Nachbar, der seine Zeitung nicht austrägt, anschwärzen?
Ich habe in dem Haus, in dem ich eine Wohnung beziehe, einen Nachbar, der über eine Firma Zeitung austrägt. Nun ist es auch der gewisse Nachbar, über den ich mich auch hier im Forum schon wegen Lärmbelästigung ausgelassen habe. Seit mehr als einen halben Jahr ist mir aber aufgefallen, dass die angelieferte Zeitung bis zur nächsten Lieferung vor der Eingangstür liegt und nicht ausgeteilt werden. Um es genauer zu sagen, wird sie am Dienstag Abend oder Mittwoch früh geliefert. Die Zeitung ist nämlich für den Mittwoch und somit auch am Mittwoch auszuteilen.
Nun liegt aber die Zeitung bis Montag oder Dienstag der darauffolgenden Woche, also bevor die nächste Zeitung kommt, ist die Zeitung entfernt. Ich hatte schon länger die Vermutung, dass sie einfach weg geworfen wird, denn wohin will man denn so schnell mit veralterter Zeitung. Gestern früh war die Zeitung noch vor der Tür und als mein Freund und ich nach Hause kamen, war sie verschwunden. Wir schauten gekonnt in unseren Container und sahen zwischen normal weggeworfenen Papier die Pakete, die genauso noch verbunden waren, sodass die Zeitung nicht wegweht.
Mein Verdacht hatte sich bestätigt. Ich war stocksauer. Eigentlich ist es mir egal, was andere Menschen machen, aber dies ist unfair gegenüber anderen Bewerbern, die gerne Zeitung austeilen wollen und auch ihm gegenüber, denn er macht nichts, und erhält einfach mal so bis zu 100 Euro plus Kilometerentschädigung. Jeder andere muss für seine Arbeit auch arbeiten. Also nahm mein Freund den Hörer in die Hand und schilderte den Fall der Firma. Die Telefonnummer hatten wir ja schnell im Internet gefunden. Die Dame war genauso empört wie wir. Sie wollte den Fall weitergeben. Nun bin ich gespannt, ob es sich bessert. Wir sollen uns wieder melden, wenn es wieder vorkommt.
Hättet ihr euren Nachbarn, zu den ihr keinerlei Kontakt habt, auch angeschwärzt? Wie hättet ihr gehandelt? Wie findet ihr die Situation?
Man kann einfach bei dem Zeitungsunternehmen melden, dass man keine Zeitung bekommt. Du musst ja nicht sagen, dass der Austräger in deinem Haus wohnt. Die werden sich dann schon darum kümmern. Ich selbst hatte das Problem im letzten Jahr, dass ständig die eine Wochenendzeitung nicht im Briefkasten war. Da habe ich mich einfach bei der einen Firma gemeldet, die damit immer ihre Werbung verteilen lässt.
Der Austräger hat zwar Ärger bekommen, wie ich dann erfahren habe. Aber das ist ja nicht mein Problem. Er wird für die Zustellung bezahlt und ich will eben meine Wochenendzeitung auch im Briefkasten haben. Seit dem klappt es aber auch und man hat sogar mehrmals bei mir nachgefragt, ob nun alles ordentlich zugestellt wird.
Mich wundert es, dass dein Nachbar damit so lange durchgekommen ist. Ich habe auch einige Erfahrungen mit dem Zeitungenaustragen, beziehungsweise dem von Werbung. Es ist unglaublich, wie viele Leute da anrufen, weil sie diese nicht bekommen haben. Oft hatten wir das Problem, dass die Werbung direkt nach dem Austragen von jemandem wieder eingesammelt wurde. Derjenige hat sie wohl zum Papierankauf gebracht. Daher wundert es mich auch, dass dein Nachbar die Zeitung einfach wegwirft. An mehreren Kilo Papier jede Woche lässt sich noch ein bisschen was verdienen.
Du hast schon einige Gründe genannt, warum das Verhalten deines Nachbarn nicht okay ist. Andere Bewerber werden benachteiligt und die Werbung gelangt nicht zum Kunden. Das ist unfair. Aber ich finde auch den Umweltaspekt nicht unwichtig. Mich hat es immer gestört, diese unsinnige Werbung auszutragen, für die wahrscheinlich etliche Bäume gefällt wurden. Die Berge, die man als Auslieferer geliefert bekommt, sind wirklich riesig. Das sind locker jedes Mal ein oder zwei Bäume.
