Taschengeld für eine Hausfrau / Hausmann gerechtfertigt?
Steht Hausfrauen auch ein Taschengeld zu? habe ich hier schon gefragt. Aber haltet ihr es für gerechtfertigt, dass man einer Hausfrau oder einem Hausmann ein Taschengeld gibt, weil er oder sie den Haushalt macht, die Wäsche für den arbeitenden Partner und auch für den arbeitenden Partner kocht und spült und putzt und schrubbt? Oder denkt ihr, dass ein Partner oder eine Partnerin, der oder die "nur" den Haushalt macht sehen muss, dass sie oder er sich was vom Haushaltsgeld nimmt, wenn sie sich was kaufen wollen?
Würdet ihr eurem Partner ein Taschengeld zahlen, wenn er oder sie "nur" zu hause ist und nicht arbeiten geht? Wann würdet ihr ein Taschengeld geben und was würdet ihr es nicht geben?
Ich denke, wenn es einen Hauptverdiener gibt und man es sich leisten kann, dass einer der beiden Partner zu Hause den Haushalt führt, kann man dann der Frau auch Geld zukommen lassen. Immerhin macht sie ja auch eine Arbeit. Sie kocht und hält das Haus sauber, das bedeutet auch Arbeit und ist nicht immer so leicht. Wenn man sich dazu entscheidet, dass einer zu Hause bleibt, dann sollte man das auch ausgleichen. Schließlich sollte eine Hausfrau nicht wegen jeder Ausgabe zu ihrem Partner gehen müssen. Eine feste Summe im Monat empfinde ich also wirklich als gerechtfertigt.
Ich kann nicht so genau sagen, ob ich das gerechtfertigt finde oder nicht, denn wenn ich ehrlich bin finde ich die Situation an sich schon immer irgendwie grausam, weil ich mir eben einfach nicht vorstellen kann, dass jemand gerne als Hausfrau oder Hausmann leben möchte. Für mich wäre das eher ein trauriges und vor allen Dingen abhängiges Leben, weil man kein eigenes Einkommen hat und sich um den Haushalt zu kümmern ist ja nun leider auch nicht unbedingt das Nonplusultra oder irgendwie spannend und anspruchsvoll. An sich finde ich, dass man ja schon bedenken muss, dass der Hausfrau die Miete gezahlt wird oder? Ich meine, ich kenne mich damit jetzt nicht sonderlich gut aus, aber wenn eine Hausfrau nun keine anderen Gelder bekommt, als das vom Mann, dann zahlt dieser ihr ja schon mal die Miete, sie wohnt also umsonst und macht dafür dann eben den Haushalt.
Dafür bekommt sie vom Mann aber eben dann auch Haushaltsgeld, für das sie sich und ihren Mann ernährt. Das heißt also schon, der Mann bezahlt ihr Miete und Verpflegung. Ich finde das schon nicht wenig, aber das ist ja eben das Hausfrauen Dasein. Gut, nun braucht so eine Hausfrau natürlich auch mal irgendwas zum anziehen, möchte sich ein Parfüm, Schmuck, ein Buch oder sonst irgendwas kaufen. An sich kann sie das Geld ja nicht woanders herbekommen, als dass es ihr eben der Mann gibt, wenn sie an ihrem Hausfrauen-Dasein nichts ändern möchte. Aber steht der Hausfrau dass nun zu? Du schreibst, dass es ihr eventuell deswegen zustehen könnte, weil sie eben den Haushalt schmeißt, aber man muss bedenken, dass sie dafür immerhin ja schon Miete und Verpflegung bezahlt bekommt.
Ich für meinen Teil muss sagen, dass mir ein derartiges Taschengeld weh tun würde und dass ich das einfach nicht wollen würde. Ich meine, ich hätte einfach keine Lust, meinen Partner oder meine Partnerin zu umsorgen und zu sponsern, wenn man nicht gerade behindert ist, dann hält einen doch nichts davon ab, arbeiten zu gehen und deswegen würde ich es eben nicht wollen, dass ich arbeiten gehe und mein Partner sitzt den ganzen Tag zu Hause und bekommt dann auch noch Geld von mir, um sich was schönes leisten zu können. Das wäre eben nichts für mich. Wenn es nun aber eine solche Situation gibt, dann denke ich auf jeden Fall, dass der Hausfrau ein gewisser Betrag zustehen sollte.
