefallen hat, habe ich in dem Fall sogar eine Ausnahme gemacht und eine Kleinigkeit gespendet.

Aber in dem Fall mit dem Zettel, bzw. Flyer hätte ich auch nichts gespendet. Ich kann es aber einfach nicht glauben, dass auf diese Masche so viele Menschen hereinfallen und für solche Geschichten eine Spende abgeben. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Geschichte nicht wahr ist und würde dafür keinesfalls etwas spenden. Doch wenn immer wieder Menschen dafür etwas spenden, wird es solche Bettler immer wieder geben.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Hier gibt es immer wieder die Leute in der Bahn, die erst ihre Kinder vorschicken, die einmal die Reihen abklappern und dann selbst mit auf gehaltenen Händen an jeder Person vorbei laufen und etwas völlig unverständliches murmeln und auch wirklich noch drei bis vier Sekunden warten, bevor sie sich der anderen Person zuwenden.

Aber auch so ein Typ mit einem Akkordeon gibt es hier. Der ist mir eine Zeit lang täglich um dieselbe Zeit in der Bahn begegnet. Das ging einem schon tierisch auf den Keks irgendwann, nicht nur die Musik, auch das Gebettel. Sollen die sich doch auf die Straße stellen. Im Zug ist so was nun mal untersagt. Da kam auch dann irgendwann die Aufforderung vom Zugführer via Durchsage, kein Geld zu spenden, da das Betteln in den Bahnen nicht gestattet sei. Seit dem habe ich die Person auch nicht mehr gesehen.

Da ich im Moment selbst kein Geld habe, kann ich auch nichts abgeben. Und wenn, würde ich eher den Personen auf der Straße etwas Geld geben, als die, die einen penetrant ansprechen, was ich schon etwas aufdringlich finde.

» Pfote » Beiträge: 89 » Talkpoints: 4,53 »


Ich habe eine Zeit lang in der Stuttgarter Region gewohnt und bin dort täglich S-Bahn gefahren. Dort kam es öfter vor, dass osteuropäisch aussehende Damen durch den Zug gelaufen sind und jedem Fahrgast einen laminierten Zettel vorgehalten haben, auf dem irgendeine herzzerreißende Story stand. Mal waren die Kinder krank, mal hatten sie Hochwasser und was weiß ich was alles. Natürlich sollte man ihnen dann Geld geben, aber die meisten Vielfahrer waren davon schon so genervt, da so etwas fast jede Woche mindestens einmal vorkam, dass viele sie schon gar nicht mehr beachtet haben.

Ich habe mal zufällig ein Gespräch von anderen Fahrgästen mitgehört, wo es darum ging, dass eine von diesen Bettelfrauen an einem Bahnhof den Zug verlassen und in einen Mercedes (!) gestiegen sein soll. Seitdem habe ich denen endgültig kein Wort mehr geglaubt.

Benutzeravatar

» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde nicht mal, dass es etwas anderes ist, wenn man einen Bettler auf der Straße sitzen sieht. Es ist eigentlich relativ egal, in welcher Form gebettelt wird, aber besonders abartig finde ich es immer dann, wenn sich dabei der Hilfe irgendwelcher kranken Menschen oder Tiere bedient wird. In Straßburg habe ich einen Bettler gesehen, der eine ganze Sporttasche voller Hundewelpen dabei hatte, die er wohl verkaufen wollte. Das war wirklich ein Fall, in dem ich hätte ausrasten können. Das Betteln empfinde ich persönlich in den meisten Fällen als eine nicht wirklich erstrebenswerte Art, sich das Geld anderer Menschen zu erschleichen, indem man versucht, sie auf der Mitleidsschiene zu packen und das kann ich nun nicht gerade als moralisch vertretbar bezeichnen.

