Die Meinung anderer Leute - sehr wichtig?

vom 28.06.2012, 15:43 Uhr

In diesem Thread geht es darum, dass manchen Menschen gewisse Einkäufe peinlich sind. Relativ viele Nutzer schrieben dort, bei welchen Dingen ihnen der Kauf unangenehm ist und auch, warum das so ist. Im Grunde genommen läuft es immer wieder darauf hinaus, dass diese Leute Angst davor haben, dass jemand etwas komisches von ihnen denken könnte. Ein schönes Beispiel ist die Sache mit den Fertiggerichten. Auf der einen Seite wurde geschrieben, dass die Nachbarn denken könnte, dass man nicht kochen kann. An anderer Stelle wurde geschrieben, dass es peinlich sei, wenn überhaupt jemand denken könnte, dass man sich von so einem Zeug ernährt. Ich muss wirklich zugeben, dass ich manche Antworten ein wenig kurios fand.

Ich frage mich wirklich, vor allem nachdem ich einige der Antworten in besagtem Thread gelesen habe, warum manchen Menschen die Meinung anderer Personen so wichtig ist. Richtig schräg finde ich es, wenn sogar die Meinung fremder Leute, die man vielleicht einmal im Supermarkt trifft und danach nie wieder, ausschlaggebend dafür ist was man kauft oder wie wohl oder unwohl man sich beim Kauf dieser Dinge fühlt. Ich stehe ja auf dem Standpunkt, dass einem die Meinung anderer Menschen in diesem Fall vollkommen egal sein sollte. Auch in anderen Dingen zählt für mich vor allem meine persönliche Meinung und mir ist es auch ziemlich egal, was andere Leute von mir halten oder über mich denken.

Ich würde ja wirklich gerne verstehen, was man davon hat, dass man sich vor anderen Kunden im Supermarkt schämt, wenn man zum Beispiel eine Tiefkühlpizza im Wagen hat. Selbst wenn die Leute daraufhin denken, dass man nicht kochen kann oder ein Fast-Food-Junkie ist, kann einem das doch egal sein. Warum spielt die Meinung anderer Leute eine Rolle? Ich frage mich, ob jemand, der sich von der Meinung anderer abhängig macht, selbst vielleicht keine Meinung und vermutlich auch ein geringes Selbstbewusstsein hat und daher nur peinlich bemüht ist, bei anderen Menschen bloß einen positiven Eindruck zu hinterlassen - als Ersatz für die eigene Meinung. Wie seht ihr das? In welchen Bereichen ist euch die Meinung anderer Leute wichtig? Gebt ihr etwas auf die Meinung anderer, oder zählt für euch in erster Linie die eigene Meinung?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Der Mensch ist ein soziales Wesen und ich denke, das erklärt so einiges. Ich glaube auch nicht, dass es viele Menschen gibt, denen die Meinung anderer wirklich völlig egal ist und wenn das doch der Fall sein sollte, dann handelt es sich in meinen Augen um einen Soziopathen. Denn wenn immer jedem die Meinung anderer komplett egal wäre, würden wir uns vermutlich ziemlich asozial verhalten und ein Zusammenleben in dieser Gesellschaft wäre so gar nicht möglich. Deshalb schätze ich, dass die meisten Menschen (vielleicht auch unterbewusst) möchten, dass andere eine gute Meinung von ihnen haben, auch wenn es nicht in jeder Situation unbedingt nötig ist. So wie in dem erwähnten Fall beim Einkaufen.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Für mich ist es zunächst einmal ein ganz großer Unterschied, ob mir die Meinung von anderen egal ist oder ob ich mich von der Meinung anderer nicht beeinflussen lasse. Wie ich schon in dem anderen Thema geschrieben habe - ich würde mich von "was werden denn die Leute denken?!" nicht davon abhalten lassen einen ganzen Einkaufswagen voller Nudeln zu kaufen oder in einer vollen Apotheke einen Schwangerschaftstest zu verlangen oder in der Drogerie die Kondome für alle sichtbar auf das Band zu legen. Aber das heißt doch noch lange nicht, dass es mir völlig egal ist, was andere Leute über mich denken. Ich fände es sehr spannend, wenn ich deren Gedanken lesen könnte.