Ich meine, der Mann muss sich mit der Situation ja dann schon arrangiert haben und wenn er bereit ist die Frau als Alleinverdiener durchzufüttern, dann muss er ihr irgendwo der harmonischen Beziehung zuliebe auch ein Taschengeld geben. Andernfalls kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass die Hausfrau dann ein würdiges Leben führen könnte, denn immerhin müsste sie ihn ja dann ständig um Geld fragen, wenn sie etwas haben wollte und es ist natürlich schon ein bisschen erniedrigend, sich auf diese Weise Dinge zu beschaffen, die für andere normal sind, weiterhin kommt es sicherlich auch merkwürdig an, wenn man den Partner fragen muss, ob man sich ''schöne Dinge'' wie eben Schmuck oder so kaufen kann. Ein Taschengeld wäre in dem Sinne meiner Ansicht nach unentbehrlich, wenn die Frau nicht ständig vor die Nase gerieben haben möchte, dass es nicht ihr Geld ist, welches sie da ausgibt und wenn der Mann bereit ist, die Frau zu sponsern, dann sollte er ihr eben auch ein solches anbieten.
Ich finde die Frage gar nicht so leicht zu beantworten. Zum einen muss man wirklich sehen, dass eine Hausfrau oder ein Hausmann kostenlos wohnt und versorgt wird. Sämtliche Ausgaben, die andere Leute so haben, kommen auf diese Person nicht zu, weil sie vom Partner getragen werden. Das beinhaltet nicht nur die Miete oder irgendwelche Hypotheken, sondern auch die Nahrungsmittel, Strom, Wasser, Heizung, Internet und Telefon, Urlaube und vielleicht sogar einen Zweitwagen für die Hausfrau oder den Hausmann. Da kommt schon einiges zusammen und mit der Arbeit im Haushalt kann man so etwas in rein materieller Hinsicht auch auf keinen Fall aufwiegen. Der Partner, der arbeiten geht, wird in finanzieller Hinsicht immer draufzahlen.
Allerdings ist es auch so, dass Ehepaare, die heutzutage noch so leben, sicher überwiegend bewusst die Entscheidung treffen, dass einer von beiden zuhause bleibt und das Haus hütet. Mit einer solchen Entscheidung übernimmt der arbeitende Partner in finanzieller Hinsicht bewusst die Verantwortung für den Partner, der zu Hause bleibt. Damit stimmt er zu, für diesen Menschen finanziell aufzukommen. Und weil das ein Konzept ist, das nicht auf die Dauer von ein oder zwei Jahren beschränkt ist, sondern sich unter Umständen während der ganzen Beziehung nicht ändert, ist es schwierig, der Hausfrau oder dem Hausmann dann kein Taschengeld zu gewähren.
Man kann auf Dauer nicht ohne eigenes Geld auskommen, beziehungsweise es wird die Person sehr beschämen. Daher müssen sich Paare, die sich auf ein solches Lebensmodell verständigen, auch überlegen, wie sie die Sache mit dem Taschengeld regeln. Ganz ohne ist es einfach nicht wirklich praktikabel. Wenn der Partner, der kein Geld verdient, mal neue Kleidung oder sonstige Dinge benötigt, müsste er sonst jedes Mal betteln. Das ist auch nicht so ideal. Als Verdiener muss man sich darüber im Klaren sein, dass man die Sachen so oder so bezahlen muss. Es spielt erst einmal keine Rolle, ob der Partner fragen muss oder ob er ein Taschengeld erhält. Für manche Dinge braucht er einfach eigenes Geld und egal auf welchem Wege es geschieht, er wird es bekommen, weil es einfach nötig ist. Daher kann man auch direkt vereinbaren, dass es ein kleines Taschengeld gibt, von dem sich der nicht arbeitende Partner hin und wieder etwas leisten kann.