Es hat mich dann sogar ein bisschen besänftigt, wenn Leute sich beschwert haben, dass die Werbung nicht gekommen ist. Das bedeutet ja, dass einige sie wirklich lesen und das Ganze wenigstens in Teilen Sinn macht. Wenn dein Nachbar sie aber einfach wegwirft, ist das grauenhaft.
Also meiner Meinung nach hat dein Freund ganz richtig gehandelt. Es hat natürlich einen faden Beigeschmack von Denunzieren, aber gerade die Umwelt kann eben nicht für sich selber sprechen. Da muss man mal vortreten und für sie einspringen.
Ich würde das relativieren. Er erhält 100 EUR für das Austragen der Zeitungen. Das ist doch nicht viel. Wenn da nun noch eine Null hinten dran hängen würde, dann hätte ich schon ein Ungerechtigkeitsempfinden, aber seine 100 EUR würde ich niemandem streitig machen. Das ist so, wie wenn man seine Arbeitszeiten dokumentieren muss und hier und da mal auf- oder abrundet. Oder wenn Leute, die Flyer verteilen, ein paar Flyer übrig haben und die dann entsorgen.
Das habe ich sogar selber schon mal gemacht, aber eher unbeabsichtigt. Ich sollte die Flyer verteilen, hab die in eine Tasche getan, die Flyer vergessen und nach 3 Wochen ist es mir wieder eingefallen und da hätte es auch keinen Sinn mehr gemacht, weil die Inhalte schon nicht mehr aktuell waren. Es ist zwar nicht etwas anders, wenn er das mit Absicht immer wieder macht, aber so dramatisch finde ich es nicht, wenn da das Klatschblatt nicht verteilt wird.
So lange ich nicht betroffen bin und auch anderen kein wahnsinnig schlimmer Schaden entsteht, verpetze ich andere Menschen nicht. Ich würde höchstens mal den Nachbarn darauf ansprechen oder mit die Zeitung, wenn ich sie will, von ihm holen, aber verpetzen tue ich niemanden.
Ich bekomme auf der Arbeit mit, was für ein Schweinegeld es heute kostet, Printwerbung zu machen. Gerade weil viele Leute mittlerweile Aufkleber auf den Briefkästen haben, wird das alles immer nur noch teurer. Bei uns gegenüber habe ich mir dann auch wochenlang angeschaut, wie die Mülltonne mit ganzen Bündeln von Zeitungen immer wieder von den gleichen Leuten vollgestopft wurden. Unter anderem dann auch unsere, damit es nicht auffällt. Also darf ich dann auch noch die Entsorgung bezahlen und da ist dann Schluß mit lustig. Da habe ich auch mal telefoniert.
Ich sehe es so, wenn das einmal passiert, Schwamm drüber. Aber was dein Nachbar macht, dürfte frech sein. Da hätte ich als erstes den Vermieter angesprochen und ihn gebeten, sich die Zeitungen, die im Container lagen anzusehen, damit der Nachbar das nicht abstreiten kann. Wenn der Container dadurch überfüllt ist und ihr eure Sachen nicht mehr hinein bekommt, ist das nicht richtig. Ferner verstehe ich nicht, wer es akzeptiert, dass die Pakete Zeitungen so lange vor der Tür liegen können. Was dein Freund gemacht hat, ist richtig. Denn das muss bestraft werden. Andere würden sich gerne das Geld für's Zeitungsaustragen verdienen und er wirft sie in den Container.
@Zitronengras, das Geld will ihm ja niemand streitig machen. Aber die Leser warten auf die Zeitung. Der Verlag hat Geld für die Erstellung der Zeitung gezahlt. Die Anzeigen in den Zeitungen wurden von anderen bezahlt, die auch erwarten, dass die Zeitungen dann zum Leser kommen. Wenn aber der Nachbar nur betrügt, indem er das Geld kassiert, aber die Zeitungen in den Container wirft, weil er zu faul ist, sie zu verteilen, nennt man das nicht „petzen“. Ist die Zeitung für dich ein Klatschblatt, ist sie das nicht für die anderen Leser, die einen Blick hineinwerfen. Ich jedenfalls finde die Handlungsweise des Nachbarn kriminell.
