Mehrere Kredite nicht mehr bezahlen können - Was tun?
Ich habe es bei A kommen sehen. Kaum hat A ein Auto per Kredit gekauft und die Bank des Autohauses hat diesen auch bewilligt, geht A hin und kauft Möbel auf "Pump". A hat im Möbelhaus eine Kreditkarte bekommen die er bis 5000 Euro belasten kann. Vor ca. einem Jahr hat er dies voll ausgenutzt und zahlt monatlich 100 Euro an dieses Kreditinstitut des Möbelhauses. Nun hat A auch noch eine Finanzierung über die Bank einer großen Mediakette gemacht und auch ohne Probleme eine 0% Finanzierung für einen großen Fernseher mit allerhand Zubehör bekommen. Die Möbel damals und auch vor ein paar Monaten die Elektrogeräte konnte er alle direkt mitnehmen oder bekam sie nach einigen Wochen geliefert.
Nun hat A aber Schwierigkeiten diese Kredite abzubezahlen. Neben dem Autokredit und dem Möbelkredit und auch dem Kredit in der Elektrokette hat er auch noch das Konto überzogen. Er kann die ganzen Raten nun nicht mehr zahlen und leiht sich auch ständig unter Freunden Geld, welches er auch nicht mehr zurückzahlen kann.
Ich frage mich, warum das Möbelhaus und auch die Elektrokette nicht prüft, ob schon Kredite laufen, bevor sie die Ware raus geben. Die Geräte und die Möbel sind ja nun schon gebraucht und nur noch einen Bruchteil von dem Wert, was er noch bezahlen muss.
Was kann man nun, wo das "Kind in den Brunnen gefallen ist", A raten? Was kann er machen? An wen kann er sich wenden? A geht arbeiten, aber das Geld reicht nicht für die ganzen Raten und Miete usw.
Dem Möbelhaus und der Elektrokette ist es sowas von schnurzpiepegal, was mit der Ware und deren Wiederverkaufswert los ist. Die werden sich diese nämlich nicht zurück holen. Genauso schnurzpiepegal ist es den Händlern, wenn A seine Kreditraten nicht mehr bedient. Denn der Vertrag ist mit der Lieferung an A abgeschlossen. Der Händler weist der Finanzierungsbank nach, dass er die Ware an A übergeben hat und dann ist der Händler raus aus der Nummer. Denn er bekommt sein Geld binnen einiger Tage von der Bank überwiesen. Der Kreditvertrag läuft dann nur noch zwischen der Bank und A.
Bei Abschluß des Vertrages prüft die Bank den potentiellen Kreditschuldner natürlich durch und erteilt dem Händler die Information, ob ein Finanzkauf möglich ist oder nicht. Aber auch das ist die Entscheidung der Bank. Und die ist mit Sicherheit nicht Schuld, was die sich verbreitende Dämlichkeit der Leute betrifft, die sich verschulden, weil sie den Hals nicht voll genug bekommen.
Ich denke A sollte sich daher zunächst einmal eine Aufstellung machen, wem er was schuldet und mit den Banken reden, was möglich ist, um die Ratenzahlungen zu verringern, vielleicht über eine längere Laufzeit. Vielleicht sollte er da auch jemand mitnehmen, der nicht ganz so naiv durch die Weltgeschichte rennt.
Auch wenn eine Prüfung bei der Schufa stattfinden sollte, ist nicht gesagt, dass dort alle laufenden Finanzierungen auch eingetragen sind. Ich habe das vor vielen Jahren bei einem ehemaligen Kollegen meiner Eltern erlebt, der mehrere Autos bei verschiedenen Händler auf Kredit gekauft hat. Alle Kredite wurden nie an die Schufa gemeldet und damit gaben die finanzierenden Banken immer grünes Licht.
A kann nun nur erst mal schauen, wie viele Verbindlichkeiten er pro Monat hat. Dazu auch die Einnahmen auflisten und die Differenz dazu errechnen. Hier muss man dann entscheiden, ob man manche Ausgaben einfach nur reduzieren oder gar abschaffen kann. Eventuell ist da schon was machbar, was die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben ausgleicht.
Ist das nicht der Fall, sollte man mit den Kreditgebern kommunizieren, um die Verbindlichkeiten zu reduzieren. Zahlungspausen würden A hier ja nicht weiterbringen, weil sich damit die Situation nur verlagert, aber eben nicht bereinigen lässt. Vor allem ist aber auch wichtig, dass er vom Freundeskreis kein Geld mehr bekommt. Denn solange er da immer noch Hilfe erwarten kann, wird er sein Verhalten nicht ändern.
Laufende Verpflichtungen sind doch kein Ausschlusskriterium für weitere Kredite! Was sollte hier ein gewöhnlicher Immobilienbesitzer machen, welcher sein Häuschen finanziert? Gemäß der Logik wäre so einer Person gar kein Kredit mehr zuzubilligen, weil schon ein Darlehen offen ist. Das ist natürlich Quatsch und jeder kann (und die organisierte Wirtschaftsform verlangt dies fast schon) Darlehen für Konsumgüter aufnehmen und beliebig in Möbelhäusern, Autohäusern und bei Elektroketten kaufen, was das Zeug hält. Denn die Finanzierungen sind in Europa streng geregelt und das Kreditgeschäft ist ein Geschäft der Banken. Ein Möbelhaus vergibt also keine "Kredite" - vermittelt diese aber.