Einerseits hat das wahrscheinlich etwas mit Anerkennung zu tun, die sich wohl die meisten Leute in irgendeiner Form von den Mitglieder der eigenen Spezies wünschen. Mir reicht es, wenn ich von den Menschen, die mir wichtig sind, Anerkennung bekomme, für manch einen scheint es aber auch wichtig zu sein, dass sie von den Nachbarn als gute Köchin wahr genommen wird, wenn sie frische Zutaten im Einkaufskorb hat. Und bei Hygieneartikeln und solchen Sachen hat es sicher auch etwas mit der Erziehung zu tun, wie man mit dem Thema umgeht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Mir ist es eigentlich relativ egal, was andere Leute denken, wenn ich mit meinem Einkaufswagen zur Kasse fahre. Darin befinden sich meist eine Menge Süßigkeiten, wir mögen das eben. Außerdem kaufe ich auch Fertiggerichte, weil ich manchmal einfach zu faul bin, alles selbst zu machen. Warum sollte ich das auch tun, wenn diverse Hersteller das super und zudem auch noch preiswert können? Bei Soßen verlasse ich mich vollkommen auf das Talent weitläufig bekannter Marken. Mir schmeckt das einfach. Und ich stehe auch dazu, dass ich nicht gerade mit einem ausgeprägten Talent für's Soßen kochen gesegnet bin.

Außerdem mag ich Pizza. Besonders die mit dem dicken Boden. Es geht niemanden was an, was ich kaufe und wieso ich es kaufe. Und wer trotzdem genau hinguckt, muss mit dem leben, was er sieht. Ganz einfach.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich muss schon sagen, dass ich jemand bin, dem die Meinungen von anderen Leuten schon recht wichtig ist. Früher war das mit Sicherheit noch weit aus schlimmer bei mir, was sich im laufe der Jahre doch gebessert hat. Ich denke, dass es wirklich mit meinem geringen oder nicht vorhandenen Selbstbewusstsein zu tun hat. Mir war es da schon immer wichtig, was sogar Fremde über mich denken und das ja niemand etwas schlechtes denken sollte und mich am liebsten auch alle Menschen mögen sollen.

Heute denke ich mir dann aber teils, dass es mir egal sein kann, was andere von mir halten oder denken. Man kann nun mal nicht von jedem gemocht werden und oft schauen Leute einfach und denken sich nicht mal etwas dabei. Wichtig ist mir dann nur die Meinung meines Partners oder die einer guten Freundin. Wenn sie sagen, dass etwas zum Beispiel an Kleidung gar nicht geht, dann würde ich mir das auch durchaus zu Herzen nehmen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


So ganz verstehen kann ich die Meinung einiger User auch nicht. Warum ist die Meinung anderer Menschen beim Einkauf von gewissen Sachen so wichtig? Ich nehme an, dass es sich um Menschen mit geringem Selbstbewusstsein handelt. Wenn ich etwas benötige und packe es mir in meinen Einkaufswagen ist es mir egal, ob jemand guckt, was ich darin habe.

Kaufe ich ein Fertiggericht und mein Nachbar sieht es und glaubt, dass ich nicht kochen kann, hat er vielleicht sogar recht. Und wenn es so wäre, ginge es ihn nichts an. Muss man kochen können? Nein, nicht unbedingt.

Kürzlich legte ich ein Gefrierpäckchen mit gefüllten Jalapenos auf das Kassenband. Da fragte mich die Kassiererin, ob ich die schon einmal ausprobiert hätte und wie sie schmeckten. Sollte ich nun die Packung verschämt einpacken? Ich habe der Kassiererin erzählt, dass wir die öfter kaufen und sie sehr lecker sind und wie die Füllung ist. Alle Umstehenden hörten zu und ein jüngerer Herr sagte zu seiner mit einkaufenden Mutter, dass er die schon lange gesucht hat und welche mitnehmen möchte. Er fragte mich noch, wo genau sie liegen würden und ging dann zu den Gefrierschränken.