Wenn man andere Menschen unterstützen oder ihnen helfen will, kann man das sicherlich auch mit freiwilligen Geld- oder Sachspenden tun und ich habe damit an sich auch absolut kein Problem. Übel finde ich aber, wenn ich dazu aufgefordert werden soll, und je aggressiver der jeweilige Bettler dabei vorgeht, desto schlimmer empfinde ich das. Jedenfalls unterstütze ich solche Menschen nicht, sondern ich versuche eher, denjenigen etwas zukommen zu lassen, die auf ihre Not aufmerksam machen, ohne dabei eine Forderung in irgendeiner Art zu stellen, egal, wie subtil diese auch vorgetragen werden mag. Ich finde nämlich nicht, dass sich das gegenseitig ausschließen muss.

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Zuerst einmal sollte klargestellt werden, dass die Krankenkasse in den wenigsten Fällen die komplette Kosten - oder auch nur einen ausreichenden Teil - einer solch schwerwiegenden Erkrankung trägt. Jeder, der in seinem Familien- oder Bekanntenkreis schon einmal einen solchen Schicksalsschlag hinnehmen musste, wird das leider bestätigen können. Das oftmals Hilfen von außerhalb notwendig sind, ist daher keine Frage - sondern traurige Realität. Dass das Betteln an sich nicht der richtige Weg zur Lösung eines solch schwerwiegenden Problemes ist, steht auch fest - für viele Menschen ist es aber leider der letzte hoffnungsversprechende Schritt aus der vollkommenen Rat- und Hilflosigkeit.

Auch und gerade deshalb ist es auch so traurig und beschämend zu sehen, dass es immer wieder genügend Menschen gibt, die die Notlage von solchen Personen zu ihren eigenen finanziellen Vorteilen auszunutzen versuchen. Nicht selten auch ganz erfolgreich, wie viele Erfahrungen - und auch solche Tatsachenberichte - in den letzten Monaten und Jahren immer wieder gezeigt haben. Natürlich möchte man jemanden, der auf ganz penetrante Art und Weise in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder sogar vor der eigenen Haustüre um ein paar Euro bettelt, nichts geben. Schon ganz und gar nicht, wenn einem das höchst unseriös erscheint und man nicht wirklich davon überzeugt ist, dass es sich um eine tatsächliche Notlage handelt - sondern, im Gegenteil, davon ausgehen muss, dass eine Betrugssituation vorliegen könnte.

Ich würde auch mehr als ein Mal nachfragen, was es denn damit genau auf sich hat, wenn so ein Mensch bei mir vor der Türe stehen oder mich jemand mich auf diese Art und Weise in den öffentlichen Verkehrsmitteln ansprechen würde. Dreistigkeit kennt bei diesen Leuten meist keine Grenzen und man muss wirklich sehr darauf Acht geben, nicht einem solchen Betrug zum Opfer zu fallen. Im selben Moment sollte man aber auch darauf achten, nicht ein vorschnelles Urteil zu fällen und vielleicht doch ein oder zwei Minuten der eigenen kostbaren Zeit zu investieren, um sich eine solche Geschichte anzuhören und ihre Glaubwürdigkeit nachher möglicherweise ein bisschen besser beurteilen zu können.

Ich selbst bin schon lange Mitglied bei der DKMS, unterstütze also die Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Darüber wird man in regelmäßigen Abständen über etwaige, gerade anfallende Typisierungsaktionen oder Spendenaufrufe informiert. So kann man möglicherweise doch anders auf eine solche Bettelei, um es jetzt mal so zu nennen, reagieren und vielleicht beurteilen, ob es nur Lug und Trug ist - oder, wie in manchen Fällen, doch etwas mehr - und vor allem Wahrheit - dahinter steckt.

Benutzeravatar

» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich war lange Zeit obdachlos und bin da auch betteln gegangen, um zu überleben. Aber,ich habe mich noch nicht einmal getraut, die Leute anzusprechen und in einen Zug hätte ich mich erst recht nicht getraut. Mal abgesehen davon, dass man mit den Zugbegleitern gehörigen Ärger bekommen kann, wenn die einen erwischen.

