Als Vegetarier zu McDonalds?

vom 24.04.2014, 00:34 Uhr

Als Jugendliche habe ich noch Fleisch gegessen, jedoch hatte ich damals eine Freundin gehabt, welche noch heute Vegetarierin ist, soweit ich weiß ist sie heute sogar Veganerin. Damals wollten einige Freunde mit uns zum McDonalds gehen, allerdings wollte sie nichts haben. Sie meinte, dass sie als Vegetarierin nicht McDonalds unterstützen möchte, da dieses Restaurant trotzdem Fleisch verkauft, auch wenn sie nur Pommes bestellen würde. Aus diesem Grund würde sie auch auf die vegetarischen Gerichte beim McDonalds verzichten.

Nun ist es aber auch so, dass man im Supermarkt sein Gemüse kauft, obwohl dieser eben auch Fleischprodukte verkauft, oder ist das etwas anderes? Wie findet ihr diese Einstellung? Findet ihr, dass diese zu übertrieben ist oder könnt ihr den Gedankengang ganz gut nachvollziehen? Seid ihr Vegetarier mit einer ähnlichen Einstellung, oder sind euch die Lebensmittel egal, so lange sie eben nicht aus Fleisch bestehen oder mit Fleisch verarbeitet werden? Ich selbst kann es schon verstehen, dass man ein Restaurant in dem viel Fleisch verkauft wird als Vegetarier meidet.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das ist für mich ein Widerspruch. Man kann nicht sagen man geht nicht in ein Restaurant, in welchem Fleisch verkauft wird, zur selben Zeit aber in Läden einkaufen, in welchen ebenfalls Fleisch verkauft wird. Man muss dann schon konsequent bleiben. Entweder man unterstützt keinerlei Fleischvertreib oder man sieht darüber hinweg. Das ist ja, als wenn ein Richter einen Dieb ins Gefängnis schickt und einen anderen einfach begnadigt.

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Man muss als Vegetarier in solchen Dingen immer Abstriche machen. Die hundertprozentige Konsequenz ist einfach nicht machbar. Das muss man sich erst mal leisten können, normale Supermärkte zu meiden und immer in einem veganen Supermarkt einzukaufen. Falls überhaupt einer in der Nähe ist. Also geht man im Bereich Supermarkt einen Kompromiss ein, weil man eben Lebensmittel braucht, um nicht zu verhungern. Das bedeutet aber doch nicht, dass man für eine Portion Pommes unbedingt Konzerne wie McDonalds unterstützen muss.

Also meiner Meinung nach kann man das schon trennen. Man zeigt Konsequenz, wo es möglich ist und geht Kompromisse ein, wo es nötig ist. Um das Beispiel von xZombiekitten mit dem Richter und dem Dieb aufzugreifen: Je nach Umständen werden manche Diebe verurteilt und andere freigesprochen. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß.

Ich persönlich gehe allerdings als Vegetarier zu McDonalds. Nicht mit absolut reinem Gewissen und auch nur etwa ein oder zwei Mal im Jahr. Aber ich denke, die registrieren das ja auch, dass da Kunden nur Pommes und den Gartensalat bestellen. Und das vegetarische Angebot ist über die Jahre besser geworden. Da wird nichts von einem Tag auf den anderen geschehen, aber vielleicht wird sich auch das Fleischangebot über einen längeren Zeitraum bessern.