Ich würde meinem Partner niemals ein Taschengeld zahlen. Ich bin schließlich nicht sein Vater. Für mich hat eine solche Beziehung, in der einer arbeitet und der andere dann von dem Geld des arbeitenden Partners durchgefüttert wird, keinen Reiz. Ich möchte keinen Partner, der von mir abhängig ist und nicht für sich selbst aufkommen kann. Und ja, auch mir täte es weh, wenn ich mein sauer verdientes Geld dann an jemand anderen abgeben müsste. Für das Geld könnte man andere schöne Sachen kaufen oder etwas Tolles unternehmen.
Außerdem denke ich, dass der Respekt vor dem Partner bei einer solchen Regelung schwinden würde. Ich hätte das Gefühl, ein kleines Kind vor mir zu haben, das zuhause lebt, dort versorgt wird und fragen muss, wenn es mal etwas größeres haben möchte. So einen Partner möchte ich grundsätzlich nicht haben und daher bin ich der Meinung, dass für mich nur ein Partner infrage kommt, der auch für sich selbst aufkommen kann und das auch möchte.
Ich finde es eigentlich ganz in Ordnung, dass der Partner, der nicht arbeiten geht, vom anderen ein Taschengeld bekommt. Wenn man dieses Taschengeld von Anfang an gemeinsam bespricht und es auch jeden Monat gleich bleibt, dann kann es dadurch auch nicht so Streitereien oder Diskussionen kommen und ich finde es auch wesentlich besser, ein Taschengeld zu geben, als wenn es immer wieder zum Streit kommt, weil derjenige, der nicht arbeitet, angeblich zu viel Geld ausgibt. Von daher finde ich es eigentlich ganz gut und ich finde das auch nicht unbedingt ungewöhnlich.
Wenn einer der beiden nicht arbeitet, dann wäre es ja auch sehr ungerecht, wenn die Person, die zu Hause bleibt, einfach ohne zu fragen ständig das Geld des Partners ausgibt, der jeden Tag arbeiten geht. Dabei ist es selbstverständlich, dass man auch einkaufen gehen kann, ohne den Partner um Geld zu fragen, wobei ich es jedoch nicht richtig fände, wenn man eben ständig vom Geld des Partners shoppen gehen würde. Deshalb ist es am besten, von Anfang an abzuklären, wie viel Geld die Person, die zu Hause bleibt, zur Verfügung hat.
Ich finde, dass derjenige, der zu Hause bleibt, auf jeden Fall auch jeden Monat für sich bekommen sollte. Immerhin ist die Person ja für den ganzen Haushalt und auch für den Einkauf zuständig, was ja auch Arbeit ist. Allerdings sollte diese Person eben auch nicht wahllos das Geld des Partners für unnötige Sachen ausgeben. Damit es aber da nicht zum Streit kommt und nicht jeden Monat neu darüber diskutiert werden muss, was nötig und was nicht nötig ist, ist es doch am besten, von Anfang an einen bestimmten Betrag festzulegen, den derjenige, der zu Hause bleibt, immer bekommt.
Generell finde ich es schon gerechtfertigt, wenn jemand für eine Arbeit -welcher Art auch immer- Geld bekommt. Das Schwierige sehe ich dabei aber in der Tatsache, dass es sich um eine familiäre Situation handelt.
Wäre ich Hausfrau und mein Mann Alleinverdiener, wäre es natürlich toll, wenn ich etwas Geld bekäme, um mir auch mal etwas zu gönnen, keine Frage. Aber ich hätte bei regelmäßiger Taschengeld-Zahlungen ganz erhebliche Probleme damit. Taschengeld habe ich als Kind bekommen. Heute bin ich erwachsen und möchte eigentlich selbstständig sein. Wenn ich nun darauf angewiesen bin, von meinem Mann regelmäßig Geld zu bekommen, würde ich mich wohl nicht wirklich erwachsen fühlen. Nicht selbstständig und abhängig. Das würde früher oder später auf mein Selbstbewusstsein schlagen und damit käme ich nicht zurecht. Außerdem hätte ich sicherlich auch immer wieder das Gefühl, die Putzfrau und Köchin für meinen Mann zu sein.
