Durch Heiraten Steuern sparen
Wer beabsichtigt mit einer Heirat an der Steuer zu sparen liegt damit laut Franz Konz, bekannt durch Bücher wie „1000 ganz legale Steuertricks“ genau richtig. Denn durch eine Heirat lassen sich massiv Steuern einsparen - Konz verweist aber darauf, dass man trotz aller Steuersparwut dabei trotzdem an einen Ehevertrag denken sollte, vor allem bei übereilten "Steuerehen".
Steuern sparen kann man durch eine Heirat vor allem durch die Zusammenveranlagung - hier gilt dann der sogenannte Splittingtarif. Bei diesem werden beide Einkommen addiert und durch zwei geteilt - anschließend wird die errechnete Steuer wieder mal 2 genommen. Was Verheirateten dabei zugute kommt ist dass auch nicht beanspruchte Freibeträge des Ehepartners mit einberechnet werden was die progressiv ansteigende Steuerkurve entlastet.
Aber: Wirklich profitieren können davon nur Verheiratete mit einem großen Einkommensunterschied - je größer der Unterschied, desto größer ist die Steuersparnis die erzielt werden kann. Nach dem Einkommenssteuertarif 2007, exklusive Reichensteuer, lässt sich dadurch eine maximale Ersparnis an Steuern von bis zu 7914 Euro erzielen. Liegen die Einkommen jedoch eher nah beieinander ist die Ersparnis eher marginal.
Auch durch eine Änderung der Lohnsteuerklassen, was Verheirateten im Vergleich zu Unverheirateten möglich ist lassen sich Steuern sparen. Ebenso sind Schenkungen und Erbschaften zwischen Verheirateten, also von einem Partner an den anderen, deutlich steuerbegünstigt.
Übrigens: Franz Konz, der selbst ehemaliger Finanzbeamter und Steuerberater ist, lässt seine Bücher heute größtenteils von Finanzbeamten und Beschäftigten aus der Finanzverwaltung schreiben und empfiehlt den Deutschen mehr Phantasie und Geschick beim Ausfüllen der Steuererklärung: Denn diese fügen sich allzu oft dem „Urteil“ des Finanzamtes ohne Gegenwehr.
Vor allem verdoppeln sich durch Heirat viele Freibeträge. So hat man über 16.000 Euro Grundfreibetrag statt nur 8.000 Euro. Der Sparerfreibetrag erhöht sich ebenso von 800 auf 1.600 Euro, was schon einiges ausmacht. Allerdings sollte man auch im Blick behalten, dass jede zweite Ehe geschieden wird und der Streit, der dann losgeht, kann vieles endgültig zerstören. Der besser verdienende Ehegatte stellt sich mit Lohnsteuerklasse III übrigens wesentlich besser. Dafür muss der andere Ehegatte mit Lohnsteuerklasse V wesentlich mehr Steuern zahlen. Minijob bis aktuell 450 Euro kann der Arbeitgeber pauschal mit 2 Prozent versteuern.
Ich würde keine Ehe aus dem Grund des Steuersparens eingehen. Es ist ein schöner Nebeneffekt, mir kann aber keiner sagen, dass er nur aus diesem Grund heiraten will. Was bringt es denn, wenn ich mit meinen Partner zusammen bin, zusammen wohne und mit ihm verheiratet bin, wenn die Chemie, also die Partnerschaft und somit die Beziehung, nicht stimmt? So wird man auf jeden Fall nicht glücklich.
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