Die Leute, die wegen irgendwelcher Spenden an die Tür klingeln, kenne ich auch. Die bekommen von mir dann die Tür vor der Nase zugeschlagen. Und, wenn sie sich dann erdreisten, noch einmal zu schellen (ja, auch solche gibt es) drohe ich einfach, die Polizei zu rufen, da das Belästigung ist. Das hat bislang noch immer gezogen und auch den hartnäckigsten in die Flucht geschlagen.

Solche Leute, die wirklich auf aggressive Weise betteln, gehören meist zu "Drückerkolonnen". Seelenfänger nenne ich die, denn einmal in den Fingern dieser Menschen und man kommt kaum mehr da raus. Sind die gleichen, die vor einigen Jahren die "Armen frisch entlassenen Inhaftierten, die keine Wohnung und keine Arbeit haben" mit Zeitungsabos oder Grußkarten bei den Leuten anschellen ließen. Diese Menschen tun mir auch leid, doch ich alleine kann nichts gegen die Chefs solcher Kolonnen ausrichten und rechtlich findet man die Drahtzieher kaum.

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne es eigentlich auch so, dass manche Menschen es mit den verschiedensten Methoden versuchen, an Geld zu kommen. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um einen Platz in der Stadt handelt, oder ob sie sich in der Bahn auffinden. Betteln kann man schließlich überall, wobei die Menschen das dann auch ausnutzen. Gerade die Plätze, in denen vielen Menschen auf kleinem Raum sind, eignen sich da am besten. Von daher ist die Bahn natürlich auch ein idealer Ort, um zu betteln.

Ich selbst halte rein gar nichts von irgendwelchen Bettlern auf der Straße. Die meisten davon sind ja nur Betrüger. Von daher spende ich eigentlich nur an Organisationen. Gerade dann, wenn ein Kind Leukämie hat und gespendet werden soll, dann wird das ja auch gerne im Radio bekannt gegeben und von daher halte ich mich eher an so etwas, weil ich dann auch sicher weiß, dass das stimmt. Irgendwelchen Bettlern in der Bahn würde ich hingegen nicht glauben.

Mich nervt es auch, wenn manche Bettler so dreist sind, dass sie sich vor einen stellen und einen direkt dazu auffordern, Geld zu spenden. Auch wenn man weiß, dass es sich wahrscheinlich um Betrüger handelt, ist es nicht so schön, den Personen dann ins Gesicht sagen zu müssen, dass man nicht spenden möchte. Dabei appellieren diese dann meistens an das eigene Gewissen, so dass sie einen blöd dastehen lassen, wenn man nichts spenden möchte. Das finde ich sehr dreist, da das ja noch immer die eigene Entscheidung sein sollte, ob man etwas geben möchte oder nicht.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Es ist in meinen Augen unverfroren, mit Angaben über ein leukämiekrankes Kind betteln zu gehen und das noch in der Bahn. Überlegt solch ein Mensch überhaupt nicht? Denn jeder weiß doch, dass in Deutschland einem leukämiekranken Kind geholfen wird und man das nicht bezahlen muss. Wie würde sich ein solcher Bettler dazu äußern, wenn man ihn darauf anspricht?

Es ist schon sehr ungewöhnlich, gedruckte Flyer zu verteilen, denn die bekommt der Bettler auch nicht umsonst. Frech und unverschämt ist es wirklich, dann anschließend die Flyer wieder einzusammeln und die Hand aufzuhalten. Glaubt solch ein Mann wirklich, dass er Deppen vor sich hat? Dass es da noch Menschen gibt, die ihm Geld geben, ist unfassbar und dumm von ihnen. Ich glaube bestimmt, dass seine täglichen Einnahmen die eines fleißig arbeitenden Menschen um ein Vielfaches übersteigen. Vielleicht hat er da, wo er eingestiegen ist, seinen Mercedes stehen. Also ich gebe grundsätzlich nichts mehr. Hat jemand Hunger, kaufe ich ihm gerne etwas zum Sattwerden, aber er bekommt kein Bargeld.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^