Was nun irgendein verklemmter Mensch von mir dachte als ich sagte, dass ich die öfter gekauft habe, kann mir egal sein, selbst wenn er dachte, ich könne nicht kochen. Das geht jetzt für mich nur ums Einkaufen. Generell ist mir in manchen Dingen jedoch schon wichtig, was andere Menschen von mir denken.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Es geht hier anscheinend nur um die Meinung anderer Menschen in Bezug auf ein Urteil, das sich auf meinen Charakter beziehen könnte, nicht ganz generell darum, ob ich die Meinung anderer Menschen auch in Form einer Einschätzung irgendwelcher Situationen, in denen ich mich gerade befinde, ernst nehme und für wichtig erachte, richtig? Was andere Menschen von mir oder über mich denken, ist mir grundlegend zunächst vollkommen egal, zumal ich weiß, dass es einige Menschen gibt, denen Vorurteile ein großes Hobby zu sein scheinen und die auch zu jedem Menschen ein passendes parat haben, das sie auf ihn anwenden können, ganz egal, ob es nun zu dem Eindruck passt, den er augenscheinlich macht oder nicht. Insofern kann ich mich auch um ein Image, wenn man es so nennen will, bemühen, so viel ich will – bei diesen Leuten habe ich ohnehin von Anfang an verloren oder gewonnen, je nachdem. Da ich außerdem aber keinen Wert auf einen Umgang mit solchen Menschen lege, kann mir ihre Meinung auch tatsächlich vollkommen gleichgültig sein, wenn ich sie denn überhaupt wahrnehme.

Allerdings kann sich ein solches vorurteilsbelastetes Verhalten anderer natürlich auf mein Leben auswirken, nämlich dann, wenn daraus Gerüchte entstehen, die sich verbreiten und die mir mein Leben unnötig schwer machen. Vielleicht ist es auch das, was viele vermeiden wollen, wenn sie sagen, dass sie nicht möchten, dass ein bestimmter Eindruck von ihnen entsteht. Das hat dann meines Erachtens weniger etwas mit einem geringen Selbstbewusstsein als wohl vielmehr mit einer Befürchtung zu tun, die nicht ganz ohne Grundlage ist, denn Gerüchte können sich tatsächlich sehr zuspitzen und Menschen ausgrenzen. Ich persönlich möchte nun auch nicht unbedingt das sich daraus ergebende Sozialmobbing erfahren, ehrlich gesagt, und insofern kann ich es nachvollziehen, dass nicht jeder eine Möglichkeit sieht, sich dagegen erfolgreich zu wehren und insofern gleich versucht, Vorkehrungen zu treffen, soweit er dies kann.

Ob das nun richtig ist, weil es die Entstehung von Lästereien und Gerüchten, möglicherweise auch ganz konkreten Verleumdungen, aber auf jeden Fall einem erschwerten Leben in diesem Umfeld verhindert, mag dahingestellt bleiben. Sicherlich löst man damit nicht die Grundproblematik in Wohlgefallen auf, aber man kann mit einem solchen vorkehrenden Verhalten versuchen, sich zu schützen. Ich persönlich versuche eher, mich von Menschen, die mir als mögliche Täter auffallen oder die ich aufgrund entsprechender Geschichten, die sie mir über andere Menschen zutragen und die sie eben als Täter oder wenigstens Mittäter entlarven, fernzuhalten, was mir bisher auch ganz gut gelingt. Insofern ist mir die Meinung dieser Menschen dann über mich selbst auch kein bisschen wichtig, zumal ich mittlerweile meine, dass man sich gegen entsprechende Gerüchte auch wehren kann. Allerdings ist, wenn es solche Geschichten über einen selbst gibt, eben in der Regel bereits das Kind in den Brunnen gefallen, und es wird selbst dann, wenn man sich dagegen wehren kann, dass der Täter weiterhin solche Geschichten über einen selbst erzählt, kaum noch eine Möglichkeit geben, den entstandenen Eindruck wieder abzumildern oder komplett auszuräumen, was an Vorurteilen entstanden ist.

Insofern bleibt dann wohl nur noch die Wahl der Sicherheitsvorkehrung für all diiejenigen, die nicht mit solchen Dingen konfrontiert werden wollen. Es muss eben jeder so handhaben wie er das für richtig hält, aber zu sagen, dass diese Menschen, die versuchen, auf die mögliche Meinung anderer irgendwie zu achten, ein geringes Selbstbewusstsein haben, halte ich für eine Fehleinschätzung.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Der Mensch ist ja irgendwie schon so ein Gesellschaftstier und deswegen legen wir wahrscheinlich auch Wert darauf, was andere von uns denken. Ob wir sie nun kennen oder nicht. Es spielt aber sicherlich auch Selbstbewusstsein mit hinein. Ich war sehr lange nicht selbstbewusst und da habe ich mir über alles Gedanken gemacht. Selbst wie ich meine Arme halten, wie meine Hände und wie mein Lächeln aussehen sollte. Ich wollte nicht, dass mein Gegenüber schlecht über mich denkt oder mich für einen Freak hält. Das ist natürlich Schwachsinn und heute mache ich mir deswegen auch keine Gedanken mehr.

