Kann eine Phobie ein Kündigungsgrund sein oder nicht?
A leidet unter einer Phobie vor Federn. Beruflich ist er als Verkäufer beschäftigt, wo er bislang nicht mit Federn konfrontiert wurde. Doch wegen eines neuen Sortiments möchte sein Chef nun auch Traumfänger zum Kauf anbieten. Aufgrund seiner phobischen Ängste vor den Federn, ist A nicht in der Lage, den Laden zu betreten, geschweige denn, einen Traumfänger zu verkaufen. Kann diese Phobie nun ein Kündigungsgrund sein, oder muss A's Arbeitgeber Rücksicht auf die Phobie seines Angestellten nehmen?
Wie stellt sich denn A die Rücksichtnahme vor? Soll der Chef das Sortiment ändern, weil A eine Phobie gegen Ware hat, die nun mal in diesem Shop angeboten wird? Soll der Chef auf die Einnahmequelle verzichten, weil seine Verkäuferin die Ware nicht anfassen kann geschweige denn den Laden betreten kann? Soll der Chef A weiter bezahlen, obwohl A nichts mehr machen kann?
Warum geht A nicht zu einem Arzt und lässt sich eine Therapie verschreiben. Denn wenn man deswegen nicht arbeitsfähig ist, sollte man etwas daran machen oder den Job aufgeben. Man kann ja von dem Arbeitgeber nicht verlangen, dass er auf Phobien Rücksicht nimmt. Was macht denn eine Angestellte, die eine Phobie gegen Spinnen hat und in der Ecke eine Spinne sitzt? Macht sie den Laden dicht und geht nach hause und lässt die Kunden vor der Tür stehen? Rücksicht ist ja gut und schön. Aber ich denke, da ist der Arbeitnehmer gefragt, der auch sehen muss, dass er arbeitsfähig ist. Und wenn es nicht geht, muss er eben gehen.
Traumfänger sind ja kein besonders wichtiger Artikel. Zumindest dann nicht, wenn sich nicht das ganze Sortiment um Indianerschmuck und ähnliches dreht. Es ist ja nur billige Deko und vielleicht wäre der Chef tatsächlich für eine langjährige Fachkraft bereit, diesen einen Artikel zukünftig wieder wegzulassen. Vielleicht ist ihm der eine Artikel gar nicht wo wichtig.
Ich würde da doch mal mit dem Chef reden. Phobien sind recht häufig und eigentlich kennt fast jeder jemanden, der eine Phobie hat oder ist vielleicht selbst betroffen. Da könnte ich mir gut vorstellen, dass der Chef hier ein wenig Verständnis zeigt. Und vielleicht gibt es ja irgendwo eine Lösung in der Mitte, etwa dass die Traumfänger draußen aufgestellt werden.
Man sollte auf jeden Fall noch mal das Gespräch suchen. Ich denke, dass da einfach ein bisschen Unverständnis herrscht und der Chef nicht nachvollziehen kann, dass jemand Angst vor Federn hat, weil das doch recht selten ist. Meiner Meinung nach sollte ein Arbeitgeber da schon ein bisschen bereit sein auf seine Angestellte zu zu gehen. Es ist ja auch nicht leicht neue Menschen wieder einzuarbeiten.
Dennoch kann ich auch den Unternehmer verstehen, der da nun die Traumfänger wahrscheinlich günstig gekauft hat und nun auch verkaufen möchte. Man kann ja vielleicht einen Kompromiss eingehen und die Tramfänger in anderen Schichten verkaufen oder sie online verkaufen.
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