Ich kann dich gut verstehen und hätte wohl genauso gehandelt. Ich finde es von diesem Nachbarn auch sehr unfair, dass er sehr wahrscheinlich jemandem die Arbeit wegnimmt, der sie ordentlich machen würde. Außerdem muss ich auch noch sagen, dass der Nachbar sich ziemlich dumm verhält, wenn er die Zeitungen einfach bis zu der nächsten Woche vor der Eingangstür liegen lässt, wo es doch auffallen muss. Irgendwie schien er sich ja sehr sicher zu sein, dass niemand in verpfeift, sonst würde er doch zumindest am Mittwoch sofort die Zeitungen entsorgen, damit es so aussieht, als wenn er sie verteilt hätte.
Ich finde es auch komisch, dass sich bislang noch niemand der Kunden, die diese Zeitung bekommen, darüber beklagt hat, dass diese ausbleibt. Ich nehme an, dass es um diese Werbezeitung geht, die meistens einmal oder zweimal pro Woche erscheint, oder? Dabei sind die Menschen vielleicht nicht ganz so wild darauf, sie zu lesen. Aber trotzdem ist es nicht fair, dass dein Nachbar sie nicht verteilt, wenn er den Job doch angenommen hat.
@Zitronengras: Was hat das mit der Höhe der Vergütung zu tun? Immerhin weiß man das bevor man einen entsprechenden Vertrag unterschreibt und wenn ihm das zu wenig Geld ist, dann soll er es lassen. Es gibt genug Schüler, die sich damit ihr Taschengeld aufbessern wollen und auch zuverlässiger die Werbung austragen. Der Nachbar kassiert hier ohne eine Leistung zu erbringen. Ob das nun 100 Euro sind oder 1.000 Euro spielt gar keine Rolle.
Es geht bei den Nachbarn um einen Minderjährigen, der wohl zwischen 15 und 18 Jahre sein muss. Deswegen finde ich es ja noch schlimmer, dass wahrscheinlich die Eltern dieses Verhalten noch fördern. Aber mittlerweile bin ich auch der Meinung, dass er mit seinen Geschwistern oder wer auch die anderen sein mögen, allein wohnen, entweder als Wohngemeinschaft oder Familie ohne Eltern (sooft wie sie laute Musik hören!)
@Barbara Ann: Ja, es geht um einen Anzeiger, der zweimal die Woche erscheint. Er muss aber nur Mittwoch austragen. Macht es aber eben nicht. Es geht nicht darum, dass ich keine erhalte, denn mich muss er nicht beliefern, denn ich habe meine Zeitung im Kasten. Ich bin nun aber gespannt, wie die Aktion ausgeht, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, Zeitung auszutragen. Er hat es gut. Wir wohnen nämlich in einer Gegend mit Neubauwohnungen, das heißt, dass viele Briefkästen dicht an dicht sind oder auch bestimmt Briefanlagen mit mindestens 10 bis 12 Zeitungen gleichzeitig gesteckt werden müssen. Ich musste damals (auf dem Dorf!) von Haus zu Haus noch fahren. Also, wenn er darauf kein Bock hat, sollte er es lassen.
Ich bin froh darüber, dass die meisten so denken. Der Tipp mit den Vermieter werde ich mir merken.
Ich denke auch, dass ich bei der Zeitungsfirma angerufen hätte und mich eben dort beschwert hätte, dass ich keine Zeitung bekomme. Den Nachbar direkt anzuschwärzen indem ich sage, dass die Zeitungspakete dort ewig vor der Tür liegen und anschließend im Altpapiercontainer zu finden sind, hätte ich dann wohl erst einmal nicht gesagt. Vielleicht hätte es auch geholfen, wenn du den Nachbarn einfach mal darauf angesprochen hättest und ihm gesagt hättest, dass du mitbekommen hast, dass er die Zeitungen nicht austrägt und sie statt dessen entsorgt. Und das du ihn doch bittest in Zukunft die Zeitungen ordnungsgemäß auszutragen, da du sonst gezwungen bist, dies bei der Zeitungsfirma zu melden.
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