Wie Bellikowski schon geschrieben hat, sind die Händler in aller Regel schon lange raus aus der Nummer und wenn Möbel oder Elektrogeräte nicht mehr bezahlt werden können, dann hat die finanzierende Bank ein Problem (wenn man so will) - nicht aber der Händler, welcher den Umsatz schon längst eingefahren hat. Schließlich ist der Kreditvertrag ja auch zw. Bank und Kunde geschlossen. Der Händler taucht da nicht mehr auf. Oder nur indirekt, wenn es z.B. um eine "Autobank" geht, welche eben die Kreditabwicklung für zu finanzierende Fahrzeuge abwickelt (Renault-Bank, Mercedes-Bank oder was auch immer).
Wenn die Darlehen nicht bezahlt werden können (wobei es natürlich unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner plötzlich gar keinen Kredit mehr bedienen kann - wenn das Geld nicht für alle reicht, ist doch das Einstellen aller Zahlungen eher unüblich), dann greifen die üblichen Mechanismen: Mahnung/gerichtlicher Mahnbescheid, Klage und Pfändung. Wer nicht völlig gegen die Wand gelaufen ist, wird aber versuchen, vorher mit den Gläubigern in Kontakt zu kommen und bei der Gelegenheit dann eine Senkung der Tilgung vorschlagen. Evtl. auch ein Aussetzen der Tilgung, bis andere Kredite bedient wurden.
Wenn hier die Kredite nicht zurückgezahlt werden und dennoch Freunde nach Geld gefragt werden, dann scheint hier doch ein anderes Problem vorzuliegen. Schließlich - das unterstelle ich mal - schmeißt der gute Mann das Geld ja nicht einfach weg. Irgendwas muss er ja mit seinem Einkommen und dem geliehenen Geld machen. Evtl. reicht es ja schon hier anzusetzen.
Wenn A schon alleine für 5000 Euro Möbel gekauft hat und nur 100 Euro zurückzahlt, zahlt er einschließlich Zinsen schon länger als 4 Jahre an diesem Kredit. Hat er eine Kreditkarte über 5000 Euro bekommen und schon einige Raten gezahlt, kann er unter Umständen erneut wieder aufstocken bis zu diesem Betrag. Also würde ich ihm als erstes die Kreditkarte wegnehmen. Dann müsste man wissen, wie hoch der PKW finanziert wurde und der Fernseher.
Also wie hoch die Gesamtbelastung ist. Sollten es nicht mehr als 10000 Euro sein, könnte A diese gesamten Kredite - sofern sie noch nicht in der Mahnphase sind, zusammenfassen lassen von seiner Hausbank. Die Zinsen der anderen Banken für die restlichen Monate würden zurückgerechnet und die Hausbank übernimmt die Nettokredite mit einer bezahlbaren Rate. Fragt sich natürlich, wie hoch die Gesamtverschuldung ist.
Solche Menschen, die so vorgehen und sich dermaßen verschulden, muss es erst einmal sehr schlecht gehen, damit sie zur Besinnung kommen. Man kann doch nicht immer mehr kaufen, wenn das Geld für die Rückzahlung nicht reicht! Eventuell kann A ja auch mal auf den Wagen verzichten und ihn verkaufen, falls er auch mit dem Bus oder der Bahn zur Arbeit kommt. Aber solche Leute bekommen den Hals nie voll. Sie wollen alles haben, aber sofort!
A scheint aber auch ein bisschen deppert zu sein und ohne zu überlegen zu handeln. Wenn du es hast kommen sehen, warum hast du ihn nicht gewarnt? Rate ihm zum Autoverkauf, da bekommt er wenigstens noch etwas zurück und vielleicht kommt er dann zurecht. Kfz.-Versicherung und Kfz.-Steuer entfallen dann schon mal.
Wenn er sich eh schon Geld leiht, wäre es vielleicht sinnvoll, wenn er sich eine größere Summe borgt und dann einen der Kredite tilgt. Dann hat er schon mal eine Rate, die wegfällt und kann dann mit dem Bekannten einen besseren Wert ausmachen, wie es beglichen wird.
Ansonsten kann man von keinem Unternehmen erwarten, dass es die Leute belehrt. Immerhin muss man selber wissen, dass man nicht alles auf Pump kaufen kann und dann die zu zahlende Summe nicht größer wird. Die Unternehmen schauen nur nach der verdienten Summe und wenn die hoch genug ist bekommt man eben auch Kredite.
Man könnte nun nur einen guten Schuldenplan ausarbeiten. Wichtig zu wissen sind die Bedingungen, die man eingegangen ist. Wie viele Zinsen man zahlt und was wie viel abgezahlt ist. Wenn man das weiß kann man darüber nachdenken, was man vielleicht ablösen könnte, wenn man sich eine bestimmte Summe leiht. Man kann ja auch durchaus einen Kredit nehmen um einen Kredit abzulösen, wenn sich das rechnerisch lohnt.
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