Man möchte in der Gesellschaft wahrscheinlich auch nicht negativ auffallen und in gewisser Weise in der Masse unter gehen. Uns wird gezeigt, dass es gesund ist, Essen selber zu kochen also ist das richtig und die Gesellschaft ist gegen Menschen, die Fertigprodukte kaufen. Das sind alles so eingespeicherte Sachen im Kopf, die aber eigentlich sinnfrei sind, weil jeder selber entscheiden muss was er mag und was er kauft. Ich mache mir eigentlich keine Gedanken darüber, was andere denken könnten. Ich kaufe das, was ich mag und wenn das einer nicht akzeptiert, ist es nicht schlimm, weil ich ihn nicht wieder sehen werde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich könnte natürlich, wie wohl die meisten Leute, nicht sagen, dass es komplett an mir abperlen würde wenn ich wegen etwas (beispielsweise wegen einer Meinung oder eines Kaufverhaltens) schief angesehen werde, aber wirklich wichtig ist mir nur die Meinung der Leute die ich liebe und respektiere, also Freunde und Familie. Auch in diesem Fall ist allerdings zu sagen, dass die letzte Instanz für meine Entscheidungen in jedem Fall immer noch ich selbst bin. Soll nicht meinen ich würde jetzt glauben ich wäre in allem die Klügste, aber jeder muss eben letzten Endes für sich entscheiden und das tue ich auch ohne Probleme.

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke, dass ein Mensch einfach ein Wesen ist, dass nicht komplett alleine Leben kann und das immer die Gesellschaft von anderen Menschen braucht. Von daher ist es eigentlich klar, dass uns die Meinung von anderen Menschen nicht völlig egal sein kann, wenn wir immer wieder mit anderen Menschen zu tun haben. Man kann sich ja nicht völlig zurück ziehen und man muss in dieser Gesellschaft voller Menschen leben, weshalb man da auch Akzeptanz finden möchte. Und Akzeptanz zu finden ist leider alles andere als einfach, wenn man gegen die Normen lebt. Immerhin ist es heutzutage leider so, dass es Normen gibt, nach denen ein Mensch zu leben hat. Wenn jemand gegen diese Normen lebt, dann wird er einfach schnell zum Außenseiter und das möchte man ja nicht.

Ich denke, dass es falsch ist, sich selbst komplett von anderen Menschen abhängig zu machen und sich so zu kleiden, wie es anderen gefallen könnte und nur das zu essen, was andere auch mögen. Immerhin muss man ja selbst glücklich werden und es bringt einem nichts, wenn man sich komplett anpasst und so ist, wie jeder andere auch, wenn man selbst dabei nicht glücklich ist. Von daher ist es wichtig, dass man selbst sich so kleidet, wie es einem selbst gefällt und generell das tut, was man möchte, ohne auf die anderen zu achten.

Andererseits ist es jedoch so, dass man sich ein Stück weit einfach anpassen muss, da man es doch schwerer im Leben hat, wenn man das nicht tut. Natürlich kann man dabei denken, dass einem die Meinung der Menschen egal ist und dass man einfach das tun kann, was man möchte, wobei man bedenken muss, dass es immer wieder Unmengen an Kritik geben wird. Damit zu leben ist sicherlich alles andere als einfach und wenn man ohnehin ein Mensch mit sehr wenig Selbstbewusstsein ist, dann kann man an dieser permanenten Kritik auch schnell zerbrechen. Von daher ist es für manche Menschen doch besser und vor allem auch einfacher, sich anzupassen und nichts zu tun, womit man aus der Reihe tanzen könnte, um keine Kritik zu bekommen. Auf diese Weise lässt es sich im Endeffekt dann meistens doch etwas leichter und einfacher leben.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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