Außerdem muss man mal wieder festhalten, dass Vegetarier keine Heiligen sind. Nur, weil wir Fleisch weglassen, müssen wir nicht in allen Punkten die großen Vorbilder werden und immer und ständig höchste Disziplin zeigen. Es sei denn natürlich, man geht missionarisch vor. Wenn man anderen wegen ihrem Fleischkonsum ständig in den Ohren liegt, sollte man schon darauf achten. Aber ich bin einfach nur Vegetarier, für mich ganz persönlich. Ich bin kein Weltverbesserer.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich esse zwar Fleisch, aber wenn ich Vegetarier wäre, könnte ich auch schon mit zum McDonalds kommen. Bei den warmen Hauptspeisen würde ich aber nicht in jedem Land oder in jeder Filiale etwas für mich finden können, aber ich liebe die großen Gartensalate und die Saucen dazu, sodass ich auf diese Weise auch eine große Portion zu verzehren hätte. :lol:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Genau deshalb habe ich mich nie ernsthaft mit dem Gedanken getragen konsequent vegetarisch zu leben. Mich stört dieses dogmatische festhalten an irgendwelchen Regeln, die sich der Vegetarier selber ausgedacht hat oder die er von anderen übernommen hat und die bei genauer Betrachtung einfach nur albern sind, weil sie widersprüchlich sind oder sich mit anderen Aspekten des Lebens nicht vereinbaren lassen.

Es ist schlicht und einfach nicht möglich sämtliche Restaurants und Geschäfte zu meiden, die Fleisch verkaufen. Dafür braucht man sehr viel Geld und sehr viel Zeit und man sollte dann möglichst auch nicht in einer Kleinstadt leben, die überhaupt keine rein vegetarischen Geschäfte und Restaurants zu bieten hat. Die McDonalds Geschichte ist deshalb einfach nur albern, frei nach dem Motto "schaut her, ich bin der bessere Mensch".

Was ich allerdings verstehen könnte ist, wenn jemand nicht zu McDonalds essen geht, weil er die angebotenen Burger total unappetitlich findet und der Geruch und der Anblick ihm den Appetit verderben würde. Ich würde meine Pommes jetzt auch nicht unbedingt direkt vor einer Bude essen wollen, die fett triefende Bratwürste verkauft. Ich würde sie auch nur im Notfall dort überhaupt kaufen, weil ich fette Bratwürste absolut nicht mag, nicht mal den Geruch oder den Anblick.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Dogmatisch, kompliziert, usw. - es ist eine ETHISCHE Frage und wer da konsequent ist, ist nun einmal so! Und McDonalds, die zu einem absoluten Großteil Fleisch verkaufen mit einem Supermarkt zu vergleichen, das ist auch so lächerlich. Es werden immer Äpfel mit Birnen verglichen und das ist es ja auch, was einige dann spinnerhaft als kompliziert oder ähnlich bezeichnen.

Warum sollten Vegetarier/Veganer keine bessere Menschen sein, weil sie McDonalds nicht besuchen? Sie schauen auch mal über den Tellerrand und schauen, woher der ganze Mist kommt und sehen es kritisch, anstatt alles in sich reinzustopfen und so einen Konzern zu unterstützen!

McDonalds ist so das "Mitten im Leben" und vegetarisch/vegan der "Blockbuster". Daher ist es nur konsequent, nicht zu McDonalds zu gehen, wenn jemand vegetarisch lebt und als Veganer ist es ja eh schon tabu. Asozial ist es ebenfalls, wenn dann diese Menschen belächelt werden oder als albern bezeichnen. Das ist nur eine Abwehrhaltung, um sich wieder besser zu fühlen, weil der Kopf weiß, das es bullshit ist!

Und noch mal zu den Äpfeln und Birnen. Die Mischgeschäfte, in denen Obst, Gemüse, aber auch tote Tiere angeboten werden, verkaufen es ja auch bewusst, so bewusst, wie McDonalds nur seine Fleischbuletten verkauft und bewirbt. McDonalds geht vegetarisch/vegan nämlich am Hinterteil vorbei, wie einem Metzger. Da gibt es große Unterschiede! Die einen verkaufen alles, die anderen wollen nur das eine verkaufen. Die Supermärkte haben immer mehr vegetarische Produkte, McDonalds hat gerade mal einen Burger und das war es und macht nun einen auf gesund, weil Kinder Früchte bekommen :uebel: sorry, aber Unternehmen, die Verarschen, dürfen gerne boykottiert werden. Andere die lernen, sollten immer mehr unterstützt werden, denn sie lernen!

