Gebrauchte oder nur neue Motorräder kaufen?

Als ich damals meinen Motorradführerschein gemacht habe, war ich 18 Jahre alt. Ich wollte natürlich auch ein Motorrad haben und habe mein ganzes Erspartes zusammen gekratzt. Mein Papa wollte allerdings, dass ich mir eine nagelneue Maschine kaufe, da man bei den gebrauchten ja nie wüsste, wer da schon einmal was auseinander gebaut hatte und ob noch alles fahrtüchtig ist. Das ist soweit auch richtig, da man sich schon richtig mit dem Thema auseinander setzen müsste, um eventuelle Mängel innerhalb der Technik feststellen zu können. Also habe ich mir damals eine nagelneue Maschine gekauft.

Andererseits muss man auch sagen, dass der Wertverlust einer solchen Maschine vor allem in den ersten 2 Jahren enorm ist. Also heutzutage weiß ich nicht mehr, ob ich mir dann nicht doch lieber eine Maschine kaufen würde, die schon 1 oder 2 Jahre alt ist. Ich denke, wenn man sich diese beim Händler dann kauft, hat man ja auch noch Garantie und der Händler ist auch verpflichtet nachzusehen, ob alles in einem guten Zustand ist. Bei einer Privatperson würde ich mir aber eher keine Maschine kaufen und dann doch lieber auf eine neue beim Händler zurück greifen.

Wie seht ihr das? Eher ein gebrauchtes Motorrad mit ungewissem Zustand kaufen oder lieber eine neue beim Händler?

Dazu würde ich schon gerne eine Spekulation darüber hören, was denn "nicht fahrtüchtig" sein könnte und du als Fahrer das dann nicht mitbekommen würdest. Irgendwie ist diese "Angst" schon sehr irrational und für mich kaum begründbar. Einzig die Sorge, auf evtl. Kosten bei einer Reparatur von nahenden Reparaturen sitzen zu bleiben, könnte ich hier verstehen. Aber ansonsten spricht - wie ich finde - nichts gegen eine gebrauchte Maschine.

Das andere bzgl. der "Wertverlustes" ist für mich auch irgendwie ein schwaches Argument gegen einen Kauf einer neuen Maschine. Schließlich kaufst du dir doch kein Anlageobjekt und ein Thema wie Wertverlust sollte beim Kauf von Autos oder Motorrädern eher nicht im Vordergrund stehen. Ich denke, der Wertverlust von Hosen ist auch enorm - schreckt aber nicht vom Kauf ab. Zumal beim Motorrad (oder Auto) auch IMMER der Totalverlust in Kauf genommen werden muss. Außer hier gibt es Spezialisten, die einen Fahrfehler für sich selbst gänzlich ausschließen können.

Hier wäre übrigens ein Grund, der GEGEN den Kauf eines neuen Motorrads sprechen würde: man stelle sich den Schmerz vor, den man nach dem ersten Sturz hat und das Motorrad völlig verkratzt von der Straße gehoben werden muss. Außerdem: ist es nicht mehr so, dass nach dem Führerscheinerwerb die Maschine gedrosselt sein muss? Das könnte ja bedeuten, dass man schon nach zwei Jahren technisch bedingt ein neues Motorrad haben wollen würde. Da wäre es schon vernünftiger, zu Beginn ein eher günstiges Motorrad zu kaufen.

Ich habe leider noch keinen Motorradführerschein, allerdings möchte ich einen machen. Danach würde ich mir wohl eine gebrauchte Maschine kaufen. Ich hätte gerne ein bestimmtes Modell von Buell, was an sich schon nicht zu günstigsten Motorrädern zählt. Ein gebrauchtes, aber nicht allzu altes Motorrad sehe ich da als beste Lösung an. Das Motorrad hat dann schon einen gewissen Wertverlust hinter sich und ist damit schlichtweg günstiger in der Anschaffung.

Natürlich kann man Vorbehalte gebrauchten Fahrzeugen gegenüber haben, weil man nicht weiß, was der oder die Vorbesitzer damit gemacht haben. Ich muss auch gestehen, dass mir ein Kauf von einer Privatperson nicht unbedingt zusagen würde. Aber ich hätte nichts gegen den Kauf eines gebrauchten Motorrads von einem Händler. Diese Möglichkeit gibt es schließlich auch. Ein Händler wird die Maschinen auch zuvor durchchecken. Zudem hat man auch einen Gewährleistungsanspruch. Mein Auto habe ich auch mit 12.500 Kilometern von einem Händler gekauft und es war deutlich günstiger als ein gleichwertiger Neuwagen. Bei einem Motorrad würde ich ebenso vorgehen.