Ausbildung abbrechen oder durchquälen?

A hat eine Ausbildung als Koch angefangen. Mittlerweile ist A schon im letzten Ausbildungsjahr. Aber A leidet immer mehr unter dem Ausbilder. A würde am liebsten alles hinschmeißen. Aber irgendwas sagt A immer wieder, dass A durchhalten muss und die Ausbildung abschließen muss. Sollte A die Ausbildung fertig machen und fast ein Jahr noch mit Magenschmerzen zur Arbeit gehen oder abbrechen? Was würdet ihr machen? Habt ihr eine Ausbildung abgebrochen? Oder habt ihr eine Ausbildung zu Ende gemacht, unter die ihr eher gelitten habt?

A hat die Möglichkeit, den Betrieb zu wechseln und die aktuelle Ausbildung woanders zu beenden. Eine Bekannte von mir aus der Schulzeit hat das damals so gemacht. Sie hat eine Ausbildung zur Hotelfachfrau gemacht und weil sie irgendwelche Probleme mit ihrem Betrieb hatte, hat sie nach 1 Jahr nahtlos in einen anderen Betrieb wechseln können. Dort gefiel es ihr viel besser und sie hat die Ausbildung auch abgeschlossen. Ich weiß allerdings nicht, an wen A sich wenden müsste und wie das genau geregelt wird, da ich selbst nie eine Ausbildung gemacht habe, sondern direkt studieren ging.

Im letzten Ausbildungsjahr würde ich mich selbst noch einmal durchquälen, im ersten Jahr wäre ich schon eher zu einem Abbruch bereit. Außerdem kommt es darauf an, wie die restliche Karriere von A verlaufen ist. Wenn er schon einmal eine Ausbildung abgebrochen hat, dann würde ich in diesem Fall auf den Abbruch verzichten. Meiner Meinung nach ist es nicht so schlimm, wenn man eine Ausbildung abbricht, es sollte eben nur keine zweite Ausbildung abgebrochen werden. Wenn es für A jedoch unerträglich wird, dann sollte er sich umhören, ob er den Betrieb wechseln kann. Weißt du vielleicht genau, was der Ausbilder macht? Der harte Ton in der Küche ist ja normal, aber fühlt sich A denn vielleicht gemobbt?

Wenn es "nur" an dem Ausbilder liegt, dass A die Ausbildung keine Freude bereitet, dann würde ich mich in dem letzten Jahr noch durch die Ausbildung hindurch quälen. Wenn es aber so ist, dass A gar kein Interesse an dem Beruf hat und dieser ihm keinen Spaß macht, dann wäre es vielleicht das beste, wenn A die Ausbildung abbricht und sich etwas anderes sucht, was seinen Interessen eher entspricht. Wenn der Ausbilder das alleinige Problem ist, dann würde ich A auch raten, dass er vielleicht mal mit dem Lehrer der Berufsschule redet, ob der eine Möglichkeit sieht, recht zeitnah den Betrieb zu wechseln.

Auf gar keinen Fall würde ich nur wegen einem Ausbilder im letzen Ausbildungsjahr hinschmeißen.
Dies käme auch im Lebenslauf sehr schlecht an. Er soll sich unbedingt Hilfe bei der Gewerkschaft oder sonstigen Stellen suchen und evtl. auch auf seiner Schule mal einen Lehrer ansprechen und um Rat fragen. Hat er erst einmal eine Ausbildung in der Tasche, sieht es viel besser für ihn aus und ich würde versuchen, ihn abzulenken wo es nur geht und ihn auf die Prüfung vorbereiten. Ein Wechsel in einen anderen Betrieb wäre für mich nur der letzte Schritt, wenn es überhaupt nicht mehr anders geht und aus der Ferne ist es auch immer schwer, die richtigen Ratschläge zu geben.

Als Koch wird man sicherlich überall mit einem rauen Umgangston umgehen lernen müssen. Nur wegen dem Ausbilder würde ich nun nicht aufgeben. Man sollte sich da schon durchquälen, weil es ja wirklich nicht mehr lange ist. Es ist sicherlich nicht schön, wenn man sich dahin quälen muss, aber nun ist es ja nicht so lange mehr und das eine Jahr kann man durchaus auch mit ein bisschen Qual schaffen. Generell kann man natürlich auch den Ausbildungsbetrieb wechseln aber so kurz vor Ende ist das sicherlich keine gute Idee.