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» DocMichi » Beiträge: 667 » Talkpoints: 3,51 » Auszeichnung für 500 Beiträge


DocMichi hat geschrieben:Warum sollten Vegetarier/Veganer keine bessere Menschen sein, weil sie McDonalds nicht besuchen?

Weil sie statt dessen irgendwas anderes essen müssen? Weil das fast zwangsläufig andere Probleme mit sich bringt? Wenn jemand wirklich nur von dem lebt, was er selber anbaut, dann können wir darüber reden, aber sicher nicht wenn jemand sich statt dem McDonalds Hamburger einen vegetarischen Burger reinzieht, der mit einem Ersatzfleisch Teil belegt ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich kann mir bei solchen Menschen immer sehr schlecht vorstellen, dass sie alles meiden. Zumindest, und ich glaube das geht mir bei Vegetariern und auch bei Veganern oft auf den Keks, muss man es doch nicht immer gleich so übertreiben. Wenn derjenige kein Fleisch essen mag okay, aber dann überall rumzunörgeln weil es doch ernsthaft Lokalitäten gibt wo Fleisch verkauft wird und andere es auch essen. Da kann deine Freundin doch praktisch nirgendwo etwas essen.

Und ich denke, dass genau das wieder das Problem ist. Ein Käsebrötchen beim Bäcker wird sie sicherlich mal gekauft haben, obwohl man dort auch Salami verkauft, aber bei McDonalds keine Pommes essen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich solche Menschen überhaupt nicht leiden kann, die vermiesen einem selber das Essen mit deren Einstellung, weswegen ich von solchen Menschen auch gerne Abstand halte.

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde es extrem merkwürdig, wenn man als Vegetarier nicht in einem Restaurant essen möchte, weil es dennoch Fleisch verkauft, auch wenn man selbst vegetarisches Essen bestellt. Immerhin kann man doch nicht erwarten, dass sich die ganze Welt auf einmal ändert, nur weil man selbst Vegetarier ist. Nur weil man sich selbst vegetarisch ernährt, können doch nicht alle Restaurants auf einmal aufhören, Fleisch zu verkaufen. Das finde ich ehrlich gesagt ein wenig albern und ich muss gestehen, dass ich diesen Gedankengang einfach nicht nachvollziehen kann, da er für mich völlig widersprüchlich ist.

Wenn man als Vegetarier nicht in Mc Donald's essen möchte, weil dort Fleisch verkauft wird, muss man jedoch konsequent sein, wie ich finde. Das würde bedeuten, dass man auch nicht in anderen Restaurants essen dürfte, weil diese ebenfalls Fleisch verkaufen und man dürfte auch nichts mehr beim Bäcker oder im Supermarkt kaufen. Stattdessen dürfte man nur noch in vegetarischen Restaurants essen und dürfte auch nur noch in vegetarischen Supermärkten einkaufen, sonst würde das Ganze ja keinen Sinn machen.

Ich muss sagen, dass manche Leute wohl nicht richtig verstehen, worum es überhaupt geht, wenn man Vegetarier ist, auch wenn sie es vielleicht selbst sind. Ich denke, dass es einzig und allein darum geht, für sich selbst auf Fleisch und Wurst zu verzichten und sich selbst besser damit zu fühlen. Man kann jedoch nicht erwarten, dass man die Welt verändern kann und es ist lächerlich, wenn man meint, unzählige Restaurants meiden zu müssen, nur weil diese Fleisch verkaufen. Immerhin sollte man als Vegetarier auch in der Lage sein, Menschen zu akzeptieren, die anders denken und die eben Fleisch essen möchten und da gehört es meiner Meinung nach, auch dazu, dass man auch miteinander essen kann, auch wenn man nicht unbedingt das gleiche Gericht isst.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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