Anzügliches Vorstellungsgespräch melden? Und wo?
Eine Kursteilnehmerin von mir hatte gestern ein Vorstellungsgespräch als Angestellte in einem Büro. Ich fragte sie natürlich, wie es war und sie hat dann berichtet, dass sie nur geschaut hat, dass sie so schnell wie möglich wieder weg kommt. Das Vorstellungsgespräch hat ganz klassisch begonnen. Bereits nach kurzer Zeit hat der Vorgesetzte gemeint, dass der Drucker noch nicht angeschlossen ist und sie gefragt, ob sie den bitte anschließen kann.
Die Kursteilnehmerin dachte sich dabei nichts und dachte eher, dass dies eine Art Test oder so sei, um zu überprüfen was sie kann. Jedenfalls wurde sie gebeten, sich auf den Chefsessel zu setzen. Sie fing dann an, den Drucker anzuschließen. Der Vorgesetzte stand dabei die ganze Zeit hinter hier und kam immer näher. Das ging dann sogar so weit, dass er ihr mehrmals über den Rücken gestreichelt hat. Zunächst hat sie geglaubt, dass sie sich einfach getäuscht hat, aber er wurde eben immer aufdringlicher.
Um aus dieser Situation raus zu kommen, stand sie dann auf und meinte, dass sie den Drucker nicht anschließen könne und hat so eben wieder auf "ihrem" Platz Platz genommen. Das Vorstellungsgespräch ging noch ein wenig weiter. Es kam zu keinen weiteren körperlichen Vorfällen, allerdings war sie schon der Meinung, dass er danach mündlich auch seltsame Bemerkungen gemacht habe, dass sie eben hübsch sei und so weiter.
Alles in allem definitiv alles andere als ein seriöses Vorstellungsgespräch. Ihr wurde dann sogar der Job angeboten. Sie könne nächste Woche anfangen. Das wird sie natürlich nicht machen, weil wenn das Vorstellungsgespräch schon so verläuft, kann sie sich vorstellen, wie es dann danach ausschauen wird.
Würdet ihr so ein anzügliches Vorstellungsgespräch melden? Und wenn ja, wo und bei wem? Bei der Polizei hat es sicher keinen Sinn, die wird sicher sagen, dass sie erst dann etwas machen kann, wenn mehr passiert ist. Es kam ja zu keinen ernsten Belästigungen, auch wenn es eindeutig in diese Richtung ging. Die Kursteilnehmerin hat ja zum Glück auch klare Grenzen gezeigt.[/url]
Oftmals ist es ja nicht der Chef, der das Gespräch führt, sondern jemand von der Personalabteilung, also sollte man sich zunächst an den Chef wenden. Wenn der Chef weiter gegangen wäre, dann natürlich an die Polizei wenden, aber sonst kann man wohl kaum etwas machen. Vielleicht kann man den Arbeitgeber auch beim Arbeitsamt melden, weil da ja auch zukünftig andere Menschen betroffen sein werden.
Wenn es nicht der Chef war, sondern der Personalsachbearbeiter, würde ich dem Chef schriftlich mitteilen, wie das Gespräch abgelaufen ist. Ich weiß natürlich nicht, wie die Kursteilnehmerin zu dem Vorstellungsgespräch kam, also durch wen.Wenn es durch das Arbeitsamt war, würde ich diesem ebenfalls Mitteilung machen, aber vielleicht auch der Gewerkschaft.
Es war kein Personalsachbearbeiter, sondern direkt der Chef. Es war ein Kleinunternehmen. Wie viele Angestellte das Unternehmen hat, weiß ich nicht genau, jedenfalls eben ein Familienunternehmen mit vermutlich ein paar Angestellten. Jedenfalls gibt es keinen Personalsachbearbeiter. Beim Vorstellungsgespräch war auch keine weitere Person anwesend. Die Stellenanzeige wurde durch ein Inserat gefunden. Das Inserat hatte jedoch einen seriösen Eindruck und wurde in einer seriösen Zeitung gefunden.
Die Teilnehmerin hat zum Glück ein gutes Selbstbewusstsein. Ich mache mir aber auch in erster Linie Gedanken, wie viele sich dort noch bewerben werden und nicht jede Bewerberin ist so selbstbewusst. Ich denke da spontan auch an noch eher jüngere Bewerberinnen.
Das ist natürlich nicht so einfach. Wenn es sich um eine selbstbewusste Frau handelt, sollte man diesem Chef schon im Sinne der nachfolgenden Bewerberinnen einen Denkzettel verpassen, den er so schnell nicht vergisst. Vielleicht könnte sie in dem Büro anrufen und die Ehefrau verlangen. Meist ist es ja so, dass bei Kleinunternehmern die Ehefrauen mit in der Firma arbeiten. Dann kann sie absagen und den Grund dafür nennen. Dieser Vorschlag ist nun etwas gemein von mir, aber verdient hat der Chef das aufgrund seiner Anzüglichkeit.
@Cid: Das wäre natürlich eine Variante. Ob die Frau dort auch tätig ist, weiß ich nicht. Könnte man nachforschen. Ich weiß nicht einmal, ob er verheiratet ist. Ich möchte andere Kulturen auch auf keinen Fall in eine Schublade stecken, aber laut Aussage der Kursteilnehmerin war der Chef ein Türke. Inwiefern der die türkische Kultur lebt oder inwieweit er an hiesige Kultur angepasst ist, weiß ich nicht. Beim Vorstellungsgespräch ist er jedenfalls definitiv zu weit gegangen. Ob das nun ein persönliches oder kulturelles Problem ist, kann ich an dieser Stelle hier nicht beurteilen.
Ich war bei dem "Vorstellungsgespräch" nicht dabei. Allerdings kenne ich die Kursteilnehmerin nun bereits seit mehreren Wochen. Ich glaube nicht, dass sie in ihren Erzählungen diesbezüglich übertreibt. Ich glaube sogar, dass sie da recht viel "einstecken" kann. Die Jobbeschreibung klang sehr gut. Sie hätte die Stelle wirklich gerne gehabt. So geht es aber natürlich nicht.
@tournesol, wenn es sich um einen Türken handelt, ist es nicht gesagt, dass die Ehefrau mit arbeitet. Aber dann haben sie auch Telefon zu Hause. Ich kann dir nur von einem ähnlichen Fall berichten: Eine Kollegin von mir in der Bank hatte einen Türken als Kunden. Dieser Mensch hat ihr nach Erledigung der Formalitäten am Schalter das Angebot gemacht, mit ihm in ihrer Mittagspause oder abends in ein zwei Minuten entferntes Hotel zu gehen. Es handelte sich um eine sehr nette, couragierte Kollegin. Doch sie hatte eine ganze Zeit Angst, alleine aus der Bank zu gehen.
Solche Angebote sind schon recht unverschämt, kommen aber leider vor. Damit will ich nichts gegen Türken sagen. Sie müssen ja nicht alle so sein. Es gab auch sehr höfliche und nette von ihnen.
Ich würde damit wohl auch zur Polizei gehen. Vielleicht wäre da auch die Handelskammer zuständig und man könnte es dort melden. Einfach stillschweigen bewahren wäre sicherlich nicht richtig, denn wie schon gesagt wurde, macht er das vielleicht auch mit andere Bewerberinnen, die sich dann vielleicht nicht trauen etwas zu sagen oder zu wehren.
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