Als Partnerin eines Hausmannes kann ich gar nicht so genau sagen, ob ich Taschengeld geben wollen würde. Einerseits nimmt er mir eine Menge Arbeit ab und es würde mir auch auf die Nerven gehen, wenn ich wegen jeder seiner beabsichtigten Käufe um Geld gebeten würde. Da wäre ein Taschengeld schon praktischer. Andererseits bin ich ziemlich egoistisch und würde wohl nur sehr, sehr ungern etwas von meinem hart verdienten Geld abgeben. Des Weiteren könnte ich mir gut vorstellen, dass ich früher oder später den Respekt vor einem Mann verlieren würde, der finanziell von mir abhängig ist. Und Respektverlust in einer Partnerschaft macht alles kaputt.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Ich finde die Frage gar nicht so leicht zu beantworten. Zum einen muss man wirklich sehen, dass eine Hausfrau oder ein Hausmann kostenlos wohnt und versorgt wird. Sämtliche Ausgaben, die andere Leute so haben, kommen auf diese Person nicht zu, weil sie vom Partner getragen werden. Das beinhaltet nicht nur die Miete oder irgendwelche Hypotheken, sondern auch die Nahrungsmittel, Strom, Wasser, Heizung, Internet und Telefon, Urlaube und vielleicht sogar einen Zweitwagen für die Hausfrau oder den Hausmann. Da kommt schon einiges zusammen und mit der Arbeit im Haushalt kann man so etwas in rein materieller Hinsicht auch auf keinen Fall aufwiegen. Der Partner, der arbeiten geht, wird in finanzieller Hinsicht immer draufzahlen.
Der Ansatz ist nicht von der Hand zu weisen. Und wenn man dann mal aufschreiben würde, was das für Kosten sind, die da der Partner nicht zahlen muss, kommt einiges zusammen. Wobei man noch sehen muss, für wie viele Personen dann gesorgt werden muss. Selbst bei uns mit vier Personen kommt der Haushalt nicht täglich auf acht Stunden Beschäftigung.
Gehe ich da jetzt mal unsere gesamten Kosten durch und rechne sie auf eine erwachsene Person runter, dann habe ich für das bisschen Arbeit im Haushalt doch einen recht hohen Verdienst. Wenn ich dann noch zusätzlich Geld bekommen würde um meine privaten Wünsche zu finanzieren, wäre das ja ein prima Leben. Aber es ist bei uns auch nur blanke Theorie, da mein Mann und ich über eigene Einkommen verfügen und uns auch die Hausarbeit teilen.
Wer also komplett auf der Basis leben wollte, dass nur ein Partner arbeitet und der andere Haus und Hof versorgt, sollte vorher klären, wie die finanziellen Mittel dann aufgeteilt werden. Und man sollte auch nicht vergessen welche Nachteile eine solche Lebensführung für beide Seiten mit sich bringen kann.
Ich würde mir etwas merkwürdig vorkommen, wenn mein Freund mir ein Taschengeld einteilt und es auch so nennt. Wenn es ein mal zu der Situation kommt, dass mein Freund arbeitet und ich beispielsweise Kinder bekomme, würde ich es als selbstverständlich ansehen, dass er sein Geld mit uns teilt. Wenn ich einfach so zu Hause bin, ist es vielleicht was anderes. Ich würde es ihm hoch anrechnen, wenn er mir etwas abgibt, aber es nicht fordern.
Wenn ich in der Situation wäre und mein Freund für eine Zeit lang arbeitslos wäre und sich dafür komplett um den Haushalt bemüht, würde ich mein Geld auch mit ihm teilen. Es ist sicher eher eine Seltenheit, dass der eine Partner sich mit Absicht auf dem Einkommen des anderen ausruht, wenn es nicht vorher so abgesprochen war.
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